Einmal über den Tellerrand und zurück

Hallihallo!
Nun geht es frueher als gedacht weiter mit der berichterei, denn ich bin leicht krank und hab mir deshalb Ruhe verordnet. Nichts schlimmes, nur Kopfweh, Uebelkeit und was da dann hier sonst noch alles dazugehoert aber kein Fieber. Dazu jedoch spaeter mehr - wahrscheinlich erst im naechsten Teil des Berichts.

Die ersten Bilder die Ihr zu sehen bekommt, beschreiben ein merkwuerdiges Phenomen: Manchmal kommen irgenwelches Thais angefahren, halten an und wollen ein Foto mit dir machen, lassen sich noch deinen Vornamen geben, freuen sich voll, bedanken sich und sind wieder weg! Hm...ok...
Wahrscheinlich werde ich mich in 3 Monaten ueber so etwas nicht mehr im geringsten wundern, denn was die Leute mir ueber ihre Indienerlebnisse berichten ist um einiges merkwuerdiger...Von wegen ungefragt von den indischen Jungs am Strand gefilmt werden und solche Geschichten....

Da die Natur hier einfach so beeindruckend ist und ich am liebsten an jeder Ecke ein Bild schiessen wuerde! Hier noch ein paar Eindruecke:

Und dann war da der Abend vor meinem Geburtstag. Wir uebernachteten in einem kleinen Dorf in der "Jungle Lodge". Jaja, ich kann mir schon denken, was Ihr Euch darunter vorstellt, aber weit gefehlt! Vielleicht war das vor 5 oder 10 Jahren mal eine Lodge, nun waren es eher heruntergekommene Huetten die schon langsam wieder vom Dschungel zurueckerobert werden! Da die Jungs aber keine Lust hatten im dunkeln weiter zu suchen und das ja auch nur ein kleines Dorf war, haben wir zwei dieser Huetten genommen.
Zuerst war's noch ganz nett, ich hab den Jungs aus meinem Allgaeu-Krimi vorgelesen (damit die auch ein wenig von der guten allgaeuer Kultur mitbekommen ).
Da ich ja schon 28 geworden bin, dachte ich auch, dass ich das locker packen wuerde alleine in einer Huette zu pennen. Die riessige Spinne, die in meinem Klo gewohnt hat, hab ich auch noch locker weg gesteckt. Auch die grosse Ameise, die, wie auch immer das moeglich war, innerhalb meines Moskitonetztes aufgetaucht war hab ich einfach nach draussen geschnipst. Aber als meine Kopflampe eine wirklich fies grosse Spinne direkt neben meinem Bett ins Visier bekam war's aus mit der Ruhe!!!
Baaaeeeehhhhh!!! Die blieb da einfach sitzen und von dem Moment an hab ich nur noch darauf gewartet, dass es endlich morgen wird! (Leider war es erst 22Uhr...) Oh mann, also keine entspannte Geburtstagsnacht!

Morgens gab's dann ein Staendchen und Kerzen fuer mich und leckere TimTam Kekse (gell Tere ) fuer die ganze Geburtstagsgesellschaft (wir drei). Auf dem Weg zum naechsten Stop, den Fish-Caves, gab es noch einen Geburtstagseiskaffee fuer jeden, mit echtem Kaffee (normalerweise bekommt man immer Nescafe) und echtem Milcheis, fuer suendhafte 120 bat/Becher ( 2,50 Euro)!

Die Hoehle war sehr beeindruckend! riessengross! Da wir uns natuerlich keinen Guide leisten wollten hab' ich mein gutes Headlight (nochmal danke fuer das geschickte Geschenk Roman!) aufgesetzt und los ging's. Es waren viele Thai Touristen unterwegs und keiner ging ohne Guide rein - wahrscheinlich dachten sie sich, dass die Farangs wohl spinnen Aber Jan war schon mal drin gewesen und wusste wo hin.

Nach einer leckeren Nudelsuppe schwangen wir uns auf unsrere Bikes in richtung Pai.

