Australien 2010/11

Reisezeit: September 2010 - Juli 2011  |  von Konrad A.

Roadtrip und Tom als Hollywoodstar

Gestern (Freitag) sind wir abends gegen halb 10 in Sydney angekommen und haben uns gleich mal mit Robin getroffen. Der ist am Dienstag von seinem 4-wöchigen Arbeitsaufenhalt in Griffith wiedergekommen. Jetzt hat er ein Zimmer gemietet und wir ziehen ab Montag möglicherweise für eine Woche ein, da es in Sydney verboten ist im Auto am Straßenrand zu schlafen. Die Strafe beträgt $300, ein bisschen teuer für eine Nacht! Bei Robin würden wir pro Person nur $50 pro Woche bezahlen, das klingt schon besser. Naja gestern haben wir es riskiert und heute Abend vermutlich auch wieder, notgedrungen...
Wir hatten uns mit Robin in einem italienischen Restaurant in Little Italy verabredet. Dort arbeitet sein italienischer Kumpel Walter und der hat uns direkt mal eine Pizza gemacht, mit Schinken, Pilzen, Salami und Meeresfrüchten...WOW!! Als das Restaurant geschlossen hat, haben wir an einem der hinteren Tische mit Robin, Walter, Janne, Maria (die beiden Mädels wohnen mit Robin in einer Wohnung) und Charly (Walters Cousin) noch fröhlich weiter getrunken, gegessen und gelacht. Am späteren Abend vor allem auf Toms Kosten, denn auf einmal kam ein Freund (des verheirateten Familienvaters) Charly vorbei, der sich selbst zur "Prinzessin von Little Italy" bekannt hatte (ein eindeutig homosexueller Zeitgenosse mit rosa Hemd und Rüsschen). Jedenfalls sagte er uns allen normal hallo, bis er Tom entdeckte mit dem er dann für gute 5 Minuten aufreizend flirtete...was ein Kompliment! Es wurde auch nicht besser, als Charly meinte: "I mean, what could you expect?! Tom looks like Matt fuckin Damon!" ("Ich meine was kannst du erwarten?! Tom sieht ja auch aus, wie der verdammte Matt Damon!") und unsere Hoheit dem ganz offen zustimmte. Der ganze Spaß endete damit, dass die eindeutig betrunkene Prinzessin meinte es wäre Zeit für sie sich auf den Heimweg zu machen und sich bei uns allen mit Handschlag und bei Tom mit einem Küsschen auf den Kopf verabschiedete...Natürlich konnten wir nun auch nicht mehr die Einladung ausschlagen, die uns Charly für heute Abend gemacht hat: Privat Party eines berühmten Zirkus, bei dem ausschließlich homosexuelle Akrobaten arbeiten. Natürlich bringen die 40 Jungs auch noch 400 geladene heterosexuelle Freundinnen mit, aber mal sehen ob es Tom schafft sich loszureißen oder ein Auge auf sie zu werfen, aber Matt Damon hat ja schon ganz andere Aufträge ausgeführt!

Charly hat uns übrigens schon gedroht, er würde uns als deutschen Jugendverband mit Wurzeln in der YMCA-Bewegung vorstellen, aber hoffentlich nur aus Spaß!

Jetzt aber erstmal zu Mittwoch. Morgens wachten wir gegen 9 auf und haben gemütlich bis halb 12 gefrühstückt. Nachdem wir dann in Ballina bei McDonalds zwecks Internet halt gemacht und beim Schrotthändler im Ort nach einem Bull Bar Gefragt hatten (ohne Erfolg) wurde es schon langsam dunkel. Schnell noch beim Aldi vorbeigeschaut und Bockwurst und Senf gekauft...nein natürlich gabs das nicht und wir gaben uns mit einer Eierkuchenmischung für den nächsten Morgen zufrieden. Dann übernachteten wir auf einem Highway Rasthof. Abends sahen wir dann direkt neben unserem Van 5 Kängurus grasen!! Schonmal ein Tier von meiner Liste "Tiere die ich in Australien noch sehen will" gestrichen! Fehlen noch Delfine, Haie und eine richtig große Schlange!

Frühstück am "Safety Beach"

Frühstück am "Safety Beach"

