Einmal über den Tellerrand und zurück
Peru: Titicacasee: Puno und Copacabana
Von Arequipa fuehr ich also 6 Stunden weiter nach Westen, nach Puno am Titicacasee, der auf 3800m liegt!
Und am Ende des Kapitels rueber nach Boliven!
Als ich mit Maximilian, einem Franzosen, den ich auf der Fahrt kennengelernt hatte, durch die Touristrasse von Puno spazierte, sprach uns ein Maedel auf spanisch an und fragte, ob wir schon die Inseltour geplant haetten.
Hier ist es naemlich ueblich, dass man so eine 2 Tages Tour macht, mit dem Schiff auf 3 verschiedene Inseln und bei einer indigenen Familie uebernachten.
Diese Touren sidn aber sehr touristisch und die Familien auf den Inseln werden sehr schlecht bezahlt fuer die Uebernachtung und Verpflegung.
Petra schlug also vor sich privat ein Boot zu mieten und den Trip selbst zu planen...
Max hatte dafuer keine Zeit aber ich beschloss mir mal die Idee anzuhoeren und wir verabredeten uns zum Abendessen um das zu planen.
Als mir Petra ihre Telefonnummer aufschrieb und ich ihr als Unterlage meinen Pass gab, fanden wir auch raus, dass wir die gleiche Sprache sprechen...die ist Schweizerin!
Ihre Freunde waren 2 Oesterreicher und eine andere Schweizerin, der abend war nett und am naechsten Morgen starteten wir zur Inselfahrt fuer 2 Tage.
Um die Mittagszeit kommen wir an, werden schon von einer Quechusdame mit Hut in Empfang genommen und finden 15 Soles fuer die Uebernachtung inkl. drei Mahlzeiten angemessen. Also steigen wir mit ihr ins Dorf hoch.
Der See ist wirklich riessig! Mir kommt´s manchmal vor als waere ich am Lago Maggiore oder in der Cinque Terre am Mittelmeer.
Aber wenn ich so was krasses wie *Schuhe zubinden* mache und mir danach schwindlig ist und ich das Gefuehl habe ich sei gerade inden 3. Stock meiner Saarbruecker Wohnug gerannt, ist mir blitzartig wieder klar wo ich bin!
Das Guesthouse ist super suess und erstaunlicherweise isoliert die traditionelle Bauweise richtig gut! Laesst wenigstens auf eine warme Nacht schliessen, nachdem ich den ganzen Tag am schlottern bin!
Nach einem leckeren, traditionellen Mittagessen wandern wir auf den Berg der Insel, langsam mit viel atmen und interessanten Gespraechen mit meinen neuen Reisbegleitern.
Oben angekommen geniessen wir die Aussicht!
Wir sind ganz alleine auf den Inkaruinen und koennen die ganze Insel ueberblicken.
Wir beschliessen bis zum Sonnenuntergang zu bleiben.
Spaeter tauchen ein paar Ladies auf, die ihre Handarbeitsergebnisse auf Decken ausbreiten und wenig spaeter wird uns auch klar warum!
Alle Reisegruppen planen den Sonnenuntergang hier oben anzuschaun und kurz darauf sind wir umringt von bestimmt 200 Touris und 15 Marktstaenden!!!
Schon sind wir soooo froh unser privates Boot zu haben! So koennen wir unsere Tour so abstimmen, dass wir den Touristenstroemen ausweichen!
Mi amiga! Tengo muchos colores! 100% alpacita!
Schoen, dass du so viele Farben hast! Nur leider ist mein Rucksack eh schon so schwer!!!
Ich habe noch fast garnichts gekauf in SA, denn alle erzaehlen, dass man alles auch in Bolivien kaufen kann und das viel billiger!
Ein netter Abend bei gutem Essen und viel Tee folgt und am naechsten Morgen zwei Stuendchen auf dem Boot nach Taquile, einem anderen Inselchen.
Ich kann´s euch sagen, der Aufstieg vom Boot zum Doerfchen hier hoch ist kein Spass!
Menschen sollten sich nicht bewegen auf dieser Hoehe!
Viel Neues hatte Taquile nicht zu bieten, also suchten wir uns ein Wimdstilles Plaetzchen mit ner tollen Aussicht und ich beschaeftigte mich mit Shantaram (dem Buch ueber Indien, das ich endlich mal zu Ende bringen will!).
Nach 2 Stuendchen ging´s zurueck aufs Boot....
.....und dann kamen die Islas Flotantes in Sicht.
Von denen gibt es mehrere Kolonien auf dem See. Die Inseln werden aus Torfbloecken gebaut, die vertaeut werden. dann kommen mehere Schichten Schilf drauf.
Wenn man rumlaeuft sinkt man immer ein bisschen ein, aber Wasser kommt nicht durch.
Ne witzige Erfahrung!
Hier gibt´s das erste Suedamerikavideo zu sehen:
*Islas Flotantes*
http://www.youtube.com/watch?v=XAzoaFfD-T4
Ich finde in Brasilien die Anfuehrungszeichen leider nicht! Deshalb gibt´s *chen!
