Einmal über den Tellerrand und zurück
Argentinien: Buenos Aires und schon wieder 3 Monate vorbei
Die letzte Woche Suedamerika...
Am Dienstag, den 21.09.10 kam ich also morgens frueh in Buenos Aires an ( man beachte bitte, dass heute der 03.10. ist, ich also nur unglaubliche 2 Wochen mit dem bloggen hinten dran bin!!! .
Ich machte mich per U-Bahn nach Santelmo auf, den Stadtteil in dem ich mir das Hostel gebucht hatte (America de Sur Hostel auf Hostelbookers, 45 Pesos (keine 10 Euro) inkl. Fruehstueck, 4er Dorm).
Das schwedische Paaerchen, das ich spaeter kennenlernen sollte, hatte das einen Tag vor mir auch getan und ist tatsaechlich auf den 5 Minuten Fussweg vom Busbahnhof zur U-Bahn um ihren Rucksack mit den Wertsachen erleichtert worden!!! Und ich hatte gedacht, ich haette den gefaehrlichsten Teil SA hinter mich gebracht, in dem Moment, in dem ich auf argentinischen Boden getreten bin!
Na ich erzaehl euch die Geschichte kurz! Fuer euch ist das ja nicht so eine alltaegliche wie fuer uns Leute, die durch SA reisen!
Also den beiden wurde Sonnencreme auf den Ruecken und die Hose gespritzt. Eine (vermeindlich) nette aeltere Dame wollte "helfen" und fing an Lindas Ruecken und Hose abzuwischen. Die beiden merkten schon, dass da was faul war. Sie hatten diese Geschichte auch schon gehoert.
Aber es kamen immer mehr Leute dazu, so ca. 5 meinen sie und sie fanden sich gegen eine Mauer gedraengt. Alex sagte noch, dass sie sich gut an ihren Taschen festhalten muessten und auf keinen Fall die Rucksaecke abnehmen sollten. Und ploetzlich war Lindas Daypack (das ist der kleine Rucksack, den man vor der Brust traegt, wenn der grosse Rucksack hinten drauf ist) weg!
Mit samt der Spiegelreflex, der Digicam, dem Netbook, USB Sticks, Kreditkarten,.....
Das einzige Glueck das die beiden hatten war, dass Alex die Ausweise und eine Kreditkarte bei sich hatte, denn die beiden flogen eine Woche spaeter nach Neuseeland.
Ja, so kann's einem auch ergehen und einmal mehr bin ich dankbar, dass mir noch keine ernsthaften Sachen passiert sind (wenn ich auch immernoch weinen koennte, dass mein Indientagebuch weg ist!!! )
Long story short, bei mir klappte alles bestens und ich wurde in mein 4er Dorm einquartiert und viel erst einmal ueber das ausfuehrliche Fruehstuecksbuffet her!
Der Gemeinschaftsbereich des America de Sur Hostels:
Ich habe das Gefuehl je laenger ich reise, desto schicker wird's... liegt wahrscheinlich daran, dass ich in immer westlichere Laender reise, je laenger das geht!
Eigentlich sollte die letzte Woche fuer Organisation reserviert sein.
Es musste sich ueber Australien informiert werden, wiedermal ein Lonely planet umgetauscht werden und alles besorgt, was dort nur noch teurer sein wuerde.
Ausserdem wollte ich euch gerne auf den neuesten Stand bringen, damit wir gemeinsam in die neuen 3 Monate starten koennen.
Ich freute mich schon auf lange Wifi Sessions, mit meinem in Paraguay neu erstandenen Netbook! Endlich nicht mehr warten muessen, bis man ein ueberteuertes Internetcafe mit uralten, schlechten Rechnern findet. Einfach im Hostelbett sitzen und tippen...
Leider machte mir mein Acer aber einen deftigen Strich durch die Rechnung! Er hatte mir anscheinend doch nicht verziehen, dass ich ihn beim ersten Skypetelefonat mit Mama habe runter fallen lassen und hat erstmal garnichts mehr gemacht.
Also kamen erst einmal 3 Tage auf mich zu, an denen ich wirklich ALLE Vokabeln auf spanisch gelernt habe, die was mit PCs und Informatik zu tun haben!
Wiedermal long story short - ich hab's fuer gar nicht soviel Geld, aber dafuer viel Zeit sogar repariert bekommen.
In meiner Computerfreien Zeit traf ich Franzi und David (aus Iguazu) wieder und lernte auch das schwedische Paaerchen Alex und Linda kennen.
Mit ihnen bummelte ich ein wenig durch die Stadt, ansonsten verbrachten wir viel Zeit quatschend im Hostel, wo ich uebrigens jeden Tag 2x Kuerbissuppe kochte! Mei war des lecker! Und ich werde bis heute noch deswegen verarscht!
Um Buenos Aires nicht zu verlassen ohne wenigstens das wichtigste gesehen zu haben und trotzdem nichts selbst organisieren zu muessen, beschlossen Linda, Alex und ich, den Touribus zu nehmen.
Damit ihr nun auch wisst, was man in BA gesehen haben muss und weil hier die Internetverbindung so schnell ist hab ich euch davon ein Paar Bilderchen hochgeladen:
Der Wandel...
