Australien 2010/11

Reisezeit: September 2010 - Juli 2011  |  von Konrad A.

Wüstengrüße

Vor 7 Wochen landete unser Flieger, nach Zwischenstopp in Sydney, auf dem Yulara Airport. Der Anflug wurde mit dem besten Ausblick auf den Ayers Rock, die Olgas und eine sorgenlose Zukunft in der Wüste noch versüßt. Kaum gelandet wurden wir auch schon von unserer neuen Chefin Frances von Housekeeping-Abteilung und dem Hotelmanager (!) des Desert Garden Hotels im Ayers Rock Resort begrüßt. Es folgte eine kleine Rundfahrt durch die "Stadt" und 30 Minuten später wurden wir in unserem neuen zuhause abgesetzt, wobei die 30 Minuten keinesfalls auf die Größe Yularas schließen lassen, wir sind nur sehr oft im Kreis gefahren. Das Resort ist passenderweise kreisförmig aufgebaut und es reihen sich die superluxuriösen "Longitude 131" Zelte an den Campground, das "Desert Gardens" Hotel, das "The Lost Camel" Hotel, die "Emu Walk Apartments" und das "Sails in the Desert" Hotel. Dazu kommen noch kleine Außenstützpunkte von Polizei und Feuerwehr sowie ein kleines Krankenhaus. All diese Hotels sind teuer bis verdammt teuer und ganz allgemein auch überteuert, was generell negative Gastmeinungen auslöst, aber die Betreiber nicht wirklich stört, denn erstens gibt es keine Konkurrenz und zweitens schaut man sich den Ayers Rock eh nur einmal im Leben an. So ist es zu mindestens in unserem Hotel ganz und gar nicht untypisch Gastbeschwerden über nicht funktionierende Klimaanlagen, dreckige Handtücher, nicht geputzte Zimmer und vor allem Insekten im Raum zu hören. Diese Palette spielt sich mindestens einmal täglich ab und wiederholt sich meistens noch 2 mal in umgekehrter Reihenfolge. Das ganze wär ja halbwegs verständlich, wenn man bedenkt, dass das Hotel 40 Jahre alt ist, die Klimaanlagen nicht mit dem diesjährigen feuchten Wetter zurechtkommen (Niederschlagsmenge hat sich nach 5 Jahren Dürre nun auf das doppelte des Normalwerts eingepegelt), die Wäscherei heillos überfordert ist und die Wüste eben nur so vor Insekten brummt und summt, aber es werden eben auch gleich mal dicke 400$ für eine Nacht in einem unserer normalen Doppelzimmer berechnet, wenn man statt die Aussicht auf den Pool zu genießen lieber den Ayers Rock (Uluru = Stein mit Wasserlöchern Aboriginisprache) bestaunt werden es ganz schnell mal 500$, dann bleiben die meisten natürlich auch 2 Nächte, weil sie sich gern den Uluru und die 50km entfernten Olgas (Kata Tjuta = Viele Köpfe), die sich ebenfalls im Uluru-Kata Tjuta-Nationalpark befinden, ansehen möchten. Dazu kommen noch 300$ für den Flug und schwuppsdiwupps hat man samt überteuertem Essen und Trinken (1,5l Flasche stilles Wasser kostet 6$) schon mal 1800$ (1500€) für 2 Nächte für 2 Personen ausgegeben. Für den Preis hätte ich ehrlich gesagt auch keine Lust wegen Klimaanlage oder Insekten anzurufen sondern lieber einen Butler, der es für mich macht. Naja man muss aber auch bedenken, dass wir wirklich in der Mitte vom Nirgendwo sind und man allein bis zum nahegelegenen Alice Springs 500km fahren muss, ganz zu schweigen von den 2000km nach Perth, Adeaide oder Darwin (West, Süd oder Nord, nach Osten geht's nicht). Dementsprechend steigen Transportkosten, aber dafür sind wir ja billig. Arbeiten Tag ein Tag aus für den (meiner Meinung nach) angenehm hoch liegenden australischen Mindestlohn, freuen uns des Wetters, passen unsere Arbeitsleistungen bei zu viel Stress gern auch mal an das Hotelniveau an und genießen die Zeit in der Wüste. Uns gleich tun das 700 andere Mitarbeiter, die nicht nur für die Hotels sondern auch für die Tankstelle, die oben genannten Außenstationen des öffentlichen Dienstes, den Flughafen oder den "ResClub" (Club für Angestellte) arbeiten. Wir sind alle gemeinsam in einer Wohnanlage hinter dem Outback Pioneer Hotel (der Budgetschlafstätte mit Hostelniveau und Hotelpreisen) untergebracht. Für Supervisor, Manager und Langzeit Yularaner gibt es Einzelwohnungen, für den Rest die sogenannten Share-Share WG's, in denen sich maximal 4 Leute Bad und Küche teilen. Der wichtigste Teil unserer kargen Wohnungseinrichtung bildet bei täglich 37 Grad die Klimaanlage, die wir auch nachts laufen lassen, denn es kühlt erst gegen 12 auf unter 25 Grad herunter. Tagsüber hilft dann eigentlich nur verdammt viel Wasser zu trinken und Sonnencreme in massenhaften Mengen aufzutragen. Wobei