Einmal über den Tellerrand und zurück

Reisezeit: Januar 2010 - Januar 2011  |  von Verena L.

Indien: Das Abenteuer beginnt: Mumbai

3. April, MUMBAI AIRPORT 12 Mittags

Die kleine, veraengstigte Verena steigt mit ein paar Hundert Passagieren aus dem Flieger und realisiert mit Schrecken, dass sie und eine aeltere Frau die einzigen nicht Inder sind, die tatsaechlich einreisen und nicht nur nach London umsteigen. Sie wuerde einiges dafuer geben auch mit denen mit zu druerfen und in 12 Stunden sicher und zu Hause zu sein.
Aber man kann nicht immer alles haben und sie hat es ja scheinbar einst so gewollt und so versucht sie die aufsteigende Panik zurueck zu draengen und stellt sich am Gepaeckband an...
Die andere Frau fliegt weiter nach Chennai (wo auch immer das sein mag, denkt sich die kleine unvorbereitete Verena) in einen Ashram (was auch immer das genau sein mag....irgendwas mit Yoga und meditieren...) und die kleine Verena betet, dass wenigstens ihr Pickup vom Flughafen klappt.
Und tatsaechlich, da steht ein Inder mit einem Schild mit ihrem Namen drauf.
"Welcome to India Madam!"
"hehe,....sanks"

Im Auto laeuft indische Mucke wie aus dem Film, ich fuehle mich schon besser und wage einen Blick aus dem Fenster....
Eigentlich garnicht sooo anders als SEA!
Gerade habe ich mich gefangen, da biegt der Fahrer ab und faehrt in eine der kleinen Seitenstrassen in einem Viertel, das ich schon fast als Slum bezeichnet haette. Wir halten an und er geht vor in einen schummrigen Hauseingang und da die Treppe hoch. Mir schwant boeses. Dann geht die Tuere auf und Raij steht vor mir, wie ich spaeter erfahre, der Besitzer des Anjali Guesthouses (www.hostelbookers.com). Vor mir sehe ich ein Wohnzimmer, ganz nett eingerichtet und ich sehe zwei Baclpacker am Tisch sitzen!!! Ich bin gerettet!

Von da an geht eigentlich alles reibungslos!
Tom (aus Kanada) ist schon seit 9 Monaten unterwegs und mit Gemma (Grossbrittanien) wagen wir uns gleich gegen abend vor die Tuere und erkunden das "Touriviertel" Colaba.

"HORN OK PLEASE"
Das muss man denen in indien eigentlich nicht noch extra sagen!!!

"HORN OK PLEASE"
Das muss man denen in indien eigentlich nicht noch extra sagen!!!

Colaba

Colaba

Am naechsten Morgen landet Toms Schwester Elly und wir machen alle zusammen eine Tour durch den Darabi Slum, den groessten Slum Asiens, in dem 1 Mio Menschen leben.
Zunaechst bin ich garnicht begeistert von der Idee als priviligierte Weisse durch die "Wohnzimmer" der Armen zu spazieren.
Aber dann ist es gar nicht wie ich es mir erwartet habe! Es wird eine sehr interessante Erfahrung! Unser Guide ist von einer NGO, die in Darabi eine Schule und soziale Projekte betreibt und auch unsere 400 Rupies ( = 6,60 Euro) p.P. gehen an diese Organisation.
Er informiert uns ausfuehrlich und bringt uns in die vielen Werkstaetten. Man kann sich garnicht vorstellen wie die dort arbeiten und was die alles fertig bringen! Sie resyceln Plastik aus den USA, haben eine grosse Lederindustrie, Toepferein, Baeckereien, Naehstuben u.v.m.
Aber das ganze sieht nicht so aus wie wir uns das mit unserem europaeischen Vorstellungsvermoegen ausmalen! Von wegen Fabrikhallen, Filter, Sicherheitsvorkehrungen und arbeitnehmerfreundlicher Arbeitsplatz. Es handelt sich vielmehr um Werkstaetten so gross wie Garagen...

Auf dem Weg zum Treffpunkt sind wir gleich mal versehentlich in der 1. Klasse des Mumbaier Stadtzuges gelandet...naja, die anderen Waggongs waren so voll 
(links ist Tom)

Auf dem Weg zum Treffpunkt sind wir gleich mal versehentlich in der 1. Klasse des Mumbaier Stadtzuges gelandet...naja, die anderen Waggongs waren so voll
(links ist Tom)

Darabi

Darabi

Leider durfeten wir drinnen nicht mehr knipsen...

Leider durfeten wir drinnen nicht mehr knipsen...

Am naechsten Tag wagen wir Maedels uns alleine in die Stadt und erkunden Churchgate und Chaopatti Beach.
Es ist wirklich unglaublich, dass nicht einmal die Gebauede der Uni und des High Court rennoviert sind! Alles ist so runtergekommen und man kann sich nur vorstellen wie schoen das mal ausgesehen hat, als es die Englaender gebaut haben

Fuer Indien muss ich eigentlich eine neue Geschichtenkategorie einfuehren.... So etwas wie "gut zu wissen, unverstaendlich und..." hm...ich weiss noch nicht- dasmuss ichmir bis zum naechstenmal ueberlegen!

