Katja und Joerg around the world
Neuseeland
Hallo Zusammen!
Von Hawaii sind wir ueber Sydney nach Auckland geflogen. Nach 14 Stunden Flug sind wir reichlich erschoepft und etwas nervoes in Auckland angekommen. Wegen unseres vorherigen Aufenthalts in den Schweinegrippehochburgen USA und Mexiko haben wir uns Sorgen gemacht, ob man uns ueberhaupt einreisen laesst. Die umfangreichen Gesundheitsangaben, die wir vor der Einreise machten mussten und die vielen Warnhinweise am Flughafen haben nicht zu unserer Beruhigung beigetragen. Letztendlich war aber alles halb so wild und wir durften nach ein paar Fragen zu unserem Gesundheitszustand einreisen. Per Taxi sind wir in unser Hostel, die Airport Skyway Lodge, gefahren. Nah am Flughafen, sauber und ein sehr netter Besitzer.
Neuseeland hat 4,2 Mio. Einwohner und ist ein Inselstaat im suedlichen Pazifik. Er besteht aus der Nord- und der Suedinsel sowie zahlreichen kleineren Inseln. Die naechstgelegenen Staaten und Gebiete sind Australien im Westen (die Westkueste der beiden Hauptinseln Neuseelands ist ca. 2.000 km von der Suedostkueste Australiens entfernt), Neukaledonien, Tonga, Fidschi im Norden und der Antarktis im Sueden. Den groessten Teil der Bevoelkerung machen Neuseelaender europaeischer Abstammung aus. Die zweitgroesste und wesentlich laenger anwesende Bevoelkerungsgruppe (seit dem 13. Jahrhundert) bilden die polynesisch-staemmigen indigenen Einwohner Neuseelands, die Maori (14,6 % der Bevoelkerung). Die Hauptstadt ist Wellington und die groesste ist Auckland mit 1,2 Mio. Einwohnern.
Ausgeschlafen uebernahmen wir am naechsten Morgen unser Transportmittel. Wir haben einen mit coolem Graffitti bespruehten Camper bei Wicked Camper ausgeliehen. In diesem wollten wir eigentlich auch schlafen und leben. Da es nachts (es wurde um 17:30 Uhr dunkel) meist grottenkalt war oder geregnet hat, bzw. auch manchmal beides zusammen, konnten wir dies nur einmal umsetzen. Hinzu kam noch der Fakt, dass Doppelzimmer in Hostels und Campingplaetze sich preislich nicht grossartig unterscheiden.
Zuerst sind wir durch die grossartige Landschaft, vorbei an der Suesskartoffelhauptstadt Dargaville 300 km Richtung Norden gefahren. Die Strecke war sehr huegelig und unser Van musste bergauf aufgrund seiner wenigen PS ganz schoen ackern und so haben wir ewig lang gebraucht. Die Nacht verbrachten wir in einem Bed and Breakfast in der Naehe von Kaihu. Den Namen haben wir vergessen, was nicht tragisch ist, da es eh nichts Besonderes war. Besonders war lediglich der naechste Morgen. Unser PS-schwacher Camper hat auf der steilen und nassen Auffahrt zur Strasse klaeglich versagt. Wir mussten abgeschleppt werden und durften dafuer auch noch blechen. Toller Start!
Auf dem Weg Richtung Norden haben wir am Waipoua Kauri Forest gestoppt. Der Wald ist fuer seine urspruengliche Natur und die groessten Kauri Baeume Neuseelands beruehmt. Den neuseelaendischen Kauri Baum gibt es nur im Norden der Nordinsel Neuseelands. Der groeßte Kauri ist der Tane Mahuta ("Der Herr des Waldes"), der 51,5 hoch ist und einen Stammumfang von 13,8 Metern hat. Die Baeume koennen ueber 4000 Jahre alt werden.
Direkt nach dem Park kamen wir an die Kueste und waren absolut sprachlos. Das Wetter war grandios und die Aussichten traumhaft. Per Faehre haben wir nach Kohukohu uebergesetzt und sind weiter bis Ahipara gefahren. Dort mieteten wir uns direkt am Strand in der "Endless Summer Lodge" ein. Tolles Hostel an einem wirklichen Bilderbuchstrand. Da wir uns mit unserem Camper nicht auf den beruehmten 90-Mile Beach getraut haben, schlossen wir uns einer Tour an.
