Katja und Joerg around the world
Indien I (Delhi, Mc Leodganj, Agra)
Hallo Zusammen,
bevor wir nach Indien flogen, waren wir noch fuer eine Nacht in KL. Kuala Lumpur ist fuer uns mittlerweile eine Art zu Hause auf unserer Reise. Wir kennen KL aus anderen Reisen und waren im Rahmen der Weltreise jetzt zum dritten und nicht zum letzten Mal dort. Wir wohnen im gleichen Guesthouse (Reggae Guesthouse) in der gleichen Gegend (Chinatown). Sightseeing ist nicht noetig, da wir schon alles gesehen haben, was uns interessiert. Wir geniessen den Alltag, gutes Essen und die Moeglichkeit im Fitnessstudio zu trainieren.
Am folgenden Nachmittag sassen wir dann im Flugzeug nach Delhi. Der Flug war sehr angenehm, und wir waren sehr gespannt auf das, was uns in Indien erwarten wuerde. Wir haben sehr viele unterschiedliche Meinungen dazu gehoert. Diese waren nur Pro oder Contra. Niemand fand Indien ganz O.K. oder relativ interessant. Es schien uns, als wenn man es nur hassen oder lieben kann. Wir freuten uns sehr darauf, uns jetzt endlich unsere eigene Meinung bilden zu koennen.
Indien ist die groesste Demokratie der Erde und mit 1,2 Milliarden Einwohnern das bevoelkerungsreichste Land hinter China. Es besteht aus 29 Bundesstaaten und sechs Unionsterritorien. Der Subkontinent hat weltweit die am zweitschnellsten wachsende Wirtschaft und beherbergt mehr Millionaere als die USA, die Mehrheit der weltbesten Software-Entwickler und die groesste Filmindustrie der Erde - doch andererseits lebt ein gutes Drittel der indischen Bevoelkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Delhi liegt im Norden Indiens und hat 9,8 Mio. Einwohner. Der Stadtteil Neu-Delhi (New Delhi) ist die Hauptstadt Indiens und wurde von den Briten geplant und erbaut.
Am Flughafen angekommen wurden wir von unserem Hotel abgeholt. Dieser nette und kostenlose Service wird nicht ohne Hintergrund angeboten. Das Hotel muss dies tun, da ansonsten kaum Gaeste ankommen wuerden. Taxifahrer versuchen grundsaetzlich Gaeste in Hotels unterzubringen, von denen sie Provision bekommen und behaupten gern, dass das gebuchte Hotel geschlossen ist. Auf der Fahrt durch New Delhi waren wir verwundert, wie geordnet es zugeht. Gute Strassen, fast nur Autos, wenig Verkehr und grosse Alleen. In Old Delhi, dort war unser Hotel, wurde es rummeliger. Wesentlich mehr Menschen, Fahrradrickschas und Roller auf den Strassen. Unser Hotel (Tara Palace) lag in den verwinkelten Gassen Old Delhis in unmittelbarer Naehe zum "Red Fort" einer der Hauptattraktionen Delhis. Dort angekommen vermuteten wir nicht wirklich ein nettes Hotel inmitten der relativ heruntergekommenen Haeuser. Das Hotel aber war sehr gepflegt und megasauber und somit ein klarer Gegenpol zur Umgebung.
