Bogota und Peru

Reisezeit: Oktober / November 2022  |  von Stefan Böhm

06.11. Es geht nach Nazca: 07.11. Flug über die Nasca Linien

Während ich frühstücke, denke ich mir so, dass ich bisher auf meine Mail noch keine Antwort von der Fluggesellschaft bekommen habe. Das Frühstück ist sehr einfach. Es kommen drei aufgeschnittene Brötchen, eine Tasse mit heißem Wasser, löslicher Kaffee und Teebeutel. Ich frage mich wo der Rest bleibt, bis ich genauer hinschaue. In einem liegt ein Spiegelei, in das zweite ist Marmelade geschmiert und in das Dritte Butter. Es hat aber dank der Brötchen ganz lecker geschmeckt. Besser als so manches Frühstücksbuffet. Als ich fertig bin frage ich meine Vermieterin, ob sie die Fluggesellschaft kennt, bei der ich reserviert habe. Sie schaut sich die Bestätigungsmail an und meint, die wären doch gerade gar nicht aktiv. Dann kann ich natürlich auch lange auf eine Antwort auf meine Mail warten. Ich frage sie, ob es eine Möglichkeit gibt, heute oder morgen mit einer anderen Gesellschaft zu fliegen. Immerhin steht ein großes Plakat neben dem Empfang. Sie greift zum Handy und meint wenig später „Ja, das geht. Ich werde hier abgeholt und das Ganze wird etwa 2,5 Stunden dauern, wobei ich 40 Minuten in der Luft bin. Ich frage sie wegen einem möglichen Aufpreis, aber sie meint, sie habe schon erklärt, dass ich sehr groß bin und es kostet 90 USD. Einen Aufpreis gibt es nicht.
Während ich warte, Kommt das Zimmermädchen, das auch meine Wäsche waschen wird. Auch die Hose, die in Puno gewaschen worden ist gebe ich ihr noch einmal mit. Die ist nämlich gegen die Bügelfalte gebügelt worden. Ich zeige es ihr, und sie meint, das bekommt sie hin.

Es dauert gar nicht lange bis es heißt mein Abholservice steht draußen. Ich gehe raus und stehe vor einem der üblichen Kleinwagen. Hinten sitzen schon zwei drin, während es sich vorne eine Dame mittleren alters bequem gemacht hat und mich nach eine. Blick ignoriert. Erst nachdem ich erklärt habe, dass ich da hinten nicht reinkomme, hat irgendjemand wohl der Dame erklärt, dass sie doch besser hinten mitfährt. Bei ihren geschätzten maximal 1,60. War das auch kein Problem. Am Flughafen angekommen herrscht doch mehr Betrieb als gedacht. In der kleinen Halle befinden sich mindestens 6-8 Schalter verschiedener Flugunternehmen. An unserem zahle ich die 90 USD mit Kreditkarte und muss prompt 5 % Aufpreis zahlen. Das kann ich ja überhaupt nicht leiden. Ich kann es hier aber nicht umgehen. Dann wird mein Reisepass kopiert. Meinen Rucksack muss ich abgeben. Er wird hier am Schaltet aufbewahrt.
Anschließend werde ich zum nächste Schalter geschickt. Hier muss ich 50 Sol Nationalparkgebühr zahlen, während die anderen drei aufgefordert werden, sich zu setzen. Sie habe noch eine halbe Stunde zu warten. Ich werde dagegen zum nächsten Schalter geschickt, wo ich 30 Sol Flughafengebühr zu zahlen habe. Alle Gebühre gehen nur bar. Wie viele denn noch frage ich mich.

Jetzt geht es schnell. Die Dame von meinem Flugunternehmen scheucht ich durch eine Kontrolle, wo ich meine. Reisepass vorzeigen soll. Der ist im Rucksack. Also durch die Halle gerannt und den Reisepass geholt. Und schon geht es auf das Rollfeld wo uns unser Copilot und Guide in Empfang nimmt. Außer mir sind zwei junge Pärchen dabei, die als Vierergruppe unterwegs sind. Erst werden Fotos mir uns und der Maschine gemacht. Ich frage mich, wie ich da wohl reinpasse, aber das funktioniert überraschend gut. Mein Platz ist genau hinter dem Copiloten. Der rutsche etwas nach vorne und dann funktioniert das. Der Platz neben mir bleibt frei.