Tom meistens drinnen ist um seine Zimmer zu putzen, viel mehr macht seinen Tagesablauf als offizieller Housekeeper des Housekeepingdepartments im Desert Gardens Hotel auch nicht aus. Er bekommt am Morgen seine 14-18 Räume zu geteilt, die sich in "belegt" und "abgereist" unterteilen. Dann muss er die "abgereisten", die auch auf der Liste für die "anreisenden" stehen gleich morgens fertig machen. Danach wird das Zimmer von einem der Supervisor gecheckt. Diese machen dann eine Liste für den Houseman, was an Handtüchern, Papierkram, Tassen und Duschvorhängen noch fehlt und schon komme ich ins Spiel. Laufe von Raum zu Raum bin 90% des Tages draußen, genieße die Naturschönheiten, die die Wüste zu bieten hat und arbeite in gemächlichem Tempo meine Jobliste ab. Wenn es dann Punkt 13 Uhr zum Mittag kommt treffen wir uns meistens das erste Mal, denn Tom fängt schon 8 Uhr morgens in den etwas "billigeren" Räumen mit Blick auf Pool und ich bin ab 10:30Uhr Houseman in den Schöne-Aussicht-Zimmern. Seltsamerweise genießen die wenigsten Gäste die traumhafte Aussicht von ihrem Balkon, da es ihnen zu heiß draußen ist. Mittags gibt es immer eine neue kulinarische Schönheit und wir schwelgen in Komplimenten für den Koch, zu mindestens war das so in der ersten Woche. Man gewöhnt sich eben doch schneller an die "schönste halbe Stunde unseres Tages", aber ich werde sie glaube ich trotzdem vermissen. Nach dem Essen geht's für Tom weiter mit Räume putzen und für mich beginnt der entspannte Part des Tages, denn vor dem Essen kommen die Reisegruppen an und bis dahin müssen die Zimmer fertig sein, danach kommt es immer darauf an, wie viel Lust die Supervisor haben schon mal den nächsten Tag vorzubereiten und noch ein paar Räume extra zu checken. Zum Glück hab ich die faulsten Supervisor der Welt und man geht meistens vom Lunch in eine Nachmittagumspannende Cafepause in Frances Chefbüro über. Im Prinzip resultiert das in allgemeiner Freiheit darin wie ich meine Arbeit einteile, solang ich fertig werde. Ich muss jeden Tag neben dieser Jobliste auch die Housekeeper in meinem Bereich unterstützen in dem ich dreckige Laken einsammle und schon mal Betten abziehe in Zimmern in denen sie noch nicht waren. Also wird meistens im Zimmer der Fernseher angemacht und ich schaue nebenbei CNN-News. Danach müssen frische Handtücher und Laken in die Lagerräume einsortiert werden und die Rezeption ruft auch immer mal wieder an (ich hab ein richtiges WalkieTalkie!). "Rezeption to 300 Houseman", dann ich: "Go ahead!", dann folgt der Auftrag und ich antworte abwechselnd mit "No worries!", "Yap!" oder "Copy that!" Echt klasse, ich hab das Gefühl man wird mit mehr Respekt behandelt, sobald mein eine direkte Leitung zur Rezeption, den Portiers, den Handwerkern und meinen Supervisorn hat. Die Gäste denken dann immer man weiß alles. Danach sammle ich noch fix den Müll ein und fülle die Chemikalien auf, die die Housekeeper benutzt haben. Wenn euch nun der Gedanke kommt, dass das ganz schön wenige Aufgaben sind, um die 5 einhalb Stunden nach der Mittagspause bis Schichtschluss zu füllen, dann habt ihr verdammt noch mal Recht! Es kommt nämlich noch meine Lieblingsaufgabe. Die letzte Liste des Tages. Ein bisschen Alibiarbeit muss ein Supervisor ja dann doch machen und so checken sie, nachdem sie vormittags so um die 40 Räume gecheckt haben, nochmal so ca. 5 am Nachmittag. Wenn dann alle außer mir gegen 5 nach Hause gehen fange ich an. Diese Räume werden nicht mehr vergeben, weil es in der Wüste eher seltener Laufkundschaft gibt, also mach ich alle fertig und setz mich in den letzten, tu so als hätte ich 500$ bezahlt und schau nochmal ein Stündchen Fernsehen oder gehe in die Cafeteria und trink einen kostenlosen Tee, dusche schon mal oder fahre mit dem Golfkart durch die Gegend (gut das hab ich getan bis vor zwei Wochen, aber dazu später). Dann ziehe ich mich um und schließe die Tür. Ihr seht also der Beruf des Housemans ist echt angenehm, wobei ich aber sagen muss, dass es hier im Hotel generell nach der Regel läuft: Wenn du deine Arbeit machst ist mir egal wie du es anstellst! Und ich habe auch noch nie einen Job nicht ordentlich gemacht um mehr Pause machen zu können. Früher als um 7 kann ich eh nicht Schluss machen, weil die Rezeption bis um 7 mit Gastwünschen bei mir anruft. Da bin ich also "in Bereitschaft".

