Australien 2010/11
Endlich geht´s nach Melbourne
Nachdem wir den Höllenritt mit der Efi gemeistert hatten und endlich Newcastle erreichten parkten wir für die kommende Nacht an unserem favorisierten Parkplatz direkt am Hafen. Dort trafen wir auch wieder auf Rens der lustiger weise immer noch dort rumgammelte. Am nächsten Tag sind wir gleich früh zu Richard unserem vertrauten Mechaniker. Er hatte leider erst den Tag darauf Zeit also verbrachten wir den Tag am nicht weit entfernten See. Konrad ging es nicht besonders gut und somit gab's für ihn ein extra Nickerchen. Dann füllten wir noch etwas unsere Essensvorräte auf die in Canberra ganz schön gelitten hatte. Am Freitag( 17. Dezember) schafften wir die Efi früh zu Richard und gingen dann bis ca um 2 Uhr in die Bibliothek. Dann kam endlich der rettende Anruf mit der Meldung des Tages. Er hat die Efi wieder repariert und wie vermutet lag es nur an einer Kleinigkeit, um genau zu sein an einer kleinen Düse im Vergaser. Also gönnten wir uns noch kurz einen Foot Long Sandwich bei Subways und düsten frohen Mutes los in Richtung Melbourne.
Wir schafften es an diesem Freitag noch bis nach Wollongong. Es ist eine Art Vorstadt von Sydney die aber trotzdem so ähnlich wie Newcastle 200 Tsd. Einwohner umfasst. Hier parkten wir schön an der Strandpromenade (Wochenende Kostenlos) und gingen Abends ordentlich feiern. Da die Efi wirklich wieder gut lief öffneten wir auch die 2. Flasche Havanna Club, die wir noch vom November aufgehoben hatten. Wie wir fanden ein guter Moment. Im Club war es ganz nett und die Zeit verging wie im Flug. Die Bierpreise waren mit 5 $ pro Bier für australische Verhältnisse außerordentlich fair. Gegen um 3 wurde die Hütte dann auch geschlossen. Also machten wir uns auf dem Heimweg.
Der Abend hatte uns, mittlerweile ungeübten Trinkern, etwas mehr zugesetzt als wir dachten, somit dauerte es bis Mittag eh wir richtig aus der Knete kamen und produktiv wurden. Wenn man das so nennen kann. Wir checkten kurz die Bibliothek aus und chillten etwas am Strand. Dann haben wir uns auch noch überwunden zu Joggen. Die Promenade war so nett ausgebaut, da hat es richtig Spaß gemacht. Weil es am letzten Abend so schön war machten wir uns diesen Samstagabend wieder auf ins Partygeschehen. Leider waren Samstag alle Clubs mit Eintritt (Freitag war frei) also mussten wir etwas suchen bis wir etwas für unser Budget gefunden hatten. Diesmal ging es jedoch nur bis 1 Uhr.
So nun aber genug gefeiert nun wollten wir endlich was von Australien sehen. Nach dem morgendlichen Joggingprogramm und einem reichlichen Frühstück machten wir uns auf dem Princess Hwy auf Richtung Süden. Der Princess Hwy verläuft circa 1000 Kilometer entlang der Küste von Sydney bis nach Melbourne. Da heute das Wetter nicht ganz so mitspielte schauten wir uns nicht alle der im Reiseführer empfohlenen Strände an. Ein Abstecher machten wir um den Seven Mile Beach NP zu sehen. Danach machten wir Halt im Städtchen Huskisson am Jervis Bay. Eine sehr nette Gegend die für ihre schönen Strände sehr gelobt wurde.
Da wir ganz gut voran kamen erreichten wir das kleine Städtchen Narooma schon gegen frühen Abend. Wir waren echt überrascht was so ein Dorf doch für Schöne Stellen haben kann. Hier sagen Bilder wieder mehr als Worte. Wir suchten uns noch einen geeigneten Parkplatz zum nächtigen und hatten dann Abendbrot in der untergehenden Sonne.
Hier hatte sich ein Wallaby im Wasser verirrt. Im Hintergrund kann man das kleine Städtchen erahnen.
Am Morgen joggten wir die lange Fußgängerholzbrücke entlang zum Stand. Einfach klasse! Auch die anderen Wege im Örtchen waren jeden Schritt wert und wurden mit toller Aussicht belohnt.
