Italien - Slowenien - Österreich - 2015
Teil 3/4 - Umbrien - Lago Trasimeno - Toskana: 32. Tag - 30.09.2015
32. Tag - 30.09.2015
30. September 2015 – Mittwoch 32. Tag
Ausflug nach Figline Valdarno – Besuch Giovanna - Piazza Marsilio Ficino - Chiesa San Francesco - Casagrande dei Serristori - Palazzo Pretorio (Rathauspalast mit Uhrturm) – Fahrzeit: 7 Std. – 123 Meilen – 198 km
Am heutigen Tag machen wir einen Ausflug nach Figline Valdarno zu Giovanna, meiner Freundin, die ich seit fast 30 Jahren kenne. Giovanna ist Jahrgang 1933, 17 Jahre älter als ich.
Am Morgen ist der Himmel bedeckt mit Wolken, nur hin und wieder ist etwas Blau am Himmel zu entdecken. Wir frühstücken im Vorzelt. Das war wirklich eine gute Anschaffung, das Zelt. Es hält doch viel Kälte und Wind morgens und abends ab.
Gegen 10 Uhr starten wir. Über Raccordo Autostradale 6 Bettolle-Perugia. Zunächst kurzer Halt am Euro Spin. Rolf will dort nach einer Birne für eine Lampe schauen. Doch er wird nicht fündig. Dafür kaufen wir 2 Flaschen Wein.
Weiter über die Autobahn A 1 Richtung Florenz, Teilstücke sind zu zahlen. Auf der Hinfahrt zahlen wir 3,50 Euro, auf der Rückfahrt 4,80 Euro. Wieso dieser Unterschied ist, wissen wir nicht.
Gegen 11.30 Uhr erreichen wir Figline Valdarno. Zunächst fahren wir ins historische Zentrum, fragen im Rathaus, wo der Platz ist, wohin Giovanna umgezogen ist. Früher hat sie zentral gewohnt, jetzt müssen wir das erst einmal suchen. Ein junger Mann kennt sich aus und weist uns den richtigen Weg, denn auch unser Navi – ich traue ihm ja eh nicht – ist ratlos.
Giovanna wohnt an einem privaten Platz, in einem alten Palazzo aus dem 16. Jh., der sehr schön restauriert und modernisiert ist. Wir parken in der Nähe und da kommt sie uns schon entgegen. Sie sieht gut aus, nur etwas älter geworden seit unserem letzten Besuch. Mittlerweile ist sie 82 Jahre alt, aber immer noch topfit auf den Beinen.
Ihre Wohnung im ersten Stock hat einen großen Wohn-Ess-Raum mit eingebauter moderner Küche. Dann gibt es ein großes schönes Bad mit Dusch und ein sehr großes Schlafzimmer. Ideal für eine Person.
Zunächst bekommen wir etwas zu trinken, denn auch heute ist es wieder ziemlich warm. Dann quatschen Giovanna und ich. Wir haben uns einige Jahre nicht gesehen und daher gibt es viel zu erzählen. Da Rolf nichts versteht, schaut er fern, wenn ich nicht direkt übersetze.
Dann erwartet uns ein fürstliches Mahl: Pasta mit Gemüse (Zucchini, Auberginen, Fenchel, Peperoncini, Tomaten, Zwiebeln), dann ein herrliches Roastbeef, ganz zart, dazu Böhnchen mit Tomaten und Knoblauch. Salat, Brot und Weißwein. Für Rolf nur Wasser, er muss ja fahren. Zum Nachtisch gibt es Kuchen und Vin Santo. Rolf schmeckt es sehr gut, er muss viel essen, erst dann ist Giovanna happy und zufrieden. Wir schwelgen in Erinnerungen an unsere gemeinsamen Urlaube auf Sardinien, noch mit ihren Brüdern, die leider inzwischen verstorben sind.
Nach 15 Uhr verabschieden wir uns von Giovanna. Sie gibt uns noch den restlichen Kuchen mit, damit wir nicht verhungern. Wir fahren zurück in das historische Zentrum von Figline und machen dort einen Spazierrundgang. Dabei entdecken wir auch den schiefen Turm des Ortes.
Prächtig ist der Piazza Marsilio Ficino. Hier ist der Gebäudekomplex Casagrande dei Serristori (14. Jh.) sehenswert, neben vielen anderen schönen Palazzi, die herrliche Fassaden aufweisen.
Die Chiesa San Francesco, 1229, mit Konvent können wir nur von Außen anschauen. Herrlich ist auch der Palazzo Pretorio, der Rathauspalast mit dem Uhrturm aus dem 13. Jh. Der Palast wurde von 1924 bis 1931 renoviert.
Figline Valdarno ist ein Ortsteil von Figline e Incisa Valdarno mit ca. 18.000 Einwohnern, in der Toskana. Figline Valdarno liegt im namenszusatzgebenden Arnotal (Valdarno), der Arno durchfließt das Gemeindegebiet 7 km lang. Östlich der Gemeinde liegt Faella und die Provinz Arezzo, westlich das Gebiet des Chianti. Figline Valdarno gehört zum Bistum Fiesole.
Die Geschichte von Figline Valdarno beginnt im 11. Jh. mit der Erwähnung der Burg Castello di Fegghine, die auf einer Anhöhe über dem Fluss lag. Die Gegend um die Anhöhe wurde bereits durch die Etrusker bewohnt.
Nach der Zerstörung der Burg wurde die dazugehörige Unterstadt (Borgo), die um das 12. Jh. entstand und als Marktplatz diente, von den Fiorentinern in den 1250er Jahren ausgebaut. Im 14. Jh. entstand die Stadtmauer mit den Toren Porta Aretina, Porta Fiorentina, Porta San Francesco und Porta Senese (heute zugemauert).
Figline Valdarno erlebt seit 1861 einen stetigen Bevölkerungsanstieg. Am 1. Januar 2014 gründete Figline Valdarno mit dem Nachbarort Incisa in Val d’Arno die neue Gemeinde Figline e Incisa Valdarno.
Nach dem Stadtrundgang machen wir uns wieder auf den Weg, Autobahn A 1. Es herrscht viel Verkehr auf der Autobahn. In einer Baustelle steht ein Schild, Geschwindigkeit 60 km/h. Rolf fährt 100 km/h und wird doch tatsächlich noch von einem hinter uns fahrenden Auto angehupt, der uns dann in rasender Geschwindigkeit überholt. Wir sind baff.
Wir entdecken einen OBI Laden in Montevarchi und dort kann Rolf die fehlende Lampenbirne besorgen. Gegen 17 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 123 Meilen = 198 km. Hier erwartet uns ein warmes Zelt – durch die Sonneneinstrahlung – was sehr angenehm ist.
Giovanna hat uns nicht nur Kuchen mitgegeben, sondern auch Pfirische und Birnen vom Bauern. Heute Abend fällt das Essen aus. Wir sind noch pappsatt vom Mittagsmahl bei Giovanna.
Für Rolf ist heute mal wieder Servicetag angesagt, dann machen wir es uns gemütlich. Es war ein sehr schöner Tag und besonders mich hat es gefreut, meine Freundin Giovanna gesund und munter wiederzusehen.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebookseite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien
Aufbruch: | 30.08.2015 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 17.10.2015 |