Australien 2010/11
Mit Muskelkater auf Jobsuche
Nach der vorerst letzen Nacht im kalten Van klingelte der Wecker schon um 6 Uhr morgens. Wir brauchten circa 20 Minuten bis wir uns überwunden hatten aus dem warmen Schlafsäcken zu kriechen und zu frühstücken.
Eine unserer ersten Anlaufstationen war eine Bäckerei direkt gegenüber von unserer neuen Wohnung. Robin gab uns den Tipp dort einmal nachzufragen. Der Besitzer, ein freundlicher Italiener, nahm uns mit in einen der hinteren Räume. Er wollte kein Lebenslauf oder ähnliches sehen, er fragte uns lieber einfach alles persönlich. Während der Unterhaltung tauschten wir nicht nur Informationen aus die für den Job relevant wären, sondern auch andere Sachen wie: " was wir schon in Australien gesehen haben oder ob wir schon mal gesurft sind". Das Gespräch dauerte ungefähr 30 Minuten und danach stand fest wir beide können am Donnerstag "morgens" um 4 Uhr zum Probearbeiten kommen. Super!!!
Nach diesem Erfolgserlebnis machten wir erst einmal eine kleine Pause und brachten unsere Rucksäcke vom Van in unsere neue Wohnung, da die beiden deutschen Mädels Maria und Janne bereits abgereist waren. Zum Mittagessen gönnte sich jeder auf seine Art und Weise etwas ganz besonderes. Konrad hatte es auf eine Käsekuchen mit Erdbeerglasur abgesehen während ich mir 300g Steak machte. Es tat so unfassbar gut endlich mal wieder einfach das zu kaufen wonach einem gerade ist! Nach diesem Mittag war natürlich erst mal ein kurzes Verdauungsnickerchen angesagt. Gegen Nachmittag als die Sonne etwas nachgelassen hatte machten wir uns wieder auf die Socken um einen Job in einem der zahlreichen Restaurants zu ergattern.
Fündig wurden wir gleich am Anfang. Ein italienisches Restaurant "Dolcissimo" nebenan (50m Fußweg) suchte, neben Robin der dort arbeitet, noch zwei weitere Kellner. Konrad wurde für Dienstag von 6-11 Uhr abends zum Probearbeiten bestellt und ich habe die gleiche Schicht am Mittwoch zu bewältigen.
Insgesamt waren wir in circa 60 Läden, darunter waren: Cafés, Tankstellen ,Bäckereien, Restaurants, Supermärkte, Coffeeshop´s usw.. Wir ließen uns von den Absagen die ungefähr die Hälfte ausmachte nicht entmutigen und somit sind wir fast alle unserer 30 Resümees losgeworden. Die meisten Antworten waren jedoch: "Im Moment suchen wir niemand, aber wenn es wärmer wird brauchen wir immer Leute" oder "Der Boss ist gerade nicht da aber wenn ihr ein Resümee habt werde ich es weiterreichen". Die schrillsten Fragen die uns bei unsere Job suche über den Weg gelaufen sind waren z.B. Auf eine Anfrage in einem großen Fruit Store "Kennt ihr euch mit Obst und Gemüse aus" Wir überlegten ob wir sagen sollten ja wir hatten eine 1 in Schulgarten oder ja Oma und Opa haben eine großen Garten. Aber mit Früchte stapeln kann man ja nicht allzu viel falsch machen. Eine andere Frage war "Könnt ihr Kaffee kochen" Ich mein alle diese Läden haben Maschinen und so fragten wir uns was man da groß können sollte außer ein paar Knöpfchen zu drücken. Jedenfalls hatten wir eine Menge Spaß dabei auch wenn es viele Absagen gab.
Nach drei Stunden Fußmarsch am Stück hatten wir auch genug und machten uns mit den letzen Kräften auf Richtung neues zu Hause. Tagesfazit war 2 fast sichere Jobs und 30 verteilte Lebensläufe. Zufriedenstellend!!!
In Genau 300 Wochen Arbeit beim Bäcker sind wir soweit!!
Fragt sich nur wo wir die Rücksäcke unterbringen...
Aufbruch: | 07.09.2010 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juli 2011 |