Katja und Joerg around the world
Nepal I (Lumbini, Chitwan, Pokhara)
Hallo Zusammen,
Nach einer zweistuendigen Taxifahrt ueberquerten wir die indisch/nepalesische Grenze zu Fuss. Im Reisefuehrer wurde dies als extrem kompliziert und zeitaufwendig beschrieben, tatsaechlich war es sehr unkompliziert.
Nepal (29,5 Mio. Einwohner) liegt zwischen den beiden bevoelkerungsreichsten Staaten der Volksrepublik China im Norden und Indien im Sueden, Westen und Osten.
Im Norden und im Osten des Landes liegt ein grosser Teil des Himalaya-Gebirges, unter anderem der Mount Everest, dessen Gipfel mit 8.848 m der hoechste Punkt der Erde ist. Das Himalaya-Gebirge erstreckt sich zwischen Pakistan und Burma mit einer Breite von 250 bis 350 Kilometern und einer Laenge von rund 3.000 Kilometern.
Nepal ist das durchschnittlich hoechstgelegene Land der Welt, ueber 40 % des Landes liegen ueber 3.000 m.
Ethnisch und kulturell ist es ein Minderheitenstaat. Bei einer Volkszaehlung im Jahre 2001 wurden über 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten sowie mehr als 70 unterschiedliche Sprachen und Dialekte gezaehlt. Rund 80 % der Bevoelkerung sind Anhaenger des Hinduismus. Weiterhin sind rund 15 % der Bevoelkerung als Buddhisten ausgewiesen.
Unser erstes Ziel, die Stadt Lumbini, ist nicht weit von der Grenze zu Indien entfernt.Lumbini ist der Geburtsort von Prinz Siddharta (563 v.C.). Dieser Prinz ist weithin besser als Buddha bekannt. Viele Pilger besuchen aus diesem Grund die Stadt. Zenrtum Lumbini ist der Maya Devi Tempel, der sich genau an dem Ort befindet, an dem Buddha geboren wurde. Rund um den Tempel sieht man heute nur noch die Ruinen verschiedener Stupas und Tempel vergangener Zeiten. Viel interessanter sind die im weiteren Umfeld gelegenen Tempel zu Ehren Buddhas. Diese wurden von buddhistischen Gemeinden aus der ganzen Welt errichtet und dienen zum Teil auch als Meditationszentren. Besonders beeindruckte uns der deutsche Tempel von der Tara Foundation.
Am naechsten Morgen fuhren wir per Bus nach Chitwan. Unser Gepaeck wurde auf dem Dach verstaut und der lokale Bus fuellte sich zunehmend. Nach einer halben Stunde gab es, aus unserer Sicht, weder Sitz- noch Stehplaetze, dennoch stiegen immer wieder neue Passagiere zu. Zum Glueck war es nicht so heiss wie in Rajasthan und nach fuenf Stunden Fahrt und einer weiteren Taxifahrt erreichten wir den Chitwan National Park.
Der Park ist beruehmt fuer Elefantensafaris und Nashoerner. Da wir noch nie eines in freier Wildbahn gesehen haben, buchten wir direkt fuer den naechsten Tag eine Elefantensafari. In der Zwischenzeit erkundeten wir den Ort, freuten uns ueber sehr leckeres Essen (endlich wieder was anderes als Huehnchen) und schauten beim taeglichen Waschen der Elefanten im Fluss zu.
Bis vor zwei Jahren war der Park un die gesamte Grenzregion nur sehr eingeschraenkt bereisbar, da die Regierung Nepals sich hier Gefechte mit aufstaendigen Maoisten lieferte. Diese Konflikte sind mittlerweile weitestgehend ausgestanden, zumindestenst diese Region betreffend.
Die Elefantensafari war, wie auch die am naechsten Morgen folgende Jeepsafari, hinsichtlich zu bestaunender Tiere ein kompletter Reinfall. O.K. wir haben ein paar Wildschweine und Rehe gesehen, wozu man aber sicherlich nicht nach Nepal fahren muss. Zudem sind wir auf dem Ruecken der Elefanten volle zwei Stunden durch ein ordentliches Gewitter geritten und platschnass geworden. Trotzdem hatten wir angenehme drei Tage im Nationalpark, wenn auch nur in kulinarischer Hinsicht und die Landschaft betreffend.