Am naechsten Morgen erkundeten wir per Taxi die Stadt . Erster Stop war das "Rajghat Samadhi". Dies ist eine Gedenkstaette, die 1951 zu Ehren von Mahatma Gandhi errichtet wurde. Gandhi ist die bekannteste und wichtigste Person Indiens des vergangenen Jahrhunderts. Zu sehen gibt es dort eine Gedenkstaette in Form von einer schlichten Mamorplattform inmitten einer weitlaeufigen Parkanlage. Dies soll das Streben nach Einfachheit symbolisieren, dem Gandhi sich zu Lebzeiten gewidmet hat. Weiter fuhren wir am "India Gate" (einem Kriegsdenkmal) vorbei zum "Rashtrapati Bhavan", dem Sitz des Praesidenten Indiens. Dieses imposante Gebaeude liegt in unmittelbarer Naehe zu den Parlamentsgebeauden. Naechster Halt war das ehemalige Wohnhaus Indira Gandhis (ehemalige Praesidentin Indiens), das mittlerweile ein Museum ist. Sie wurde im Garten dieses Hauses ermordet. Anschliessend besuchten wir die "Qutb Minar". Diese muslimische Tempelanlage wurde 1199 gebaut und ist absolut sehenswert. Das Highlight ist das 73 m hohe Minarett. Spaeter kauften wir Katja bei einem grossen Handel mit indischen Handarbeiten noch ein paar Sachen und besichtigten den Lotus Tempel.
Tags darauf erkundeten wir am Vormittag Old Delhi zu Fuss. Es war voll, laut, intensiv und sehr lebendig. Wir besuchten das "Red Fort" und die "Jama Masjid". Das Fort ist ein riesiger Gebauedekomlex, der von einer Mauer aus rotem Sandstein umgeben ist. Im Inneren befinden sich verschiedene Palaeste und Moscheen. Die Jama Masjid (Freitagsmoschee) ist die groesste Moschee Indiens. Beide Gebauede hatten wir an den Abenden vorher schon vom Dach unseres Hotels aus bewundert. Tagsueber waren sie nicht minder beeindruckend.
Mindestens genauso spannend wie die Besichtigung an sich war der Spaziergang durch Old Delhi. Die Menschenmassen, der Verkehr, die Gebaeude und die engen Gassen ergeben einen sehr spannenden Mix. Hier ist man mitten in Indien, was mit keinem Platz, den wir bisher bereist haben, vergleichbar ist. Wir haben auf unserer Reise definitiv aermere und dreckigere Orte als diesen gesehen. Dennoch ist Indien anders. Uns ist besonders die Sauberkeit an saemtlichen Sehenswuerdigkeiten, die im krassen Gegensatz zum Umfeld (gilt fuer Old Delhi) steht, aufgefallen. Einen "Angriff auf alle Sinne", von dem viele Reisende uns berichteten, konnten wir bisher nicht ausmachen. Die Menschen, denen wir begegnet sind, waren sehr freundlich und hilfsbereit. Der Gestank, auf den wir uns mental vorbereitet hatten, war absolut ertraeglich. Wir denken, dass es stark darauf ankommt, wo man sich in Indien aufhaelt und was man gesehen hat, bevor man nach Indien kommt.
Am Nachmittag besuchten wir noch das "Lakshimi Narayan Mandir", den schoensten Hindutempel der Stadt und die "Lodi Gardens". Der Hindutempel war wirklich wunderschoen und die Gaerten eine Oase inmitten der Stadt. Insgesamt waren wir ueberrascht, wie gruen New Delhi war. Das hatten wir definitiv nicht erwartet.
Am fruehen Abend bestiegen wir dann unseren Nachtbus nach Dharamshala. Die Fahrt in dem nicht klimatisierten und uralten Bus war unser erstes Indienabenteuer. Erst war es sehr heiss im Bus, anschliessend war die Strasse in gruseligem Zustand und wir huepften wie Flummis auf unseren Sitzen hin und her. Geschlafen haben wir kaum und sind reichlich uebermuedet in den Bergen angekommen.