Pai war vielen Erzaehlungen zu Folge vor ein paar Jahren noch ein nettes kleines Bergdorf, in dem man sich gemuetlich am Fluss entspannen konnte. Doch dort wurde vor einiger Zeit ein Thai-Film gedreht und so kamen zur wachsenden Zahl von Backpackern auch noch eine Menge von Thai-Touristen hinzu. Auch meine beiden Begleiter, die vor 4 Jahren das letzte mal da waren, erkannten es kaum wieder. Es ist immernoch ein schoenes Staedchen, aber mit einem Nachtmarkt an jedem Abend, massenhaft Restaurants, Tatoo-Studios, Bookshops, Massageplaces, Internetcafes, Resorts und auch teuren Hotels.
Wir fanden zum Glueck noch ein nettes, fuer uns erschwingliches Plaetzchen direkt am Fluss, die River Lodge.
Abends bummelten wir noch ueber den Markt und gewoehnten uns wieder an die vielen Touristen, das Ueberangeot an Dingen nach den Tagen weit weg vom Konsum. Zur Feier des Tages gab's dann noch fuer jeden ein halbes Haehnchen a la Karina (das heisst ohne Beilagen )

Falls jemand mal ein bisschen Entspannung gebrauchen kann vom harten Alltag, schlage ich also die River Lodge in Pai vor, gell

Nach zwei Tagen zum regenerieren in Pai, die ich abwechselnd in der Haengematte, beim essen und im Internetcafe verbracht habe um den Bericht zu schreiben, fuhren wir weiter nach Norden.

In einem der vorherigen Guesthaeuser hatten wir eine detaillierte Karte von Nordthailand gesehen (wahrscheinich vergleichbar mit einer Fahrradkarte in Deutuschland) und uns eine super Offroad-Strecke ausgesucht, die durch einen Nationalpartk fuehren sollte. Zwar war die fuer Autos nicht befahrbar, aber fuer Mopeds schon.
Wir waren auch ganz begeistert am Anfang, denn es waren wirklich tolle Aussichten und uns begegneten auf den 30 km drei Motobikes und ein Pick Up! Leider brauchten wir fuer die 30 km auch 5 Stunden. Auf der Geraden gings noch, aber wenn's bergab ging und der Weg so ausgewaschen war, dass der Regen 30 cm tiefe Rillen rausgewaschen hatte, war's nicht mehr lustig! Jeder von uns ist mal umgekippt und so ein Motobike mit 'nem Rucksack hinten drauf ist sau schwer, kann ich Euch sagen!!! Und das auch noch wenn's so warm ist! Als meins umgekippt ist, bekam ich auch noch 'nen hysterischen Lachanfall, dann ging erstmal garnichts mehr !

Am Ende des Trekks haette sich Jan auch noch fast in 'nen Bach gestuetzt, denn er fuhr voraus, auf eine Bruecke und ploetzlich bemerkte er, dass die ein riessen Loch hatte. Er kam gerade noch zum stehen und konnte dann nur noch die Flucht nach vorne antreten ueber den Stamm in der Mitte (kann man das auf dem Bild erkennen?). Wir fuhren dann durch den Bach, der Gott sei Dank nicht so viel Wasser fuehrte!

Wieder auf der festen Strasse zurueck wurde es auch schon dunkel, der Sprit ging mir fast aus, es wurde sau kalt und ich war koerperlich so fertig durch das aufstuetzen auf dem Mopedlenker und die Erschuetterungen waerend des ganzen Tages.

Ich warf einen Blick auf die Karte und als mir bewusst wurde, dass wir nur 75km von Chiang Mai entfernt waren beschloss ich, dass fuer mich die Rockertour zu ende war und ich am naechsten morgen zurueck fahren wuerde.
Es war wirklich toll und die nordwestliche Ecke soll auch sehr schoen sein, aber ich muss mir ja auch noch ein bisschen was aufheben, falls ich wiedermal nach Thailand komme

Also schrieb ich Martin morgens noch eine Email, dass wir uns doch in Chiang Mai und nicht in Chiang Khong treffen wuerden, verabschiedete mich von meiner Gang und dueste alleine richtung Sueden, aus den Bergen heraus, in die Waerme hinein, vorbei an Reisfeldern und Aeckern, Wasserbueffeln, Kuehen und Elefanten und kam gegen abend wieder in Chiang Mai an. Ich fand sogar unser viertel ohne Probleme wieder und hatte auch keine Probleme mit den vielen Spuren und dem Linksverkehr

Ich mietete mich in einem Dorm ein [ein Schlafsaal der (hier) 6 Betten hat und nur 100bat/Bett (2Euro) kostet], genoss es einen Tag fuer mich zu sein, durch die Strassen zu bummeln, anzuhalten wo ich wollte und keinen Plan haben zu muessen.

Wie und wann ich dann Martin getroffen habe, was wir dann gemacht haben und warum ich jetzt Zeit hatte den Bericht zu schreiben, das erfahrt Ihr alles im naechsten Teil, hihi

Bis dann meine Lieben!

p.s.: Um meiner Eitelkeit genuege zu tun muss ich uebrigens noch anmerken, dass ich schon weiss, dass auf das e bei Cafe ein Akzent kommt, aber ich finde den hier auf der Thai-Tastatur nicht!...gell?!
So jetzt aber: Ciaoooooo!