Gegen 11 Uhr wollten wir uns gerade auf dem Weg machen als uns Lorenz ansprach. Er fragte uns ob wir ihn nicht ein Stück mit Richtung Melbourne nehmen können. Da wir gegen seine Gesellschaft nichts einzuwenden hatten machten wir uns also zu dritt auf den Weg nach Süden. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus das Lorenz aus Regensburg kam und ein Auslandsemester in Sydney macht. Er wollte für Silvester nach Tasmanien auf ein Festival. Um dort hin zu gelangen musste er die Fähre von Melbourne nehmen. Wir unterhielten uns fast die ganze Fahrt. Es war sehr interessant zu hören was er schon in Sydney erlebt hat, aber auch sein Studium in Bamberg hörte sich gut an. Wir machten einen Zwischenstopp in der Walfangstadt Eden, schlenderten dort den Hafen entlang und genossen ein paar Kleinigkeiten aus dem Seafood Laden. Konrad hatte Salt & Pepper Squids und ich gönnte mir 2 Prawn Cutlets.
Nun ging es 200 Kilometer weiter und wir überquerten die Grenze zum Bundesstaat Victoria. Den nächsten Abstecher zur Tasman Sea machten wir am Cape Conran. Hier kam ein kilometerlanger verlassener Strand zum Vorschein. Das nicht weit entfernte Örtchen Marlo lag direkt an der stürmenden See und bescherte uns fantastische Ausblicke auf den Ozean. Ein netter Platz für ein drittes oder viertes Ferienhaus wie wir fanden.
Von hieraus waren es noch knappe 100 Kilometer bis nach Lakes Entrance. Dort beginnt der Ninety Mile Beach (144km). Weil wir uns so gut mit Lorenz verstanden und er sichtlich Spaß hatte mit uns zu reisen spendierte er ein dickes BBQ Packet und ein Six-Pack Bier. Wir fanden dann auch einen netten Standplatz für die Nacht und wie immer gab es auch freie BBQ Stationen. Somit konnten wir uns einen netten Abend machen bevor wir gegen 11 Uhr ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen erwachten wir als Lorenz schon vom Bäcker wieder da war. Er hat in seinem Zelt wohl nicht ganz so lange schlummern können wie wir im Van. Da wir das Joggingprogramm weiter aufrecht halten wollten machten wir uns erst mal auf eine Erkundungstour zum Endlosen Strand. Auf den Rückweg stoppten auch wir noch kurz beim Bäcker und genossen danach das frische Brot.
Konrad und ich wollten vor unserem Melbourne Besuch noch die Insel Phillip Island besichtigen die 80 Kilometer Südlich von Melbourne liegt. Sie wurde uns nicht nur von Reisenden empfohlen sondern stand auch im Reiseführer als ein Muss. Also trennten wir uns von Lorenz an der Abzweigung zur Insel. Wie wir später erfahren haben ist er noch gut ins Stadtzentrum weiter getrampt. Verrückter Kerl!
Die erste Anlaufstation war eines der vielen Visitor Center. Hier besorgten wir uns neben Karten auch jede Menge Broschüren über mögliche Aktivitäten. Die nahmen wir dann genauer zum Abendbrot an den Red Rocks im Nordosten der Insel unter die Lupe. Sehr angenehm war, dass man ohne Probleme in 30 Minuten vom einen zum anderen Ende der Insel fahren konnte. Für die weitere Abendgestaltung ging wir ins Town-Center nach Cowes. Hier gab es eine Art Weihnachtfeier der Insel. Es gab neben gesungenen Weihnachtsliedern auch ein Feuerwerk. Auf den Rückweg zum Auto genehmigten wir uns noch 1 Bier im Pub. Hier konnten wir seit langen mal wieder Fußball schauen. Es gab eine Wiederholung eines englischen Premier League Spiels. Naja besser als nichts.
