Balkanreise mit Campingbus & Fahrrad 2005

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von Manfred Sürig

Ausflug nach Trikkeri und Kyriaki

Freitag, 30.September 2005:
Pfeifers schlagen uns einen Ausflug nach Trikkeri am Südwestzipfel der Halbinsel Pilion vor, einziges Problem ist, dass ihr Geländewagen nicht mehr als drei zusätzliche Personen mitnehmen kann. Krystof verzichtet von vorn herein, er möchte die Umgebung per Fahrrad erkunden und Toni und ich beschließen, uns das Fahrrad zu teilen: ich könnte hinfahren und er zurück. Ohne in die Karte zu sehen, gehen wir von 28 km Entfernung aus, die trotz der Berge dorthin wohl zu schaffen sein müßten. Gesagt, getan.
Doch als ich schon 2 Stunden unterwegs bin und stolz darauf, die 400 Höhenmeter bis Argalasti geschafft zu haben, komme ich an einer Wegegabelung mit einem Wegweiser nach Trikkeri an: Noch weitere 38 Kilometer. Es ist bereits 11.50 Uhr, das kann ja nicht zu schaffen sein, insbesondere nicht bei Tageslicht zurück! Doch zunächst geht es sanft bergab, ich lasse mich nach Milina rollen und steige immer wieder ab, um Aufnahmen der großartigen Küstenlandschaft zu machen. Die Bucht wird immer enger mit vielen Nebenbuchten, die ein ideales Segelrevier bilden und dennoch nicht überlaufen sind. Hinter einer Kurve begegnet mir Jörn Pfeifer plötzlich mit dem Geländewagen. Er ist von Trikkeri zurückgefahren, um mich zu suchen und mitzunehmen, denn unterwegs ist auch den andern klar geworden, dass wir uns wohl leicht verschätzt hatten, 28 km sind es über See dorthin. Ich lasse mein Rad auf einem Campingplatz stehen und steige bei Jörn ein.
Es folgt eine lange Fahrt um Unmengen von Buchten mit Steigungen und Gefällestrecken, bei denen ich in der prallen Sonne ohne Trinkwasser auf jeden Fall hätte aufgeben müssen. 25 Kilometer fahren wir bis Trikkeri, wo Gudrun, Toni und Horst inzwischen im schattigen Cafe auf uns gewartet haben.
Es folgt ein Spaziergang durch den malerischen Ort und eine weitere Autofahrt zum Baden ans Wasser. Noch einmal 400 Höhenmeter abwärts nach Kyriaki! Ein malerisches Küstenörtchen, das vom Fremdenverkehr lebt, den die Fähre vom gegenüberliegenden Festland oder der Insel Euböa herüberbringt, - wenn sie denn fährt. Heute ist bis auf eine Busladung von Engländern nicht viel los. Wir schlendern um den Hafen bis um eine Nase, hinter der einmal die Steine für den Bau des Ortes gebrochen wurden. Hier können wir ungestört baden - eine Wohltat für meine juckenden Beine!

Mountainbiking ist noch untertreiben

Mountainbiking ist noch untertreiben

Auf dem Rückweg steigt Toni um 15.30 Uhr in Milina auf dem Campingplatz aufs Fahrrad und ist fest entschlossen, zurück nach Afisos zu radeln. Wir düsen inwischen weiter, erwerben einen 13-Liter Kanister für Olivenöl in Argalasti und finden Krystof hochzufrieden in der Pension vor. Er hat eine Radtour gemacht, die zu bewältigen war: Nach Lefokastro und Kalamos und zurück. Der Aufstieg nach Argalasti ist auch ihm dabei nicht erspart geblieben. Und das mit seinem weitaus schwereren Rad, eine reife Leistung!
Jörn ist wie wir überzeugt, dass Toni den Rückweg nicht mehr bei Tageslicht bis zur Pension schaffen kann und ohne Licht nicht die steilen Strecken abwärts fahren kann. So macht sich Jörn erneut auf den Weg, um Toni von der Straße zu holen. Der hatte den Berg nach Argalasti inzwischen geschafft und ist heute noch überzeugt, dass er auch die Pension erreicht hätte. So aber können wir doch früher zu Achilles aufbrechen und in seinem Restaurant einen schönen Abend genießen. Wir werden üppig bewirtet auf griechische Art: Keine Speisenkarte, dafür der Gang in die Küche mit Blick in die Kochtöpfe zum Aussuchen, was man essen möchte. Yoghurt mit Honig bildet den Abschluß, wir beschließen sofort, so etwas auch in unsere Bordspeisenkarte aufzunehmen.

Blick nach Nordwesten in die Bucht von Volos

Blick nach Nordwesten in die Bucht von Volos

© Manfred Sürig, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein polnischer Freund stellte seinen Uralt-VW-Bus "BULIK" zur Verfügung, damit er einmal in seinem Leben nach Griechenland kam. Seine Deutschen Freunde hatten sich auf ein Abenteuer eingelassen, das am Ende aber gut ausging.
Details:
Aufbruch: 04.09.2005
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.10.2005
Reiseziele: Polen
Slowakei
Ukraine
Ungarn
Rumänien
Bulgarien
Griechenland
Serbien
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.