Fahrradtour durch Indochina 2006

51.Tag 1.9. 161 km Quynh Beach -- Ninh Binh

Zurück auf Highway 1 waren es 65 Kilometer wieder überwiegend flacher Strecke nach Tanh Hoa, der Hauptstadt dieser recht armen Provinz. In dieser Gegend versuchen fast alle Café-und Ladenbesitzer die wenigen Westler, die sich hierher verirren, übers Ohr zu hauen. Während man in Südvietnam meist ehrlich behandelt wird und allenfalls mal einen völlig gerechtfertigten kleinen Farang-Reichenzuschlag für Dinge wie Café oder Wasser bezahlt, verlangen sie hier im Norden oft das doppelte oder noch mehr des realistischen Preises und sind dann sauer wenn man sich weigert diese Fantasiepreise zu bezahlen. Das macht die Rastpausen hier ein wenig mühselig, aber es gibt selbstverständlich ab und an auch nette, ehrliche Leute.

Hinter Tanh Hoa bog ich dann ab auf den Highway 10, während Achim auf direktem Wege auf der 1 nach Ninh Binh fuhr. Der Umweg über Phat Diem lohnte sich aber durchaus, denn der Highway 10 ist ein gemütliches, kaum befahrendes Landsträßchen, das durch schöne Landschaft und verschlafene Dörfer führt.

Bis Phat Diem - ein Städtchen mit so etwas wie einer Touristenattraktion, hier steht eine der größten und schönsten Kathedralen Südostasiens - war die Straße ganz hervorragend zu befahren mit gutem Belag und wenig Verkehr, ich kam mir fast ein wenig wie im Mekong Delta vor, außer dass die Leute hier wesentlich zurückhaltender sind. Die restliche Strecke nach Ninh Binh hinein war dann ziemlich holprig und stark befahren, aber dennoch eine willkommene Abwechslung zum nervigen Gehupe der Busse und LKWs auf dem Highway 1

Ninh Binh ist auf Grund seiner Nähe zu einigen Touristenattraktionen wie Tam Coc der erste Ort seit Hué, der auch einige westliche Touristen anzieht, die Qualität der Unterkunftsmöglichkeiten schien dafür allerdings etwas zu wünschen übrig zu lassen, die meisten Hotels sahen schon recht abgewohnt aus. Von daher schadete es nichts uns von einem der zahlreichen Schlepper ins Than Tuy GH abschleppen zu lassen. In dem brandneuen Hotelgebäude im Innenhof hinter dem einfachen Guesthouse gab es gute, moderne Zimmer mit Klimaanlage und Badewanne für korrekte 15 $.

Zudem konnte man hier im Restaurant überraschend gut und authentisch essen, sogar Ziegenfleisch und gegrillte Leber waren auf der Karte zu finden, nicht gerade üblich in einem Travelerlokal. Preislich wie in einer einheimischen Quan, aber hier gab es eine deutsche Speisekarte.