cool runnings ...

Reisezeit: März 2009 - November 2010  |  von Stephanie Wiesmüller

Adelaide River - zurueck zur Farm

Schade, daß es schon vorbei ist. Bali war wirklich schön und ich habe jede Sekunde genossen. Die drei Stunden Flug vergehen schnell.

Ziemlich erschlagen kommen wir also wieder in Darwin an, es ist drei Uhr morgens. Da das Auto noch in der Werkstatt ist, und die erst in ein paar Stunden aufmacht schlafen wir erst Mal eine Runde am Flughafen. Ich komme mir ein bisschen komisch vor, aber wir sind nicht die einzigen, die sich mit einem Handtuch zudecken und versuchen, die scheppernden Durchsagen zu ignorieren. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, auf meiner Bank schläft sich's gar nicht so schlecht, da hatte ich schon unbequemere Hostelbetten.

Aber erholt fühl ich mich nicht, als ich auf die Uhr schau und diese halb acht zeigt. Ich rufe vorsichtshalber Mal in der Werkstatt an, ob da schon jemand da ist, nicht, dass wir vor verschlossener Türen stehen. Glück gehabt, es geht jemand ran und ich will fröhlich Bescheid geben, dass ich in einer halben Stunde da bin. "Well,...." fängt der Mechaniker an und ich bin schon bei diesem ersten Wort am Platzen. Ich kann mir schon vorstellen, was jetzt kommt. Ich halt's nicht aus, das darf doch alles nicht wahr sein. Er sagt, er sei die vergangene Woche in Urlaub gewesen und es hat sich noch niemand mein Auto angeschaut. Bumm! Ich bin geplatzt. Triin, ohne etwas von dem gehört zu haben sieht mir schon an, was los ist. Wann er denn fertig sei, frage ich, nur mühsam beherrscht. Ich soll morgen noch mal anrufen....

Es ist nicht einfach auf englisch bestimmt, aber dennoch höflich zu sein, und ich versuche, die Worte sorgfältig zu formulieren, ohne zu brüllen...."Ich bin in einer halben Stunde da und bleibe in der Werkstatt sitzen, bis das Auto fertig ist! Bis gleich dann!" preß ich raus, und lege auf. Wow, wo kam das denn her?!? Und macht das Sinn? Mir gleich, ich pack meinen Rucksack und die verdutzte Triin ins Taxi, versuche angestrengt, freundlich zu lächeln und schneie in die Werkstatt. Ich kann Adam, dem Mechaniker, ansehen, dass ich ihm damit genauso auf die Nerven gehe, wie er mir, aber da muß ich jetzt durch....und er auch! Ich mache ernst. Ich setze mich auf einen der zwei Sessel, packe mir eine Zeitschrift und tu so, als würde ich ganz entspannt lesen. Seufzend schaut Adam in seinen Terminkalender, räuspert sich und sagt: " Da ist ein Mc Donald's um's Eck, geht doch da frühstücken und ich rufe an, wenn das Auto fertig ist." Gut, Rucksack ins Auto und los. Und siehe da, eine Stunde später ruft er an, wir können das Auto mitnehmen. Ich bin tierisch stolz auf mich, dass ich das durchgezogen habe, schlucke allen Sarkasmus runter, bezahle meine Rechnung (die Kraft deswegen jetzt noch zu diskutieren habe ich leider nicht mehr) und fahre los.

Mann, hab ich diese Werkstatt und den Mechaniker gefressen....

© Stephanie Wiesmüller, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für alle, die sich zwischendrin Mal fragen, wo ich mich rum treibe. 12 Monate down under, in meinem Fall open end im Anschluss, als Reisepartnerin a Bratwürstl und vorab mit mächtig Schiss, ob mir nicht doch meine Mami fehlen wird ;-)
Details:
Aufbruch: 15.03.2009
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 30.11.2010
Reiseziele: Australien
Indonesien
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Der Autor
 
Stephanie Wiesmüller berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.