Fahrradtour durch Indochina 2006
9 Tage den Mekong hinunter nach Südlaos: Champasak und der Wat Phou
26. Tag 7.8. 62 km Pakse -- Champasak
Die ersten knapp zehn Kilometer aus Pakse heraus in Richtung Süden war die wohl verkehrsreichste, hektischste Strecke in ganz Laos, mit viel Schwerlastverkehr, der aber glücklicherweise nach der Abzweigung in Richtung Khong Provinz und kambodschanische Grenze deutlich nachließ.
Bei Km 30 bogen wir dann von der ziemlich hügeligen 13 rechts ab zum Mekong, eine ca. 4 km lange geteerte Stichstraße bis zur archaischen Fähre, die uns für 5000k über den Fluss brachte. Auf der rechten Uferseite ging es dann noch ca. 2 Kilometer Richtung Süden, dann war Champasak erreicht, der erste Ort der sich in den letzten vier Jahren überhaupt nicht verändert hat, und sieht man einmal von Stromleitungen und Satellitenschüsseln ab könnte man meinen, dass sich der Ort seit über 50 Jahren nicht verändert hat.
Auf dem schmalen Sträßchen, das durch Champasak führt tummeln sich mehr Gänse und Enten als Autos oder Zweiräder. Malerisch bröckeln die alten Kolonialvillen zwischen traditionellen Holzhäusern vor sich hin. Hektik und Stress abrechnen Fremdwörter in diesem verschlafenen, idyllischen Örtchen in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Obwohl der acht Kilometer entfernte Wat Phu inzwischen zum UNESCO Weltkulturerbe deklariert wurde und es in Champasak zahlreiche Guesthouses gibt, wirkt der Ort überhaupt nicht touristisch, sondern absolut authentisch und die Einheimischen sind hier besonders freundlich, auch die Kinder grüßen jeden vorbeifahrenden Touristen noch mit unzähligen Sabaidees.
Einen Unterschied zu meinem letzten Besuch gab es dennoch, landschaftlich sieht es hier in der Regenzeit völlig anders aus, traumhaft schön um genau zu sein, mit grün schimmernden Reisfeldern und der üppig bewachsenen Bergkette im Hintergrund. Auch der Wat Phu selber wirkt fast schon wie ein verlorener Dschungeltempel inmitten dichter tropischer Vegetation, ein völlig anderes Bild als im April wenn die Gegend braun und staubig ist, dafür aber die Bäume wunderschön blühen.
Das außergewöhnlichste Merkmal des Tempels, das mir schon letztes Mal besonders aufgefallen war, besteht jedoch immer noch. Irgendein Witzbold hat diesem so reich verzierten Khmer-Tempel doch tatsächlich ein Wellblechdach aufgesetzt, was passt wie die Faust aufs Auge. Wenn die UNESCO tatsächlich wegen irgendwelcher geplanter Hochhäuser oder Brücken dem Kölner Dom seinen Weltkulturerbestatus aberkennen wollte, ein verrostetes, slumartiges Wellblechdach auf einem über 1000 Jahre alten Kunstwerk jedoch duldet, kann irgendetwas nicht stimmen.
Wie übernachteten im Anouxa GH, ca. ein Kilometer vor dem Kreisverkehr direkt am Mekong gelegen. Für Champasak Verhältnisse fast schon eine Nobelherberge, gab es hier großzügige Zimmer in Reihenbungalows mit ac, Warmwasserdusche und großer, privater Veranda zum Fluss hin für 15 $. Im Resortrestaurant auf einer Terrasse am Fluss gab es zwar nur eine kleine Auswahl an Gerichten aber der gebratene Fisch auf einem Salat von Ananas, Zwiebeln und Koriander (30.000k) war deliziös. Auch die anderen Speisen, Papayasalat (6000k), gebratenes Gemüse (20.000k) und Duck Laab (25.000k) schmeckten durchaus gut, leider mangelte es ihnen doch sehr an Chili, was allerdings auf Nachfrage behoben werden konnte. Etwas kleine Portionen und etwas zu hohe Preise, aber die kulinarische Auswahl in Champasak ist sehr limitiert, selbst Garküchen habe ich keine entdeckt. Wir tranken zur Feier des Tages (2000 km) eine Flasche laotischen Wein "Jewel of the Mekong " (80.000k). Ich hatte keine Ahnung, dass es in Laos eine Weinproduktion gibt und verstand auch nicht warum dieser angebliche Cabernet-Sauvignon nach Portwein schmeckte, aber was solls, mit Eis war er durchaus genießbar.
Aufbruch: | 13.07.2006 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 13.09.2006 |
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