Wir wohnten in einem super Guesthouse (Jagatram Niwas) in den Bergen ueber dem Ort Mc Leodganj. Dieser Ort ist vor allem deshalb sehr bekannt, da hier das religioese Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama im Exil lebt. Mc Leodganj hat eine sehr grosse tibetische Gemeinde und ist Sitz der tibetischen Exilregierung. Den Dalai Lama haben wir leider nicht gesehen, obwohl er im Ort war. Die letzte oeffentliche Audienz dieses Monats fand an dem Morgen statt, an dem wir angekommen sind. Die vielen Moenche und auslaendischen Pilger, die hier an Mediations-, Buddismus- bzw. Yogaseminaren teilnehmen, geben dem Ort eine besondere und sehr internationale Atmosphaere. Mc Leodganj liegt auf 1.700 m ueber dem Meeresspiegel in einer sehr idyllischen Berglandschaft. Die bekanntere und groessere Stadt in der Naehe ist Dharamshala, ein ehemaliger Armeestuetzpunkt der Englaender.
Wir haben die Ruhe und Abgeschiedenheit hier sehr genossen. Es war ein sehr entspannter Aufenthalt mit grossartigem Essen und angenehmen, wenn auch kalten Abenden mit Pe und Nasseb aus dem Oman, die direkt neben uns gewohnt haben. Wir haben einen Felsentempel und einen Hindutempel (Flammentempel) im Umland besucht und sind nach Triund gewandert. Von dort hat man bei gutem Wetter einen grossartigen Blick auf die Dhauladhars. Diese Gebirgskette gehoert zum Himalaya. Wir hatten leider Pech. Trotz stundenlangen Wartens konnten wir nur fuer wenige Sekunden einen der Gipfel durch die dichte Wolkendecke erahnen. Die Wanderung durch die Himalaya Zedernwaelder, vorbei an kleinen Bergbauernhoefen war trotzdem ein Erlebnis. Hier oben ticken die Uhren noch anders und man fuehlt sich in eine andere Zeit versetzt. Ein paar Mal mussten wir hierbei Kuh- bzw. Maultierkarawanen ueberholen. Wir hoffen, dass wir in Nepal mehr Glueck haben und dort die Bergpanoramen des Himalayas ausgiebig geniessen koennen.
Eine weitere Nachtbusfahrt, diesmal in einem groesseren Bus mit Klimaanlage, brachte uns zurueck nach Delhi. Dort sind wir von einem Fahrer abgeholt worden, den wir uns fuer die kommenden zwei Wochen nebst Auto gemietet haben. Urspruenglich wollten wir Indien per Zug bereisen. Dies war leider nicht realisierbar, da die meisten Zuege ausgebucht waren. Wer dies vorhat, sollte laenger im voraus planen. Die Kosten fuer den Wagen nebst Fahrer (inkl. Benzin) sind sehr ueberschaubar und wir koennen fahren wohin und wann wir wollen.
Die fuenfstuendige Fahrt ging nach Agra. Agra ist vor allem fuer das Taj Mahal bekannt. Wir haben im sehr empfehlenswerten Maya Hotel, das in fusslaeufiger Entfernung zum Taj Mahal liegt, geschlafen. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dann zum Taj Mahal gelaufen. Es ist eines der bekanntesten und meistfotografiertesten Gebaeude der Welt. Dies liegt zum einen daran, dass es ein architektonisches Highlight ist, zum anderen aber auch an der Geschichte, warum es gebaut wurde. Der Herrscher von Agra Shan Jahan liess das Taj Mahal zum Gedenken an seine zweite Frau (Mumtaz Mahal) bauen, die bei der Geburt des 14. gemeinsamen Kindes starb. Er versprach ihr auf dem Sterbebett der ganzen Welt zu zeigen, wie gross ihre Liebe war. Er trauerte zwei Jahre und befasste sich anschliessend mit Architektur. Er war fest entschlossen, seiner Frau das beeindruckenste Denk- bzw. Grabmal der Welt zu bauen. Der Bau dieses Grabmahls begann 1632, dauerte 20 Jahre und 20.000 Arbeiter waren damit beschaeftigt. Handwerker und Materialien aus aller Welt wurden verbaut, nur das Beste war gut genug. Nach der Vollendung wollte der Sultan eine Kopie aus schwarzen Mamor fuer sich auf der anderen Flussseite erstellen. Dazu kam es nicht, da sein Sohn die Macht uebernommen hatte und ihn bis zu seinem Tod einsperrte. Begraben ist er neben seiner geliebten Frau im Taj Mahal. Sein Grab ist der einzige Platz im Taj Mahal und den umgebenden Gebaeuden, der nicht in perfekter Symmetrie zur Umgebung steht. Da es nicht geplant war, ihn dort beizusetzen, konnte bei der Planung keine Ruecksicht genommen werden. Alles andere ist bis in kleinste Detail aufeinander abgestimmt. Die einzelnen Gebaeude, die filigranen Handarbeiten und der Komplex als Ganzes ist unvergesslich. Das Taj Mahal war absolut beeindruckend und traumhaft schoen.
