Australien 2010/11
Perth - Esperance, der Südwesten
Bäm!
Mit vielen Glücksgefühlen landeten wir nach fast 10 Wochen Wüste wieder in der Zivilisation. Die so oft gelobte Westküste wartete auf uns!
Für die ersten 5 Tage haben wir uns ein nettes Hostel am "Scarborough Beach" ausgesucht. Der Strand zählt zu den besten Bademöglichkeiten rund um Perth und genau so war es dann auch!
Uns erwartete nach der Ankunft an der sunset - coast gleich dieser Sonnenuntergang. Dazu war der indische Ozean noch angenehm warm. Ein perfekter Start!
Nachdem wir mit einem kleinen Jetlag schon alle verhältnismäßig früh auf waren ging es gleich mit dem Bus in die Innenstadt. Perth entpuppte sich als angenehmes Städtchen. Denn obwohl es die größte Stadt im Westen Australiens ist, war es angenehm und nicht überfüllt in den Fußgängerpassagen. Unser kleine Stadtbummel führt uns durch Zentrum über den "Bell Tower" bis hin zum "Kings Park". Die Parkanlagen, in australischen Großstädten, überzeugen uns immer wieder aufs Neue. So gepflegt, sauber und super grün. Klasse! Somit verging die Zeit wie im Fluge.
Abends zog es Eric, Konrad und mich dann noch ins Partyviertel von Perth. Für einen Mittwoch war in "Northbrigde" auch allerhand los. Aber was wir vor allem wieder los wurden, war Geld. Lustig war es aber dennoch. Der Club entpuppte sich als Schwulen/Lesben Diskothek, somit gab´s viel zu lachen. Gegen 3 wurden wir dann vom Taxi an unserem Hostel abgesetzt und gingen mit dem guten Gedanken ins Bett: "Es wird morgen kein Wecker klingeln!"
Etwas gezeichnet nahm der Donnerstag seinen Lauf. Unsere Produktivität hielt sich in Grenzen. Wir vergammelten den Tag bei praller Sonne, blauen Himmel, Bier und Guter Laune am Strand.
Ich behaupte jetzt das hatten wir uns verdient 
Freitag gab es für unsere Kleine Reisegruppe noch einen neuen Begleiter. Tobi, den wir aus Adelaide kannten, war zufällig auch in Perth unterwegs. Also bot es sich natürlich an sich mal wieder zu treffen. Wo macht man das? Genau, weil es so schön war gab es gleich noch einen erholsamen Strandtag an dem wir fleißig neue Erlebnisse austauschten und das Wetter genossen. Abends hatten wir ein super geniales Abendessen auf den öffentlichen Barbecues .
An diesem Samstag wollten wir in Erics 26. Geburtstag rein feiern. Zur Feier des Tages gab es mal nicht nur billig Wein sondern auch einen feinen Tropfen Schnaps. Wir machten uns gemeinsam auf nach Northbridge. Diesmal jedoch in einen richtigen Club. Die Musik war ganz in Ordnung und das Bier schmeckte ausgezeichnet. Wie man auf den Bildern sehen kann hatten wir einen guten Abend und jede Menge Spaß!
Leicht verkatert holten Eric und ich den gemieteten Campervan von der Firma "Britz" ab. Nachdem wir uns mit mehreren Bussen durch Stadtzentrum kämpften strahlte uns der Toyota Hiace mit extra Schlafkojen Aufbau an und er sagte uns "Ich bin bereit für den Süd-Westen Australiens".
Wir fuhren zurück zum Hostel um Konrad, Youna und das Gepäck einzuladen. Sehr spontan entschied sich Tobi uns zu begleiten. Somit machten wir uns zu fünft auf Richtung Süden. Die Reiseroute führt Von Perth aus südlich, immer entlang der Küste über Dörfer, Städte und Nationalparks bis nach Esperance und durchs Landesinnere wieder zurück nach Perth. (7 Tage - ca. 2000km)
Die erste Station war Busselton. Hier befindet sich der Längste "Jetty" (Steg) der südlichen Hemisphäre. Er geht ganze 2km ins Meer hinein. Wie immer verlangten die Australier auch dafür wieder etwas Geld. Somit betrachteten wir das unfassbar lange Teil nur von der Küste. Die echten Fans konnten sogar mit einer Minilokomotive bis nach vorn fahren, für unglaubliche 10$.
Der nächste Halt war Margret River. Hier waren kurz vor unsere Ankunft die Surfmeisterschaften. Davon war jedoch nichts mehr zu spüren. Es regnete aus Strömen und somit hielt uns hier nicht viel.
Gleich im Anschluss ging es noch bis zum Cape Leeuwin. Hier fließen Southern Ocean und Indien Ocean zusammen. Dazu gibt es noch einen netten Leuchtturm am Cape und vor allem jede Menge Wind.