Tja und nach den ersten zweieinhalb Wochen ist Tom nach Sydney geflogen um Urlaub zu machen, da war ich das erste Mal allein in 6 Monaten. Da kommt man schon ins grübeln, vor allem da es in unseren Planungen immer hieß: "Naja und dann machst du den Urlaub mit Pia und dann fliegen wir schon fast wieder zurück" Und dieses "fast schon" ging los. Fragen wie "Was hat mir der Trip nach Australien gebracht?", "Würde ich es wieder so machen?", "Haben wir etwas falsch gemacht?"... tauchten auf und auch wieder ab, denn so viel Zeit hatte ich neben arbeiten und mich mit Eric und Matze treffen gar nicht. Ersterer aus Leipzig und Zweiterer (Was ein Wort! Man wo ist mein deutsch hin?) aus Münster. Wir sind an Pool, in der Sporthalle, beim Oettinger trinken, immer wieder enttäuschenden aber zur Gewohnheit gewordenen Abenden im "ResClub", Besuchen in Alice Springs und dem allgemeinen Arbeitstress in Yulara gute Freunde geworden und Treffen für nach Australien sind schon fast so fix wie die Sonne in der Wüste scheint. Die Freunde vom Roten Berg. Oder auch German Fear (Achtung Wortwitz mit Vier). Das sind die Namen, die wir hier bei anderen Yualaranern innehaben, denn Deutsche sind zum ersten Mal in Australien nicht typisch. Soweit ich weiß gibt es noch ein paar vereinzelt, aber man sucht sich ja auch nicht sondern bändelt lieber mit Neuseeländern, Australiern, Koreanern und Thailändern an. Es ist schon witzig, dass ich nun nach Deutschen, Ammis und Australiern am meisten Südkoreaner kenne.
So verging die Zeit ohne Tom wie im Flug, er kam vor 2 Wochen wieder und jetzt ist das Kapitel Ayers Rock auch schon fast wieder geschlossen. Dabei habe ich auch gut Geld sparen können. Zum Beispiel war ich seit 4 Wochen nicht mehr einkaufen denn es gibt immer "Take Away" vom Mittag. Zwar nicht gern gesehen, aber wir sind ja auch nicht doof und haben schon eine richtige Choreographie aus Beutel vorbereiten, Tasche öffnen, Essen in Beutel, Beutel in Tasche und weiteressen. Als Backpacker muss man eben die Chancen nutzen, die sich einem bieten und da das Essen eh in rauen Mengen weggeschmissen wird, nachdem alle fertig sind gibt es auch kein schlechtes Gewissen. Natürlich haben es auch die im Hotel benutzten Shampoo-, Tee-, Kaffee-, Toilettenpapier- und Lakenmarken zu uns in die Wohnung geschafft. Man findet sich eben zurecht.

