Balkanreise mit Campingbus & Fahrrad 2005
Quartiersuche
Sonnabend, 24. September 2005:
Von Wetterbesserung zu reden, wäre eine maßlose Übertreibung. Jede Diskussion über mögliche Radtouren erstickt bei dem Regen schon im Keim, und das, wo es von hier aus erst einmal überallhin schön bergab ginge. Wir können froh sein, dass unsere Wäsche nur noch klamm ist, wir packen sie zusammen und beschließen, Bulgarien so schnell wie möglich gen Süden Richtung Griechenland zu verlassen. Die gesamte Führungsriege von Svetans Restaurant/Hotel "Madonna" steht zu unserem Abschied Spalier und wir bekommen jeder noch umfangreiches Werbematerial in die Hand gedrückt, darunter eine CD mit so vielen Bildern bei besserem Wetter als heute, dass man sich künftig Belogradcik besser auf der CD als in natura ansehen sollte. Doch das können wir Svetan ja nicht sagen, dessen Haus uns so nett und preiswert beherbergt hat.
Der geplante Besuch in Ciprovci wird auf eine kurze Besichtigung des Klosters zusammengestrichen, damit wir heute wenigstens bis Sofia kommen. Dazu suche ich den kürzesten und landschaftlich schönsten Weg auf der Karte, der aber, wie sich dann herausstellt, nicht der schnellste ist. Aber er beschert uns eine grandiose Schlucht, an deren Eingang wir Picknick in einer Regenpause halten und ein paar Fotos schießen sowie ein weiteres Kloster, das eng an die Felsen geschmiegt wenige Zentimeter über dem Hochwasser des Flusses liegt. Bei Sonne müßte dieser Weg fast schon ideal zum Radeln sein, von der stetigen Steigung mal abgesehen. Bis Sofia sind es gerade einmal 100 km, aber wir bringen den ganzen Nachmittag damit zu, so dass wir ausgerechnet bei Einbruch der Dunkelheit in Sofia ankommen.
Es bleibt nichts anderes übrig, wir müssen hier ein Quartier finden, und zwar schnellstens. Wir sind schon fast durch die ganze Stadt gefahren, ohne eine Hotelreklame zu sehen, als ich im Stau auf der linken Seite auf einem Hang über uns eine Reklame "hotel amfora***" sehe. Nur zu Fuß ist die Rezeption erreichbar. Man hat etwas frei, aber zu Preisen, die Krystof überhaupt nicht gefallen: 98 Euro für das Appartement mit 4 Betten. Krystof kann sich mit der Wirtin teils auf polnisch oder russisch, teils auf Deutsch unterhalten und macht ihr den völlig unakzeptablen Preis klar. Und sie hat ein Einsehen: 30 Euro, dann aber ohne Frühstück ist ihr letztes Wort. Darauf geht auch Krystof freudig ein und wir haben unsere bisher schönste Unterkunft gefunden! Nur zum Essenmachen reicht die Zeit nicht mehr, Horst, Toni und ich gehen deshalb nebenan in ein mazedonisches Restaurant, aber Krystof zieht es vor, im Bulik Tomaten Obst und trockenes Brot zu verzehren.
Die Klöster sind recht gepflegt, man ist auch auf Gäste vorbereitet, aber Touristenströme sind hier unbekannt
Aufbruch: | 04.09.2005 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2005 |
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