Katja und Joerg around the world
Samoa + Christchurch
Hallo Zusammen!
Unser naechstes Ziel nach Auckland lag in der Suedsee. Gelandet sind wir auf Samoas Hauptinsel Upolu. Samoa ist ein Inselstaat, der den westlichen Teil der Samoainseln umfasst und deswegen auch Westsamoa genannt wird. Der oestliche Teil der Samoainseln gehoert zu den USA. Samoa liegt im suedwestlichen Pazifik nordoestlich von Fidschi. Die groessten Inseln sind Savai'i (1.708 km²) und Upolu (1.118 km²) mit der Hauptstadt Apia und dem internationalen Flughafen. Dazu kommen die bewohnten Inseln Manono, Apolima und sechs Inseln, die bis auf eine kleine Ferienanlage auf Namua (Namua Island Resort) unbewohnt sind.
Die Einreise nach Samoa gestaltete sich leider ein wenig komplizierter als gedacht. Direkt nach der Ankunft bestiegen zwei "Gesundheitsoffiziere" das Flugzeug und untersuchten jeden einzelnen visuell auf Anzeichen von Schweinegrippe. Wir mussten eine Erklaerung zur Schweinegrippe ausfuellen und unter anderem unsere vorherigen Reiseziele angeben. Als kritisch sah man Europa, USA, Neuseeland und natuerlich Mexiko an. Da wir drei Richtige hatten, bekamen wir sofort eine Sonderbehandlung. Fiebermessung und hunderte Fragen zum Gesundheitszustand. Da wir in Mexiko waren, mussten wir einfach infiziert sein, war die Ansicht der Offiziellen. Irgendwann haben sie aufgegeben und liessen uns doch ins Land.
Die ersten Eindruecke von Samoa haben gleich gezeigt, dass wir mit der Wahl unseres Suedseereiseziels die richtige Wahl getroffen haben. Wir wollten eine andere Welt sehen und auf Samoa ist so ziemlich das gesamte Leben nicht im geringsten mit der westlichen Welt vergleichbar. Um die Hauptinsel fuehrt ein Rundkurs und zwei Strassen queren die Insel. Die Doerfer liegen direkt an der Strasse. Die meisten Samoaner leben in offenen Haeusern, die Falen genannt werden (ein paar Sauelen und ein Dach). Die Eltern werden direkt vor der Fale begraben. Je mehr Geld zur Verfuegung war, desto groesser das Grab. Jedes Dorf auf Samoa hat seinen eigenen Haeuptling und dieser regiert sein Dorf. Angehoerige des Dorfes, die einen Job haben, liefern ihr verdientes Geld jede Woche beim Haueptling ab. Alles kommt in die Gemeinschaftskasse und wird mit Vorliebe dazu verwendet neue Kirchen zu bauen. Fast jede bekannte Auspraegung der katholischen und evangelischen Kirche ist hier vertreten. Samoa hat 180.000 Einwohner und 1.000 Kirchen. Je groesser die Kirche, desto wichtiger das Dorf. Die Missionare haben hier ganze Arbeit geleistet und willige Einheimische vorgefunden. Aus alten Ueberlieferungen wussten sie, dass eines Tages eine neue Religion die Inseln erreichen wird. Sie haben ihre Religion aufgegeben und sich voll dem neuen Glauben gwidmet. Dieses sehr gemeinschaftliche Leben fuer die Kirche hat einen entscheidenden Nachteil. Die Samoaner sind nicht sonderlich motiviert zu arbeiten, da ihnen hoeherer Einsatz keinen Vorteil bringt. Dementsprechend ist die wirtschaftliche Entwicklung Samoas sehr ueberschaubar. Wirtschaftlich existiert Samoa hauptsaechlich durch Tourismus, Landwirtschaft (Kokosnuesse und Bananen) und Geldspenden von im Ausland lebenden Samoanern. Von letzteren gibt es sehr viele. Allein in Auckland leben annaehernd so viele Samoaner wie auf Samoa.