Abends hatten uns Pe und Naseeb (unsere Freunde aus Mc Leodganj) in ihr Hotel zum Essen eingeladen. Sie waren zufaellig zur gleichen Zeit in Agra und wohnten im Oberoi Amarvillas, dem besten Hotel der Stadt. Wir hatten einen tollen Abend in einer besonderen Umgebung mit grossartigem Essen und Getraenken. Angenehm betrunken haben wir uns spaet am Abend von den Beiden verabschiedet.
Ganz liebe Gruesse aus der Ferne!
Katja und Joerg
RAJGHAT SAMADHI
Mohandas Karamchand, genannt Mahatma („die grosse Seele“), indischer Staatsmann und Reformator, (1869 - 1948). Gandhi war der herausragende Fuehrer der indischen Unabhaengigkeitsbewegung.
INDIA GATE
RASHTRAPATI BHAVAN UND PARLAMENT
QUTB MINAR
EINKAUFSBUMMEL
Katja im traditionellen indischen Saree. Der Saree besteht aus einem sechs Meter langen Stueck Stoff. Verheiratete Frauen tragen das Ende ueber dem Kopf. Bei Unverheirateten ist der Kopf unbedeckt.
LOTUSTEMPEL
OLD DELHI
RED FORT
SPAZIERGANG OLD DELHI
Da Schlangen taub sind ist es extrem wichtig, dass die Floete bewegt wird, da die Kobra ansonsten nicht "tanzt"...
LAKSHIMI NARAYAN MANDIR
LODI GARDENS
EINE INDISCHE BESONDERHEIT
Da Kuehe ja in Indien heilig sind und nicht verzehrt werden, gibt es leider auch keinen Big Mac oder Aehnliches. Dafuer viele Burger mit Haehnchen und kreative vegetarische Gerichte.
MC LEODGANJ
UNSER GUESTHOUSE JAGATRAM NIWAS
FELSENTEMPEL IN MASRUR
Dieser Tempel wurde in die hoechste Erhebung einer Sandsteinformation gehauen. Er stammt aus dem siebten Jahrhundert und es gibt nur vier Tempel dieser Art in ganz Indien.
JWALAMUKKI FLAME TEMPEL
Im Inneren des Tempel brennen neun natuerliche Gasflammen, in denen die Pilger Ihre Opfergaben verbrennen.
Dieser Mann waehlt eine beschwerrliche Art zum Tempel zu gelangen. Er geht nur so viele Schritte wie sein Koerper lang ist und legt sich dann der Laenge nach auf den Boden. Da es hier alles andere als sauber war, wurde er zudem noch saudreckig.
WANDERUNG NACH TRIUND
EXILHEIMAT DES DALAI LAMA IN MC LEODGANJ
TAJ MAHAL
ESSEN MIT PE UND NASSIB IM OBEROI
Aufbruch: | 29.11.2008 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | April 2010 |
Namibia
Brasilien
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
Neuseeland
Samoa
Australien
Hongkong
China
Malaysia
Indonesien
Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Philippinen
Vietnam
Bahrain
Laos