Fahrradtour durch Indochina 2006

Reisezeit: Juli - September 2006  |  von Andre Schoch

Kambodscha - 16 Tage im Reich der Khmer: Durch die Reisfelder nach Takeo

40.Tag 21.8. 94 km Phnom Penh -- Takeo

Wir frühstückten heute ausnahmsweise einmal, schließlich muss man die Komfortzeit in Phnom Penh voll auskosten. Das neue Fresco im FCC Building ist genau das Café das auf dem Sisowath Quay noch fehlte. Ein schickes Deli mit echtem, großartig zubereitetem Illy Cappuccino (2 $) und Sandwiches zum selber zusammenstellen. Im Angebot war eine qualitativ sehr hochwertige Produktpalette von Räucherlachs über Parmaschinken bis hin zu frischem Ziegenkäse auf Foccacia, Baguette oder Panini. Teuer (4,25 $), aber köstlich. Nur Korbstühle mit Polstern sollten Sie sich hier schleunigst für den Außenbereich anschaffen, dann wäre es perfekt.

Da es in unser heutiges Tagesziel Takeo nur knapp 80 Kilometer waren, verbrachte ich den ganzen Vormittag noch in Phnom Penh, fuhr ein wenig mit dem Fahrrad herum und legte Stopps ein im " Shop " auf der 240 St und dem Riverside, meiner Meinung nach immer noch das schönste der Café-Restaurants an der Promenade. The Shop ist ebenfalls ein sehr nettes, gemütliches Frühstückscafé mit Bäckerei in einem alten Kolonialhaus. Der Jogurt-Mango Shake (1,70 $) hier war klasse und die frischen Backwaren sahen sehr verführerisch aus. Bevor ich los fuhr aß ich noch eine Kleinigkeit zu Mittag im Friends Restaurant, einem der bekanntesten Lokale Phnom Penhs, ein Non Profit Betrieb in dem Straßenkinder für die Gastronomie ausgebildet werden. Das einfache, aber nette Lokal befindet sich in einem alten Haus nahe des Nationalmuseums und wenn man für einen guten Zweck immer so gut essen könnte wäre die Welt sicher ein besserer Platz. Die Gerichte auf der Speisekarte nennen sich Tapas, sind aber eher Raciones was die Größe der Portionen angeht. Gekocht wird international und die Preise sind für Phnom Penh sehr bescheiden. Ich bestellte mit chinesischen Pilzen und Spinat gefüllte Ravioli mit Tomatensalsa und Basilikum (2,50 $), die hervorragend mundeten. Der kambodschanische Koriander-Fisch-Salat (2 $) schmeckte ebenfalls sehr gut, etwas mehr Chili hätte zwar auch nicht geschadet, aber da hier fast nur für Touristen gekocht wird ging das schon in Ordnung.

Die Fahrt nach Takeo auf Highway 2 war nicht ganz einfach. Die Strecke mit einigen Abzweigungen war schlecht beschildert und die Straße zwar geteert, aber in keinem guten Zustand mit zahlreichen Schlaglöchern. Die Gegend ist jedoch topfeben, meist ging es mitten durch die Reisfelder. Trotz der Nähe zur Hauptstadt ist Takeo wirklich tiefste Provinz, ein ruhiges, verschlafenes Örtchen in dem es absolut nichts zu tun gibt. Aber wie die meisten kambodschanischen Provinzstädtchen ist auch Takeo ein angenehmer, netter Ort wo alte französische Kolonialbauten unter Kokospalmen vor sich hin bröckeln und um 20 Uhr die Bordsteine hoch geklappt werden. Auf Grund seiner gemütlichen Atmosphäre und der malerischen Lage, umgeben von gefluteter Landschaft kann man in Takeo aber gut ein paar Stunden und die Nacht verbringen.

Im wenig verlockend aussehenden, aber recht ordentlichen Mittepheap Hotel am Unabhängigkeitsmonument gab es einfache 10 $-Provinz-Standardzimmer mit Klimaanlage und TV, aber ohne Warmwasserdusche.

Sogar ein gutes Restaurants fanden wir vorne am Seeufer. Auf Stelzen über dem Wasser gebaut liegt das Stung Takeo nicht nur sehr idyllisch, sondern bot auch eine englische Speisekarte und anständige Provinzkost zu kleinen Preisen. Einen großen gegrillten Fish mit schönem festen Fleisch gab es für 8000r, eben so viel kostete das lecker marinierte Schweinefleisch vom Grill, das ganz vorzüglich schmeckte.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Father&Son Zweimonatige Radtour - 5000km von Bangkok nach Hanoi durch Isaan (Nordost Thailand), Laos, Kambodscha und das Mekong Delta
Details:
Aufbruch: 13.07.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 13.09.2006
Reiseziele: Bangladesch
Thailand
Nang Rong
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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