Italien - Slowenien - Österreich - 2015
Teil 3/4 - Umbrien - Lago Trasimeno - Toskana: 30. Tag - 28.09.2015
30. Tag - 28.09.2015
28. September 2015 – Montag 30. Tag
Passignano sul Trasimeno – Santuario Madonna dell’ Oliveto – Rocca – Chiesa San Cristoforo
Fahrzeit: 3 Std. – 7 Meilen – 11 km
Gestern habe ich noch mit unserer Freundin Sandra gesprochen, die unser Haus, die Blumen und die Post hütet. Zuhause alles in Ordnung. Und auch mit meiner alten Freundin Giovanna hab ich geredet. Mittwoch Mittag sind wir bei ihr in Figline Valdarno zum Essen eingeladen. Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen.
Nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir erst einmal ins Dorf, einkaufen. Wir entdecken dort einen sehr guten Metzger, einen sehr gut sortierten Gemüseladen, ein Fischgeschäft (was allerdings heute geschlossen hat), mehrere gute Bäcker und mehrere Supermärkte.
Nachdem wir unsere Einkäufe im Motorrad verstaut haben, steigen wir zur Rocca hinauf. Leider hat sie heute geschlossen. Unterwegs treffen wir auf eine alte Dame, Jahr 1923 – also 92 Jahre, die sich mit ihrem Kater auf einem Spaziergang durch den alten Ort befindet. Sie spricht uns an, erzählt uns, dass sie ihre Wohnung mit schönem Garten von der Contessa gemietet hat. Weiter erzählt sie, dass sie mal verlobt war, aber nie geheiratet hat, eine Tochter (Lehrerin einer Grundschule) und zwei Enkel (Zwillinge) hat. Sie selbst war früher Realschullehrerin, fuhr einen kleinen Fiat und eine Vespa. Auf dem Spaziergang mit ihr durch die alten Häuser erklärt sie uns, wer wo wohnt, wer ein Haus restauriert hat etc. Hier haben sich reiche Familien aus Perugia ein Wochenenddomizil eingerichtet. Auch einige reiche Amerikaner haben sich hier niedergelassen. So verfällt der historische Kern des Ortes nicht. Was für eine nette und interessante Begegnung. Leider versteht Rolf kein Wort, so muss ich ihm alles übersetzen. Die alte Dame scheint super fit zu sein, ihre Wohnung liegt oben auf dem Hügel.
Wir verabschieden uns von ihr und versprechen, sollten wir nochmals zur Rocca hoch steigen, dass wir bei ihr vorbei schauen werden.
Wieder unten im Dorf angekommen, schaut Rolf schon mal nach den Zeiten, wann die Boote zur Isola Maggiore fahren, Preis 7,30 Euro/Hin und zurück. Die Insel wollen wir auf jeden Fall besuchen.
Gegen Mittag sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 7 Meilen = 11 km. Ausladen, verstauen und für Rolf ist heute Servi-cetag (Abwasser, Frischwasser, Toilette).
Wir trinken Kaffee und Rolf hält ein Quätschchen mit einem Biker aus dem Allgäu. Dieser schimpft über die BMW Motorräder.
Dann ist Lesen und Relaxen angesagt. Wir genießen einfach den herrlichen Blick auf den See und die Rocca. Unserer Nachbarin, der älteren Holländerin, gebe ich einige meiner Diclo-Tabletten. Sie hat ihre Tabletten vergessen und kann sich kaum bewegen. Hoffentlich hilft es, sie ist sehr krank, Krebs.
Nach 17.30 Uhr essen wir zu Abend: Porchetta, Brot, Salat, Bananen, Pfirsiche, Wein. Alles lecker und gut. Später am Abend, als es kühl wird, verziehen wir uns in den Bus, um fernzusehen. Ein alter Columbo-Film hat es uns angetan.
Passignano sul Trasimeno ist ein altes Fischerdorf, ca. 5.800 Einwohner, in der Provinz Perugia in Umbrien. Der ursprüngliche Name lautete Passus Jani (Passo di Giano), nach dem mythischen Gott der Tore.
Der Ort liegt 29 km westlich von Perugia auf 289 m Höhe am nördlichen Ufer des Lago di Trasimeno. Zum Ort gehören Castel Rigone, Col Piccione, Olivetto, Pischiello, San Donato, San Vito, Trecine und Le Pierle. Nachbargemeinden sind Castiglione del Lago, LiscianoNiccone, Magione, Tuoro sul Trasimeno und Umbertide.
Von der mittelalterlichen Stadt sind nur noch zwei Tore der Stadtmauer und drei Türme erhalten, der Rest des Dorfes hatte sich im 15. und 16. Jh. entwickelt. Aus dieser Zeit stammen die Kirchen Chiesa di San Rocco und Santuario della Madonna dell’Oliveto, letzte angeblich von Mariotto Radi aus Cortona geplant. Der ehemalige Fischerort ist heute ein Hauptanziehungspunkt für Touristen am Trasimenischen See und Heimathafen der Seeflotte für die Verbindung zwischen den Inseln und den touristischen Zentren am Ufer des Sees
Sehenswert im Ort sind die Chiesa San Cristoforo (9. Jh.), die monumentale Chiesa Madonna dell’Olivetto (16. Jh.) und die Rocca.
Die Rocca, wahrscheinlich langobardischer Herkunft, V./VI., mit ihrem atemberaubenden Blick ist offen für die Öffentlichkeit und wird heute genutzt für Konzerte, Theater, Ausstellungen. Die quadratischen Mauern wurden wahrscheinlich von den Herzögen der Toskana errichtet, die die Besitzer bis zum 11. Jh. waren. Im Jahr 1187 kam die Festung unter die Herrschaft der Kathedrale von San Lorenzo, Perugia. Diese wandelte die Burg zu einer echten Festungshochburg um, um sich gegen die toskanischen Nachbarn zu verteidigen. Der Ort wurde von hohen gewaltigen Mauern und zwei Toren umschlossen, ein Tor in Richtung der Toskana – Porta di Piazza oder Porta Aretina – und das andere Tor in Richtung Perugia – Porta Valle.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebookseite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien
Aufbruch: | 30.08.2015 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 17.10.2015 |