viereinhalb Monate, kein Ziel aber die Suche nach einem Weg
Thailand die Erste: Ausflug in Thailands Norden
Nachdem Montag genauso ereignislos verlief wie der Sonntag, haben wir uns Dienstag in der Früh in den Norden aufgemacht. Wir sind mit dem Bus nach Mae Sai gefahren um es über den Landweg nach Myanmar zu versuchen. Sollte das nicht klappen, wollten wir zumindest unsere Visa für Thailand wieder auffrischen. Bei unserer Ankunft nach 5 Stunden im 3. Klasse-Bus mit wirklich schmalen Sitzen, bei denen selbst mein halber Hintern überhing (und ich bin ja nun nicht unbedingt die breiteste Person auf Gottes Erde), bot sich uns ein ernüchterndes Bild der Grenzstadt. Außerhalb jeglicher Saison ist Mae Sai nichts weiter als eine kleine Handelsstadt und Anlaufpunkt für Grenzgänger, wobei die Zahl der Ausländer, die die Grenze dort passieren eher gering ist. Aber wir wollten ja sowieso nicht mehr allzu lange auf der thailändischen Seite verweilen. Nachdem wir uns also ein günstiges Guesthouse gesucht hatten, in dem wir erst mal unser Gepäck unterstellen konnten, startete die Operation "Entering Birma". Der Grenzübergang besteht aus einer Brücke über den Grenzfluss Mae Nam Sai und das Prozedere ist relativ unkompliziert. Am thailändischen Checkpoint wird die Departure Card aus dem Pass getrennt, man bekommt einen neuen Stempel und darf die Brücke passieren. Auf der burmesischen Seite ist das Ganze ein wenig aufwendiger, man gibt im Immigration Office seinen Pass ab, füllt eine Arival Card aus und grinst in eine Web Cam, so brauch man wenigstens keine eigenen Passfotos mehr. Abschließend bekommt man im Tausch gegen 10 $ (500 TBH) eine vorübergehende Aufenthaltserlaubnis. Diese ist 14 Tage gültig und erlaubt nur einen zusammenhängenden Aufenthalt in Myanmar. Mit dem "Pass" kann man die Gegend rund um Tachileik (des burmesischen Gegenstücks von Mae Sai) erkunden, doch eine unbeschränke Einreise mit einem regulären 28-Tage-Touristenvisum nach Myanmar ist (zumindest an dieser Grenze) NICHT möglich, dies funktioniert nur per Flugzeug nach Yangoon (laut Aussage der Verantwortlichen).
Tachileik an sich ist (zumindest für mich) der absolute Horror. Die Stadt erinnert stark an eine tschechische Grenzstadt, nur viel schlimmer. Man wird auf Schritt und Tritt genötigt gefälschte Sonnenbrillen und Handtaschen, gebrannte DVDs, Zigaretten und verschreibungspflichtige Medikamente (vorwiegend zur Steigerung der sexuellen Leistungsfähigkeit) zu kaufen und weil dies ja noch auszuhalten wäre, wimmelt es in den Straßen zusätzlich von bettelnden Kindern. Weil wir unsere 500 Baht nicht umsonst bezahlen wollten, haben wir anschließend an unsere "Shopping Tour" noch eine kleine Ausflugstour gemacht. Da man den Grenzübergang vor 17 Uhr passieren muss, verbrachten wir den Abend in Mae Sai. Ist die Stadt schon tagsüber nicht gerade das blühende Leben, gleicht sie Nachts einer Totenstadt, kein buntes Straßenleben wie etwa in Bangkok oder Chiang Mai, so ist es schon schwierig Abends noch was anständiges zu essen zu bekommen.
Nachdem wir unsere Visa aufgefrischt hatten, war am Mittwoch die Gegend um Mae Sai erkunden angesagt, bevor wir weiter nach Chiang Rai weiter wollten. Da die Umgebung Mae Sais genauso wenig aufregend wie die Stadt selbst ist, war unser Ziel mal zwei Höhlen, die der Lonely Planet als sehenswert klassifiziert hatte, unter anderem durch Seen in den Höhlen. Als wir mit unserem gesamten Gepäck am Höhlentempel ankamen, löste sich unser erstes Problem gleich automatisch. Ein alter Mann winkte frenetisch als wir den Platz betraten und bot sich an, auf unser Gepäck aufzupassen. Eigenartig war, dass er ausschließlich mit uns sprach (und zwar auf Thai) und Nats Fragen entweder nicht beantworten konnte oder wollte. Mit einem mulmigen Gefühl bezüglich unseres Gepäcks haben wir uns also zur ersten Höhle aufgemacht, der sich nach tausenden Stufen und aggressiv wirkenden Affen als ziemlich klein und unspektakulär entpuppte.
