Bogota und Peru

Reisezeit: Oktober / November 2022  |  von Stefan Böhm

12.11. Lima die zweite: 14.11. und noch ein Abstecher in die Altstadt

Ich unternehme heute den nächsten Anlauf, mir eine neue Maus zu kaufen. Nach kurzer Überlegung ob ich den Bus nehme oder nicht, laufe ich erste einmal zur Haltestelle in der Avenida Jose Largo, dort fährt er in meine Richtung los. Als er ankommt bin ich überrascht wie leer er ist. Ich bekomme sogar einen ordentlichen Sitzplatz. So sieht die Sache doch wieder ganz anders aus. Ganz abgesehen davon, dass die Busfahrten mit 1,80 Sol für eine Strecke auch sehr günstig sind.
Direkt vor dem Center befindet sich eine Bushaltestelle und heute sind die Läden auch offen. Ich laufe an ein paar Geschäften vorbei, bis ich in eines reingehe, meine alte Maus hinhalte und erkläre, dass ich eine neue brauche. Prompt bekomme ich genau das, was ich suche für etwa 20 €. Ich verlasse den Komplex durch den Hinterausgang und stehe gegenüber einer Mauer mit einem Schild „Indian Market“. Neugierig gehe ich durch das Tor und stehe vor einem Gelände mit jeder Menge Souvenirläden. Als ich das Gelände wieder verlasse, sehe ich gegenüber neben dem Compu Center das gleiche noch einmal. Hier habe ich also ausreichend Gelegenheit, noch Souvenirs einzukaufen.

Dort, wo ich ausgestiegen bin, steige ich auch wieder ein. Der Bus müsste mich laut Google Maps nämlich bis in die Nähe des Plaza San Martin bringen. Tatsächlich ist es von der Haltestelle an der ich aussteige nur ein kurzer Spaziergang. Ich muss noch etwas Geld wechseln und in Mira Flores habe ich keine solche Ansammlung an Wechselstuben gesehen wie hier in der Jiron Ocona, an der Seite vom Grand Hotel Bolivar. Wie bei meinem ersten Aufenthalt in Lima gehe ich wieder in die kleinste Wechselstube ganz am Anfang der Gasse. Hier bekomme ich auch heute wieder den besten Wechselkurs. Es sind zum ersten Mal genau 4 Sol für einen Euro.
Nur wenige Meter weiter unter den Kolonnaden lasse ich mir von „meinem“ Schuhputzer wieder meine Schuhe putzen. Ich zahle ihm wieder 5 Sol und denke mir, dass ich richtig vermutet habe, dass die Preise in Cusco überteuert waren.

Weiter geht es zu den beiden Schokoladenläden in der Jiron Carabaya. Weder äußerlich noch von der Lage her sind diese beiden Läden touristisch geprägt. Hier sollte es doch möglich sein, gut Schokolade als Mitbringsel einzukaufen? Ich werde dann schnell eines Besseren belehrt. Die meiste Schokolade scheint eher aus der Schweiz und aus Spanien zu kommen und nicht aus Peru selbst obwohl hier viel Schokolade angebaut und auch getrunken wird. Für eine einfache Tafel Schokolade, die dazu noch eher nach Fabrikware aussieht bin ich aber nicht bereit umgerechnet 6 Euro und mehr zu zahlen.
Nachdem ich schon hier bin spaziere ich noch einmal zum Plaza de Armas. Bei der Spaziergangtour während meinem ersten Aufenthalt hat unser Guide uns den angeblich besten Stand für peruanische Churros gezeigt. Die Churros hier sehen ganz anders aus als ich sie aus Spanien kenne und sie sind mit Karamell Creme gefüllt. Ich habe einen probiert aber da sind mir die Spanischen doch erheblich lieber.
Für den Rückweg nehme ich wieder den Expressbus. Das bietet sich an, weil es eine leicht zugängliche Haltstelle in der Jiron Cuzco gibt, die man auf der Fußgängerzone kreuzt. An der Haltestelle Central steige ich aber spontan wieder aus. Ich habe eine andere Idee, die mir den Weg zum Hotel erspart. Die Haltestelle ist soweit ich das sehe die einzige unterirdische Bushaltestelle und riesig. Gefühlt würden hier wohl sämtliche Bushaltestellen Stuttgarts reinpassen und es wäre immer noch Platz.

Von der Haltestelle gelangt man direkt in die Shopping Mall Real Plaza Centro Civico, die sich über den gesamten Block bis rüber zur Avenia Garcilasco de la Vega erstreckt und hier bin ich dann auch schon bei der Bushaltestelle für meinen Bus Nr. 301 der auf dieser Route, also Richtung Mira Flores und Barranco eine Haltestelle genau vor meinem Hotel hat.
Heute bin ich spontan zum Abendessen in das Alfresco gegangen. Es befindet sich in derselben Straße wie mein Hotel und ich bin immer wieder einmal vorbeigelaufen, ohne zu realisieren, dass es sich dabei um eines der besten Fischlokale in Lima handeln soll. Erst heute Mittag habe ich noch einmal ein bisschen gegoogelt und die hervorragenden Bewertungen gelesen. Dabei hat mich vor allem die erste Bewertung mit dem überschwänglichen Lob eines Tunfischsteaks gereizt. Darauf habe ich mich schon den Mittag über gefreut.
Obwohl das Restaurant recht teuer ist, konnte ich froh sein, dass ich noch einen kleinen Tisch ergattern konnte. Während ich hier war haben auch immer ein paar Gäste auf einen freien Tisch gewartet. Die große Enttäuschung war, dass Tunfisch ausverkauft war. Der Kellner hat mir Lachs empfohlen, auf die gleiche Weise zubereitet. Naja, Lachs ist für uns Europäer jetzt nichts so Besonderes wie hier, aber dann nehme ich eben den. Vorweg gab es eine klare sehr intensive Fischbrühe. Dann habe ich sehr leckere gratinierte Jakobsmuscheln genommen und anschließend den nur ganz kurz angegrillten Lachs mit grünem Spargel und einem wirklich fantastischen Kartoffelgratin. Das war für mich der heimliche Star auf dem Teller.
Und wenn ich mir schon ein so gutes Essen gönne, dann dacht ich mir, nehme ich mir noch einen Nachtisch, eine Suspiro a la Limena, eine Art Schichtdessert im Glas. Der Kellner hat mich noch gewarnt, dass der aber sehr süß wäre. Ich mag süß, aber er hat schon recht gehabt. Von dem Zeug bekommt man einen Zuckerschock. Nichts desto trotz war es lecker. Ich zahle rund 50 € was für Peru schon ein gehobener Preis ist. Das Ganze wäre ein würdiges Abschluss Essen für meinen Peru Aufenthalt, aber ich habe ja noch einen Tag. Übermorgen Abend geht es zurück nach Europa.

© Stefan Böhm, 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es geht wieder los. Diese Mal für mich ganz ungewohnt in westliche Richtung, nämlich nach Bogota und Peru.
Details:
Aufbruch: 12.10.2022
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 18.11.2022
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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