Balkanreise mit Campingbus & Fahrrad 2005
Höhlenbesichtigung in Belogradcik
Mittwoch, den 21.September 2005:
Das Wetter hat sich überhaupt nicht geändert. Immerhin ist die Höhle zugänglich, wir können eine Führung als Gruppe machen und müssen dafür auch den vollen Gruppentarif von 35 Lewa löhnen. Dafür gehen wir dann auch durch den ganzen Berg, sehen uralte Felszeichnungen, die mit Fledermauskot vor 12000 Jahren an die Wände geschmiert wurden.
Auf der anderen Seite des Berges, oberhalb eines Stausees, werden wir buchstäblich an die frische Luft gesetzt und dürfen rund um den Berg in 40 Minuten zurück zum Bulik wandern. Der einsetzende Nieselregen trägt nicht gerade zur Stimmung bei. Was kann man bei solchem Wetter machen ? Erst einmal in den trockenen Bulik setzen, losfahren und die Heizung anstellen. Wir rollen erst einmal bergab, bis wir nach etwa 8 Kilometern rechts nach Belogradcik und links nach Vidin abbiegen können. Horst schlägt den Kurs nach links vor, was Krystof nicht ganz versteht, denn in Belogradcik wollen wir übermorgen doch Toni Schobert treffen. Aber mürrisch wendet er den Bulik und fährt Richtung Vidin, schließlich sind es ja nur noch 52 km. Doch wir kommen an eine Straßensperre mit einem Umleitungswegweiser. Ich ahne schon, dass das ein Riesenumweg von weiteren 57 km werden könnte, weil ich auf unserer Karte kaum andere Alternativen erkennen kann. Und tatsächlich, wir müssen fast wieder bis an die serbische Grenze bis nach Kula zurück, wo wir eingereist waren, um die Hauptstraße nach Vidin zu erwischen.
Vor über 10000 Jahren scheint es hier sogar Giraffen und Strauße gegeben zu haben, zumindest haben sie die Menschen so gezeichnet
Nachdem wir nun schon so weit gefahren sind, lohnt sich umkehren ja auch nicht, schließlich will Horst ja auch Vidin sehen, eine Stadt zu besichtigen bei dem Regen ist wohl der einzig mögliche Zeitvertreib heute. Erst gegen 13 Uhr sind wir dort und können uns, wenn wir heute noch bei Tageslicht nach Belogradcik kommen wollen, gerade mal eine Stunde Stadtrundgang bewilligen es sei denn, wir finden hier ein Hotel. Das einzig Positive hier: Vidin liegt nur 20 m über dem Meeresspiegel, es sind fast 20 Grad, im übrigen aber regnet es ununterbrochen. Wir trennen uns, Krystof kämmt den Osten der Stadt ab und hält nach Übernachtungsmöglichkeiten Ausschau, ich haste mit Horst zu den Sehenswürdigkeiten, deren es so viele hier nicht gibt.
Die Donaupromenade ist ein dürftiger Anblick, wenn es von allen Bäumen tropft, ein zentral gelegenes Hotel finden wir, aber mit Sicherheit für Krystof zu teuer. Als wir um 15.30 Uhr wieder beim Bulik sind und Horst auch noch zu spät kommt, da platzt Krystof der Kragen: Wozu mußten wir überhaupt hierher ? Ich kann es ihm nicht plausibel erklären und Horsts Argumentation, dass eine Autotour hierher das kleinste aller Übel bei diesem Wetter sei, überzeugt auch nicht. Auch auf den Rückweg erwischt uns wieder die Umleitung, dieses Mal aber nur zusätzliche 30 km. Dass die Umleitung durch eine herrliche Ferienlandschaft führt und dafür teilweise sogar erschlossen ist, fällt uns gar nicht mehr auf, wir sind fixiert auf den rechtzeitigen Rückweg.
Mit Mühe kann ich Krystof dazu bewegen, statt des Zweisternehotels an der Höhle die Pension von Svetan in Belogradcik anzusteuern. Nur weil die Unterbringung in einer Dependance dort noch billiger ist als bei der Höhle, bleibt der Frieden gewahrt. Doch die Stimmung bleibt getrübt, weil Krystof sich nicht einmal von mir zum Abendessen im Restaurant einladen lassen will.
Wir nutzen die Gelegenheit, unsere Klamotten zu waschen und auf dem Balkon aufzuhängen. Aber ob sie trocknen werden ?
Blick auf die Donau, deren Wasserstand selbst hier, 120 km vor der Mündung, noch um über 12 Meter schwanken kann
Aufbruch: | 04.09.2005 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2005 |
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