Einmal über den Tellerrand und zurück
Thailand: Nordthailand Rockertour I
Die Jungs haben mir angeboten mit auf ihre ca. 10-taegige Motobiketour durch den Norden zu kommen, die sie geplant haben. Das habe ich natuerlich sehr gerne angenommen und so kam unsere "Rockertour" zu stande.
Hab also alle meine Maedchensachen im Guesthouse in Chiang Mai gelassen und wir sind mit unseren drei 125er Bikes (150bat/Tag und Bike) losgeduest in die Berge.
Unsere Tour fuehrt uns von Chiang Mai ueber Hot nach Mae Sariang, dann weiter ueber Mae Hong Son nach Pai und soll dann ganz nach oben nach Fang an die burmesische Grenze nach Messai, an die laotische Grenze nach Chiang Khong, Chiang Rai und wieder zurueck nach Chiang Mai fuehren.
Bisher packen wir immer sozwischen 60 und 120km/pro Tag, je nach dem wie gut die Strassen sind und wie oft wir unterwegs anhalten um in einen See zu springen, zu essen, einen Aussichtspunkt zu geniessen,
oder eine Hoehle zu besichtigen.
Es ist wirklich toll abseits der normalen Tourirouten zu fahren, die Landschaft ist der Hammer, die Menschen total freundlich und die Hitze auf dem Moped auch gut zu ertragen.
Gleich die erste Nacht haben wir an heissen Quellen mitten in der Pampa verbracht und die Familie die das dort bewacht, hat uns noch ins naechste Dorf gebracht, damit wir etwas zu essen bekommen. Es war naemlich schon dunkel (18Uhr=Sonnenuntergang) und bei den Leuten ist dann auch bald schlafen angesagt!
Wir waren das Highlight in der einzigen Suppenkueche dort! Ueberall hoerte man "farang,.....farang" (so nennen die Thais die westlichen Fremden) und da Jan etwas Thai kann, haben wir sogar in etwa das bekommen was wir wollten
Zum Zahlen wurde dann extra die Nachbarstochter geholt, die ein bisschen englisch konnte.
Spaeter haben wir in den heissen Quellen gesessen bis wir ganz schrumpelig waren
Unterwegs gibt's wie gesagt jede Menge zu sehen, wie den folgenden Wasserfall, wobei ich mich frage, wie oft im Monat da wohl jemand vorbei kommt! Denn die Strassen sind sehr wenig befahren und wenn, dann von LKWs und PickUps, die hier die Taxen und Busse in einem sind. Dann kommt irgendwo ein Schild "waterfall" oder "hot springs" und muss man voll durch den Dschungel fahren, 10km oder so...Wenn man denkt man ist falsch, muss man noch um die naechste Kurve fahren und es kommt ein Parkplatz mit einem kleinen Restaurant und da sind tatsaechlich Menschen die einen bedienen oder Eintritt abzocken wollen...
Die Familie die den Weg am Wasserfall in Schuss haelt hat auch gleich daneben ihre Reisfelder und ihren "Heustock".
Ein Grund anzuhalten waren bspw. diese Wasserfaelle - 7 Stueck auf gefuehlten 500 Hoehenmetern verteilt!
Man beachte bitte mein vorbildliches Motorrad-Outfit! Ich hab so eklige Schuerfwunden bei anderen Backpackern gesehen, dass ich beschlossen habe wohl oder uebel mit langen Hosen und Wanderschuhen zu fahren! So lange man faehrt ok, aber halte bloss nie an!
Da wir an diesem Tag schon an nem See gehalten hatten und am Wasserfall getroedelt hatten haben wir unser geplantes Ziel nicht mehr erreicht.
Also beschlossen wir an einem der besagten Schilder "hot springs 9km" von der Hauptstrasse abzufahren und dort zu uebernachten.
Nach ca. 9km Serpentinen (es war mittlerweile schon dunkel) ging ein Dschungelpfad von der Strasse ab/ Wir sind brav reingefahren und sicher nochmal 5 km rumgeschliddert. Berg hoch und runter, durch Baechlein und ich will garnicht wissen, was neben dem Weg alles war.
Irgendwann haben wir uns dann zu den heissen Quellen durchgefragt und ein paar Thais boten uns an sie uns zu zeigen, weil man da mit den Motobikes nicht hinfahren koenne. Also bin ich mit Jan dem guten Mann hinterher, ueber den Fluss (Bambusbruecke), den Berg hoch zu ner Huette. Die hat er aufgemacht - drinn war ein kleiner Pool mit etwas Sand drin. Wir haben gesagt: "mhm...nice...", dann ist er hinter die Huette gelaufen und wollte das WASSER AUFDREHEN!!!
