Fahrradtour durch Indochina 2006

23. Tag 4.8. 135 km Thakek -- Savannakhet

Auf dem Highway 13 den Mekong herunterzufahren klingt wesentlich gemütlicher an als es in der Realität ist. Die heutige Strecke war durchweg hügelig und die Straße verlief zwischen Thakek und Savannakhet kilometerweit abseits des Flusses durch die Hügellandschaft. Dazu kam noch der schlechte Fahrbahnbelag, der einen kaum rollen lässt und heute auch noch Gegenwind. Auch landschaftlich ist die Strecke nicht sehr aufregend.

Savannakhet ist aber auf alle Fälle einen Besuch wert. Die Stadt ist immer noch fast so gemütlich und verschlafen wie bei meinem ersten Besuch. Mit der sehr gut erhaltenen Altstadt am Mekong und den pittoresken Kolonialgebäuden ist es eines der attraktiveren Städtchen Indochinas. Malerische Holzhäuser entlang der schmalen, ungeteerten Gässchen zwischen Kokospalmen komplettieren das hübsche Gesamtbild. Das Mekongufer ist gesäumt von Straßenküchen, die leckeren Grillgeruch ausströmen. Die einzige, und leider wenig positive, Veränderung in den letzten Jahren ist die Neugestaltung des schönsten Platzes der Stadt vor der Kathedrale. Die neuen Platten in der Mitte passen optisch nicht wirklich zu den bröckelnden, alten Häuschen die den Platz säumen.

Als ich ankam aß ich eine Kleinigkeit im Lao-Paris Restaurant, einem einfachen Traveler Café, wo ich bereits vor vier Jahren einige Stündchen verbrachte. Hier gibt es noch immer sehr billige und wirklich ordentliche Lao-und Farangkost. Ich probierte diesmal das Rindfleisch in Austernsoße für 12.000k. Was Übernachtungsmöglichkeiten angeht besteht in Savannakhet aber noch erheblicher Nachholbedarf. Die Zimmer im empfohlenen Hong Thip Hotel waren mit 18 bzw. 25 $ absolut überteuert und ansonsten gibt es in der Altstadt eigentlich nur sehr einfache Unterkünfte von denen das hervorragend gelegene Mekong Hotel an der Uferstraße noch den besten Eindruck machte.

Unser Zimmer in dem eigentlich hübschen Kolonialgebäude hätte dringend mal wieder eine Renovierung nötig gehabt, das einzige neue Accessoire war lustigerweise die Badewanne für die jedoch kein Stöpsel vorhanden war. Ansonsten gab es aber den üblichen Komfort mit ac, Kühlschrank und TV, leider eben alles ein wenig abgewohnt und ungepflegt, dafür für 9 $ sehr günstig. Schade eigentlich, aus diesem Hotel könnte man ein echtes Schmuckstück machen.

Zu Abend aßen wir in einem der zahlreichen einfachen Lokale am Mekongufer etwas nördlich von unserem Hotel. Diese bieten alle dasselbe an, Mekongfisch und Hühnchen vom Grill, dazu Som Tam. Sehr beliebt bei den Einheimischen fließt hier Bier Lao in Strömen und die Atmosphäre ist wunderbar authentisch. Das Essen ist spottbillig und deliziös. Ein großer, gegrillter Fisch, der qualitativ jedem hochwertigen Salzwasserfisch ebenbürtig ist, kostete hier gerade mal 18.000k. Som Tam und gegrilltes Hühnchen 8000k.