Bogota und Peru
12.10. Anreise nach Bogota: 13.10. Ausflug nach Zipaquira
Dank der Zeitverschiebung bin ich heute Morgen bereits vor 7:00 wach und beschließe spontan heute schon. Einen Ausflug nach Zipaquira zu machen. Das ist eine kleinere Stadt etwa 50 Kilometer nördlich von Bogota. Die Stadt ist schon ziemlich alt und alleine der Altstadt wegen einen Ausflug wert. Das Besondere ist aber die Kathedrale, die in ein aufgegebenes Salzbergwerk gebaut worden ist. Alles i. der Kirche ist aus Salzstein gemeißelt. Das gilt auch für den rund 360 Meter langen Kreuzweg. Die Kirche gilt als größte ihrer Art- Dabei wusste ich nicht einmal, dass es überhaupt so etwas gibt.
Nach dem Frühstück bin ich also aufgebrochen und habe dabei das Hotel zum Hinterausgang verlassen. Damit bin ich in einer kleinen Fußgängerzone gestanden, in der sich einige kleine Kneipen befinden. Da werde ich heute Abend doch etwas zu Essen finden. Durch die Fußgängerzonen sind es auch keine 100 Meter zur Bushaltestelle Nationalmuseum. Da hat mein Begleiter gestern Abend recht gehabt. Diese Haltestelle ist definitiv die bessere.
Am Eingang kaufe ich mir eine aufladbare Fahrkarte für die Busse. Ich zahle 50.000 COP, also etwa 12 Euro. Etwa einen Euro davon kostet die Karte, der Rest ist Fahrguthaben.
Um nach Zipaquira zu kommen, muss ich erst einmal an den Nordrand von Bogota zur Haltestelle Portal del Norte kommen. Dazu muss ich von hier aus zuerst zwei Stationen Richtung Flughafen. Ich will gerade auf dem Plan schaue, in welche Linie ich muss, als schon ein Angestellter zu mir kommt und fragt, ob ich Hilfe brauche. Ich sage, dass ich nach Norte will und er meint, ich solle die H 23 bis Alcale nehmen. Das mache ich auch und muss dann noch drei Haltestellen mit einem dritten Bus fahren. Insgesamt bin ich rund eine Stunde unterwegs gewesen und habe dabei eine. Teil von Bogota gesehen, in den ich vermutlich nicht mehr kommen werde.
Auf dem etwas chaotischen Bahnhof muss ich mich Durchfragen, wo der Bus nach Zipaquira abgeht.es ist ein etwas größerer Minibus. Ich habe Glück und bekomme einen Sitz mit Platz für meine Beine. Etwa 90 Minuten später sind wir da. Der Fahrer hält an einer Kreuzung und fragt mich, ob ich zur Kathedrale will. Ich bejahe und er meint, dann soll ich hier aussteigen und da die Straße hoch.
Durch die hübsche Altstadt bin ich am zentralen Plaza de la Comineros angekommen. An der einen Seite steht eine große Kirche. Ich schaue rein und bin beeindruckt. Die Kirche wirkt sehr wuchtig und doch schlicht. Da würde ich gerne ein paar Fotos machen, aber es ist gerade Gottesdienst. Dann muss ich auf dem Rückweg noch einmal reinschauen.
Nach dem kleinen Stadtplan aus meinem Reiseknowhow muss ich jetzt rechts bis zur Calle 6 und dann immer den Berg hoch. Irgendwann denke ich mir, dass ich eigentlich schon da sein müsste. Ich frage also eine Passantin und die schüttelt den Kopf. Ich muss wieder runter, dann rechts und wieder hoch. Na toll, ich bin jetzt schon k.o.
Dann finde ich Das Gelände aber doch und muss wieder Treppen und steile Wege hoch. Endlich habe ich es geschafft. Obwohl es kühl ist schwitze ich ordentlich.
Es gibt verschiedene Eintrittspakete. Ich will nur das einfache Ticket, in dem aber die Fotoerlaubnis und ein Audioguide dabei sind. Das kostet 56.000 COP. Ich frage, ob es Ermäßigung für Schwerbehinderte gibt. Der Angestellte an der Kasse schaut ratlos auf meinen Ausweis und muss dann erst einmal über ein Funkgerät Rückfragen. Siehe da, ich muss nur 29.000 COP zahlen.
