Einmal über den Tellerrand und zurück
Nordinsel und die Route: Mehr aus dem Land der langen weissen Wolke...
Unterwegs...
...wird heute im Tongaria Nationalpark angehalten um dort am Fuss des Vulkanes eine kleine Wanderung zu machen. Leider spielt das Wetter heute zum ersten Mal seit Auckland nicht ganz mit. Ausserdem sind wir auf 1000m ue.N. und der Wind ist richtig kalt.
Naja, es ist eben noch Fruehling! Immerhin regnets nicht!
Nach dem wir beschlossen haben unser Picknick im Bus zu veranstalten und nicht am Wasserfall fahren wir am fruehen Nachmittag weiter und 10 Minuten spaeter macht der Himmel auf und wir sehen den Vulkan....
Das ist ein Kiwi - NZ Nationalvogel. Nachtaktiv, weshalb ich ihn nur im Zoo gesehen habe, also in echt.
Und dann fuhren wir zum Tagesziel: River Valley
Ich hatte mich darauf schon sehr gefreut! Die Bilder von der Lodge sahen sehr gut aus und der Fahrer erzaehlte, dass sie in einem Tal liegt, 30 km von der naechsten Stadt entfernt. Genau das was ich haben wollte nach der ganzen Reiserei.
Der perfekte Ort fuer mich!
Ich beschloss dort fuer 4 Naechte zu bleiben. Leider hiess das auch Alex und Lina zu verlieren.
Wir verbrachten noch einen schoenen Abend am Feuer und mit Jenga spielen und harrten zusammen aus, bis auch die letzten englaendischen 20 jaehrigen Touris in unserem 32 Bett Schlafsaal endlich aufhoerten zu kirchern und giggern und sich ihre Matratzen auf die Koepfe zu schlagen.
Ein letztes gemeinsames Porridge am Morgen und die beiden fuhren ab, mit den kompletten anderen Gaesten.
Verenchen auf Natur-Kur
Ich legte mich mit meinem dicken Buch auf meinen Sarong ans Flussufer und genoss die absolute Ruhe. Zum ersten Mal seit laaangem keine Menschen um mich, kein Programm und kein Abfahrtstermin...
Nach 2 Tagen kam ein neuer Kiwibus an und mit ihnen auch Tanja, eine Muenchnerin, die ich schon aus Roturua kannte.
und ich ergreife die Gelegenheit entspannt und durch das Kaminfeuer gewaermt, meine Erlebnisse fuer euch aufzubereiten...
Tanja beschloss auch 2 Naechte zu bleiben und wir buchten uns einen halbtages Pferdetrekking Ausflug ueber die Laendereien der River Lodge und ihrem Nachbarn.
Hier haben die Tiere noch richtig Platz auf den Weiden und Kaelber und Laemmer sieht man immer mit ihren Mamas auf der Wiese.
Naja, NZ ist ja auch so gross wie die alte Bundesrepublik und hat nur 4 Mio Einwohner...
Als der Abreisetag naeher kam jammerte ich erst einen halben Tag, dass ich nicht gehen will und beschloss am Ende, dass ich ja auch garnicht muss.
Also zwei Tage laenger fuer mich im gruenen Paradis.
Nachdem ich ja schon so viele Leute kommen und gehen sah und die Hauptaktivitaet dort unten Willdwasser Rafting ist, liess ich mich von den Raftingguides ueberreden, dass auch ich das ziemlich wahrscheinlich ueberleben wuerde.
Der Rangitikei River hat Stromschnellen der Grade 1-5, fuer die Raftingexperten unter uns - fuer die anderen - das ist ein sehr anspruchsvoller Fluss und ich finde, das sind eher Wasserfaelle als Stromschnellen! Naja, die Guides sind profssionelle Rafter und es fuhr auch noch ein Rettungsboot voraus...
Zuerst gab's erste Anleitungen an Land, inkl. Trockenuebung, wie man jemanden wieder ins Boot zieht....
Dann ging's auf's Wasser.
