cool runnings ...

Reisezeit: März 2009 - November 2010  |  von Stephanie Wiesmüller

Mt. Kosciuszko

Im Hostel in Melbourne hat ein äußerst merkwürdiger Typ erzählt, er hat den höchsten Berg Australiens bestiegen. Ui toll, denk ich, gaaaanz toll. Doch je länger ich darüber nachdenke und je näher wir den australischen Alpen kommen desto mehr reizt mich der Gedanke auch. Wie fantastisch es doch ist, alle Zeit der Welt zu haben und einfach überall anhalten zu können, wo man nur grad will. Gut, beschlossene Sache also, wir machen uns auf in die Berge.

Das Navi führt uns bis nach Corryong und schickt uns an der Kreuzung nach rechts. Da steht ein Schild, das mich etwas beunruhigt: Next fuelstation 123 km. Prüfender Blick auf die Anzeige, nee, das passt, und der Reservekanister ist ja auch noch da. Nach wenigen Kilometern wird aus der Straße jedoch eine Schotterstrasse und während ich noch bete, dass hier nur Straßenausbesserungen stattfinden, mahnt mich Anthony zur Vorsicht, das mir entgegenkommende Auto schneidet mich in der Kurve wirklich unverschämt und ich bin nach nur wenigen Metern angespannt wie ein Bogen. Es geht steil bergauf, Höhenmeter um Höhenmeter vorwärts, von hinten drängeln riesige Vierradantriebs-Straßen-Schiffe, von vorne schneiden sie meine Kurven, der Abhang links scheint ein Faß ohne Boden und die Felsen rechts schaun auch nicht wie ein Fluchtweg aus. Ich bin gestresst. Und neben mir ein aufgeregter Beifahrer der mich auf die Schönheiten der Natur aufmerksam machen will....Scheiß auf die Natur, wie lange geht das denn noch so? Offensichtlich sind das hier nicht Straßenarbeiten, sondern mehr ein natürliches Aussiebverfahren von ungeübten dirttrack-Fahrern mit überemfindlichen Autos unter'm Hintern, ich habe das Gefühl ich kann hier nicht gewinnen und krieche mit zitternden Knien und gewagten 20 km/h die Berge rauf und runter. Von der Natur krieg ich nicht viel mit, nur der Eindruck drängt sich auf ich wäre aus Versehen nicht mehr in Australia, sondern in Austria, und der Eindruck gefällt mir erst schon Mal gar nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir den Schotterkäse endlich hinter uns, ich brauch 'ne Pause. Prüfender Gang um's Auto, aber wir haben Gott sei Dank keinen Platten (denkste!!!!!!!) Heute ist es eh zu spät, wir wollen morgen früh ganz früh raus und auf den Berg; wir steuern also den nächsten Caravanpark an und richten das Auto bettfertig. Den Abend verbringen wir mit unseren Nachbarn, die ein heimeliges Feuer zünden und man ratscht über Gott und die Welt, wer den größten.........Fisch je geangelt hat und wer am längsten.......auf 'nem elektronischen Bull sitzen bleiben konnte, was Australier halt so am Lagerfeuer bequatschen, sie übertrumpfen sich in ihren Geschichten und ich werd angenehm müde. Zeit, sich für den großen Tag auszuschlafen.

Agnes Falls

Agnes Falls

Echidna am Strassenrand, hat sich zu Tode gefuerchtet, das arme Viecherl

Echidna am Strassenrand, hat sich zu Tode gefuerchtet, das arme Viecherl

schaut nicht steil aus, war's aber!!!!

schaut nicht steil aus, war's aber!!!!

still Australia? where's the beach and the palms?

still Australia? where's the beach and the palms?

© Stephanie Wiesmüller, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für alle, die sich zwischendrin Mal fragen, wo ich mich rum treibe. 12 Monate down under, in meinem Fall open end im Anschluss, als Reisepartnerin a Bratwürstl und vorab mit mächtig Schiss, ob mir nicht doch meine Mami fehlen wird ;-)
Details:
Aufbruch: 15.03.2009
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 30.11.2010
Reiseziele: Australien
Indonesien
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Der Autor
 
Stephanie Wiesmüller berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.