Einmal über den Tellerrand und zurück
Indien: Durch Bihar nach Varanassi
Also wie schon erwaehnt die Fahrt von Darjeeling durch Varanassi war hart!
Erst mal die obligatorische Karte, sonst wisst ihr ja garnicht was ich meine
Zunaechst ging's 4 Stunden in einem sogenannten Shared-Jeep ueber die Serpentinen runter ins Tal nach Siliguri.
Das heisst man mietet keinen ganzen Jeep, es ist also eher ne Mischung aus Taxi und Bus. Wir sassen gan hinten und vor uns ne indische Familie.
Hier bekam Rick seine erste Deutscheinheit, ein sehr wichtiger Satz:
STINKT NACH SCHWEISS!
Mir war eh schon schlecht von den nicht vorhandenen Fahrtkuensten unseres Drivers kombiniert mit dem schlechten Fahrbahnbelag und nicht endend wollenden Serpentinen...und dann noch die gute, dicke, indische Mama mit ihrem synthetik Sari....mhhhhh!
In Siliguri versuchten wir erst einmal ein Zugticket zu bekommen. Nach ewigem suchen und anstehen in mehreren Schlangen war klar, der Zug war voll und nicht mal wir Touris (normal koennen wir die sogenannte Tourisquota oder Emergency Quota buchen) bekamen ein Ticket.
Also besorgten wir uns doch ein Busticket fuer den Uebernacht Super-Deluxe-Privat-Bus, der um 17 Uhr starten sollte. Es blieb also gerade noch Zeit fuer ein essen, denn um 16 Uhr sollten wir beim Bus sein!
Natuerlich fuhr der erst um 18:30 Uhr los - es war so uebel heiss in dem Bus aber wir konnten nicht aussteigen, denn es konnte keiner sagen, ob der Bus in 2 oder 200 Minuten losfahren wuerde....
Wir legten uns auch noch mit dem Betreiber an, denn Juerg un dich mussten auf der letzten Bank fahren und die Spassvoegel machten einfach aus den 5 Sitzplaetzen 7!
Es war suuuuper mit 5 Indern die ganze Nacht um Platz zu kaempfen.
Ich fuehre es jetzt nicht weiter aus - die Nacht war schlimm, geschlafen habe ich kaum!
Draussen sah ich das groesste Elend in Indien auf der kompletten Reise. Die Huetten waren noch kleiner als sonst schon, die Menschen sahen sehr arm aus und ueberall konnte man die ganzen Familien in Ziegelfabriken arbeiten sehen. Ziegelsteine werden noch von Hand hergestellt in Indien...Schlimm!
Spaeter habe ich nachgelesen. Bihar (der Staat durch den wir da gefahren sind) ist der aermste Indiens mit 250!!! Mio Einwohnern!
Um 9 Uhr (das waren schon 24 Std. nachdem wir gestartet waren) kamen wir in Patna an.
Die fertigste Stadt die ich jemals gesehen habe. Ricks netter Nebensitzer beorgte uns noch eine Rickscha zum Bahnhof. Die Fahrt dahin war ein Kampf! Die Strassen waren so verstopft, die Rickschas noch voller als sonst immer - es sah aus wie ein Exodus! Ich weiss bis heute nicht was da eigentlich los war. Wahrscheinlich nur der taegliche Wahnsinn!
Es kostete uns 3 Stunden Tickets zu bekommen und das Gleis zu finden. Kein Mensch konnte uns zuverlaessige Infos geben, dafuer konnten sie ganz toll starren und grinsen, wenn wir von ganzen Horden bettelnder Kinder umrundet und angestupst wurden...
Fuer die 170km bis Varanassi hat der Zug dann schlappe 5 Stunden gebraucht - es hatte 45 Grad heiss (falls sich jemand fragt wie sich das anfuehlt, Foen auf heisse Stufe stellen und sich ins Gesicht blasen!) und wir fuhren auf der Gepaeckablage mit - besser als auf dem Boden, aber halt direkt unter dem Dach...
Man will ja auch etwas zu erzaehlen haben!
Was macht der Touri da?! Da muss man doch erstmal hinstarren!!!
(Rick hat nur sein Pflaster gewechselt -Attraktion!)
Nachdem wir zwei abartige Guesthaeuser gesehen haben, fanden wir geucklicherweise ein sehr angenehmes, OMs GUESTHOUSE fuer 250rs (Hauptsaison 350rs) fuer ein 3er Zimmer! Wir konnten den Kuehlschrank und die Kueche mitbenutzen, es gab ne Dachterasse und der Besitzer war sehr nett! Ungewoehnliche Kombination fuer Indien!
Zu viel mehr als duschen, essen und ein Bier auf der Dachterasse hat's dann nicht mehr gereicht, nach 33 Stunden unterwegs!
Varanassi, die heilige Hindustadt am Ganges.
Der Ort an den die Hindus kommen um ihr rituelles Bad im Fluss zu nehmen und ihre Toten zu verbrennen und die Asche in dern Ganges zu streuen...
Uns gefiel es sehr gut hier!
Die Altstadt ist noch sehr gut erhalten - es sind kleine Gassen ueberall hoert man zeremonielle Musik, Glocken und Trommeln und Singsang und natuerlich ist alles voller Kuehe...
Auch ein bisschen shopping war angesagt! Wir drei sind ein gutes Team! Genuegend Leute um ein paar Sachen zusammen zu bekommen, Juerg mit seiner humorvollen Verhandlungsart, Rick, der sich gerne nach dem aufwachen zurecht legt, welche Verhandlungstaktik er beim naechsten mal fahren wird und ich, als typisches genervtes und strenges Frauezimmer, das sich nur noch am Ende einmischt und sagt, "nein, das ist alles was du bekommst, my friend!"
Hehe, mittlerweile ist das echt der groesste Spass!
Und Rick bekommt mehr Deutschunterricht:
WIE VIEL?
ZU TEUER ! und Zahlen natuerlich
Strenge Miene um auch sicher zu stellen, dass mir as Oberteil auch passen wird, das sie mir schneidern und dass ich auch die Farben bekomme, die sie mir versprochen haben...
Sonst kann man sich bei den Schlitzohren echt auf nichts verlassen...
Und noch mehr Eindruecke aus den Gassen von Varanassi
Rick wird nicht muede zu sagen, dass er noch nie im Leben soviel Scheisse (Entschuldigung) gesehen hat!
Naja, sogar fuer mich aus dem Allgaeu kommend, ist das hier krass!
Auf der Dachterasse laesst es sich abends am besten aushalten. Dort kommt wenigstens Wind auf!
Die Affen finden das auch gut!
Und DIE Affen auch! ;D
Am letzten Abend schauen wir uns noch die Zeremonie am Maingat an!
Tolle Stimmung, direkt am Fluss bei Sonnenuntergang findet die Shiva Zeremonie statt. Wir haben nicht genau verstanden was sie getan haben, aber es war Livemusik und die Moenche haben mit viel heiligem Raeucherzeug und Glocken "rituelle Bewegungen" gemacht
Sorry fuer meine Banausenhaftigkeit!!!
Nach drei Naechten, davon zwei ohne Ventilator wegen Stromausfalls, beschlossen wir weiter zu ziehen richtung Agra, dem zweitletzten Ort den wir noch in der Hitze besuchen wollten, bevor es in die Auslaufer der Himalayas, nach Dharamsala gehen sollte....
Aufbruch: | 04.01.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.01.2011 |
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