Katja und Joerg around the world
Thailand III (Chiang Mai und Mae Hong Son)
Hallo Zusammen,
nach unserem kurzen Zwischenstop in Bahrain flogen wir weiter nach Bangkok, wo wir zwei Naechte verbrachten. Von dort aus ging es mit dem Flugzeug weiter nach Chiang Mai in den Norden Thailands. Wie schon auf vielen Fluegen in Asien zuvor, nutzten wir dazu Air Asia. Air Asia ist seit mehreren Jahren in Folge die beste Billigfluglinie der Welt und preislich unschlagbar.
Chiang Mai hat 148.000 Einwohnern und ist die groesste und kulturell wichtigste Stadt in Nordthailand. Die Stadt liegt in einem Flusstal zu Fuessen des Berges Doi Pui (1.685 m). Sie ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Nordens. Chiang Mai hat insgesamt 200 buddhistische Tempel, viele davon liegen in der Altstadt. Wenn man durch die Altstadt laeuft, erscheint es einem, als waere jedes zweite Gebaeude ein Tempel. Sie wird von einem Kanal in einem Viereck eingeschlossen und es stehen noch Reste der alten Stadtmauer.
Wir wohnten im Banilah, einem kleinen und absolut empfehlenswerten Guesthouse etwas ausserhalb der Altstadt. Wer gerne in einer typischen Thainachbarschaft und abseits der Haupttouristenstroeme wohnen moechte, sollte sich dort einquartieren. In fusslaeufiger Naehe befinden sich die zwei anerkanntesten Massageschulen der Stadt. Katja nutzte dies und absolvierte einen weiteren Kurs (diesmal Oelmassage). Joerg erkundete in der Zwischenzeit die Stadt.
Am Tag nach unserer Ankunft fand die Parade zum jaehrlichen Blumenfestival Chiang Mais statt. Viele Strassen der Innenstadt waren gesperrt und eine lange Parade mit Fussgruppen, Musikern und reichlich verzierten Blumenwagen zog durch die Stadt. Viele Touristen und einheimische Besucher saeumten die Strassen und bewunderten das farbenfrohe Ereignis. Auf den Blumenwagen sassen die Anwaerterinnen zur Wahl der Blumenkoenigin, die am Abend gewaehlt wurde. Spaeter wurden die Paradewagen an einem Park abgestellt und rundherum wurde eine Meile mit Ess- und Souvenirstaenden aufgebaut, auf der bis spaet in die Nacht reger Betrieb herrschte.
Derartige Abend- bzw.Nachtmaerkte finden in Chiang Mai regelmaessig statt. Es gibt einen taeglichen Nachtmarkt und eine "Samstags- sowie eine Sonntagslaufstrasse". Hierzu wird ein bis zu einem Kilometer langer Strassenabschnitt fuer den Verkehr gesperrt und Haendler bauen dort dann ihre Staende auf.
Tags darauf hatte Katja frei und wir konnten gemeinsam die bekanntesten Sehenswuerdigkeiten der Stadt besuchen. Morgens fuhren wir mit einem Sammeltaxi zum Wahrzeichen Chiang Mais, dem Tempel Doi Suthep. Dieses Wat liegt auf einem Berg ueber der Stadt und man erreicht es ueber eine lange Treppe. Das Wat an sich und die Aussicht ueber die Stadt sind einen Besuch wert. Mittags erkundeten wir die Altstadt und besuchten einige Tempel (u.a. Wat Phra Singh, Chedi Luang und Wat Chiang Man). Die Tempel im Norden Thailands unterscheiden sich stark von den Tempeln Bangkoks und im Sueden des Landes. Hier sieht man neben bekannten Elementen viele laotische und burmesische Einfluesse.
In den naechsten Tagen lernte Katja fleissig weiter und Joerg schaute sich weitere Tempel, das Chinatown und weitere abgelegenere Stadtviertel an. Am letzten Tag besuchten wir gemeinsam das Tiger Kingdom. Dort hat man die Moeglichkeit fuer umgerechnet 6,50 EUR eine Viertelstunde in einem Tigerkaefig zusammen mit zwei ausgewachsenen Tigern zu verbringen. Da uns diese Raubkatzen sehr faszinieren, konnten wir nicht widerstehen und mussten dem Tiger Kingdom einen Besuch abstatten. Anfangs hatten wir grossen Respekt, trauten uns spaeter aber doch naeher an die Tiger heran. Sie waren zum Glueck eher traege und lagen faul in der Sonne. Als dann unerwartet doch eine der Katzen aufstand und ein wenig durch den Kaefig lief waren wir im ersten Moment etwas aufgeregt, stellten aber schnell fest, dass der Gute sich nur ein wenig die Tatzen vertreten wollte und sich nicht auf Futtersuche machte. Fuer uns war es ein unvergessliches Erlebnis, diesen Raubtieren (wenn auch in Gefangenschaft) einmal so nah gewesen zu sein. In freier Wildbahn wuerden wir sie auch sehr gerne mal sehen, dann aber lieber aus etwas groesserer Entfernung.
