viereinhalb Monate, kein Ziel aber die Suche nach einem Weg
Myanmar...Willkommen in der Vergangenheit: Tage in Taungoo und Fahrt zum Inle See
Am nächsten Tag fuhren wir über Bago zum unserem nächsten Zwischenstop Richtung Norden: Taungoo. Der Ort war früher ein mächtiges Königreich, ist heute aber bloß noch ein Ort in dem die durchfahrenden Busse eine nächtliche Essenspause einlegen. Da wir aber die 16 Stunden zum Inle See nicht durchfahren wollten und der Reiseführer von idyllischer Lage schrieb, haben wir beschlossen diesem Gerücht von Idylle mal nachzugehen. Abends angekommen, war unsere letzte Amtshandlung die Guesthouse-Suche und das erschöpfte Ins-Bett-Fallen.
Nach einem richtig gutem Frühstück vor toller Aussicht auf die versprochenen Reisfelder haben wir uns am Freitag Fahrräder (oder was vor 40 Jahren halt so als Fahrrad bezeichnet wurde) ausgeliehen um die Gegend zu erkunden.
Und mal wieder lag der Reiseführer goldrichtig: abgelegene dörfliche Idylle, genau das Richtige um die Seele mal baumeln zu lassen.
Der Höhepunkt war das Zusammentreffen von uns mit den Kindern eines Dorfes während einer unserer Pausen. Echt phantastisch wie offen und freundlich die meisten Leute und vor allem die Kinder hier sind. Leider zwang uns ein aufziehendes Unwetter zurück ins Guesthouse.
Samstag war mal wieder Zugfahrt angesagt, erst mal nach Thazi und von dort aus weiter zum besagten Inle See. Doch zu unserem Pech kamen wir über Thazi nicht hinaus, obwohl von dort aus ständig Züge und vor allem Minibusse fahren sollten, warteten wir 3 Stunden vergebens, bis wir uns ein Zimmer nahmen.
Sonntag in der Früh (das hieß diesmal um 3.00 Uhr) aufgestanden um den ersten Zug zu erwischen. Laut den Aussagen der Betreiber unseres Guesthouses sollte besagter erster Zug um 5 Uhr fahren und die Tickets ab eine Stunde vor Abfahrt verkauft werden, doch Pustekuchen! Der erste Zug des Tages fuhr planmäßig erst um 7 Uhr (genau wie der erste Bus), naja was sind schon zwei Stunden Schlaf...
Also bis um 6 Uhr gewartet, Tickets gekauft und irgendwann in den Zug gestiegen, der schon vor der Abfahrt restlos überfüllt war. Da man als Tourist Zugtickets grundsätzlich in US-Dollar zu zahlen hat und dafür auch ein Handgeschriebenes Ticket bekommt, hat man reservierte Plätze. Dies ändert aber nichts daran, dass auf den eigenen Plätzen vorher schon andere Leute saßen, die ja auch irgendwo hin müssen (im Zweifel auf den Boden). Dauern sollte die lustige Bahnfahrt (laut Aussage Ticketverkäufer) 5 bis 6 Stunden für etwa 140 km Strecke. Und zum zweiten mal Pustekuchen an diesem Tag. Die Bahnfahrt dauerte keine 5 Stunden und auch keine 6 Stunden, nein sie dauerte 10,5 Stunden. Über 10 Stunden in der Ordinary Class (und hier ist die Holzklasse wörtlich zu nehmen) und dabei hatte mein Hinterteil noch nicht mal die 6 Stunden vom Vortag verkraftet. Zu allem Übel hatte der Tilo mal wieder Magenprobleme, so dass die Fahrt für ihn der doppelte Alptraum wurde. Eins muss man der Zufahrt allerdings lassen, die Landschaften waren irre.
sobald der Zug einmal steht (und das tat er oft) kommen sofort Verkaeufer mit ihren Leckereien, damit die Fahrgaeste bloss nich verhungern
Nach der Ankunft ging es nur noch ins Guesthouse, und dort die erste anständige Mahlzeit des Tages einwerfen und anschließend ins Bett fallen.
Aufbruch: | 27.03.2007 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 15.08.2007 |
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