Ich versuchye die Befehle simultan zu uebersetzen fuer den Schweizer in unserem Team und wir alle sie uns einzupraegen und moeglichst ohne Zeitversoegerung auszufueheren.
Ich sag nur, das Wasser war eiskalt und der Guide sagte kaum waren wir auf dem Fluss:
"So und damit ihr nicht geschockt seid von der Kaelte des Wassers, wie sich das anfuehlt mit der Ausruestung zu schwimmen und um zu trainieren wie wir uns gegenseitig aus dem Wasser retten, springt ihr alle auf 3 rein, lasst euch treiben bis ich euch sage, schwimmt zum Boot. 1, 2, 3!"
Brrrrrrrrrrrrrr soooooo kalt. Wir trieben so in unserer Sicherheitspose (auf dem Ruecken mit Fuessen flussabwaerts) vor uns hin. Dann kam ne kleine Stromschnelle und ich war mit der Birne unter Wasser!!! Ich hatte das Gefuehl die Schwimmweste drueckt mich eher runter! Hab erstmal ein paar Schluck neuseelaendisches Quellwasser zu mir genommen und bin schliesslich auf's Boot zu geschwommen um mich retten zu lassen.
Danach war meine oberste Prioritaet nicht noch einmal aus dem Raft zu fallen! Denn die Versicherung des Guides, dass ich einfach ruhig bleiben solle und dann von selbst wieder auftauchen wuerde hat mich nicht richtig beruhigt...in Anbetracht dessen, dass ich ja wahrscheinlich nicht gerade bei ruhigem Wasser rausfallen wuerde...
Naja, wir wollen ja versuchen die Kontrolle manchmal abzugeben und Derek (unser Guide) hat ja schliesslich weltweite Erfahrung im Raften und ist ein Profi.
Hehe, was ich mir hier immer sage ist, dass ich ja schliesslich in NZ bin und nicht mehr in einem der Laender, in denen sie noch nie etwas von Plan B gehoert haben.
Es gab noch einen Schoko - Power Riegel den wir uns zwischen die klappernden Zaehne schoben - ich hatte in dieser Situation, wie jeder der mich kennt weiss, natuerlich einen BAERENHUNGER, aber hab tapfer gemampft weil ich nicht ohne Energie"dastehen" wollte mitten auf der Fahrt.
Na und dann war die Kaffeefahrt vorbei!
So ging's mir bei ungefaehr jeder Stromschnelle!
Aber vor jeder einzelnen wurde uns nocheinmal gesagt was passieren wuerde, welche Befehle kommen wuerden und wo das Rettungsboot sei falls wir rausfielen und wo wir hinschwimmen sollten falls das Raft umkippen sollte. Alle haben super mitgearbeitet und ein bisschen Glueck war sicher auch noch dabei.
Ich konnte kaum glauben, das 3 Stunden schon vorbei waren, als Derek sagte, die letzte Stromschnelle sei jetzt vor uns.
Mit einem Haufen Spass und Adrenalin hatten wir es tatsaechlich geschafft, auch ohne noch einmal zu schwimmen zurueck zur Loedge zu kommen.
Und wieder einmal eine Sache mehr vor der ich keine Angst mehr haben muss!
Am naechtsen Morgen lag auf den Bergen ringsum Neuchnee....Aprilwetter in NZ. Darf ja auch sein, die haben immerhin Fruehling gerade.
Vergraben in meinem kompletten Hausstand. Was fuer ein Luxus, den Backpack mal 7 Tage nicht packen zu muessen!!!
Noch einmal 2 Tage hatte ich verbrachte ich mit spazieren, kochen und einmuemmeln auf dem Sofa am Feuer als das Wetter umschlug und dann nahm ich schweren Herzens Abschied von River Valley und den Leuten dort!
Ich mache mich auf den Weg nach Wellington....
Davon bald mehr!
Vielen Dank fuer's durchhalten und liebste Gruesse!
v*
Aufbruch: | 04.01.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.01.2011 |
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