Bogota und Peru
28.10.-03.11. Arequipa: 02.11 Stadtbesichtigung per Bus
Nachdem ich jeden Morgen zwei Doppeldeckerbusse für Stadtbesichtigungen vor dem Hotel stehen sehe ist es naheliegend, dass ich an der Rezeption nach Tickets frage. Ja klar, die kann ich hier kaufen. Es gibt eine Tour am Morgen und eine um 14:00. Sie kosten 50 Sol. Frühstück lasse ich heute ausfallen und gehe später lieber in eines der gemütlichen Cafés/Kneipen, das La Despensa. Ich bestelle falsch und bekomme statt einem Cappuccino eine. Espresso mit etwas Milch. Er ist trotzdem sehr gut. Dazu nehme ich ein Plundergebäck mit Erdbeermarmelade als Füllung. Eine leckere Alternative zum Frühstückseinerlei. Kurz vor 14:00 warte ich darauf, dass die Busse Vorfahre, als einer der üblichen Minibusse vorfährt und die Dame an der Rezeption mir winkt. Ich meine, nein ich will doch mit dem Doppeldecker oben fahren. Ja, der bringt mich nur zur Abfahrtstelle. Na dann. Wir fahren wieder einmal im Kreis herum bis wir zum eigentlichen Bus kommen. Zu Fuß wäre ich wahrscheinlich in der halben Zeit dort gewesen, aber was solls.
Mein Platz wäre irgendwo in der Mitte, aber ich erkläre, dass ich gerne den Platz in der letzte. Reihe neben der Wendeltreppe hätte. Der bat nämlich einen deutlichen größeren Abstand zum Vordersitz. Nach kurzer Beratung geht das in Ordnung. Eine junge Peruanerin stellt sich als unseren Guide vor. Nachdem ich der einzige nicht spanischsprachige Teilnehmer bin, erklärt sie immer alles erst auf Spanisch und dann für mich noch einmal auf Englisch. Die Tour geht gute vier Stunden und führt im Bogen um Arequipa herum durch die Vorstädte. Sie ist daher eine hervorragende Ergänzung zu der Walking Tour. Erster Stopp ist an einem schönen kleinen Stadtplatz, an dem Arequipa wohl gegründet worden sein soll. Es gibt auch eine hübsche kleine Kirche und eine Terrasse mit einer Bogenkonstruktion und Blick auf die Altstadt.
Weiter geht es zu einem kleinen Museum. Hier hat die Harvard Universität 1890 – 1927 das größte Teleskop der Welt betrieben, bevor es nach Südafrika verlegt worden ist.
Weiter geht es, wie bei jeder Tour, zu einer Verkaufsstelle für Alpakaware. Immerhin gibt es so etwas wie einen kleinen Zoo, in dem unterschiedliche Arten gezeigt werden. Noch einmal eine Gelegenheit, ein paar nette Fotos zu machen. Nachdem unser Guide mir erklärt, dass ich hier Dinge aus Alpaka Wolle kaufen könne, erkläre ich ihr, dass dies mindestens die fünfte Stelle dieser Art ist, die ich auf meiner Reise zu sehen bekomme. Daraufhin lacht sie nur und geht.
Als nächstes fahren wir ein weiteres Stück. Unser Ziel ist das Hsus des Gründers von Arequipa, der es sich aus gesundheitlichen Gründen, wegen der besseren Luft weiter außerhalb hat bauen lassen. Ein schönes Anwesen.
Als unser Guide uns unser letztes Ziel vorstellt frage ich mich, was das soll. Ein Platz, an dem man alles Mögliche unternehmen kann; Ponyreiten, Quad fahren, Rellenos essen… Ich überlege schon, ob ich im Bus bleibe, als noch nachkommt, dass man auch eine historische, Wasser beriebene Mühle besichtigen kann. Wie bei allen Ei Tritten zahle ich als Senior mit 60 übrigens nur den halben Eintritt. Anders als im armen Deutschland, bei dem das, wenn überhaupt, erst ab 65 möglich ist. Die Mühle ist noch einmal sehenswert. Interessant ist auch, dass sie nicht von einem Müller genutzt worden ist, sondern von jedem Bewohner der Stadt genutzt werden konnte.
Neben der Mühle gibt es auch noch einen Mini-Zoo. Der wäre nicht der Rede wert, wenn es da nicht einen Stier gäbe, den unser Guide extra erwähnt. Die Rasse wurde speziell für den Stiefkampf gezüchtet und ist einer der größten Stiere, die es weltweit geben soll. Wenn man ihn so sieht und deutsche Stiere kennt, glaubt man das sofort.
Auf der Rückfahrt in die Stadt bekommen die Teilnehmer der Tour noch ein paar Tipps für gute Restaurants in der Stadt. Als der Name ZickZack fällt, bin ich gespannt, was sie mir dazu erzählen wird. Angeblich ist es eines der besten Lokale in der Stadt, gaaaanz toll und ein Erlebnisrestaurant, weil das Fleisch auf einem heißen Stein serviert wird. Dann schauen wir mal.
Um 20:00 bin ich pünktlich da. Leider sei noch kein Tisch frei, ich möchte mich doch bitte noch fünf Minuten gedulden – nachdem mir bei der Reservierung eingebläut worden war, dass ich pünktlich zu sein habe, Die Reservierung werde nur 15 Minuten aufrechterhalten. „Kein Problem“ meine ich, „dann gehe ich noch kurz auf die Bank. Ich bin dann i. 10-15 Minuten wieder da“. Die Dame am Empfang zögert kurz, dann meint sie „Oh, eine. Moment, da haben wir ja doch noch einen Platz.“ Hmmmmm…
Ich bekomme einen Einzeltisch im ersten Stock eine enge Wendeltreppe hoch, am Fenster in einer Art Balkon in einer Nische. Ganz gut, hier kann ich ungestört auch noch etwas tippen.
Als Vorspeise wähle ich Forellenstreifen in Sesammantel mit einem Honig-Soja Dipp. Sehr lecker. Dann nehme ich ein Medium gebratenes Alpaka Steak mit Kartoffeln, Ratatouille und diversen Dips. Auch das ist sehr gut. Ein bisschen kitschig finde ich, dass jeder, der Steaks ist, Einen Max und Moritz Latz umgebunden bekommt. Bisher waren die Bedienungen recht höflich und aufmerksam. Ich weiß nicht warum, aber auf einmal werde ich ignoriert. Niemand fragt ob ich noch etwas trinken oder einen Nachtisch möchte. Also rufe ich irgendwann nach der Rechnung, die dann auch auf sich warten lässt. Dementsprechend knausrig werde ich mit meinem Trinkgeld und gehe grußlos. Schade eigentlich.
Aufbruch: | 12.10.2022 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 18.11.2022 |