Einmal über den Tellerrand und zurück

Am Abemd kamen wir also in Rio an, nahmen den sogenannten Airportbus fuer 6,50 Rial (2 Rial = 1 Euro) und der nette Busfahrer lies uns direkt vor dem Hostel, das im Stadtteil Ipanema liegt raus.
Ipanema (ein Strand neben Copacabana) ist laut den Brasilianern und Austauschstudenten, die wir auf der Insel kennengelernt haben, das beste Viertel mit dem Strand an den die ganzen Surfer gehen! Ueberredet, da gehen wir hin!
Unser Hostel war nur eine Strasse vom Strand weg. Wir verbrachten Nadims letzten Tag mit einem Ausflug auf den Zuckerhut zum Sonnenuntergang, von wo sich die Groesse und Schoenheit der Stadt erst richtig erschliessen lies. Aber das koennt ihr gleich selbst sehen.

In unserem lieblings Acailaden wurde Nadim uebrigens von hinten angesprochen : "ah, die bayrische Fraktion ist also auch da!" und da stand einer der Oesterreicher, mit dem wir am letzten Abend in Santa Cruz noch Wein getrunken hatten!
Mit ihm und seinen Freunden machten wir auch den Zuckerhutausflug und verbrachten einen Abend mit Dosenbier am Strand. Ich sag's ja immer wieder: die Welt ist ein Dorf!

"Rio von oben fuer euch":
http://www.youtube.com/watch?v=deXVilRpva0

Und dann war schon der 3. September da und ich musste mich von Nadim verabschieden! So schnell waren die drei Wochen vorbei und er stieg mit vielen neuen Erfahrungen, Erinnerungen und ein paar Sachen aus meinem Rucksack ( ) in den Flieger.
Jetzt war's wieder einmal an der Zeit, dass ich mir ueberlegen musste, was ICH eigentlich weiter machen wollte! Denn meine Reise ist ja noch nicht vorbei. Nach der ganzen Fahrerei und staendigen Gesellschaft, fand ich, dass es eine gute Idee sei, erstmal noch in Rio zu bleiben um meine Sachen zu ordnen, Tagebuch zu schreiben und natuerlich wie immer, zu bloggen.
Die Freunde von Nina hatten sich bei mir gemeldet und mir tatsaechlich angeboten, in ihre WG zu ziehen, so lange ich Lust haette.
So stieg ich also am 4.9. in den Bus Nr. 583 nach Laranjeras ein, der mich zu Elli und Lorenz nach Hause brachte. Die beiden studieren eigentlich in Muenchen Jazz und sind fuer 3 Monate in Rio um ueber die Musik zu lernen und ich glaube Elli, um ihre Auswanderung nach Brasilien vorzubereiten.

Alle diese Sachen! Kueche, Esszimmer, nicht nur selbst Kochen, sondern auch sauber machen und Muell raus bringen und saugen! Total super! Ich wurde zur Hausfrau, bekochte Elli (den die ersten Tage waren wir ein Weiberhaushalt), ging einkaufen, wusch meine Waesche und ging sonst kaum aus dem Haus. Elli uebte fleissig Gitarre und Pandero (so heisst ein Tamburin naemlich in echt hab ich gelernt ) und so kam ich in den Genuss der Einfuehrung in die verschiedenen, traditionellen brasilianischen Musikrichtungen. Ein Tag nach mir kam auch Nina an, die noch ihre letzen 2 Tage hier verbrachte, bevor sie nach Deutschland zurueck musste. Wir gingen abends in Lapa weg, dem Ausgehviertel in Rio und landeten in einer Bar (genau wie's Eck Maedles!!!) in der Ellis Panderolehrer mit einer Band auftrat. Immerwieder wurden Leute aus dem Publikum eingeladen mitzuspielenund verschiedene Saengerinnen sangen. Dazu tanzten die Brasilianer Samba oder was auch immer. Toll!

Mit Lorenz besuchte ich am Samstag Elli an der Hochschule. Dort hat sie Unterricht, danach treffen sich alle draussen im Park unter den Baeumen und spielen zusammen unter einem Dirigenten. Lorenz und ich sassen im Gras im Schatten und genossen.
Nach dem Mittagessen in der Mensa spazierten wir zum Strand....

Und so gingen die Tage vorbei und ich fuehlte mich sehr wohl mit nicht reisen. Irgendwann kamen Bene und Lisa an, die Lorenz bei nem Wochenendtrip auch auf der Ilha Grande kennengelernt hatte und mit denen erkundeten wir noch das Kuenstlerviertel Santa Teresa...

Irgendwann stellte sich heraus, dass Bene, nachdem seine Freundin nach Hause fliegen musste, die gleiche Route wie ich hatte. Ich musste eh mal schauen, dass ich mich auf den Weg nach Sueden machte und nach insgesamt 14 Tagen Rio verabschiedete ich mich also von meiner WG.

22 Stunden (fuer knapp 90Euro), so war der Plan, sollten Bene und ich nun also im Bus verbringen um am Ende an den Iguazu Wasserfaellen an der brasilianisch, paraguayanischen und argentinischen Grenze anzukommen.
Aus den 22 Std. wurden leider 30, weil wir eine Panne hatten, aber es war trotzdem ne angenehme Fahrt, bei den tollen Strassen, schoener Landschaft, super bequemen Sitzen und ein paar unterhaltsamen Filmen (auf Englisch sogar!).

Bilder werden im naechsten Kapitel nachgeliefert!

Und so verlies ich also Brasilien, mit dem festen Wunsch noch einmal hier her zu kommen, mit mehr Geld und noch mehr von diesem riessigen Land zu sehen und setzte meine Fuesse auf argentinischen Boden!