Ein paar schöne und auch augenöffnende Erinnerungen behalte ich mir natürlich an die Zeit in der Wüste. Zum Beispiel mein Trip mit Eric nach Alice Springs für 3 Tage in denen außer "billiger" Bierpreise (in Yulara kostet der Kasten 50$), Pool und Filmschauen auf dem eigenen Hotelzimmer auch erste intensivere Erfahrungen mit den Aborigines gemacht wurden. Alice Springs wird nämlich leider von sehr vielen "gescheiterten" Aborigines bevölkert, die vor allem in Seitenstraßen und Parks rumhängen und es der Stadt sehr schwer machen auch nur den Hauch von Charme zu entwickeln. Das Problem ist, dass das Gesetzbuch der Ureinwohner Australiens immer noch die Todesstrafe vorsieht. Diese wird natürlich nicht oder zu mindestens nicht offiziell ausgeführt und so werden die Sündigen eben einfach verbannt. Erster Anlaufpunkt im Outback: Alice Springs. Zu den typischen Straftaten gehört Alkoholgenuss in den hauptsächlich "trockenen" Gemeinden.
Daraus kann man eigentlich absehen, dass es hier zu krassen sozialen Problemen kommt. Die Warnung : Geh ab der Abenddämmerung nicht mehr allein raus. Sollte durchaus ernst genommen werden. Der Alkohol lässt hier viele am Rad drehen. So werden pro Jahr ca. 390 Menschen mit Stichwunden in das örtliche Krankenhaus eingeliefert - 99,9% davon Aborigines. Dabei leben hier nur etwa 5000! Alice Springs gehört zwar nur zum Stammesgebiet eines einzenen Stammes, aber die hier lebenden Ureinwohner sind bunt gemixt, was natürlich zu Reibereien führt. Sie leben in 19 Siedlungen außerhalb des Stadtkerns, die von der Stadt seit 1970 gestützt und versorgt werden. Dass die Gewalttaten meistens zwischen den Ureinwohnern stattfinden macht die Sache nicht besser und so wurden in den letzten paar Jahren Alkoholeinschränkungen eingeführt. Kein Alkoholverkauf vor 2 Uhr nachmittags und die von Backpackern so gern gekauften 4 Liter Weinkartons erst ab 6 und nur bis 9 Uhr abends.

