cool runnings ...
Adelaide River - ich komm nicht los
Litchfield Nationalpark. Wochenlang haben wir direkt daneben gelebt und doch hatte ich nie die Gelegenheit dort hinzufahren, da ich nur Probleme mit dem Auto hatte. Wir machen uns von Kakadu auf den Weg Richtung Litchfield und beim Blick auf die Karte sehe ich, dass wir wieder an "unserer" dirtroad vorbei kommen werden. Da könnten wir doch....
Wir sind gegen drei an eben dieser Abfahrt und überlegen. Heute noch Litchfield anfangen macht keinen Sinn, es ist zu spät, das heißt, dass wir heute nur noch irgendwo baden wollen (es ist unerträglich heiß und wir saßen den ganzen Tag im Auto) und dann unser Nachtlager aufschlagen. Wir fahren also nach Batchelor ins Freibad (garantiert krokodilfrei) und machen uns auf den Weg zur mill. Collin, der Farmer dort, ist ein Schatz, uns dort eine Nacht bleiben zu lassen und Matt ist Mal wieder so lieb für uns alle zu kochen. Herrlich, ich fühl mich wie zuhause.
Zamsitzen, ratschen, essen, ein kühles Bier...wie in alten Zeiten. Und ich freu mich wahnsinnig, als Thomas sein Versprechen wahr macht und die ute fertig macht zum Jagen. Micha und Fab haben keine Lust, aber Stefan, der es noch nie erlebt hat, ist dabei. Wir vier düsen los. Vielleicht ist ja heute die Nacht?!? Sieht aber nicht so aus.
Und ich denke noch, wenigstens hat Stefan Mal das Gefühl erleben dürfen bei Mops-Geschwindigkeit hinten auf der Ladefläche stehen zu können, wie ich schon so oft und ich hoffe, er genießt es so sehr wie ich. Da schlagen die Hunde an.
Mist, wieso hab ich heute eigentlich nicht die Schuhe gewechselt wie sonst immer? Ich hab meine FlipFlops noch an. Egal, da muß ich jetzt durch. Wir laufen los. Ich kann schon nimmer als wir an einem Creek ankommen, und auch Stefan hechelt ziemlich. Seine weißen Turnschuhe haben nach diesem Spurt durch den Busch schon bessere Tage gesehen und meine Füße brennen vom Geäst und Gestrüpp. Thomas und Matt sind schon weit vor uns, da will ich aufgeben. Ich will nicht durch das Wasser da, da sind bestimmt Krokodile drin und ich kann nicht mehr und überhaupt,....das letzte Bier war wohl nicht mehr gut.
Ich schick Matt weiter, der netterweise auf uns Nachzügler warten wollte. Stefan und ich bleiben zurück und verschnaufen und ich höre die Hunde noch ziemlich weit entfernt. Und dann überkommt's uns. Wir wollen hier nicht kurz vorm Ziel aufgeben und machen uns noch immer schwer atmend auf den Weg. Stop, Stefan, ich hab meinen FlipFlop verloren, wieder zurück....ich versuch's Mal barfuß, wie Matt und Thomas, aber das geht auch nicht besser, also Schuhe wieder an, im stockdunklen stolpern wir über Stock und Stein und verlieren fast die Orientierung. Doch da, die anderen geben Zeichen mit der Taschenlampe und wir zwei hechten dem Licht entgegen. Sind halt doch Stadtkinder, wir zwei
Endlich,....ENDLICH angekommen. Und sie haben tatsächlich auf uns gewartet, auf mich gewartet. Mir schlägt das Herz bis zum Hals, das Messer von Thomas in der Hand, alles geht nun ganz schnell. Genau hier soll ich das Messer ansetzen und ich versuche mich darauf zu konzentrieren, was ich machen muß, damit das Viecherl nicht leiden wird, weil ich mich dumm anstelle. Und dann ist es soweit, es quiekt wie verrückt und das Blut strömt und dann ist es vorbei. Ich kann kaum hören so laut rauscht das Blut in meinen Ohren.
Nichts, was ich noch mal machen muß! Aber diese Erfahrung kann mir nun keiner mehr nehmen. Völlig überdreht machen wir uns an den Heimweg. Ich mag dieses letzte Mal nicht in der Fahrerkabine sitzen, ein letztes Mal oben auf der ute, ich fühl mich erschöpft und bin naß und total zufrieden. Ich bedanke mich noch mal bei Matt, dass sie gewartet haben, damit ich das noch erleben konnte bevor ich Adelaide River endgültig verlasse.
Was für eine Nacht. Wir stehen vor Dreck, sind naß bis auf die Haut und noch immer ziemlich aufgeheizt. Noch ein letztes Bier und dann wird's Zeit, schlafen zu gehen.
Aufbruch: | 15.03.2009 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 30.11.2010 |
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