Bogota und Peru
25.-28.10. Puno: 27.10. Titicacasee
Mein Ausflug auf den Titicacasee, wegen dem ich überhaupt hier bin wäre beinahe ausgefallen. Ich war rechtzeitig auf und beim Frühstück. Da war es wieder gut, dass es früh Frühstück gibt. Dann habe ich mich in die Lobby gesetzt und bis 7:30 gewartet. Allmählich kommen mir Zweifel, dass mich irgendwer abholt. Ich beschließe, die Fußgängerzone hochzulaufen und doch nach der Agentur zu sehen. Natürlich war um diese Zeit noch alles zu. Ich habe die Agentur zwar erkannt, aber das nutzt ja nichts, wenn niemand da ist. Also zurück ins Hotel und die Dame an der Rezeption gefragt, ob sie meint, dass es eine Möglichkeit gibt, dass ich heute noch auf den See komme. Ich erkläre ihr, dass ich hätte abgeholt werden sollen, aber niemand gekommen ist. Sie frägt nach der Telefonnummer der Agentur, aber die habe ich ja nicht. Ich habe ja auch keine Buchungsbestätigung. Sie fängt an herumzutelefonieren und gibt mir dann den Hörer. Die Dame am Telefon gehört zu einer Agentur, die mit dem Hotel zusammenarbeitet. Sie meint, die Gruppe sei bereits am Hafen. Ich solle mir gleich ein Taxi nehmen und zum Hafen komme. Dann funktioniert das noch. Es kostet 100 Sol. Die solle ich der Dame am Hafen geben.
Meine Rezeptionistin kommt mit mir an die Hotelecke, hält ein Taxi für mich an und erklärt, wo ich hinwill. Ich bin überrascht, dass ich nur 5 Sol zahlen muss. Also hat mich der Taxifahrer vorgestern wieder einmal über das Ohr gehauen.
Am Hafen empfängt mich eine junge Dame, Damit, dass ich kurz warten soll. Wenig später lässt sie sich die 100 Sol von mir geben und meint, ich solle in das dritte Boot in der Reihe steigen. Das bringt mich zur Uros Inselgruppe. Dort hole ich meine Grippe ein und kann mich ihr anschließen. Der Bootsführer meint, ich könne auch rauf aufs Dach. Da habe ich die bessere Sicht. So fahre ich die erste halbe Stunde quasi im Privatboot.
Auf der Uros Insel werde ich dann vom Guide der Gruppe empfangen und kann ab da ganz normal am Ausflug teilnehmen. Wir bleiben noch ein paar Minuten auf der ersten Insel. Es ist ganz merkwürdig, weil der Schilfboden nachgibt. Dann geht es mit einem der traditionellen Schilfboote weiter etwa 30 Minuten zur nächsten Insel. Erst legen sich zwei Uros in die Riemen. Später kommt dann das Motorboot zum Einsatz das bisher hinterhergeschleppt wurde und schiebt uns den Rest. Die Fahrt kostet noch einmal 10 Sol extra, die wir unseren Bootsführern direkt geben. 10-15 Minuten kann man hier etwas zu essen und trinken kaufen. Dann geht es mit dem Speed Boot 1,5 Stunden über den See zu Insel Taquile.
Ich bin rechtzeitig auf dem Dach, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. Es dauert aber nicht lange, bis ich irgendwann allein hier oben sitze. Alle anderen sind ins Warme geflüchtete. Ich bin allerdings auch froh, dass ich noch meine Jacke angezogen habe.
Auf der Insel wird es dann auf einmal richtig warm. Dazu müssen wir noch das erste Stück ganz schön Bergauf laufen. Das besondere an der Insel ist, dass hier die Männer das Textilhandwerk ausüben. Sonst sind das immer die Frauen. Auf dem zentralen Platz, wo wieder einmal Nippes für Touristen angeboten wird bekommen wir Anschauungsunterricht zu Trachten und Bräuchen der Bevölkerung hier.
Danach geht es zum Mittagessen. Es ist schon 13:30. Zur Auswahl steht gegrillte Forelle oder Omelette. Davor gibt es Quinoa Suppe und Quinoa Brot. Es schmeckt alles gut. Das Problem ist, dass bei allen anderen das Mittagessen im Preis enthalten ist. Bei mir nicht. Ich muss noch einmal 25 Sol zahlen. Jetzt wird es eng. Ich hätte doch heute Morgen noch wechseln sollen. Unser Guide meint „kein Problem“ und legt mir einen 100 Sol Schein hin. Ich soll ihn ihm am Ende zurückgeben. Ich mache dann noch einmal Kassensturz und stelle fest, dass ich gerade noch die 25 Sol habe. So kann ich ihm seinen 100er gleich zurückgeben.
Am Hafen werde ich zum Glück ins Hotel zurückgebracht bzw zumindest in die Nähe. Jetzt muss ich als erstes Geld wechseln. Tatsächlich bekomme ich bei einer Wechselstube einen etwas besseren Kurs als heute morgen.
Zum Abendessen treffe ich mich um 19:30 wieder mit Robert. Ich habe immer noch keinen Hunger und überlasse Robert die Wahl. Nach einem Rundgang, bei dem wir auch wieder an der Markthalle vorbeigekommen sind, hat er dann in einer kleinen Seitengasse ein Chifa vorgeschlagen. Das passt, da kann ich einfach nur eine Wan Tan Suppe essen. Selbst mit der habe ich Mühe. Robert bestellt gebratenen Reis und auch eine Suppe. Er ist aber auch von beidem kaum etwas und lässt sich einen Behälter zum Einpacken bringen. Zu meiner Überraschung packt er sich aber nicht den Reis ein, sondern die Suppe. Ob das wohl gut geht?
Wir beschließen, uns im Rupha noch eine Schokolade und ein Dessert zu gönnen. Ich mit drei Milchsorten und Robert eine Creme Brullet. Wir verabschieden uns und vereinbaren, über WhatsApp in Verbindung zu bleiben. Er will von hier aus nach Südostasien.
Aufbruch: | 12.10.2022 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 18.11.2022 |