Die Halbinsel mit dem Leuchtturm wurde von einem Zaun abgegrenzt und war nur über ein Cafe zu betreten. Lustig wurde es als wir wieder durch das Cafe zum Auto laufen wollten. Der Kassiere wollte von uns 400$ pro Person, weil wir keinen Eintritt bezahlt hatten. Und tatsächlich neben ihm stand ein Schild auf dem die Eintrittspreise waren. Also hatten wir uns hier ausversehen kostenlos rein geschleust. Sehr komisch denn die Kassiererin hatte uns anfangs nur "einen guten Tag" gewünscht und mehr nicht... dachte wohl wir hatten schon bezahlt. Letztendlich mussten wir aber nichts bezahlen sondern sollten uns nur aus dem Staub machen.
Konrad hatte etwas länger am Auto gebraucht. Demzufolge hatte er unsere Schmuggelaktion leider verpasst, so wartete er hinter dem Stahl Zaun und betrachtete alles aus der Ferne.
Diese Nacht verbrachten wir in Pemberton auf einem netten Rastplatz mitten im rabenschwarzen Wald.
Nach kurzen Frühstück ging es zum "Gloucester Tree". Der Baum ist mit 61 Metern einer der Höchsten in diesem National Park. Er ist mit einer Art Leiter zu bezwingen und diente früher als Ausguck für die Waldbrandüberwachung. Die Leiter besteht aus Eisenstangen die in den Stamm gerammt sind und sich rund um den Stamm in die Höhe schrauben. Hört sich so spektakulär an wie es auch in Wirklichkeit war. Es gab keine großen Sicherheitsvorkehrungen, dass machte alles aber nur noch aufregender Einmal oben angekommen hatte man einen fantastischen Blick über den gesamten National Park.
Heil wieder unten angekommen Warteten dann noch diese Vöglein auf uns.
Nach dem Nervenkitzel hieß der nächste Halt Albany. Die Stadt ist die größte Stadt im Süd- Westen Australiens, dennoch hat sie nur 30.000 Einwohner. Viel zu sehen gab es hier nicht. Das Wetter war leider auch wieder regnerisch und wir verließen die Stadt nach einem 1 stündigen Stadtbummel recht schnell wieder. Immerhin hatten wir die Gelegenheit gehabt uns alle schön warm zu duschen. Echter Luxus
Nächster Halt: "Fitzgerald NP" ! ... Uns erwartete dieses Bild. Wir ließen es uns dennoch nicht nehmen bis zum Eingangstor des Nationalparks zu fahren
Man muss erwähnen das man die Strecken nicht mal eben so in 2 Stunden fährt. Diese Städte liegen meist mehrere 100km auseinander. Da ist es schon verdammt ernüchternd wenn es regnet und der NP auf einmal geschlossen ist.
Somit ging es gleich wieder ins Auto und wir machten uns auf den langen Weg nach Esperance.
An diesen Freitagnachmittag schauten wir uns in dem Städtchen Esperance etwas um. Die Stadt ist nicht besonders groß, aber hat auf jeden Fall Charme. Das besonders auf Grund der schönen Esplanade.
Besonders beeindruckend war noch der Great Ocean Drive. Eine Art kurze Great Ocean Road die wir ja in der Nähe von Melbourne schon gefahren sind. Dennoch waren die Ausblicke hier wieder umwerfend.
Von hier aus waren es noch 50km bis zum "Cape Le Grande" NP. Das Highlight unseres Südwest Trips!
Park Eintritt liegt bei den meisten National Parks bei 10$, also ausgesprochen fair. Die erste Station im NP war der Le Grande Beach. Uns erwartete hier ein unfassbar weißer Sandstrand mit wirklich türkisblauem Wasser. Einfach unfassbar schön!!! Wir alberten etwas rum und machten uns nach 30 Minuten zur Bucht "Lucky Bay" auf. Auf den Campingplatz direkt am Strand war glücklicherweise noch ein nettes Plätzchen für uns frei. Somit verbrachten wir die nächsten 1,5 Tage in diesem Paradies. Der Sand war so fein wie ich ihn vorher noch nirgends gesehen habe. Unglaublich! Ich würde es mit warmen Pulverschnee vergleichen Bilder beschreiben diesen Platz besser als Worte.
Nach diesem Abenteuer ging es den langen Weg nach Perth zurück. Diesmal aber nicht an der Küste entlang sonder quer durchs Land. Auf den knapp 700km gab es noch eine größere Attraktion namens "Wave Rock". Es ist eine Art großer Felsen der von Witterungsverhältnissen so abgetragen wurde, dass er heute so aussieht wie eine 5 Meter hohe Welle aus Stein. Spektakulär und vor allem ein gutes Fotomotiv für eine Surferpose!
Am Sonntagnachmittag endete dann unser erste kleine Reise. Der Van wurde heil wieder abgegeben und die Wege unsere kleinen Reisetruppe trennte sich ein wenig. Youna entschied sich doch in Perth zu bleiben und wir nahmen statt Leihvan doch Tobis Auto. Konrad, Tobi und mich verschlägt es nun aber gleich auf den nächsten Roadtrip. Perth - Darwin (knappe 5500km in etwa 20 Tagen) ist der Plan. Gleich am Montag soll es losgehen. Bleibt noch offen wer den letzten freien Platz in Tobi´s Holden Commodore bekommt.
Aufbruch: | 07.09.2010 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juli 2011 |