Trotz all dieser Versuche die Menschen von den Straßen zu holen und Gewalt durch weniger Alkohol einzuschränken stellte sich uns ein erschreckendes Bild, als wir an einem Samstagabend feiern waren. In Gruppen von bis zu 50 Leuten bevölkern betrunkene Aborigines Parks, Seitenstraßen und Fußgängerwege. Es wird lauthals gestritten, gepöbelt und randaliert. Zwar kann man mit gesenktem Blick (es gilt als respektlos sich in die Augen zu schauen) und Straßenseitenwechselnd allen möglichen Problemen relativ einfach aus dem Weg gehen, aber es ist traurig, wie viele Menschen sich da aufgeben und ihren Frust über ihr gescheitertes Leben freien Lauf lassen. Es ist klar, dass all diese Menschen nicht in unserer ihnen aufgezwängten Welt klar kommen. Bei dem Versuch sich anzupassen haben sie ihre Würde und ihre Wurzeln aus den Augen verloren. Als eine der ältesten Kulturen der Welt haben sie es geschafft mindestens 60.000 Jahre in Australien zu überleben, durch Naturverbundenheit und Vertrauen in Traditionen und Techniken, die sich seit Generationen bewährt haben. Für sie steht die Vergangenheit vor dem Fortschritt und sie sind bis vor ca. 400 Jahren relativ gut mit dieser Taktik gefahren. Tja mal sehen ob wir es auch noch so lange schaffen, um explodierende Atomkraftwerke mussten sich die Aborigines jedenfalls nicht sorgen...
Für einen kleinen Schock und zweifelhaften Ruhm hat auf jeden Fall die Story gesorgt, in der ich vor 2 Wochen das hoteleigene Golfkart durch die Garagentür des Gepäcklagerraums gefahren habe. Ich werde gar nicht erst versuchen dies Geschichte mit den kaum funktionierenden Bremsen (30km/h auf 0 in 10 Metern) oder dem nicht existierenden Reifenprofil zu erklären, denn es glaubt mir eh keiner, dank der allgemeinen Bekanntheit meiner nicht gerade exzellenten Fahrkünste. Lustig war nur als Tom mir gleich nach seiner Rückkehr erzählte er hätte drüber nachgedacht beim nächsten Leihwagen auf die Versicherung zu verzichten, nach einem kleinen Lachanfall erzählte ich ihm die Golfkartgeschichte und das Thema war vom Tisch. Leider habe ich bei meinem Crash auch ein Fahrrad von einem 50-jährigen Schweizer über den Haufen gefahren, der seine Tour in Sydney per Drahtesel begonnen hatte und über Tasmanien nach Yulara gekommen war. Naja das gab natürlich erst mal eine dicke Portion schlechtes Gewissen und so boten wir ihm an ein paar Tage bei uns in der Wohnung zu übernachten. Das Angebot nahm Aurelio auch gleich an, nachdem er auf wundersame Weise sein Fahrrad repariert hatte (er fand die Geschichte auch noch witzig!). Er musste nämlich ein paar Tage auf die Erlaubnis warten durch Aborigine-Land in Richtung Perth zu radeln und war sehr froh die Übernachtungskosten zu sparen. Eine riesen Erleichterung für mich, denn wenn einem nach 7000 gefahrenen Kilometern das Fahrrad überrollt wird darf man meiner Meinung nach auch mal ordentlich sauer werden. Respekt also nicht nur für die sportliche Leistung der Tour und die technische der Reparatur, sondern auch für die durchweg beneidenswerte charakterliche Ruhe.

Am meisten genieße ich hier in Yulara aber die Überraschungen, die die Natur immer wieder zu bieten hat. Hier in der Wüste sind Anpassungsfähigkeit und das Suchen, Finden und Breitmachen in Nischen besonders wichtig. So hat sich die eine oder andere Art auch im oder gerade wegen des Resorts hier breit gemacht und man erlebt während der Arbeit immer wieder die kleinen täglichen Wunder.

Heute in dunkelrot, hinter dem Wolkenschatten sieht man den Ayers Rock, der bei jedem Wetter in einer anderen erdigen Farbe erstrahlt.

Heute in dunkelrot, hinter dem Wolkenschatten sieht man den Ayers Rock, der bei jedem Wetter in einer anderen erdigen Farbe erstrahlt.