Was hat der bitte gedacht?! Dass die verrueckten Europaeer mitten in der Nacht Spa machen wollen?! Oh mann!!! Wir haben ihm dann mit Haenden und Fuessen klar gemacht, dass wir einen Platz zum schlafen suchten.
Dann hat er sich umgedreht und hat uns zu zwei alten Leutchen gebracht, bei denen wir haetten schlafen koennen. Das war echt ein suesses Angebot, aber das konnten wir echt nicht annehmen! Die hatten nur ein Zimmer und waren total perplex mit ihren Kerzen in der Hand...
Naja, jedenfalls haben wir uns so hoeflich wiemoeglich aus der Affaere gezogen.
Der Thai hat uns dann noch erklaert, dass wir nicht den "Weg" zurueck fahren sollten, sondern einfach noch 2 km weiter, denn da sei der Ort (Mae Sariang) zu dem wir eigentlich wollten.
Wir nahmen den Rat an und holperten los...
Nach ca. 3 km hoerte der Pfad ploetzlich auf - also es war ein riessen Loch und unten war ein Fluss!!! Bei genauerem Hinsehen konnten wir erkennen, dass da 'ne richtige Bruecke gebaut werden sollte, doch leider war die noch nicht da! Man konnte nur nen Fussweg sausteil runter fahren und dann ueber so 'ne Bambusbrueckenkonstruktion rueber fahren. Da hatte ich dann fuer meinen Teil genug Abenteuer! Aber zurueckfahren war auch keine Option - schliesslich hatten wir ja mittlerweile gelernt, dass nach der naechsten Kurve meist das Ziel war.
Ich "fuhr" also ueber meinen Schatten und hab's geschafft!
Nach einem ueber die Strasse gestuerzten Baum und weiteren 10km Dschungeltreck kamen wir tatsaechlich auf die Hauptstrasse zurueck und waren in Mea Sariang!
Gott sei Dank!
Fruehstuecksplaetzchen oberhalb des Flusses und mit schoener Eric Clapton Unplugged Musik im Lautsprecher....dazu ein Mangolassi und Nudelsuppe (typisches Thaifruehstueck).
Weil's so schoen war in Mae Sariang und Jan nen steifen Hals hatte von der Nachttour, beschlossen wir 2 Naechte zu bleiben und eine kleine Tagestour an die burmesische Grenze zu machen.
Die bildlichen Eindruecke davon hier:
Dort oben in den Bergen ist die Zeit echt stehen geblieben! Die Haeuschen direkt am Flussufer auf Stelzen gebaut, die Kiddies spielen auf der Strasse und die Menschen liegen in der Haengematte, wenn sie gerade nichts zu tun haben...
Im letzten Doerfchen das erreichbar ist mit dem Motobike haben wir gehalten.
Der Mann der die dortige Malariaclinic betreut, ein Haeuschen mit einem Mikroskop und einigen Leizordnern, konnte ein paar Brocken Englisch und mit den paar Brocken Thai von Jan konnten wir uns ein bisschen mit ihm austauschen. Also haben wir dort noch gegessen, ein Bierchen mit ihnen getrunken und Jan wurde noch dazu gezwungen Thai Karaoke zu singen (auf Thai natuerlich hehe ), dann fuhren wir zurueck ins Staedchen.
Wie Ihr seht erlebe ich keine total spektakulaeren Sachen, aber sehe jeden Tag so beeindruckende Landschaften und Situationen und mache neue Erfahrungen, dass ich hier stundenlang erzaehlen und schwaermen koennte.
Aber erstens habt Ihr garnicht so viel Zeit zu lesen und zweitens haben mich die letzten 3 Kapitel ca. 8 Stunden im Internetcafe gekostet.
Melde mich also wieder wenn ich ins naechste internetverbundene Oertchen komme und Zeit finde und berichte von den neusten Erlebnissen und meinem Geburtstag....
Vielen, vielen Dank fuer Eure vielen Emails, Gaestebucheintraege und Geburtstagsglueckwuensche! Es ist toll Nachrichten von zu Hause zu bekommen!!!
Ich werde jetzt mal schauen wo ich heute abend noch meine Massage her bekomme...
In diesem Sinne entspannte Gruesse aus Pai!!!
Aufbruch: | 04.01.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.01.2011 |
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