Samoa war von 1900 bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs eine Kolonie Deutschlands. Die Samoaner sind Deutschland noch heute fuer die Strassen dankbar. Spuren der Kolonialzeit gibt es kaum noch. Ein paar deutsche Namen und einige eindeutig zu weisse Einheimische sind die letzten sichtbaren Ueberbleibsel. Die Brauerei und der Fernsehsender sind noch in deutschen Haenden. Mit dem Ausbruch des ersten Weltkriegs hat Neuseeland Samoa uebernommen und in den 60er Jahren in die Unabhaengigkeit entlassen. Samoa war einer der ersten freien Staaten in der Suedsee.
Wir wurden vom Flughafen von einem Dorfhaeuptling abgeholt, der uns auf der Fahrt in die Hauptstadt Apia mit vielen Fakten und Geschichten ueber Samoa versorgte. Die Hauptstadt ist von der Groesse und den Sehenswuerdigkeiten sehr ueberschaubar. Gleiches galt fuer unser Hotel (Seaside Inn). Kleine, muffige Zimmer, die wir nicht weiterempfehlen koennen. Wenigstens war das Zimmer guenstig! Wir haben uns dadurch nicht die Laune verderben lassen, den Ort erkundet und abends noch zum zweiten Mal Joergs Geburtstag gefeiert. Dank dem Ueberfliegen der Datumsgrenze sind wir am 24. in Auckland gestartet und am 23. auf Samoa angekommen. Ein einmaliges Erlebnis! Abends konnten wir dann mit leckeren Cocktails reinfeiern. Sonntag haben wir erst mal ausgeschlafen und waren spaeter schnorcheln. Ansonsten kann man Sonntags auf Samoa nicht viel anstellen. Der Sonntag gehoert der Familie und der Kirche. Trotz des sehr geringen Verkehrsaufkommens waere Joerg an seinen Geburtstag beim Ueberqueren einer gruenen Fussgaengerampel fast angefahren worden. In Samoa macht man keine Fuehrerscheinpruefung, es reicht einen Fuehrerschein zu kaufen. Zudem darf man beim Fahren Alkohol konsumieren. Noch gefaehrlicher wird es auf Samoas Strassen im September. Dann wird von einem Tag auf den anderen von Rechts- auf Linksverkehr umgestellt.
Die naechsten Tage verbrachten wir am Lalomanu Beach. Gewohnt haben wir im Taufua Beach Fales. Der Strand war toll, das Schnorcheln einzigartig und das Essen sehr lecker. Der Platz ist leider sehr ueberfuellt und die Falen stehen sehr eng zusammen.
Nach zwei Tagen fuhren wir auf die Privatinsel Namua. Hier waren wir die einzigen Gaeste und fuehlten uns mehr geduldet als willkommen. Lediglich die Hunde haben sich wirklich fuer uns interessiert. Die Insel an sich ist wunderschoen, man kann auf ihre hoechste Stelle klettern und sie bei Ebbe umrunden. Beides haben wir gemacht. Zum Essen wurden wir per Trommel gerufen. Netterweise mussten wir nicht allein sein und mindestens zwei Einheimische haben uns beobachtet. Nach jeder Mahlzeit hatte man dann noch eine Stunde Audienz beim Dorfaeltesten.
Weiter fuhren wir per Bus, Taxi und Boot nach Savai'i. Die Busse hier sind eine besondere Attraktion. Generell sehr voll und Musik, dass einem fast die Ohren abfallen. Auf Savai'i angekommen, quartierten wir uns in der Naehe der Faehre bei Lusias Lagoon ein. Unsere Fale lag auf Stelzen direkt ueber der Lagune. Das Personal dort war super nett und das Essen grossartig.
