Fahrradtour durch Indochina 2006
Vientiane und ein Abstecher nach Luangprabang: Auf Highway 13 in Richtung Norden
15. Tag 27.7 103 km Vientiane -- Hin Heup
Wir folgten am heutigen Tage dem Highway 13 in Richtung Norden. Aus Vientiane herauszufahren war unproblematisch und je weiter man sich von der Stadt entfernte desto dünner wurde das Verkehrsaufkommen. Die ersten 40 Kilometer waren nicht sonderlich interessant, die Straße führte durch zahlreiche Dörfer, die aber eher Vororte der Hauptstadt waren und wenig traditionell. Ich machte auf dem Weg noch einen kleinen Abstecher zum Nam Souan, einem landschaftlich sehr schön gelegenen See, vier Kilometer westlich des Highways auf einer holprigen Piste. Hier sollte es auch einen Wasserfall geben den ich allerdings nicht entdeckte.
Nach ca. 70 Kilometern kam das erste größere Städtchen Phonehong - bisher war die Straße überwiegend flach, nur ab und an gab es kleinere, teils aber recht steile Steigungen zu überwinden. Hinter Phonehong begann der interessanteste Teil der heutigen Strecke. Landschaftlich wunderschön mit Reisfeldern und traumhaften Hügelketten von denen sich Wasserfälle zwischen Kokospalmen und Felsbrocken hinab stürzten. Eine tropische Traumkulisse auf kaum befahrener Straße. Dieses Stück war natürlich anstrengender zu fahren, reichlich hügelig, und sogar einen kleinen Pass gab es zu überwinden. Aber die wunderschöne Landschaft war Entschädigung genug.
Wir übernachteten im Souksamvang GH kurz vor Hin Heup. Dies ist das einzige Guesthouse weit und breit, und nicht gerade luxuriös. Die Zimmer, ebenso wie das Bad sind einfachst, aber es gibt immerhin einen Ventilator und eine westliche Toilette, wenn auch ohne Spülung. Aber mehr als ein Bett und eine Dusche benötigt man auch nicht wirklich, und damit war hier gedient - und schmuddelig war es auch nicht (40.000k).
Zum Abendessen gingen wir in das einfache Lokal am Highway ca. 100 Meter vor unserem Guesthouse. Hier gab es überraschenderweise eine ausführliche englische Speisekarte, vorrätig waren aber nur die Fischsuppe, Gemüse mit Schwein und Fisch Laab. Das war aber ganz ordentlich und sehr billig (28.000k). Das wenig spektakuläre Essen entwickelte sich aber noch zu einem kulturellen Erlebnis. Kurz nachdem wir im Restaurant eintrafen, trudelten nach und nach eine Menge Einheimischer aus Hin Heup ein, die hier eine kleine Party veranstalteten. Selbstverständlich waren wir eingeladen und wurden sogleich mit Lao Bier bis zum Abwinken abgefüllt, ohne jeden Hintergedanken, nur aus Gastfreundschaft. Dies ist nun schon der zweite Abend, an dem ich zu Bier und Essen eingeladen wurde, und das am zweiten Tag in Laos. So etwas erlebt man wohl nur wenn man, durch Zufall wie gestern, oder weil man mit dem Fahrrad unterwegs ist, an absolut nicht touristische Orte gelangt, wo man als Farang Ehrengast und kein wandelndes Portemonnaie ist.
Aufbruch: | 13.07.2006 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 13.09.2006 |
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