Katja und Joerg around the world
Namibia II (+Botswana und Simbabwe)
Hallo Zusammen!
Vorab moechten wir Euch allen ein frohes neues Jahr wuenschen. Wir hoffen, dass Ihr ebenso gut ins neue Jahr gekommen seid wie wir.
Geendet ist unser letzter Bericht am Abend von Katjas Geburtstag. Seitdem ist sehr viel passiert.
Am naechsten Morgen sind wir aus Namibia ausgereist und nach Botswana eingereist. Die Einreise ist ohne Visum moeglich und dementsprechend nicht teuer. Man zahlt lediglich eine Strassennutzungsgebuehr. Direkt nach der Grenze beginnt der Chobe Nationalpark. Auf der Teerstrasse kann man diesen auf dem Weg nach Kasane kostenlos passieren. Keine 10 km nach der Grenze haben wir unseren ersten Elefanten und eine Giraffenherde am Strassenrand gesehen. Nach laengerer Suche haben wir einen sehr schoenen Campingplatz (Torro Lodge) gefunden. Der Platz liegt ca. 1 km vor den Grenzuebergaengen nach Simbabwe und Sambia. Wir hatten eine eigene Lapa mit Dusche, WC und Abwaschgelegenheit. Leider hatten wir auch fliessend Wasser von oben...dazu gleich mehr. In Kasane angekommen sind wir erstmal "eben" einkaufen gegangen. Das erste Problem war es an einen Einkaufswagen zu kommen. Nachdem wir das geschafft haben mussten wir uns durch den Supermarkt kaempfen und endlos lang anstehen um zu zahlen. Vor uns in der Schlange waren nur Einkaufswagen mit mindestens 200 km Mehl und diversen anderen Lebensmitteln. Hinterher erfuhren wir die Gruende hierfuer. In Simbabwe und Sambia ist es problematisch bzw. fast unmoeglich einzukaufen, da die Laeden leer und die heimische Waehrung stark inflationaer ist. Zudem war in Botswana Zahltag und Weihnachten stand vor der Tuer.
Am naechsten morgen hatten wir eine Fahrt in den Chobe NP geplant. Wir sind jedoch in der Nacht von einem mehrstuendigen Gewitter durchweicht und wachgehalten worden. Es donnerte, blitzte und schuettete wie aus Kuebeln. Weder unser Zelt noch unser Laderaum konnten dem Regen standhalten. Es war einfach alles nass. Wir haben spontan unseren Plan geaendert und sind nach Simbabwe gefahren in der Hoffnung, dass es dort nicht oder wenigstens weniger regnet. Der ein oder andere wird an dieser Stelle innehalten und sich fragen wie wir bloss auf die Idee gekommen sind, nach Simbabwe zu fahren. Die Erklaerung ist recht einfach. Uns wurde versichert, dass die Lage in Vic Falls Town besser als im Rest des Landes ist, uns definitiv nichts passieren kann und die Faelle von dort aus viel beeindruckender sind. Also sind wir aus Botswana ausgereist und nach Simbabwe eingereist. Das war leider ziemlich teuer und nicht so leicht wie versprochen. Achtzig Dollar aermer, mit einem Haufen komischer Papiere (Visa, Oekogebuehr, Autoversicherung, etc.) ging es los Richtung Viktoria Faelle. Wir waren die einzigen Touristen, die allein ueber die Grenze gefahren sind. Ansonsten waren nur relativ missmutig dreinblickende LKW-Fahrer am Grenzuebergang. Hinter der Grenze gab es kein einziges Strassenschild mehr. Da es aber keine Abzweigungen gab sind wir munter weitergefahren. Die Strasse fuehrt durch einen Nationalpark und wir konnten wieder viele Tiere am Wegesrand bestaunen. Angekommen in Vic Falls Town sind wir erstmal auf einem Parkplatz zu Billionaeren geworden. Traurig aber wahr...fuer 20 namibische Dollar haben wir 65 Billionen Simbabwe Dollar erhalten. Wir wurden von jedem den wir getroffen haben angefleht ihm irgendwie zu helfen, sei es mit Geld, Kleidung oder Nahrung. Wir sind dieser Bitte immer nachgekommen, da wir so etwas bisher noch nicht erlebt haben. Es war sehr bedrueckend und traurig. Simbabwe war mal ein aufstrebendes Land und wird von den jetzigen politischen Machthabern gnadenlos ausgebeutet. Man kann fuer die Menschen nur hoffen, dass sich diese Situation schnell aendert. Von einer Uebernachtung haben wir aufgrund obiger Gruende abgesehen. Wir sind ohne Umwege zu den Faellen gegangen. Die Faelle waren unbeschreiblich schoen. Die Einheimischen nennen sie "Rauch der donnert". Das ist die treffenste Erklaerung die man fuer dieses Naturspektakel finden kann. Da Bilder mehr als 1.000 Worte sagen koennen...knicken wir uns weiteres Geschwafel an dieser Stelle.