Am naechsten Morgen machten wir per Taxi eine Inselrundfahrt. Besonders beeindruckend waren die Blowholes. Sie liegen direkt an der Kueste, wo das Meer (ohne Schutz durch ein Riff) ungebremst gegen das Ufer schlaegt. Das Wasser schiesst bei Flut durch unterirdische Tunnel bis zu 30 Meter hoch an die Oberflaeche. Weitere Attraktionen waren ein Wasserfall, der Inselmarkt und ein Dorf, das bei einem Vulkanausbruch vor etwa 100 Jahren zerstoert wurde. Geendet hat unsere Tour in Manase. Hier haben wir vier Naechte im Reginas Beachfales verbracht. Dieser Platz gefiel uns besser als die anderen, da es nur wenige Falen gab. Wir haben die Zeit sehr genossen. Viel gelesen und gefaulenzt. Das Angenehmste im Ort war fuer uns Racis Beach Club. Bei den beiden Schweizern gab es leckeren Kaffee, tolle Cocktails und eine der besten Pizzen, die wir jemals gegessen haben. Jeder, der nach Samoa faehrt und Urlaub in einer Fale macht, sollte sich einer Tatsache bewusst sein: Bis auf wenige, meist hoeherpreisige Plaetze gibt es ueberall nur Massenfuetterungen zu festen Uhrzeiten. Kommt man zu spaet, geht man leer aus.
Nach einer weiteren Uebernachtung im Lusias und einer fuer den Magen recht herausfordernden Ueberfahrt, diesmal mit der kleinen und wesentlich schwankenderen Faehre, beschlossen wir, ins Virgin Cove zu fahren. Dort fanden wir den schoensten Strand unserer bisherigen Reise und viele nette Leute. Problematisch war hier lediglich unsere Gartenfale (mitten im Urwald), die leider aufgrund zwei Tage anhaltender Regenfaelle nahezu wegschwamm und nie wieder richtig trocken wurde. Zudem haben wir dort gelernt, warum alle anderen Falen auf Stelzen standen. Wir teilten uns erstmalig unsere Fale mit grossen Einsiedlerkrebsen, Schnecken, Echsen und Geckos. Wir haben uns schnell dran gewoehnt und gefreut, endlich mal wieder ein paar Haustiere zu haben. Am letzten Abend konnten wir eine grosse polynesische Tanz- und Feuershow bewundern. Dies verkuerzte unsere Wartezeit bis zum Abflug in der Nacht erheblich.
Zurueck Richtung Neuseeland flogen wir um ein Uhr Morgens ueber Auckland nach Christchurch und gingen dort ins Gefaengnis. Das Jailhouse Hostel war einer der ungewoehnlichsten Plaetze, an denen wir jemals geschlafen haben. Das Gefaengnis wurde 1874 gebaut und bis 1999 genutzt. Anschliessend wurde es zu einem Hostel umgebaut. Das Ergebnis ist toll und wir fanden es klasse im Knast. Christchurch ist die zweitgroesste Stadt Neuseelands und liegt auf der Suedinsel. Es handelt sich um ein uberschaubares Staedtchen mit vielen Kolonialgebaueden in der Innenstadt. Da uns sehr kalt war, (5 Grad und richtig viel Wind) haben wir nur einen kleinen Erkundungsspaziergang gemacht. Am naechsten Tag konnten wir uns mit Lesley und Ryan das Umland anschauen. Die Beiden hatten wir auf Samoa kennengelernt. Leider war das Wetter sehr bescheiden und wir konnten die ansonsten sehr tolle Aussicht nicht geniessen. Ein weiterer Grund zurueckzukehren!
Ganz liebe Gruesse (mittlerweile) aus Sydney!
Katja und Joerg
APIA
SCHNORCHELN AM PALOLO DEEP MARINE RESERVE IN APIA
LALOMANU
NAMUA INSEL
LUSIAS LAGOON
BLOWHOLES
LAVAFIELDS
MANASE
VIRGIN COVE
POLYNESISCHE TANZVORFUEHRUNG
KNAST
CHRISTCHURCH
Aufbruch: | 29.11.2008 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | April 2010 |
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