Gleich am ersten Tag bekamen wir eine kostenlose Tour zum "Rock" und eine Demonstration der Aborigine Kultur...
Hier werden aus den getrockneten Zweigen eines bestimmten Busches...

Gleich am ersten Tag bekamen wir eine kostenlose Tour zum "Rock" und eine Demonstration der Aborigine Kultur...
Hier werden aus den getrockneten Zweigen eines bestimmten Busches...

...wird mit Hilfe eines Stocks zu Staub zermalen.

...wird mit Hilfe eines Stocks zu Staub zermalen.

Danach wird ein Stock im Feuer erhitzt und in den Staubhaufen gehalten. Der Staub haftet am Stock und wird ins Feuer gehalten. Daraufhin färbt er sich tief schwarz und wird formbar. Wiederholt man diesen Prozess ein paar mal erhält man irgendwann so einen Ball am Stock wie unser "Lehrer" Sammy. Das gute ist, dass die schwarze Masse nach dem abkühlen fest und verdammt hart wird. Genau wie ein guter Kleber. Er ermöglicht Metall mit Holz zu verbinden. So haben Aborigines seit 60.000 Jahren ihre Werkzeuge und Waffen hergestellt.
Das wusste ich noch nicht!

Danach wird ein Stock im Feuer erhitzt und in den Staubhaufen gehalten. Der Staub haftet am Stock und wird ins Feuer gehalten. Daraufhin färbt er sich tief schwarz und wird formbar. Wiederholt man diesen Prozess ein paar mal erhält man irgendwann so einen Ball am Stock wie unser "Lehrer" Sammy. Das gute ist, dass die schwarze Masse nach dem abkühlen fest und verdammt hart wird. Genau wie ein guter Kleber. Er ermöglicht Metall mit Holz zu verbinden. So haben Aborigines seit 60.000 Jahren ihre Werkzeuge und Waffen hergestellt.
Das wusste ich noch nicht!

Von unten nach oben: eine Art Allzweckwerkzeug mit feuergehärteter Spitze zum graben, hauen und holzbearbeiten oder auch Stock; ein Speer; ein Speerwerfer (die Aboriginetechnik Speere zu werfen erinnert ein wenig an diese Tennisballwurfgeräte, mit denen Hundebesitzer die Bälle ganz besonders weit werfen können); ein Hammer; eine Schüssel; ein Haarreif; noch ein Stock

Von unten nach oben: eine Art Allzweckwerkzeug mit feuergehärteter Spitze zum graben, hauen und holzbearbeiten oder auch Stock; ein Speer; ein Speerwerfer (die Aboriginetechnik Speere zu werfen erinnert ein wenig an diese Tennisballwurfgeräte, mit denen Hundebesitzer die Bälle ganz besonders weit werfen können); ein Hammer; eine Schüssel; ein Haarreif; noch ein Stock

die Freunde vom Roten Berg (von rechts: Matze und Eric)

die Freunde vom Roten Berg (von rechts: Matze und Eric)

Spaß im Pool

Spaß im Pool

Der tägliche Weg zur Arbeit.

Der tägliche Weg zur Arbeit.

Bei dem leckeren Buffet gab es selten Grund daheim zu kochen.

Bei dem leckeren Buffet gab es selten Grund daheim zu kochen.

Aber bei selbstgemachten Popcorn kann man ja nicht nein sagen

Aber bei selbstgemachten Popcorn kann man ja nicht nein sagen

Ansonsten verbrachten wir viele nachmittage beim Kreuzworträtseln,

Ansonsten verbrachten wir viele nachmittage beim Kreuzworträtseln,

Film gucken

Film gucken

und feiern!

und feiern!

Mit dabei auch ein paar kleine Freunde aus der Wüstentierwelt:
die Huntsman Spider, ungiftig, aber äußerst haarig und bis zu Handflächengroß jagt sie ohne Netz andere Insekten und sogar kleine Geckos.