Donnerstagmorgen kamen wir besser hoch und sind gleich losgefahren um nicht direkt neben der Autobahn zu frühstücken. Wir haben auch auf die angebotene Dusche verzichtet, da sie mit $2 doch zu teuer für unser enges Backpackerbudget ist, das passt auch einfach nicht, erst beim Essen sparen und dann für Geld duschen, also bitte! Nach kurzer Fahrt kamen wir im Küstenort Coff's Harbour an, den sich Tom gerne ansehen wollte. Allerdings verlief der Highway direkt durch das örtliche Industriegebiet und auch nach zweimaligen hindurchfahren fanden wir keine Straße, die aussah als würde sie in Richtung Strand und Innenstadt führen. Generell sparen die Australier an Straßenschildern. Wo in Deutschland an einer Kreuzung auch 4 Schilder sind gibt es in Australien 1 und zwar bezeichnet es immer die kleinere kreuzende Straße, d.h. meistens vermuten wir nur auf der richtigen Straße zu sein, aber bis jetzt lagen wir meistens richtig. Jedenfalls haben wir 20km weiter südlich einen sehr schönen und breiten Strand, den "Safety Beach", gefunden. Dort haben wir uns an unseren Pfannkuchen genüsslich getan und das Leben genossen, da sich heute auch die Sonne von ihrer besten Seite zeigte. Lunch gab es dann in Grafton, einen Ort den der Highway weiter im Landesinneren trifft. Dort haben wir an einem Fluss Rast gemacht. Tom hat seinen Apfel und ich mein Toastbrot gegessen und mit gefülltem Bauch ging es dann weiter südlich nach Port Maquarie, einer schon fast nordseeähnlichen Küstenstadt. Entlang des Hafendamms sind wir dann den Hafen abgelaufen. Dieser wurde auf der Wasserseite durch große Steine gestützt (das hat mich auch an Nordseehäfen erinnert), vermutlich weil direkt am Damm ein Zeltplatz lag, ein recht luxuriöses Teil, mit Skatepark und modernen Sanitäranlagen (leider nicht kostenlos!). Jedenfalls haben sich hunderte Grüppchen ein Denkmal gesetzt und die Steine angemalt! Am Ende des Damms haben wir den Wind genossen und die großen Wellen bestaunt UND Delfine gesehen! Es war eine Gruppe von ca. 10 Tieren, die von Norden kommend ca. 150m vom Strand und Hafen entfernt die Küste entlang schwommen. Leider zu weit entfernt um Fotos zu machen, aber es wird schon noch einige Chancen geben! Dort am Damm gab es auch jede Menge Angler, die ihr Glück versuchten. Angeln ist in Australien ein viel größerer Sport als in Deutschland und da wir mit dem Auto auch Angelrute, Haken und Köder gekauft haben werden wir diese auch einsetzen um unserer Speisekarte auch den ein oder anderen Fisch hinzufügen, sobald wir rausgefunden haben wie das mit dem Angeln geht natürlich

Wir beschlossen am Abend trotz Warnung nicht nachts zu fahren noch die 2 Stunden nach Newcastle zu fahren, aber erst nach einem gemütlichen Abendessen auf einer Anhöhe mit Blick auf Strand und Hafen. Bevor es losging mussten wir allerdings noch ein Problem klären: wir haben gestunken! Also schlichen wir uns bei Dunkelheit zur Dusche am Strand (eigentlich für die Surfer zum Salzwasser abwaschen) und duschten uns. Natürlich fuhr ein Auto vorbei und natürlich wurde es langsamer und natürlich wurden Fotos von uns geschossen...naja jedenfalls waren wir sauber, hatten unseren Spaß und haben $2 gespart
Am nächsten Morgen kamen wir, nachdem wir wieder an der Autobahn übernachtet hatten, in Newcastle an. Dort verbrachten wir die meiste Zeit des Tages mit einem Stadtrundgang, bei dem wir in einem Secondhandbuchladen zwei Angelbücher erstanden und einen neuen Topf (der alte war nicht mehr zu gebrauchen). Außerdem haben wir unser Besteckangebot auf ein 4er-Set erhöht. Wahnsinn! Nach einem Ausflug zum Strand, bei dem es Riesenwellen und die dazugehörigen Surfer zu bestaunen gab fuhren wir nach Sydney.

Lunch am Fluss...sieht sienicht schön aus die Große...und wie die Warnleuchte in der Sonne blitzt!

Lunch am Fluss...sieht sienicht schön aus die Große...und wie die Warnleuchte in der Sonne blitzt!

Spaß am Pier mit Matt fuckin Damon!!

Spaß am Pier mit Matt fuckin Damon!!

Wie Karate Kid sieht es noch nicht aus, aber ich übe schon jeden morgen, kann halt nicht jeder als Hollywoodstar geboren sein!

Wie Karate Kid sieht es noch nicht aus, aber ich übe schon jeden morgen, kann halt nicht jeder als Hollywoodstar geboren sein!

=)

=)

Ganz klein kann man sie sehen, die Rückenflosse und es ist kein Hai!

Ganz klein kann man sie sehen, die Rückenflosse und es ist kein Hai!

Der Ausblick beim Dinner gereicht wurden Instant Nudeln (welch Überraschung!)

Der Ausblick beim Dinner gereicht wurden Instant Nudeln (welch Überraschung!)

Frühstück im Hafen von Newcastle

Frühstück im Hafen von Newcastle

Die Frachter waren schon beeindruckend!

Die Frachter waren schon beeindruckend!

Am Strand und im Meer von Newcastle =)

Am Strand und im Meer von Newcastle =)

© Konrad A., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Reisebericht soll für alle sein, die vielleicht ein paar warme Gedanken im bald kalten Deutschland brauchen. Außerdem soll er natürlich beruhigend auf alle wirken, die sich Sorgen machen wir könnten unser Abenteuer nicht bewältigen oder dabei Schaden nehmen. Mal sehen wie gut wir bei der Sache bleiben...
Details:
Aufbruch: 07.09.2010
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Juli 2011
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Konrad A. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.