Bogota und Peru
25.-28.10. Puno
25.10 Es geht nach Puno zum Titicacasee
Jetzt ist es von Vorteil, dass das Frühstück hier von 05:00 bis 09:00 geht. Um 05:45 kommt der Weckanruf. Jeder der mich kennt weiß, was das für mich bedeutet. Aber ich werde um 06:20 abgeholt. So checke ich aus und bitte mir Bescheid zu geben, wenn mein Pickup kommt. Ich gehe noch einen Kaffee trinken.
Das Taxi, das mich zum Busbahnhof von bringt, ist superpünktlich da. Ich hatte ja zwischendrin einmal gedacht ich könnte mir die 10 USD Abholservice sparen und hinlaufen. Bei Google Maps sah es zumindest so aus. Gott sei Dank habe ich das nicht gemacht. Wir sind etwa 15 Minuten gefahren, bis ich am Stadtrand von Cusco vor eine Tor abgesetzt worden bin. TurismoMer hat hier seinen privaten Bahnhof. Ich bin irritiert, weil ich ja bei der Konkurrenz gebucht hatte, aber es scheint alles seine Richtigkeit zu haben. Nur entgegen der Zusage, dass ich mir keine Sorgen machen müsse wegen der Beine, war es eine Katastrophe. Ich bin sieben Stunden mit den Beinen im Gang verdreht dagesessen. Zum Glück hatten wir bei 10 Stunden insgesamt drei Stunde. Unterbrechungen.
Die erste war gleich nach etwa einer Stunde in dem kleinen Ort Andahuaylilla mit einer prächtigen Kirche die hier als so etwas wie die sixtinische Kapelle von Amerika angepriesen wird. Sie ist allerdings auch beeindruckend und man würde sie nicht an solch einem Ort erwarten. Leider durfte man nicht fotografieren. Dafür stand draußen ein Riesenfoto von der Kirche innen das ich dann fotografiert habe.
Auch die Landschaft, durch die wir gekommen sind, ist großartig. Der nächste Stopp folgte an dem archäologischen Komplex Raqchi aus der Präinkazeit, in der viele kreisrunde Bauten aneinandergebaut waren. Das war wohl so etwas wie ein zentrales Lebensmittellager. Direkt nebenan steht eine außergewöhnliche Tempelruine mit bis zu 12 Meter hohen Säulen. Auch dieser Platz ist äußerst sehenswert.
Nach weiteren etwa 1,5 Stunden sind wir bei unserer Mittagsstation angekommen. Es gibt Buffet mit Folkloremusik. Das Essen ist nichts Besonderes aber das eine oder andere ist doch ganz lecker. Vor allem das Dessertbuffet gefällt mir. Da fange ich auch gar nicht erst mit den kleinen Tellerchen an.
Nach dem Essen geht es weiter und nach einiger Zeit erreichen wir den La Raya Pass, den mit 4.325 Metern höchsten Pass auf unserer Strecke. Von hier aus geht es auf den peruanische Altiplano, eine Hochebene, die sich bis zum Titicacasee erstreckt.
Letzter Zwischenstopp ist das kleine Präinkamuseum in Pucara. Das ist ganz nett, haut mich aber nicht vom Hocker. Von hier sind es dann noch etwa 80 Kilometer bis Puno, Wobei es erst noch durch Juliaca geht, dem nicht so besonders schönen Verkehrsknotenpunkt in dieser Gegend mit Flughafen.
Auch hier hat TurismoMer einen eigenen Minibahnhof direkt am See. Wie üblich werde ich von einem Taxifahrer angesprochen, der zum Hotel 15 Sol will. Wir einigen uns auf 12.
Irgendwie war ich gedanklich bei einem 4 Sterne Hotel. Bei etwa 120 Euro für 4 Tage ist es aber nicht verwunderlich, dass es dann doch nur drei Sterne sind. Es gibt allerdings auch ein vier Sterne Hotel gleichen Namens nur 1-2 Blöcke entfernt.
Mein Hotel wirkt auf mich so ein bisschen wie aus der Zeit gefallen, wenn man den Lobbybereich und den Treppenaufgang sieht. Etwas schlucken muss ich. Als mir erklärt wird, dass Frühstückszeit von 06:00 – 08:00 ist. Kann ja nicht sein. Ich schlage vor, dass ich auf das Frühstück verzichte und dafür später dann einfach nur einen Kaffee bekommen. Soweit ich das verstehe, sind sie damit einverstanden.