Mit dabei auch ein paar kleine Freunde aus der Wüstentierwelt:
die Huntsman Spider, ungiftig, aber äußerst haarig und bis zu Handflächengroß jagt sie ohne Netz andere Insekten und sogar kleine Geckos.

Die Golden Orb Spider. Den Namen erhält sie durch ihr äußerst strapazierfähiges, goldenschimmerndes Netz. Sie steht unter Naturschutz, wer das Netz zerstört muss schon mit 500$ Strafe rechnen und bei Töten der Spinne kann es bis zur Gefängnisstrafe kommen. Natürlich genießt die Spinne diese Freiheiten und entwickelt sich prächtig im Resort.

Die Golden Orb Spider. Den Namen erhält sie durch ihr äußerst strapazierfähiges, goldenschimmerndes Netz. Sie steht unter Naturschutz, wer das Netz zerstört muss schon mit 500$ Strafe rechnen und bei Töten der Spinne kann es bis zur Gefängnisstrafe kommen. Natürlich genießt die Spinne diese Freiheiten und entwickelt sich prächtig im Resort.

Die Redback Spider, Verwandte der Schwarzen Witwe. Relativ klein, aber hochgiftig, kann sie mit einem Biss ein Kleinkind töten und bei schlechter Behandlung auch einem Erwachsenen gefährlich werden, allerdings ist seit der Entwicklung des Gegengifts seit 20 Jahren niemand mehr gestorben.

Die Redback Spider, Verwandte der Schwarzen Witwe. Relativ klein, aber hochgiftig, kann sie mit einem Biss ein Kleinkind töten und bei schlechter Behandlung auch einem Erwachsenen gefährlich werden, allerdings ist seit der Entwicklung des Gegengifts seit 20 Jahren niemand mehr gestorben.

Und ein kleiner Skink, eine der vielen Echsenarten, die hier bis zu einem Meter lang werden können. Dieser hier ist allerdings relativ gefährlich, da er, wenn er in Panik gerät, Menschen mit Bäumen verwechselt und an ihnen hochrennt. Wenn er dann seinen Fehler bemerkt verbeißt er sich gerne mal in Händen oder Füßen und lässt so leicht nicht los. Nicht nur der Verlust von Fingern sondern auch Blutvergiftung drohen, da sich die kleinen hauptsächlich von Aas ernähren.

Und ein kleiner Skink, eine der vielen Echsenarten, die hier bis zu einem Meter lang werden können. Dieser hier ist allerdings relativ gefährlich, da er, wenn er in Panik gerät, Menschen mit Bäumen verwechselt und an ihnen hochrennt. Wenn er dann seinen Fehler bemerkt verbeißt er sich gerne mal in Händen oder Füßen und lässt so leicht nicht los. Nicht nur der Verlust von Fingern sondern auch Blutvergiftung drohen, da sich die kleinen hauptsächlich von Aas ernähren.

Diese Raupenart hat sich eine ganz besondere Taktik gegen die Angriffe von Ameisen ausgedacht. In langen Ketten (hier ca 30 Tiere) bewegen sie sich durch die Gegend, denn allein sind sie ein leichtes Opfer für die in rauen Mengen auftretenden Ameisen (hier bis zu 2cm groß!).

Diese Raupenart hat sich eine ganz besondere Taktik gegen die Angriffe von Ameisen ausgedacht. In langen Ketten (hier ca 30 Tiere) bewegen sie sich durch die Gegend, denn allein sind sie ein leichtes Opfer für die in rauen Mengen auftretenden Ameisen (hier bis zu 2cm groß!).

© Konrad A., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Reisebericht soll für alle sein, die vielleicht ein paar warme Gedanken im bald kalten Deutschland brauchen. Außerdem soll er natürlich beruhigend auf alle wirken, die sich Sorgen machen wir könnten unser Abenteuer nicht bewältigen oder dabei Schaden nehmen. Mal sehen wie gut wir bei der Sache bleiben...
Details:
Aufbruch: 07.09.2010
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Juli 2011
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Konrad A. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.