Wir wollten diesen Morgen eifrig unser Jogging Programm durchhalten also wählten wir einen der tollen Wege auf unsere Karte. Der Oswin Roberts Walking Track wurde uns auch im Visitor Center empfohlen. Es toppte noch mal die Wege in Naroom. Wir brachen schon um 9 Uhr auf und waren dementsprechend fast alleine unterwegs. Wir kamen uns vor wie im Jungel. Die Weg schlängelte sich durchs Gebüsch, über Moore, vorbei an Klippen und endet im Hafen von Rhyll. Konrad rannte voraus um die möglichen Schlangen im Gebüsch auszumachen. (die Wege waren teilweise nur zu eng) Er hatte auch das Privileg die Massen an Schmetterlingen aufzuwirbeln die auf dem Weg saßen. Allein der Hinweg dauerte knappe 40 Minuten. Wir waren wirklich gut Platt als wir dann gegen 11 Uhr wieder am Auto ankamen. Nun ging es zum Strand in Cowes um kostenlos zu duschen und anschließen in der Sonne Pfannkuchen zu futtern.
Gegen Mittag suchten wir mal wieder eine Werkstadt auf, denn die gute Efi ist auf den letzen Kilometern zu heiß geworden. Wir konnten nicht mal mehr 10 km fahren ohne das die Temperaturanzeige in die Nähe des roten Bereichs ging also musste das mal wieder sein. Bei der dritten Werkstadt konnten wir dann auch endlich etwas Zeit ergattern. Der 22. Dezember ist natürlich nicht die Beste Zeit um unangemeldet in einer Werkstatt aufzutauchen. Der Mechaniker machte ein paar Tests und schickte uns mit seiner Prognose zum nächsten Mechaniker. Hier bekamen wir einen Termin für Morgen früh. Leider kostete uns dieses rumgeeier den halben Nachmittag.
Fürs Abendbrot machten wir ein Super Schnäppchen. Im Supermarkt erspähten wir "reduced Chicken" und so kauften eine gebratenes Huhn für 3,50$... geschenkt! Mit dem Proviant machten wir uns auf in den Westen der Insel (The Nobbies). Hier gab´s spektakuläre Ausblicke mitunter auf die Seal Rocks . Das in Kombination mit unserer Ente, einfach super!
Für den Abend hatten wir noch etwas Besonderes geplant. Wir besuchten diesen Abend die so genannte Pinguin Parade. Wir kauften am Eingang einen 3 Parks Pass. Damit konnten wir uns die Pinguin Parade, das Koala Conservation Center und die Heritage Farm ansehen. Für 36$ pro Person recht akzeptabel.
Hier watscheln jeden Abend, sobald die Sonne untergegangen ist, die kleinen Zwergpinguine vom Ozean über den Strand bis zu ihren Nestern an der Klippe. Es wurde zwar alles ziemlich touristenmäßig hochgepuscht mit bis zu 1000 Sitzplätzen an der Klippe, aber die Pinguine waren ihren Eintritt alle mal Wert. Von den Tribünen konnte man die 40cm großen Pinguine gut ausmachen. Sobald die ersten den Strand passiert hatten konnten wir auf angelegten Holzwegen die Pinguine ganz nah sehen. Sie sind praktisch neben uns gelaufen oder besser gewatschelt. Eigentlich war es Verboten Fotos zu machen also mussten wir ohne Blitz knipsen. Es war super witzig zu sehen wie die kleinsten Pinguine der Welt sich gegenseitig an gestupst haben. Geld also sinnvoll investiert, da schläft man gleich besser.
Heute ließen wir das Jogging Program schleifen und wir begannen den Tag mit der Fahrt zu einem Lookout im Süden der Insel.
Gegen 10 Uhr machte dann auch endlich der Koala Park auf. Wir informierten uns die ersten 30 Minuten im Gebäude über die Koalas. Danach ging es in den eigentlichen Park. Anfangs liefen wir etwas vergeblich die Wege entlang. Weit und breit nichts von Koalas nur Wallabys und Papageien. Gegen Ende fanden wir dann aber die Richtigen Stellen zum beobachten. Die Bärchen waren hier sogar nur 3 Meter entfernt. Das Leben eines Koalas ist noch eine Nummer entspannter als unseres zur Zeit. Die Essen 4h und schlafen bis zu 20h. Allgemein war das Koala Conservation Center sein Eintrittsgeld wert, denn wir bekamen ca. 15 Koalas hautnah zu Gesicht.