Unsere Hoffnung lag noch immer auf der zweiten Höhle, bis wir erfuhren dass diese drei Kilometer entfernt sei. Doch was sind für einen wandererprobten Deutschen schon drei Kilometer und so waren wir schon fast auf dem Weg als der Alte uns sein Motorrad und das seines Nachbarn als Transportmittel anbot. Nach einer Stunde kamen Nat und Tilo auch mit einem Motorroller zurück, dieser war schätzungsweise 20 Jahre alt und schon sehr sehr weit gefahren. Dennoch nahmen wir drei Platz und "düsten" los. Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreichten wir irgendwann auch den zweiten Tempel. Dort angekommen hieß es wieder Treppen steigen und auf eine phänomenale Riesenhöhle hoffen. Doch nix war's, keine Riesenhöhle (sie war zwar größer als die erste, aber trotzdem nicht sehr beeindruckend) und erst recht keine Seen. Nach dieser kleinen Enttäuschung war wenigstens die Rückfahrt zu unseren Rucksäcken ein Erlebnis, über staubige Straßen und durch phantastische Landschaften.
Nachdem wir den geliehenen Roller zurück und unser Gepäck zur Straße gebracht hatten, war unser nächstes Ziel Chiang Rai, die Provinzhauptstadt.
der voll-krass-coole Bewaechter unseres Gepaecks
(er musste sich fuer das Photo auch unbedingt die stylische Sonnenbrille aufsetzen)
Nachdem wir so richtig backpackermäßig mit heißem Wasser, Klimaanlage, TV, frischen Handtüchern und Frühstück übernachtet hatten, ging es Donnerstag daran Roller auszuleihen und die Gegend zu erkunden. Unser erstes Ausflugsziel war ein weißer Tempel, den ein Künstler kreiert hatte. Für meinen Geschmack wurde es hier mit den kitschigen Elementen und dem ganzen Bling Bling doch ein wenig übertrieben, aber die Thais stehen ja drauf.
Danach ging es mal wieder zu einem Wasserfall, der sich (dank Trockenzeit) allerdings eher als Bächlein herausstellte.
Um das Tagesprogramm noch voll zu machen, bin ich alleine zum Holy Water gekraxelt, das sich aber auch nur als kleiner Tümpel herausstellte und von massenhaft Holy Moskitos bevölkert war. Nichtsdestotrotz hab ich mir zwei Kellen des geheiligten Wassers über den Kopf geschüttet, denn schaden wird's sicher nicht.
Abends haben wir noch den Night Market von Chiang Rai besichtigt, der aber weder mit dem von Chiang Mai, geschweige denn mit Chiang Mais Sunday Market mithalten konnte.
Freitag sind wir zurück nach Chiang Mai gefahren und so haben wir auch außer der Busfahrt und Guesthousesuche nicht wirklich was Produktives zustandegebracht.
Samstag haben wir uns um die Flugtickets nach Myanmar gekümmert und herausgefunden, dass man nur mit Air Mandalay von Chiang Mai nach Yangoon kommt, ach ja und das auch nur Sonntags und für ziemlich teuer Geld. Aus diesem Grund haben wir uns dann für Internet-Tickets mit Air Asia über Bangkok nach Yangoon entschieden. Außerdem waren wir mal wieder im Krankenhaus, weil der liebe Tilo sich in Chiang Rai an seinem Motorradauspuff das Bein verbrannt hatte.
Sonntag wollten eigentlich zum Doi Inthanon, dem höchsten Berg Thailands aber neben der Beinverletzung meines Brüderchens, die am Vortag schon gesäubert und verbunden wurde, kam heute noch eine Erkältung und leichtes Fieber auf seine Krankenakte. Daher war statt dem Ausflug relaxen an einem netten kleinen See angesagt. Am Abend haben wir noch ein letztes Mal die unbeschreibliche Atmosphäre des Sunday Market genossen, bevor es Sonnatg Nachmittag nach Bangkok zurück gehen sollte.
hier wollte ich einziehen aber der Swimmingpool war mir zu klein
(dafuer die Lage und Ausicht umso idyllischer)
Aufbruch: | 27.03.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2007 |
Myanmar
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