Die ganzen letzten Wochen war ich wirklich reisemuede gewesen und habe mich sehr darauf gefreut bald in Australien zu sein und dort arbeiten zu gehen.
Den Rucksack auspacken, wissen in welchem Bett ich die naechste Nacht schlafen werde, nichts zu planen und keine neuen Eindruecke verarbeiten zu muessen. Das alles mag sich fuer euch nach Luxusproblemchen anhoeren, sind es auch, aber das war nun eben in den letzten 9 Monaten mein Alltag und, wie ja auch viele von euch schon langer erwartet haben, fand ich, dass ich wirklich eine Pause brauchte.
Doch dann, 2 Tage vor meinem Abflug unterhielt ich mich mit den Schweden ueber ihre Plaene (sie sind gerade 2 Monate in ihrer ein jaehrigen Reise). Das naechste Land sollte Neuseeland sein, dann Australien und dann machen sie sozusagen das gleiche wie ich.
Sie erzaehlten ueber den Bus den sie fuer NZ (Neuseeland) gebucht hatten usw. ...
Ausserdem lernte ich eine Englaenderin kennen, die Ende 50 war und auch schon einige einjaehrige Reisen hinter sich hatte. Mit ihr unterhielt ich mich lange ueber die Reiserei, die Erfahrungen, was Indien aus einem macht und und und.
Waehrend dieser Gespraeche mit seelenverwandten Leuten entdeckte ich nach und nach wieder meine eigene Reiselust und ich konnte, wie Teresa es mir einige Tage zuvor empfohlen hatte, wieder "ja" zu meiner Reise sagen!
Ich hatte wirklich Lust NZ zu sehen und fand es ploetzlich ganz doof es auszulassen.
So warf ich also meine Plaene ueber den Haufen und beschloss am Sonntag Nacht nicht nach Sydney zu fliegen, sondern schon bei der Zwischenlandung in Auckland (NZ) auszusteigen und mir NZ fuer ungefaehr 5 Wochen anzuschauen, bevor's nach OZ (Australien) geht!
Am spaeten Abend des 26. September machte ich mich also auf den Weg zum EZE Flughafen von Buenos Aires, um den 13 Stunden Flug nach Auckland anzutreten.
Zum letzten Mal all diese exotischen Namen auf den Flugzielen:
es geht nach Chile, Brasilien, Panama, Australien, Venezueela, USA, Paraguay....
Immernoch finde ich es krass, dass ich jetzt an Orten bin, wo diese Laender einfach Nachbarlaender sind!
9 Monate....
...waren das jetzt schon!!!
Kaum zu glauben!!! Es fuehlt sich garnicht so an - ich weiss noch genau, wie Andy am Muenchner Flughafen zu mir gesagt hat, dass ich jetzt zum Checkin muesse, da ich gleich auf ne Weltreise ginge und ich dann im Mc Donalds auf'm Klo in den Spiegel schaute und ploetzlich realisierte, dass es JETZT losgeht und ICH das tatsaechlich bin, die da geht!!!
Und es fuehlt sich auch total wie 9 Monate an, wenn ich zurueckdenke was ich alles gesehen habe, wen ich kennengelernt habe...
Sebas und Jan, die mir beibrachten wie man in SEA Moped faehrt, die Typen die uns in Vietnam das Geld aus der Tasche ziehen wollten wegen des angeblichen Unfalls, Anja in Singapur zu besuchen, die traumhaften Wochen auf den Inseln in Thailand, die Angst nach Indien zu fliegen, das Glueck Juerg und Rick zu treffen, mich mit buddhistischen Moenchen an der tibetischen Grenze ueber Eintopfrezepte unterhalten und Indien ertragen und moegen gelernt.
Ich war tatsaechlich am Titicacasee! Und habe mich mit einem Indigena ueber sein Volk unterhalten, das im Dschungel Geister aus den Baeumen kommen sieht und in 5000 Metern Flamingos bei der Futtersuche zugeschaut und bin an der Copacabana entlang spaziert.
Ausserdem passieren zu Hause die unglaublichsten Dinge!!!
Meine Freundinnen bekommen Kinder!!!
Ja! Es ist schon ne ganzschoene Zeit wenn ich so darueber nachdenke! Wow, ich habe ein dickes Grinsen auf dem Gesicht und bin gluecklich! Ich freue mich, dass es noch nicht vorueber ist!!!
Neuseeland, da wo die Natur noch pur ist und wo es so gruen sein soll! Das passt mir jetzt perfekt nach all der Tristess der Anden.
Und wieder einmal moechte ich mich bei euch bedanken, dass ihr euch immernoch so sehr dafuer interessiert, was ich mache und fleissig Lebenszeichen von euch gebt!
Zu wissen, dass ihr immernoch da sein werdet, wenn ich wieder nach Hause komme, auch wenn ich die ganze Zeit nicht fuer euch da sein konnte, macht die ganze Reise um so viel besser, denn ich fuehle mich sicher und geborgen!
Bis bald also meine Lieben, wenn ich euch von meinen Erlebnissen am anderen Ende der Erde erzaehlen werde!
Liebste Gruesse,
Verena
Aufbruch: | 04.01.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.01.2011 |
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