Nach diesem netten Start in den Tag machten wir uns voller Vorfreude auf zur Go-Kart Strecke. Auf Phillip Island gibt es jedes Jahr einen Racing Grand Prix für Motorräder. Die Go-Kart Strecke ist neben dem eigentlichen Motor Racing Circuit nachgebaut. Hier kann man für 30 Dollar 10 Minütchen seine Runden drehen. Da uns der Circuit mehrmals empfohlen wurde und wir endlich mal wieder ein ordentliches Auto fahren wollten gönnten wir uns den teuren Spaß. Anfangs bekamen wir mit Hilfe eines Videos die üblichen Sachen wie Bremse und Gas erklärt. Insgesamt waren wir 12 Auto auf der Stecke. Es war somit schon etwas von Racingfeeling zu spüren. Die Minuten vergingen wie Sekunden und somit war alles viel zu schnell vorbei. Schade das es doch so teuer war sonst hätten wir wohl noch einmal 10 Minuten drangehangen. Auf jeden Fall eine gelungene Abwechslung.
Durch diese ganzen Glücksgefühle sind wir etwas hungrig geworden, also gab es schon ein verfrühtes Abendessen. Danach ging es noch zum Heritage Farm House. Die letze Adresse auf unserem 3 Parks Pass. Es war leider bei weiten nicht so interessant wie die 2 Attraktionen zuvor. Hier konnte man praktisch sehen was so alles auf einem Bauernhof der ersten europäischen Einwanderer abläuft. Es gab auch Vorführungen wie z.B. Bumerang werfen oder Kühe melken. Wir schauten uns die Schur eines Schafes an und kurz noch wie man die Peitsche als Jackeroo ordentlich schwingt. Hierbei war ein junger Herr besonders amüsant. Er unterhielt die versammelte Menge indem er sich mindestens 10 mal selbst auspeitschte. Aber er gab nicht auf und nach 15 Minuten hatte er es dann auch einmal geschafft das gewünschte Peitschgeräusch zu erzeugen.
Nach dieser eher weniger aufregenden Farm machten wir die restlichen 100km auf Richtung Melbourne. In unserem Camper Atlas suchten wir uns im Stadtteil St. Kilda eine nette Bleibe für die Nacht. Parken ist außerhalb des Stadtkerns meist frei. Solange man nicht am Strand parkt, hier kostet es Tagsüber gut 10 Dollar. Auf den letzen Kilometern vor dem Ziel gab es dann aber den großen Schock. Die gute alte Efi lief wieder zu heiß. Die Temperaturanzeige des Motors war kurz vor dem roten Bereich und somit mussten wir 5km vor dem eigentlichen Ziel schnellstens anhalten. Immerhin lag der naheste Parkplatz direkt am Strand. Nach kurzen umräumen der Sachen konnten wir den Sitz hoch klappen und in den Motorraum schauen. Konrad versuchte den Deckel des Kühlers zu öffnen, da wir vermuteten es stimmt wieder etwas mit unserem Kühlwasser nicht und wollten es dem Mechaniker gleich tun, der zuletzt die verschiedenen Test an ihr durchgeführt hatte. Der heiße Deckel rührte sich anfangs nicht wirklich, aber plötzlich tut es einen riesen Schlag und der Deckel fliegt weg und wir haben eine 1 Meter hohe Kühlwasserfontäne IM Auto. Sie ging wirklich bis zur Decke und hielt auch für gute 3-4 Sekunden an. Dann waren auch schon die 5 Liter braune Kühlerflüssigkeit im Cockpit verstreut. Konrad bekam zum Glück nichts von der kochenden Brühe ab. Jedoch wussten wir nicht recht ob wir lachen oder weinen sollte. Nach den ersten Schocksekunden entschieden wir uns jedoch schnell fürs Lachen. Es dauerte gute 20 Minuten bis wir grob alles gesäubert hatten und uns endlich dem Essen widmen konnten. Zu den Burgern gab es noch einen tollen Sonnenuntergang und Bier. Das beruhigte die Gemüter wieder etwas. Nach dem Essen schütteten wir das schon vorsorglich Gekaufte Kühlwasser nach und die gute Efi hat wirklich die ganzen 5 Liter geschluckt. Auf diese ganzen Ereignisse brauchten wir erst mal eine ordentliche Mütze voll Schlaf.
Aufbruch: | 07.09.2010 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juli 2011 |