Mit einem weiteren Bus fuhren wir in die Bergregion nach Pokhara. Pokhara (190.000 Einwohner) liegt ca. 200 km westlich von Kathmandu. Im Sueden grenzt die Stadt an den Phewa-See, im Norden an den suedlichen Fuss des Annapurnamassives bei ca. 1000 m ue. NN.. Vom suedlichen Stadtrand und von den umliegenden Bergen bietet sich eine sehr schoene Aussicht auf den nahen Himalaja-Hauptkamm mit den drei Achttausendern (Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu), sowie zu dem zum Annapurnamassiv gehoerenden "Matterhorn des Himalaja", den das Stadtbild beherrschenden Machapuchhre mit knapp 7000 m.
Wir verbrachten zwei Naechte im Ortsteil "Lakeside" direkt am Phewa-See im "Pokhara View Garden". Sehr sauberes, etwas abseits gelegenes und dementsprechend ruhiges Hotel. Lakeside besteht hauptsaechlich aus Reisbueros, Hotels, Souvenirlaeden, Restaurants, Bars und Geschaeften mit gefaelschten Outdoorartikeln. Wir haben das gute Essen genossen und fehlende Ausruestungsgegenstaende fuer unsere bevorstehende fuenftaegige Wanderung beschafft.
Dann startete unser Trek zum schoensten Aussichtspunkt der Gegend, dem Poon Hill. Fuer uns war das aufregend, da wir bisher maximal zwei Tage wandern und sehr gespannt waren, wie uns eine etwas laengere Tour gefaellt.
Bis zum ersten Uebernachtungsstop (1.600 m) liefen wir gute vier Stunden entlang eines kristallklaren Flusses, vorbei an Reisterassen, kleinen Bergdoerfern und Wasserfaellen. Gelegentlich wurde die Strasse von Schafherden oder Transporteseln blockiert. Die ersten Ausblicke auf die schneebedeckten Berggiganten waren sehr beeindruckend. Das Guesthouse war einfach, aber sehr sauber und wir lernten ein sehr nettes Paar aus Australien kennen, mit dem wir einen sehr angenehmen Abend verbrachten.
Am naechsten Morgen stiegen wir 1.200 Hoehenmeter bzw. gute fuenf Stunden auf und schliefen auf 2.800 Metern. Der Weg war sehr steil und die Vegetation veraenderte sich. Die Reisterassen verschwanden und lange Zeit wanderten wir durch einen dichten Wald. Unser Guesthouse hatte zum Glueck einen Ofen, an dem wir uns Abends aufwaermen konnten. Die Aussentemperatur lag bei plus fuenf Grad, in den Zimmern war es nicht grossartig waermer. Wir verbrachten den Abend mit einer sehr netten vierkoepfigen Familie aus der Naehe von Muenchen. Der Vater besuchte Nepal schon oefter und dieses mal war die ganze Familie auf eine nepalesische Hochzeit eingeladen.
Um fuenf klingelte der Wecker und wir erklommen den 400 Meter hoeher gelegenen Aussichtspunkt "Poon Hill". Es war dunkel und sehr kalt. Die vielen Wanderer glichen einer nicht enden wollenden Lichterkette am Hang des Berges. Der folgende Sonnenaufgang liess die Kaelte und Muedigkeit sofort vergessen. Der Anblick war magisch. Langsam tauchten die Sonnenstrahlen die Bergspitzen in goldenes Licht.
Nach dem Abstieg und dem Fruehstueck im Guesthouse stiegen wir erneut eine gute Stunde bzw. 400 Hoehenmeter zu einem weiteren Aussichtspunkt auf. Wir hatten Glueck und die normalerweise puenktlich gegen zehn die Bergspitzen umgebenden Wolken waren spaet dran und wir konnten die fast identische Aussicht nochmals geniessen. Weitere vier Stunden wanderten wir auf und ab und kamen reichlich erschoepft an unserem Guesthouse auf 2.700 Metern an. Hier konnten wir unsere Akkus aufladen, heiss duschen und gut essen. Abends feierten die Dorfbewohner Tihar bzw. Diwali (indisch), das Lichterfest der Hindus. Bei diesem dreitaegigen Fest treffen die Menschen sich, singen miteinander und tauschen Geschenke aus. Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen, bis sie Geld erhalten. Schon Tage vor dem Fest werden ueberall auf den Strassen Knallfroesche und anderes Feuerwerk entzuendet.