Ein weiterer kurzer Flug mit einer kleinen Propellermaschine brachte uns nach Mae Hong Son. Die Stadt (55.000 Einwohner) liegt sehr idyllisch inmitten einer etwa 1.500 Meter hohen Berglandschaft mit Dschungel und Regenwald. Die Grenze zu Burma/Myanmar ist nicht weit von Mae Hong Son entfernt. Am Nachmittag besuchten wir Wat Chong Kham und Doi Kong Mu. Der erst genannte, im birmanischen Stil erbaute Tempel, liegt an einem kleinen See unmittelbar neben einem anderen Tempel, dem Wat Chong Klang. Besonders lohnt sich der Besuch am Abend, wenn sich die hell erleuchteten Tempel im Wasser spiegeln. Der Tempel Doi Kong Mu liegt auf einem Berg und bietet spektakulaere Ausblicke auf den Ort und die ihn umgebende Berglandschaft.
Wir wohnten in den Sang Tong Huts. Diese Anlage war eine der schoensten, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Die sehr liebevoll ausgestatteten Haeuser sind auf einem sehr grossen Gelaende verteilt und in den Hang gebaut.
Am naechsten Morgen fuhren wir zu einem Dorf der Padaung. Sie gehoeren zum Volk der Karen und stammen aus Myanmar. Ihre Doerfer liegen eigentlich im suedoestlichen Hochgebirge Myanmars. Dieses Gebiet leidet stark unter der Militaerdiktatur und den Unabhaengigkeitskaempfen verschiedener Volksstaemme.Deshalb floh ein großer Teil der Padaung über die Grenze in den Norden Thailands und wurde von der thailaendischen Regierung in drei Doerfern nahe Mae Hong Sons angesiedelt. Diese Doerfer kann man gegen Gebuehr besuchen und dabei, die wegen ihrer langen, mit Messingreifen geschmueckten Haelse bekannten Giraffen- bzw. Langhalsfrauen und Grossohrfrauen sehen.
Die ersten Ringe bekommen die Maedchen im Alter von fuenf Jahren von einer Schamanin nach dem Befragen des Horoskops angelegt. An jedem folgenden Geburtstag bekommen sie einen weiteren Ring angelegt. Durch den Druck der Messingringe werden Nackenmuskulatur, Schluesselbeine und Schulterblaetter nach unten gedrueckt. Nach etwa 20 Jahren liegen so bis zu 30 Zentimeter geringeltes Messing zwischen Kopf und Schulter. Die Messingringe wiegen bis zu neun Kilogramm. Je mehr Ringe eine Frau traegt, umso hoeher ist das Ansehen ihrer Familie. Woher dieser Brauch stammt, ist unklar. Es gibt verschiedene Theorien, am anerkanntesten ist die, dass der Koerperschmuck mythologische Hintergruende hat. Die Padaung glauben, dass sie von Drachen abstammen. Durch die Ringe imitieren sie somit die "Haelse" ihrer Vorfahren. Inzwischen stirbt dieser Brauch allmaehlich aus. Viele Maedchen tragen zwar noch Ringe, aber nur so viele, dass die Schultern nicht nach unten gedrueckt werden.
Wir fanden es sehr interessant in diesem Dorf den Alltag der Padaungs beobachten zu koennen. Man kann Padaungs auch in anderen Orten im Norden sehen. Dort werden sie aber eher ausgestellt und leben nicht in einer Dorfgemeinschaft mit ihren Familien.
Viele Gruesse aus der Ferne!
Katja und Joerg
AM RAND UND NACH DER PARADE
DOI SUTHEP
Die Moenche vieler Tempel sind vor allem nachmittags gerne zu Gespraechen bereit. Auch Touristen koennen sich mit Fragen nach dem Alltag und Leben der Moenche an sie wenden. Sie haben so Gelegenheit, ihr Englisch zu pflegen und zu erweitern.
TEMPEL IN DER ALTSTADT CHIANG MAIS
UNTERWEGS IN DEN STRASSEN CHIANG MAIS
SONNTAGSLAUFSTRASSE IN DER ALTSTADT
TIGER KINGDOM
MAE HONG SON
PADAUNG DORF
Aufbruch: | 29.11.2008 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | April 2010 |
Namibia
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Costa Rica
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Vereinigte Staaten
Neuseeland
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Vietnam
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