Nachdem uns vorgefuehrt wurde wie die Inseln gebaut werden und die Menschen dort leben ud ich trotzdem nichts von ihren leider garnicht schoenen Handwerkssachen gekauft hatte, fuhren wir die letzte Stunde zurueck nach Puno!
Zurueck an Land zog ich ins gleiche Guesthouse um und goennte mir erst einmal eine laaaaange warme Dusche!
Leider konnte das aber meine Erkaeltung nicht mehr aufhalten, die ich mir durch 2 Tage konstanten Frierens gesuechtet hatte.
Wir gingen noch einmal alle zusammen Essen - Pizza, das ist hier typischer als in Italien - bevor Petra zum Busbahnhof musste, denn fuer sie ging´s bald zurueck nach Hause.
Beim Essen lernte ich auch Mike kennen, den Patchworkbruder von Nobs, der die letzten 2 Tage mit Grippe im Bett verbracht hatte.
Und nach dem Essen hatte sich folgender Plan herauskristalisiert:
Nobs und Miriam wuerden am naechsten Tag nach La Paz fahren und von dort aus die *Death Road* mit Mountainbikes hinunter fahren.
Mehrere Tote pro Jahr, schlechte Raeder und nicht vorhandene Rettungsausruestung wirkten auf mich nicht gerade einladend!
So wollten Mike und ich auf halbem Weg nach La Paz, in Copacababa am Titicacasee (schon auf bolivianischer Seite) Zwischenstopp einlegen.
Von dort wollten wir zur Isla del Sol fahren und die anderen 2 Tage spaeter wieder in La Paz treffen.
So kam es also, dass wir am naechsten Morgen 6 Stunden Busfahrt Zeit hatten, die Person ein bisschen kennenzulernen, mit der wir die naechsten 2 Tage verbringen wuerden
Aber schnell war klar, des wird a Spass!
Nach Bolivien....
Und dann war´s soweit!
Ein Monat Peru ist vorbei und rein geht´s nach Bolivien!
Ich bin wirklich gespannt wie das alles ist und wird!
Nach anstehen in verschiedenen Schlangen ist also der 11. Grenzuebergang meiner Reise vollzogen!
In Copacabana angekommen besorgen wir uns schnell die Boot- und Bustickets, lassen die grossen Backpacks in der Agencia und essen zu Mittag.
Dann faehrt schon unser Kutter zur Isla del Sol, 2 1/2 Stunden.
Nach dem Glauben der Inka wurde auf der Isla del Sol die Sonne geboren. Sie ist also ein heiliger Ort!
Auf der Insel trinken wir erst einmal ein Bierchen am Landungssteg und geniessen die letzten Sonnenstrahlen.
Dann gibt´s natuerlich wiedermal nen schoenen Anstieg!
Das die diese Inseln auch einfach nicht flach bauen koennen!!!
Was wir vorher nicht richtig auf dem Schirm hatten, in Bolivien war zu dieser Zeit Unabhaengigkeitstag. Den feiern die dort eine ganze Woche.
Das schoene daran zeigen die folgenden Bilder!
Wir konnten Zeugen der Feierlichkeiten werden!
Damit ihr schauen koennt wie´s zu ging:
*Independence Day Isla del Sol*
http://www.youtube.com/watch?v=aOUY16ynUjU
Ja und tasaechlich ALLE waren auf dem Dorfplatz und feierten!
Als wir naemlich beschlossen, dass es kalt genug sei um ein Hostel zu finden und ins Dorf zurueck wanderten fanden wir niemanden dort!!!
Alle Tueren waren verschlossen und die einzigen Menschen die wir fanden waren ein paar umherirrende Backpacker, die auch ein Zimmerchen suchten!
Nach 2 Stunden rumwandern und warten fanden wir ein Plaetzchen zum beleiben, waren gluecklich und widmeten uns dem letzten Auftrag fuer heute:
Abendessen suchen.
Bei typisch suedamerikanischem Essen (Haenchenschnitzel, Pommes und Reis - da steh ich ja total drauf, vor allem weil das Ganze grundsaetzlich OHNE Sosse serviert wird) und einer Flasche *Kohlberg* (der einzigen Rotweinsorte in Bolivien ) tauschten wir weiter unsere Lebensgeschichten und Ansichten aus.
Zufaellig zum Sonnenaufgang aufgewacht!
Blick auf die Isla de la Luna, wo 3 x darf man raten, der Mond geboren wurde!
Nach einem hastigen Fruehstueck (wir warteten ewig, wahrscheinlich war die komplette Familie voellig verkatert!) rannten wir hinunter zum Steg um das Boot zurueck auf´s Festland zu bekommen.
Noch einmal 6 Stunden Busfahrt nach La Paz lagen vor uns....
Es lohnt sich garnicht sich zu verabschieden, denn ich schreibe sofort weiter im naechsten Kapitel!
Aufbruch: | 04.01.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.01.2011 |
Thailand
Laos
Vietnam
Singapur
Malaysia
Indien
Peru
Bolivien
Brasilien
Argentinien
Neuseeland
Australien
Hongkong