Fahrradtour durch Indochina 2006

Reisezeit: Juli - September 2006  |  von Andre Schoch

Kambodscha - 16 Tage im Reich der Khmer: Auf Highway 5 nach Pursat und K. Chhnang

37. Tag 18.8. 112 km Battambang -- Pursat

Die schlimmste Straße, die ich je erlebt habe, war Highway 5 zwischen Battambang und Phnom Penh. Noch vor sechs Jahren ein grausamer Höllenritt auf einem Pick-Up durch Schlaglöcher größer als Bombenkrater, Staub und Matsch. Und heute? Ein exzellenter, geteerter und wunderbar zu fahrender Highway, flach und unspektakulär, wie sich die Zeiten doch ändern. Ich benötigte für die knapp 110 Kilometer nach Pursat auf dem Fahrrad kaum mehr Zeit, als der Pick-Up damals.

Pursat ist, wenn man nur durchfährt vom Highway aus gesehen, kein schöner Ort, aber das Zentrum liegt ein gutes Stück abseits der Straße und ist nicht unattraktiv. Außer über den exotischen und chaotischen Markt zu schlendern gibt es hier eigentlich nicht viel zu tun, aber Pursat bietet einige schöne Fotomotive, von Kolonialvillen am Fluss, über traditionelle Holzvillen unter Kokospalmen bis hin zu den Schlangen und gehäuteten Aalen auf dem Markt. Zudem gibt es gute Unterkunftsmöglichkeiten und zahlreiche Restaurants.

. Wir nahmen ein Zimmer im ruhig, aber dennoch unweit vom Markt gelegenen Vimeantip Hotel. Recht modern, aber etwas klein und einfach ausgestattet ohne Kühlschrank und Warmwasserdusche. Ein typisches klimatisiertes 10 $ Zimmer in der Provinz eben.

Nebenan in einer hübschen traditionellen Holzvilla gab es einfache, authentische Khmer Küche für 5000r pro Hauptgericht. Es gehört einer NGO und ein Teil des Profits geht an die Gemeinde, daher der Name Community Villa. Sehr lecker war besonders der saure Dip zum gebratenen Fisch, nicht zu vergessen der grüne Papayasalat für nur 1000r, fast geschenkt.

Ebenfalls ordentlich aßen wir zu Abend im Reaksmey Angkor Restaurant. Das Lokal gehört zum populären Phnom Pech Hotel, dessen Zimmer für das Gebotene zu teuer sind, weshalb wir hier nicht übernachteten. Das Essen ist allerdings preislich in Ordnung. Auch hier gibt es aber nur die üblichen Standards wie gebratenen Fisch (7000r) und Beef Luc Lac mit Pommes (5000r), diese allerdings durchaus gut.

38. Tag 19.8. 110 km Pursat -- Kompong Chhnang

Highway 5 zwischen Pursat und Kompong Chhnang ist im Moment in keinem allzu gutem Zustand, sehr rauh und holprig mit zahlreichen Schlaglöchern, aber landschaftlich ist die Gegend sehr schön, vor allem da das endlose Flachland ab und an durch Ausblicke auf einige Hügelketten unterbrochen wird. Die Straße jedoch führte nur über einige sehr kleine Hügelchen auf dem letzten Stück vor Kompong Chhnang.

Wir nahmen ein Zimmer im Sokha GH, das schön in einem sehr ruhigen Viertel im Süden des sehr ausgedehnten Städtchens liegt, zwischen alten Holzvillen und Kolonialvillen unter Kokospalmen. Das Zimmer hier war etwas klein, aber sehr sauber mit Klimaanlage und Kühlschrank. Für 12 $ gab es keine Warmwasserdusche, aber heute war es den ganzen Tag so sonnig und heiß, dass wir diese auch nicht nötig hatten.

In Kompong Chhnang ließ es sich sehr gut noch etwas Fahrrad fahren, da die Stadt sich über mehrere Kilometer bis zum Tonle Sap erstreckt. Am Seeufer gibt es einen Markt und Garküchen. Die Gegend ist zwar nicht sonderlich attraktiv, aber es gibt schöne Blicke über den See und die Stelzenhäuser bieten gute Fotomotive. Das eigentliche Zentrum der Stadt liegt einige Kilometer westlich am Highway 5 und mutete fast schon elegant an mit breiten Alleen, groß angelegten Plätzen und Parks, und Villen aus der Kolonialzeit zwischen Kokospalmen. Das hört sich aber attraktiver an als Kompong Chhnang eigentlich ist. Die meisten Kolonialbauten beherbergen administrative Gebäude und sind eingezäunt, die Plätze wirken leer und für Touristen gibt es hier wenig zu tun, es gibt kaum Restaurants und erst recht keine schönen Cafes.

Das Mekong Restaurant wo wir zu Abend aßen lag am Highway und schien eher auf Busse und Trucks spezialisiert zu sein, die hier Lunchstopp einlegen. Es gab eine sehr limitierte (aber immerhin englische) Speisekarte mit Khmer Standards und das Essen (wir hatten Fried Fish für 10.000r und Beef Luc Lac für 8000r) war ganz in Ordnung, aber zu teuer.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Father&Son Zweimonatige Radtour - 5000km von Bangkok nach Hanoi durch Isaan (Nordost Thailand), Laos, Kambodscha und das Mekong Delta
Details:
Aufbruch: 13.07.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 13.09.2006
Reiseziele: Bangladesch
Thailand
Nang Rong
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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