Zurueck in Botswana entschlossen wir uns wegen des zum Glueck jetzt sonnigen Wetters doch noch einen Ausflug in den Chobe zu machen. Der Park war ein absolutes Highlight. Elefanten, Nilpferde, Giraffen, Antilopen, Kudus, Warane und viele Voegel alles direkt am Wegesrand. Die Landschaft war wunderschoen und hinter jeder Kurve gab es etwas neues zu entdecken.
Nach einer weiteren Nacht mit teils ergiebigen Regenfaellen sind wir am Heilgabend wieder nach Namibia eingereist. Durch unsere haeufigen Grenzuebertritte sind wir jetzt zu professionellen Fleisch und Joghurtschmugglern geworden. Theoretisch darf man diese Nahrungsmittel nicht mit ueber die Grenzen nehmen. Praktisch wird immer nur die Kuehltruhe kontrolliert und man lernt sehr schnell wo kontrolliert wird. Also vor den Kontrollpunkten das Fleisch und die Joghurts unter den Sitz packen und nach der Kontrolle wieder in die Kuehlung. Wir moechten hier nicht missverstanden werden, fanden es aber unsinnig staendig Lebensmittel wegzuschmeissen. Im Uebrigen machen es die Einheimischen genauso.
Als Campingplatz haben wir aus einem uns bis dahin unbekannten Grund die Namushasha Lodge nahe Kongola ausgewaehlt. Es gab viele andere Campsites, aber wir haben uns fuer diese entschieden und das war gut so. Kaum angekommen wurde es recht finster und regnete wieder wie aus Kuebeln. Kochen oder Grillen war undenkbar und unser Zelt erneut durch. Deshalb haben wir uns zum Essen in der Lodge angemeldet und uns vorsichtig nach den Zimmerpreisen erkundigt. Wir bekamen Schluessel Nr. 23 mit dem freundlichen Hinweis, dass wir den Raum zum Preis unserer Campsite erhalten. Also ca. zu einem Zehntel des tatsaechlichen Preises. Das Zimmer war ein Traum, mit wundervoller Aussicht vom riesigen Balkon. Das war unser tollstes Weihnachtsgeschenk und wir konnten endlich mal unsere Sachen trocknen. Manchmal muss man einfach Glueck haben. Abends wurden wir noch fuer eine weitere Nacht eingeladen und haben natuerlich nicht abgelehnt.
Weiter ging es nach Divundu in die Mahango Safari Lodge. Die Lodge liegt direkt vor den Toren des Mahango Game Reserves, welches wir auch am gleichen Tag noch besucht haben. Auch hier gab es wieder viele Tiere zu sehen. Die Landschaft sehr schoen und wir haben die Tour genossen. Unser Zeltplatz war direkt am Fluss und wir konnten nachts die Hippos grunzen hoeren.
Unsere naechste Station war Tsintsabis. Tsinstabis ist die jetzige Heimat der Buschmaenner (San). Die San waren Nomaden und sind die Ureinwohner Namibias. Nach der Kolonialisierung mussten sie ihr Nomadenleben aufgeben und ihnen wurde dieser Ort als neue Heimat zugewiesen. Uebernachtet haben wir im Treesleepers Camp. Dieses wird von den San gefuehrt und ist als Uebernachtung nur zu empfehlen. Unser Platz war ein echtes Outdoorwohnzimmer. Wir haben eine Tour zu zwei Sanfamilien gemacht und hatten dabei Gelegenheit mit ihnen zu sprechen und uns Ihre Lebensumstaende anzusehen. Die Sprache der San hat neben Woertern verschiedene Schnalz und Klicklaute, die die Bedeutung eines Wortes veraendern. Zum Glueck konnte der Guide fuer uns uebersetzen.
Weiter ging es zum Etosha Nationalpark. Wir haben vor den Toren des Parks im Onguma uebernachtet. Man sollte das Onguma den Schlafplaetzen im Park durchaus vorziehen, vor allem wenn man nur fuer einen Tag durch den Park fahren will. Am naechsten Morgen sind wir dann in den Park gefahren. Der Etosha NP hat nahezu die Flaeche Hessens und beindruckt durch staendig wechselnde Landschaften. Zentrum des Parks ist eine grosse Salzpfanne. Vor vielen Jahren war hier mal ein See, der durch die Aenderung von Flusslaeufen ausgetrocknet ist. Jetzt fuellt sich die Pfanne nur noch zur Regenzeit. Wir haben auch hier wieder viele Tiere gesehen. Besonders hervorzuheben sind unsere ersten Loewen in freier Wildbahen. Wir haben stundenlang jeden Busch abgesucht und wurden schlussendlich dafuer belohnt. Leider waren die Loewen weit von der Strasse weg und wir konnten nur ein recht unscharfes Bild schiessen.