Am naechsten Morgen wurden wir von einem Allradreisebus abgeholt, der mit uns ueber den 90-Mile Beach zum Cape Reinga fahren sollte. Da die Flut zu weit fortgeschritten war, mussten wir nach halber Strecke umkehren. Der Busfahrer hat mehrmals versucht, durch die Wellen zu fahren, dann aber aus Angst, den Bus zu versenken, aufgegeben. Erster Stop waren Duenen zum Sandboarden. Klingt spannender, als es war. Mit einem Schlitten in der Hand musste man die Duene hochklettern und dann rutschte man ohne sonderliche Geschwindigkeit ins Tal. Einmal nett, Wiederholung nicht noetig. Nach einem Picknick an einem kleinen Strand sind wir zum Cape gefahren. Dort treffen die tasmanische See und der Pazifik zusammen. Am noerdlichsten Punkt steht auf einem schroffen Felsen ein einzelner Baum, der fuer die Maori eine ganz besondere Bedeutung hat. Sie glauben, dass durch diesen Baum ihre Seelen ins Paradies gelangen. Spaeter mussten wir noch eine sogenannte Gumdiggerfarm besuchen. Dort wurde eine bernsteinaehnliche, fossile Form des Dammarharzes abgebaut. Alles klar? War noch uninteressanter, als es klingt... .
Am gleichen Tag sind wir dann in der Dunkelheit noch weiter nach Tauranga Bay gefahren. Dort haben wir direkt am Meer unsere erste Nacht im Camper verbracht. Wir waren so ziemlich die einzigen Camper und das Buero war weder Abends noch Morgens besetzt. Somit konnten und mussten wir auch nichts bezahlen. Das Aufwachen direkt am Meer war toll.
Anschliessend fuhren wir vorbei an der Bay of Islands und durch Auckland auf die Coromandelhalbinsel. Unterwegs haben wir uns zwei Wasserfaelle und eine Gluehwuermchenhoehle in Kawiti angesehen. Die Hoehle war klasse. Sie ist nicht so touristisch wie die Waitoma Caves und wenn man Glueck hat, bekommt man eine Privatfuehrung vom Besitzer. Die Tausenden von Gluehwuermchen konnten wir leider nicht fuer Euch fotografieren, da die Tierchen angeblich durch Blitzlicht krepieren. Als Ersatz hier noch ein paar tolle Fakten aus dem Leben der leuchtenden Wuermer. Sie werden neun Monate alt, haben dann fuer ein paar Tage heftigen Geschlechtsverkehr und sterben zeitnah. Gluehen tut ihr Darm. Je heller, desto mehr Futter gab es und wird es geben. Sie fressen Fliegen und Moskitos.
Auf der Coromandelhalbinsel sind wir bis Coromandel Town gefahren. Eigentlich wollten wir in Thames schlafen. Der Ort war aber so unattraktiv, dass wir es auf uns genommen haben, die meist einspurige, 55 km lange und extrem kurvige Kuestenstrasse (SH 25) mit Gegenverkehr im Dunkeln zu fahren. Hatte ein wenig etwas von einem Computerspiel, ist aber zum Glueck gut gegangen. Durch Zufall sind wir in der Anchorage Lodge gelandet. Eigentlich wollten wir zu einem Backpacker mit aehnlichem Namen. Die Besitzer waren super nett und wir haben (dank Nebensaison) ein Luxuszimmer mit Heizdecke und Familienanschluss zum Preis einer Backpackerunterkunft erhalten.
Am naechsten Morgen sahen wir uns im Ort um. Coromandel Town ist ein suesses, verschlafenes Kuestennest mit ein paar Geschaeften und Cafes und der ideale Ausgangspunkt fuer die Erkundung der Halbinsel. Unser erster Ausflug fuehrte uns in den Norden an der Westkueste entlang. Die Landschaft war atemberaubend und wir waren auf der kurvigen Schotterpiste meist allein. An der Fletcher Bay machten wir kehrt, nachdem wir Delfine, die in den Wellen spielten, beobachten konnten. Unsere zweite Tour fuehrte uns zur Ostkueste. Erst waren wir am Hot Water Beach. Hier kann man bis zu zwei Stunden vor und nach der Ebbe ein Loch in den Sand graben und das heisse Thermalwasser von unten geniessen. Wir waren spaet dran und haben nur einen heissen Kaffee geniessen koennen. Der Kaffee, sowie das Essen sind hier ueberigens grossartig. Zudem bekommt man an jeder Ecke Obst zu Kilopreisen, fuer die wir in Deutschland einzelne Fruechte kaufen koennen; gleiches gilt auch fuer Rindfleisch. Die naechsten Stopps waren die Cathedral Cove und zwei einsame Straende. Zurueck im Ort haben wir die gerauecherten Muscheln genossen, fuer die Coromandel Town beruehmt ist.
Nach sehr abwechslungsreichen Tagen haben wir unsere Reise diesmal ins Landesinnere fortgesetzt. Unsere Fahrt fuehrte uns ueber Berge und durch Taeler, vorbei an einer Eisenbahnstation, einer sprechenden Toilette, einer Stadt in der es ein Denkmal in Form einer Softdrinkflasche gibt und endlosen Kiwi- und Obstfeldern nach Rotorua. Rotorua ist die Thermalhauptstadt. Sobald man sich ihr naehert, faellt einem dies aufgrund des auesserst penetranten Geruchs auf. Auf gut Deutsch, es stinkt nach faulen Eiern bzw. Blaehungen. Tatsaechlich riecht es nach Schwefel. Zudem denkt man, dass die Buesche brennen, da es ueberall qualmt. Der Qualm ist das, was so stinkt und zeigt einem wo die Quellen sind. Ueberall! Gewohnt haben wir im Funky Green Voyager. Nettes Hostel, vor allem wenn es Nachts schneit und friert!
