Australien 2010/11

Nach einem sehr bewegendem Abschied in Plaue am Bahnhof ging es bei uns los mit dem Zug in Richtung Frankfurt über Würzburg. Mit unserem "Schönes-Wochenend-Ticket" erreichten wir dann auch in Frankfurt angekommen relativ schnell die Wohnung von Toms Verwandten. Jutta, Toms Opas Cousine und ihr Mann Dieter haben uns mit offenen Armen empfangen und wir kamen während der letzten 3 Tage in den Genuss ihrer berühmten Gastfreundschaft. Gleich am ersten Abend gab es auch das erste Highlight unseres Trips. Toms Großeltern, die auch in Frankfurt waren haben uns alle in ein Äthiopisches Restaurant eingeladen. Die Küche aus dem Land im Osten Afrikas, welches immer noch an den Folgen eines schweren Bürgerkrieges leidet war ausgesprochen lecker und wie wir von Toms Opa erfuhren auch sehr nahrhaft. Im Prinzip läuft das Essen dort als Gruppenaktivität ab, in der man sich sogar den Teller teilt. Für uns 6 Personen wurden 2 Teller gereicht, auf denen es eine Auswahl an äthiopischen Gerichten gab, um eine geschmacklich Übersicht zu bekommen. Dazu gab es Fladen aus Hirse, welche wie Wissenschaftler herausfanden, alle für den Körper wichtigen Inhaltstoffe bereithält. Hirse ist das Hauptnahrungsmittel der Äthiopier und wird erst seit neuestem in Deutschland angebaut. Soviel erklärte uns Toms Opa bis wir dann mit dem Essen begannen. Im Prinzip reißt man sich ein ca. Handflächen großes Stück ab und greift sich damit etwas vom Teller. Es wird also an Besteck gespart. Toms Großeltern waren mit dieser Art zu essen sehr vertraut aufgrund ihrer vielen Reisen in afrikanische und südasiatische Länder in denen vor allem Toms Opa an vielen Projekten der "Gemeinschaft für technische Zusammenarbeit" (kurz: GTZ näheres auf www.GTZ.de) mitwirkte. So erzählte er uns auch, dass die vielen Schulen die er in Äthiopien mit seinem Team erbaut bzw. modernisiert hatte dem Krieg zum Opfer gefallen waren und heute nur noch wenige benutzbar sind. Außerdem berichteten die beiden uns von ihrem ehemaligen Nachbarskind, aus der Zeit als sie in diesem Land lebten, welches sie heute noch finanziell unterstützen. Ausschlaggebend war, dass ihre Oma bei der sie lebte damals nicht die 2,50 DM hatte um das Kind in der Schule anzumelden (!). Seitdem schicken sie jährlich Beträge um sie in ihrer Ausbildung zu unterstützen. Gerührt und beeindruckt von der Geschichte zeigte sich, wie wir alle auch, der Koch und Restaurantbesitzer und schenkte uns kurzerhand eine Flasche Honigwein, welcher ein äthiopisches Nationalgetränk darstellt und ein wenig wie Met schmeckt.
Nach diesem wirklich sehr interessantem und beeindruckendem Abendessen verabschiedeten sich Toms Großeltern von uns mit der Bitte auf uns Acht zu geben. So endete der erste Tag unseres Abenteuers.