Die ganze Anlage ist für mich etwas völlig Neues und sehr beeindruckend. Für einen Donnerstagmittag ist auch überraschend viel los. Es gibt Führungen auf Englisch und Spanisch aber mit meinem Audioguide auf Deutsch bin ich gut bedient und flexibel.
Am Ende der Tour, tief in der Höhle, ist die Abgabestelle für die Audioguides. Ich frage, wo es wieder raus geht. Sie zeigt hinter sich. Entweder dort mit dem Bähnchen oder den gleichen Weg zu Fuß wieder zurück. Ich würde ja gerne mit dem Bähnchen fahren, aber als ich die Schlange sehe, und wie viele auf einmal einsteigen dürfen, laufe ich doch lieber zurück.
Als ich aus der Höhle trete kracht es laut. Das war mal ein Donner. Blitzen tut es erstaunlicherweise nicht. Auch regnet es nur schwach. Also hole ich meinen Schirm raus und laufe los.
Am Plaza angekommen gehe ich gerade rechtzeitig in ein kleines Kaffee bevor der Regen richtig loslegt.
Ich trinke einen Kaffee und nach einer Weile lässt der Regen wieder nach-Leider ist die Kirche inzwischen geschlossenen.
Ursprünglich wollte ich zum Busbahnhof laufen, überlege es mir jetzt aber anders und steuere die Stelle an, an der ich ausgestiegen bin. Ich warte keine drei Minuten, als auch schon ein Bus hält und mich mitnimmt. Er ist größer als der auf der Herfahrt, hält aber auch wieder überall wo jemand winkt und wird im Laufe der Zeit so voll, dass noch ein paar Leute stehen müssen. Kurz nach Zipaquira ko. En wir wieder an die Baustelle in einen Stau und dann einige Kilometer vor Bogota so dass wir etwa zwei Stunden für den Rückweg benötigen. Da weiß man die Transmilenio erst recht zu schätzen.
Gegen 20:00 breche ich zum Abendessen auf und stehe in einer mehr oder weniger verlassenen Fußgängerzone. Alles ist geschlossen bis auf ein Lokal, das aber auch den Eindruck macht, als sei es nicht mehr lange geöffnet. An der Hauptstraße ist etwas mehr los. Zwei „Lokale“, an denen noch etwas los ist sind Schnellimbisse in denen man auf der Straße im Stehen ist. Nicht das, was ich suche.
So lande ich bei einem eher noblen Italiener. Hier muss ich erst kurz auf einen Tisch warten. Am Nebentisch sitzt eine blonde Ausländerin, die von den guten Pizzen schwärmt.
Na dann, bestelle ich erst eine Meeresfrüchtesuppe und dann eine Pizza Calzone Hawaii. Leider hat mich beides nicht besonders überzeugt. Die Suppe war eine Tomatensuppe mit Gummiringen und ein paar Shrimps. Die Pizza hat keine Tomatensoße gesehen. Dafür steht ein Töpfchen überwürztes Ketchup zum Dippen daneben. Mit zwei kleinen Dosen Bier hat das ganze etwa 20 € gekostet. Für hiesige Verhältnisse recht teuer. Als meine Nachbarin mich fragt, wie es geschmeckt hat, Meine ich, “naja, ich bin Deutscher, und da schmeckt die Pizza halt doch noch einmal anders. „Oh“ meint sie, sie ist auch Deutsche. Sie kommt aus Berlin und arbeitet gerade drei Wochen hier an der Uni. Wir unterhalten uns noch kurz und brechen dann beide auf.
Im Hotel sehe ich, dass ich wieder Post vom Herr Singh von Lufthansa Customer Team bekommen habe. Er erklärt mir, dass laut EU Verordnung soundso Eurowings verantwortlich für den Flugausfall ist und gegebenenfalls schadensersatzpflichtig ist und der Vorgang deshalb an Eurowings weitergeleitet worden ist.
Ich antworte, dass ich mit der Antwort absolut nicht zufrieden bin. Es geht mir in erster Linie nicht um Schadensersatz, sondern darum, eine alternativen Flug Angebote zu bekommen. Ich kann nicht akzeptieren, dass Lufthansa schon vor längerem das Geld von mir kassiert hat, und sich jetzt für nichts mehr zuständig erklärt.
Aufbruch: | 12.10.2022 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 18.11.2022 |