Die erste trotzdem schon hier:
Im Zug gibt es in Mumbai extra Frauenabteile. Die anderen Abteilungen sind als gemischt gedacht, aber eine Frau wuerde da nie einsteigen.
Auch so sind die Zuege schon so gestopft voll. Tueren und Fenster gibt es nicht und wenn man bei uns schon 10 mal sagen wuerde "das ist leider voll" schaffen es die Inder noch einmal 50 Leute reinzupressen. Aber insagesamt haben es die Jungs schwerer als die Maedels, weil einfach mindestens 80% der Leute die unterwegs sind Maenner sind.
Fuer uns war's meistens schoen Zug zu fahren und die Frauen mit ihren bunten Saris zu beobachten, die fremde Sprache zu hoeren und die Gesichter die unseren so aehnlich sind und trotzdem so exotisch...

Victoria Terminus- einer der Stadtbahnhoefe

Victoria Terminus- einer der Stadtbahnhoefe

Es tut mir leid, aber ich habe tatsaechlich ein paar meiner Bilder geloescht - deshalb hab ich eigentlich keine eigenen (also auch keine guten...) von Mumbai... ;(

Abendessen am Chaopatti Beach - man kann sich vorstellen, dass wir zwei Weissen DIE Attraktion gewesen sind...

Abendessen am Chaopatti Beach - man kann sich vorstellen, dass wir zwei Weissen DIE Attraktion gewesen sind...

Elly

Elly

Nach einigen Tagen Mumbai hat sich eine nette kleine Reisegruppe formiert aus allen Gaesten des Anjali Inn, die nicht gerade ihren Indientrip beenden.

Wir alle haben vor erst einmal nach Goa zu fahren um zu relaxen und so machen wir uns eines Abends mit einem Sleeper Bus fuer 800 rs ( = 15 Euro).
Tom und Elli aus Kanada, Toms Freundin D aus Korea und Juerg aus der Schweiz bilden meine erste Gruppe in Indien und alles ist schon garnicht mehr so erschreckend.

Im Guesthouse hab ich schon fleissig mit den Reuckkehrern vom Sueden gequatscht und so auch die Idee entwickelt, dass der richtige Strand fuer uns im Sueden von Goa liegt, Palolem Beach.

An dieser Stelle kann ich auch gleich mal erwaehnen, dass ich gelernt habe, dass Goa nicht nur ein Strand ist, sondern einer von 28 Bundesstaaten. Schon immer wieder witzig, was man sich fuer Vorstellungen von Laendern macht und wie wenig man eigentlich von ihnen weiss....Naja, ich lerne ja fleissig und auch nach so vielen Wochen kommt jeden Tag eine Menge neuer Erfahrungen hinzu!

Also da hat sich ja jemand ins Zeug gelegt und ne 1:1 Karte von Indien "gezeichnet" 
Hier werdet ihr also die naechsten 3 Monate nachverfogen koennen wo ich rumduese.
In Mumbai bin ich also anfang April gelandet und dann nach 4 Tagen nach Goa (Palolem Beach (13 Std. Bus = 2 Std. Taxi)) gefahren.

Also da hat sich ja jemand ins Zeug gelegt und ne 1:1 Karte von Indien "gezeichnet"
Hier werdet ihr also die naechsten 3 Monate nachverfogen koennen wo ich rumduese.
In Mumbai bin ich also anfang April gelandet und dann nach 4 Tagen nach Goa (Palolem Beach (13 Std. Bus = 2 Std. Taxi)) gefahren.

Wie ihr ja schon bemerkt habt, bin ich mit meinem Indienbericht sehr hinten dran!
Das liegt daran, dass es hier nicht so einfach ist ueberhaupt ein Internetcafe zu finden und ich ausserdem auch viel mehr unterwegs bin als in SEA. Da blieb dann in den letzten Wochen kaum Zeit meine Emails zu beantworten und schon garkeine um zu bloggen...
Wenn man dann extra mal ein paar Tage einplant um so etws zu erledigen, kommt einem einfach Indien in die Quere...
Hier streikt man bspw. ganz gerne! Fuer uns ist der Sinn der ganzen Sachen eher nicht verstaendlich. Es ist auch nicht ersichtlich wer eigentlich gegen oder fuer was streikt oder demonstriert, aber letztendlich zaehlt fuer uns ja auch nur, dass alles an diesen Tagen zu hat inkl. aller Verkehrsmittel.

D.h., dass ich jetzt versuchen muss meinen Bericht zu komprimieren um wieder einmal Licht am Ende des Tunnels zu sehen... Wie ihr wisst, faellt es mir ja auch extrem leicht mich kurz zu fassen...

Also mal schauen wie das geht....

Jetzt veroeffentliche ich erst einmal dieses erste Lebenszeichen vom zweiten 3-Monatsabschnitt meiner Reise, versichere euch, dass es mir gut geht und gebe mir die groesste Muehe in naechster Zeit das naechste lustige Kapitel online zu stellen und euch an meinen Erfahrungen in dieser krassen Parallelwelt teilhaben zulassen und mit mir zu schmunzeln, lachen und zu leiden !

Jetzt schicke ich das mal schnell ab, bevordasInternet wieder lahm liegt!

Seid gedrueckt!

© Verena L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Studium beenden ok!; Geld verdienen ok!; Zeit nehmen ok!; Neugierde und Reiselust ok! ; Alles ist abgehakt und jetzt kanns losgehen! Nach 2 kürzeren SEA-Trips habe mir diesmal richtig Zeit genommen und vor, für ein Jahr zu reisen: SEA, Indien, Australien und Südamerika stehen auf dem Plan.............
Details:
Aufbruch: 04.01.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 04.01.2011
Reiseziele: Deutschland
Thailand
Laos
Vietnam
Singapur
Malaysia
Indien
Peru
Bolivien
Brasilien
Argentinien
Neuseeland
Australien
Hongkong
Der Autor
 
Verena L. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.