Fahrradtour durch Indochina 2006

53. Tag 3.9. 133 km Hanoi -- Hung Yen -- Thai Binh

Wir gingen zunächst morgens einmal ordentlich frühstücken ins Café au Lac, wo es meines Wissens nach wohl noch immer den besten Kaffee Hanois gibt, obwohl beim Cappuccino immer ein Extra Shot Espresso notwendig ist. Auch das Essen war wieder sehr ordentlich, sowohl der Salmon-Cream Cheese-Bagel (59.000d), als auch der Papaya Rindfleischsalat (35.000d). Wir verließen Hanoi in Richtung Osten über die Chuong D Brücke und fuhren zunächst ca. 25 Kilometer auf der Autobahn Richtung Haiphong. Das war sehr angenehm, da es einen abgetrennten Fahrradweg neben der Straße gibt auf dem man ziemlich ungestört fahren kann. Anschließend bogen wir ab auf die 39, bis kurz hinter Hung Yen, eine sehr gute, wenig befahrene Landstraße durch eher langweilige, zersiedelte Agrarlandschaft.

Aus Hung Yen heraus nahmen wir dann versehentlich die falsche Straße, die jedoch nach einigen holprigen Kilometern wieder auf die 39 führte, deren Qualität jedoch schwer nachließ. Die 40 Kilometer bis zur Einmündung auf Highway 10 waren grausam holprig auf verkehrsreicher, schmaler Straße - und zu allem Überfluss kam auch noch Gegenwind auf. Das letzte Stück nach Thai Binh hinein auf Highway 10 ging dann aber vollends schnell auf gutem Belag. Thai Binh, eine recht große Provinzhauptstadt, ist ein von Touristen kaum besuchter Ort ohne besondere Merkmale. Hier landet wohl nur, wer mit dem Fahrrad unterwegs ist oder einmal eine komplett untouristische Provinzstadt abseits aller ausgetretenen Pfade besuchen will.

Es lohnte sich aber dennoch die Nacht hier zu verbringen, wo sonst bekommt man ein äußerst komfortables Zimmer in einem 3*Hotel, topgepflegt mit Teppichboden, Minibar, Designerdusche und Sitzbadewanne für 180.000d. Ein echtes Juwel dieses Diamond Hotel.

Da Thai Binh nicht gerade mit einer großen Anzahl an Restaurants gesegnet ist - ungewöhnlich für eine vietnamesische Provinzstadt - aßen wir mal wieder im Hotel zur Abend. Das Restaurant hier ist der Albtraum eines jeden Vegetariers und Tierliebhabers. Von Schildkröte über Hase bis hin zur Spezialität dieser Region, Katze, konnte man hier alles bekommen, relativ günstig und gut zubereitet. Wir bestellten zunächst ganz unspektakulär Tintenfisch mit Shitake und Knoblauch (50.000d) und Rindfleisch von der heißen Platte (50.000d), gefolgt von gegrilltem Hase und Katze mit Sesam aus dem Wok (50.000d). Mein Fleischbedarf ist damit fürs Erste einmal gedeckt, gut dass unser morgiges Ziel Haiphong berühmt für seine Seafoodrestaurants ist.