Dann sind wir nach Outjo gefahren. Haben dort in der Ombinda Lodge gecampt und waren am naechsten Tag in Otjiwarongo, um ein Hochzeitsgeschenk zu besorgen und uns fuer die Hochzeit von Alex und Bine einzukleiden. Zur Hochzeit wurden wir spontan von Bine eingeladen. Wir hatten angefragt, ob wir Silvester zum Weavers Rock zurueckkehren koennen. Wir haben unsere Tage dort sehr genossen und wollten Silvester nicht allein sein. Bine sagte uns, dass sie an diesem Tag heiratet, es aber kein Problem sei zwei Stuehle fuer uns dazuzustellen.
Gecampt haben wir in der Frans Indongo Lodge. Der Campingplatz lag ein paar Kilometer von der Lodge entfernt einsam an einem Berghang. Bis zum Einbruch der Dunkelheit haben wir die Einsamkeit sehr genossen, wir waren die einzigen Camper. Anschliessend waren wir am Berg der riesen Motten. Kaum war die Sonne untergegangen haben sich die ersten Motten an unserer Weinflasche gelabt. Nachdem es innerhalb weniger Minuten hunderte ca. 10 cm grosse Motten waren, haben wir nur noch schnell gegessen und uns in die Naehe unseres Riesenfeuers gesetzt. Nur dort hatten wir Ruhe vor den Viechern. Diese Motteninvasion ist eine temporaere Erscheinung, die einige Zeit nach heftigen Regenfaellen auftritt und dann schnell wieder abebbt. Wir hatten also einfach nur Pech, den Campingplatz kann man definitiv nur empfehlen.
Am naechsten Tag war Silvester und die Hochzeit. Es war ein wunderschoener Tag mit vielen lieben Menschen. Die Trauung fand im Garten am Pool statt. Fuer das leibliche Wohl war hervorragend gesorgt und auch an Getraenken hat es nicht gefehlt. Katja hat die Gelegenheit genutzt und den ein oder anderen Amarula (namibische Spezialitaet) genossen. Wir moechten Bine und Alex nochmal ganz lieb danken, es war grossartig diesen Tag mit Euch teilen zu duerfen. Wir freuen uns jetzt schon Euch bald einmal wiederzusehen. Statt eines Feuerwerks gab es einen wunderschoenen Sternenhimmel zu bewundern.
Seit Neujahr sind wir jetzt offiziell arbeitslos. Wir sind Richtung Damaraland zum Camp Xaragu gefahren. Unterwegs haben wir uns den Rockfinger, die Ugabterassen und die versteinerten Baeume angesehen. Diese Baeume sind 280 Millionen Jahre alt und stammen urspruenglich nicht aus Afrika. Sie sind waehrend oder nach der Eiszeit angeschwemmt worden. Das Damaraland ist eine sehr trockene Halbwueste mit beeindruckenden Felsformationen. Die Strassen dort aehneln einer Achterbahn. Staendig geht es von Flussbett zu Flussbett hoch und runter. Das Landschaftsbild aendert sich nach jedem Huegel.
Anschliessend waren wir in der White Lady Lodge am Brandberg. Der Brandberg ist der hooechste Berg Namibias (2.574 m). Unterwegs haben wir uns Twyfelfontein und den verbrannten Berg angesehen. Das Besondere an unserem Campingplatz waren ein zahmer Springbock und drei Erdmaennchen. Abends wurden die Muelltonnen lautstark von Eseln nach Futter durchwuehlt.
Morgens haben wir uns dann Felszeichnungen von San angeschaut. Unter anderem die White Lady. Die Zeichnungen sind bis zu 5.000 Jahren alt. Dann sind wir nach Swakopmund gefahren. Wir haben eine Route durch die Wueste gewaehlt, die sehr beeindruckend war. Direkt hinter dem Brandberg begann die unglaublich farbenfrohe Wueste. An der Kueste haben wir noch die letzten Auslaeufer der Skelettwueste gesehen und sind auf einer Salzstrasse nach Cape Cross gefahren. Dort gibt es eine riesige Robbenkolonie.
Wir sitzen hier jetzt schon seit mehreren Stunden vorm PC und haben keine Lust mehr weiterzuschreiben. Infos zu Swakopmund beim naechsten Mal. Wir wollen jetzt endlich an den Strand!!!
Alles Liebe wuenswchen Euch Katja und Joerg
Aufbruch: | 29.11.2008 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | April 2010 |
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