Abends haben wir uns im Polynesian Spa aufgewaermt. Die Becken waren draussen am See mit Blick auf den Ort. Das Wasser hat sogar noch mehr gestunken als die Luft. Wir haben es dennoch genossen, da die Becken zwischen 36 und 42 Grad hatten. Das Baden in Schwefelwasser ist sehr gesund. Die ersten Pioniere haben sich dort von der schweren Arbeit erholt.
Tagsdarauf besuchten wir den Thermalpark Wai-O-Tapu. Ihr koennt Euch gar nicht vorstellen, wie es hier gerochen hat! Katja ist ja durch ihren Job einiges gewohnt, aber Gestank in einer solchen Intensitaet hat sie noch nie gerochen. Es lohnt sich trotzdem, dort hin zu fahren. Es gibt einen Geysier, blubbernde Schlammpools und farbenfrohe Stinkloecher (Krater). Nach einer kurzen Besichtigung von Taupo, haben wir die beeindruckenden Hukafalls angeschaut und einen Stop in einem weiteren Stinklochpark (Craters of the Moon) gemacht. Der war aber nicht so toll wie der erste Park, obwohl der Qualm und der Gestank Grosses erwarten liessen.
Bevor wir am naechsten Morgen nach Auckland zurueckgefahren sind, haben wir uns noch den Redwoodpark angeschaut. Die Baueme stammen aus Kalifornien, wurden 1901 gepflanzt und sind bis zu 67 Meter hoch. Aufgrund der Kaelte haben wir uns fuer den kuerzesten Wanderweg entschieden. Auf der Rueckfahrt machten wir einen kleinen Umweg, da wir uns die Schafhauptstadt Te Kuiti ansehen wollten. Wir hatten schon vorher gehoert, dass die Schafzucht nicht mehr so populaer ist und auch recht wenig Schafe gesehen und dementsprechend uns Hoffnung auf Schafbegegnungen gemacht. Die Stadt ist auf Rinder umgeschwenkt und auch dort waren nicht grad viele Schafe...schade eigentlich.
Naechster Stop war die Kiwihauptstadt Otorohanga. Wir haben den Kiwihouse Native Bird Park besucht, um Kiwis in freier Wildbahn zu sehen. Leider mussten wir dort erfahren, dass die Tiere nachtaktiv sind. Also wie bei den Gluehwuermchen wenig Licht und Bilder verboten. Hinzu kam, dass wir beiden Kurzsichtigen unsere Sonnenbrillen mit Sehstaerke aufhatten und die vorhandenen Kiwis nur rudimentaer erkennen konnten. Ansonsten ist der Park eher langweilig. Abends sind wir dann in Auckland, genauer Ponsonby angekommen. Unser Hostel Ponsonby Backpackers stammt aus dem 19 Jahrhundert. Wie die meisten Gebauede hier ist es im viktorianischen Stil gebaut. In der Nachbarschaft liegen viele Bars, Restaurants und Geschaefte. Die Atmosphaere ist sehr entspannt und der Blick auf die Skyline ist aufgrund der Lage auf einem Huegel toll.
In Auckland sahen wir uns verschiedene Stadtteile und die Innenstadt an. Insgesamt war Neuseeland grossartig. Wir werden bestimmt hierhin zurueckkehren und uns mehr von der Nordinsel und auch die Suedinsel ansehen. Wir haben ausser Namibia noch kein so abwechslungsreiches Land mit derartig beeindruckender Landschaft gesehen. Hinzu kommen die freundlichen Menschen und das tolle Essen.
Unser naechstes Ziel ist Samoa in der Suedsee. Haben wir mal spontan eingeschoben.
Ganz liebe Gruesse aus dem winterlichen Auckland!
Katja und Joerg
AUF DEM WEG IN DEN NORDEN
AHIPARA
TOUR ZUM CAPE REINGA
CAPE REINGA
AUF DEM WEG ZUR COROMANDELHALBINSEL
COROMANDEL
FAHRT NACH ROTORUA
KIWI-PLANTAGEN
ROTORUA
WAI-O-TAPU
MUDPOOLS
HUKAFALLS
REDWOOD-PARK
AUF DEM WEG ZURUECK NACH AUCKLAND
Waikato River...schade dass wir nicht mehr Zeit hatten, diese bezaubernde Landschaft von Mittelerde zu erkunden...
AUCKLAND
Auch nach sechs Monaten auf der Reise koennen wir uns immer noch gut riechen! (Bild stammt aus dem Stinkepool)
Aufbruch: | 29.11.2008 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | April 2010 |
Namibia
Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Neuseeland
Samoa
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Vietnam
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Laos