Das Zimmer ist eher einfach. Das Bett etwas weich, aber bequem. Es geht nach vorne auf die Straße raus, aber das ist zum Glück eine Sackgasse, die am Plaza Mayor endet, was gleichzeitig bedeutet, dass ich eine recht gute Lage erwischt habe. Hier fängt die Fußgängerzone von Puno an.
Nachdem ich ausgepackt habe frage ich an der Lobby, ob es einen Laundryservice gibt, weil im Schrank weder Sack noch Preisliste liegen. Ja, den gibt es. Ich frage nach der Preisliste, aber es kostet einfach pro Kilo 10 Sol. Das werde ich doch nutzen und morgen ein paar Sache reinigen lassen.
Dann laufe ich los auf der Suche nach einer Agentur, bei der ich Ausflüge buchen kann. Dazu brauche ich gar nicht weit laufen. Ich nehme aber nicht gleich die Erste, sondern wähle etwas später einen eher kleinen Laden.
Es gibt Eintagestouren auf den See, was ich gehofft habe, weil im Handbuch eher 2-3 Tagesturen mit Übernachtung auf den Inseln empfohlen wird wozu ich aber keine Lust habe. Die gehen aber schon morgens um 07:00 los. Nach dem frühen Aufstehen heute muss das nicht morgen gleich wieder sein. Also frage ich, Welche Programme erst später beginne. Dazu gehört Susthani, eine Begräbnisstätte aus der Präinkazeit. Diese Tour startet um 14:00. Das kommt mir doch entgegen. Zumal ich mich erinnere, dass ich von diesen Begräbnistürmen schon gelesen habe und die als Nummer zwei hier bei mir auf der Liste gestanden sind. Das passt doch. Den Ausflug auf den See buche ich dann morgen. Der Ausflug morgen kostet 50 Sol. Die Fahrt auf den See soll dann 70 kosten.
Jetzt bleibt noch die Frage, was zu Abend essen. Mein Handbuch empfiehlt, nicht auf der Fußgängerzone, was ich nachvollziehen kann. Also laufe ich weiter bis zum Plaza des Armas und biege dort rechts ab. Ich komme an einer Polleria vorbei, die recht gut aussieht. Das muss ich mir merken, aber jetzt nicht. Dann biege ich wieder rechts ab und stehe offensichtlich vor der Markthalle. Die ist jetzt zwar geschlossen, sieht aber ganz interessant aus. Während ich weitet die Straße entlangschlendere komme ich an einer Kneipe vorbei, die für mich sehr wenig touristisch wirkt - man bekommt da ja irgendwann einmal ein Gespür - dafür und gehe rein. Wie erwartet bin ich der einzige Ausländer, aber es gibt immerhin eine Speisekarte auf Englisch. Die Suppen kosten hier nur 7 Sol, da werden sie wohl vielleicht nicht ganz so groß sein. Erst bestelle ich eine Hühnercremsuppe. Kurz darauf kommt der Kellner. Die ist aus. Also bestelle ich eine Pollo diet Suppe. Die gibt es hier überall und entspricht unserer klassischen Hühner-Nudel Suppe. Anschließend Alpaka Steak mit Kartoffelpüree. Der Teller mit der Suppe (immerhin keine Schüssel wie bisher immer) war reichlich groß und wäre beinahe übergelaufen. Aber die Sippe war lecker, so wie ich sie mag mit klassischen Suppennudeln und kleine. Hähnchenstückchen. Ich bin noch nicht fertig, da kommt das Hauptessen. Das Steak ist dünn geschnitten und schmeckt gut. Das Kartoffelpüree schmeckt etwas wässrig fade. Irgendwann habe ich mich dann überfressen und es geht kein Bissen mehr. Mit einem großen Bier zusammen zahle ich 40 Sol + Trinkgeld.
Im Hotel erkläre ich, dass ich Wäsche habe nur zu wasche. Und andere, die auch gebügelt werden muss. Also bekomme ich zwei Tüten. Wen ich sie bis 09:00 abgebe bekomme ich sie am selben Tag zurück. Das wird wohl nicht ganz reichen.
Aufbruch: | 12.10.2022 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 18.11.2022 |