An den Seiten hängen Kotztüten. Hoffentlich brauche ich sie nicht. Als wir losfliegen, denke ich noch, dass es gar nicht so schlimm ist. Das ändert sich, als der Pilot beginnt, Achter um die Figuren zu fliegen und das Flugzeug dabei schön schräg legt, Damit auch jeder die Figuren gut sehen kann. Irgendwann bin ich mehr mit Atmen als mit fotografieren beschäftigt. Aber es geht. Als wir bei den Figuren durch sind und es noch zu einem Aquädukt geht fragt der Copilot. Ob jemand Alkohol zum Riechen braucht. Während er Wattebäuschchen mach hinten verteilt denke ich, dass es auch so geht – Bis wir zur Landung ansetzte. Dann erwische ich gerade noch die Tüten. Nachdem ich mich erleichtert ha e geht es mir nach dem Aussteigen auch gleich wieder gut – im Gegensatz zu meinen jungen Mitfliegern. Während eine vergeblich versucht, sich zu übergeben, hat einer der beiden Jungens wohl heftigere Probleme, auch mit dem Kreislauf. Erst später erfahre ich, dass ich mit den vieren auch in die Stadt zurückfahre. Ich muss eine ganze Weile warten, bis es losgeht und auch als wir dann am Hotel der Gruppe ankommen hat zumindest der eine immer noch heftige Probleme.

Ich lasse mich nicht zum Gästehaus, sondern nur zu den Busbahnhöfen. Selbst in diesem kleinen Nest gibt es verschiedene, auch wenn sie sich alle in der Nachbarschaft befinden. Erst will ich wieder bei Vica buchen. Aber der Typ meint, es gäbe keine Fahrkarten nach Chincha Alta. Damit hatte ich schon halb gerechnet. Dann nach Ica. Da hat er auch keine. Das finde ich dann etwas merkwürdig. Dort haben wir auch auf dem Weg hierher gehalten. Dann teste ich eben Cruz del Sur. Bei denen bekomme ich zumindest eine Karte nach Ica und muss dann vermutlich zu PeruBus umsteigen. Die Fahrkarte kostet 50 Sol für die mittlere Sitzklasse. Um 09:30 soll ich da sein. Um 10:00 fährt der Bus dann.
Gemütlich schlendere ich durch den ganz netten Ortskern mit Kneipen und Restaurants. Am Ende der Calle Lima kommt der zentrale Platz mit der Kathedrale. Danach wird es dann öde. Mein Gästehaus ist das absolut letzte Gebäude. Danach hören die Straße und auch der Ort auf.

Den restlichen Mittag verbringe ich am Pool. Zu. Abendessen breche ich gegen 19:00 auf und stelle fest, dass die vier Lokale in der Nachbarschaft alle bereits geschlossen sind. Damit bleibt nur noch eine Pizzeria etwas die Straße runter übrig. Dort ist erfreulicherweise auch Betrieb. Dann kommt die Ernüchterung. Es gibt eine einseitige Speisekarte. Pommes mit Hamburger, frittierten Würstchen oder Chicken Wings und kein Bier. Ich nehme Salchipapa, Pommes mit frittierten Wurstscheiben und einem Spiegelei drauf. Damit kann ich zumindest sagen, dass ich auch dieses „Nationalgericht“ getestet habe. Die Pommes waren gut und die Portion üppig wie immer. Muss aber trotzdem nicht zwingend noch einmal sein.
Nachdem der kleine Laden heute schon den ganzen Tag geschlossen ist, hoffe ich, dass ich in einem Anderen noch etwas kaufen kann, Sonst sitze ich heute Nacht ganz schön auf dem Trockenen. Zum Glück hat der auf und ich kann ich mit Bier und Limo eindecken. Zur Sicherheit kaufe ich gleich mehr, dass ich morgen versorgt bin.

08.11. Pooltag

Den heutigen Tag verbringe ich am Pool, der wieder einmal mir gehört, und schreibe am Tagebuch. Nachdem mir meine Maus kaputtgegangen ist, habe ich gefragt, ob ich mir eine Maus ausleihen könnte. Sie habe auch wirklich eine, die sie mir leihen. Heute ist eines der Brötchen mit Avocado gefüllt. Ich bin zwar nicht so der Avocado Fan, aber das hat gut geschmeckt.
Am Abend habe ich dann nach einer Restaurantempfehlung gefragt. Erst hat sie die Lokale um die Ecke vorgeschlagen. Da war ich heute aber schon um 17:00 und sie waren schon wieder zu. Sie fragt, was ich denn mag und ich meinen Fisch und Meeresfrüchte. Darauf kommt wieder die Erklärung, dass man Fisch und Meeresfrüchte nur mittags ist. Dann meint sie aber, dass das La Encantada vor. Das ist gut und serviert auch abends Fisch und Meeresfrüchte.
Ihr Mann (?) spielt den Taxifahrer für mich. Die 5 Sol soll ich morgen mit der Zimmerrechnung zahlen. Das Lokal ist hübsch und gemütlich. Ich bestelle erst ein Schichttörtchen aus Kartoffelpüree, gefüllt mit Shrimps, dann ein gemischtes Ceviche. Das Törtchen war ausgesprochen lecker. Das Ceviche war mir wieder zu Zitronen lastig. Wir werden glaube ich keine echten Freunde.
Trotzdem war ich danach wieder einmal so satt, dass ich anders als geplant dann doch wieder zurückgelaufen bin.

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es geht wieder los. Diese Mal für mich ganz ungewohnt in westliche Richtung, nämlich nach Bogota und Peru.
Details:
Aufbruch: 12.10.2022
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 18.11.2022
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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