Frühstück mit Kängurus

22/23 April
An diesen beiden Tagen schenkten wir unsere ganze Aufmerksamkeit der Tasmanischen Halbinsel im Suedosten Tasmaniens. Sie verdankt ihre Beruehmtheit den frueheren Strafgefangenenlager in Port Arthur, hohen Klippen und schoenen Straenden, sowie tollen Wanderungen durch den Tasman Nationalpark. Auf dem Weg nach Port Arthur erkundeten wir am ersten Tag die Felsformationen von Eaglehawk mit Lookout u. Blowhole - Devils Kittchen, Tasman Arch u. Remarkable Cave. Die Nacht verbrachten wir auf einem ruhigen Campeground direkt am Meer, wo wir nachts freche Opossums beobachten konnten

Port Arthur ist ein Stueck Geschichte Australiens, viele Aussies pilgern nach Tasmanien um eine Antwort darauf zu finden, wo eigentlich die Wurzeln ihrer Herkunft liegen.
1830 verfuegte ein englischer Gouverneur, dass Gefangene auf die Tasmanische Halbinsel gebracht werden und dort buessen sollten - ein Schiff mit all den vermeindlichen Dingen, die man brauchte um eine Kolonie aufzubauen, wurde von England ans andere Ende der Welt gesandt. Um die "Schurken ehrlich zu machen".
An Flucht war nicht zu denken - furchterregende Wachhunde waren entlang der einzigen Landenge angekettet und man streute das Geruecht, in den umliegenden Gewaessern wuerde es von Haien nur so wimmeln.
In den Jahren 1830 - 1877 verbuessten ca. 12 500 Gefangene ihre Strafen, oftmals wegen Bagatelldelikten. Es wurde auch ein Jungengefaengnis errichtet und die Stuetzpfeiler dieses Systems waren Disziplin + Bestrafung, religioese und moralische Anleitung, Einteilung und Trennung nach Klasse, sowie Ausbildung + Erziehung.
Viele Besucher erwarten Leidensgeschichten von Folterung und anderen Qualen. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Die Strafkolonie in Port Arthur wurde zum Zentrum einer Reihe anderer Lager auf der Insel. Es entstand eine florierende Industrie die sich auf die Arbeit der Gefangenen stuetzte: Holzverarbeitung, Schiffsbau, Kohlefoerderung etc. Viele der Maenner wurden mit wertvollen Kenntnissen fuer die Zukunft ausgestattet.
Im April 1996 erlebte Port Arthur wieder eine Tragoedie. Ein bewaffneter Mann toetete in den Ruinen 35 Reisende u. Angestellte. Heute erinnert ein Gedenkstein an den Vorfall.
Wir folgten den Spuren der Geschichte durch all die Ruinen und alten Haeuser, auf einer Bootsfahrt um die Isle of Dead erfuhren wir jede Menge aus vergangenen Zeiten.