Der naechste Tag war ein reiner Abstiegtag. 1.200 Hoehenmeter tiefer waren wir wieder in Flussnaehe und von Reisterassen umgeben. Einzige Abwechslung neben den wunderschoenen sich veraendernden Landschaften waren ein paar Partien Billard in einem Museum. Nach fuenf Stunden bergab kamen wir puenktlich zum Mittagessen an und verbrachten den Rest des Tages doesend und lesend.
Tags darauf wanderten wir nur noch zwei Stunden und fuhren mit dem Taxi zurueck nach Pokhara. Abends trafen wir das Paerchen aus Australien voellig ueberraschend in einem Restaurant wieder und gingen spaeter noch mit unserem Guide etwas trinken.
Der Trek wird uns immer sehr positiv in Erinnerung bleiben und wir freuen uns auf weitere Bergabenteuer. Das Himalayagebirge ist magisch und wir genossen jeden Augenblick, in dem wir die gigantischen Berge betrachten konnten.
Den letzten Tag in Pokhara verbrachten wir hoch ueber der Stadt in dem Bergdoerfchen Sarangkot. Der Ort liegt auf 1.500 Metern und ist bekannt fuer die besondere Aussicht zu Sonnenaufgang und -untergang. Der Sonnenuntergang war von der Terasse unserer sehr empfehlenswerten "Mountain Prince Lodge" unheimlich schoen. Zum Sonnenaufgang gingen wir zum Aussichtspunkt des Ortes.
Ganz liebe Gruesse aus Nepal!
Katja und Joerg
DEUTSCHER TEMPEL
CHITWAN NATIONAL PARK
ELEFANTENSAFARI
JEEPSAFARI
POKHARA
Morgendlicher Ausblick aus unserem Fenster auf den Machhapuchhre.
Der Machhapuchhre ist 6.997 Meter hoch, gehoert zum Annapurna-Massiv und liegt 25 km noerdlich von Pokhara.
1957 konnten sich die Englaender David Cox und Wilfrid Noyce, Teilnehmer einer Expedition unter der Leitung von James Roberts, bis auf die letzten 50 Meter dem Gipfel naehern. Schon bis dahin erwies sich der Berg als extrem schwierig. Hier allerdings mussten beide wegen der technischen Schwierigkeiten der letzten Meter endgueltig umdrehen. Der bei der einheimischen Bevoelkerung heilige Berg wurde 1964 vom nepalesischen Koenig mit einem Besteigungsverbot belegt, es gibt das Geruecht, dass dies durch Anregung des Expeditionsleiters James Roberts geschah.
In den 80er Jahren soll es eine illegale Erstbesteigung durch den Neuseelaender Bill Denz gegeben haben. Da Bill Denz jedoch 1983 am Makalu toedlich verunglueckte, ist dies heute schwer nachzupruefen.
TREK ZUM POON HILL
Wasserfaelle wie diesen sahen wir mehrere. Ueberall waere dies eine grosse Attraktion. Da Nepal so viel mehr zu bieten hat, hat dieser noch nicht einmal einen Namen.
POON HILL
Das Annapurna Himal ist ein bis zu 8.091 Meter hohes Gebirgsmassiv. Es ist Teil des Himalayas und beinhaltet mit den Bergen Annapurna I und Annapurna II (7.937 m) zwei der hoechsten 16 Berge der Erde.
Der Dhaulagiri ist der hoechste Gipfel des Dhaulagiri Himal. Mit einer Hoehe von 8.167 Metern ist er der siebthoechste Berg der Welt. Durch das Kali-Gandaki-Tal getrennt, erhebt sich ca. 35 km oestlich des Dhaulagiris die Annapurnakette.
Die Hoehe des Dhaulagiri wurde 1809 von Leutnant William Spencer Webb und Captain John Hodgson auf 8.190 Meter vermessen. Er war damit der erste entdeckte Achttausender und galt von da an bis zur Vermessung des Kangchendzoenga im Jahre 1838 als hoechster Berg der Erde.
Der Dhaulagiri wurde als vorletzter Achttausender erstmals bestiegen.
DER ZWEITE AUSSICHTSPUNKT
SARANGKOT
SONNENUNTERGANG
SONNENAUFGANG
Aufbruch: | 29.11.2008 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | April 2010 |
Namibia
Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Neuseeland
Samoa
Australien
Hongkong
China
Malaysia
Indonesien
Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Philippinen
Vietnam
Bahrain
Laos