Australien 2010/11
11.11.-7.12. Newcastle
Erst mal eine dicke Entschuldigung für die Pause im Blog. Wir haben uns entschlossen, statt dem normalen Rhythmus zu folgen, einen zusammenfassenden Bericht am Ende unserer Zeit in Newcastle zu schreiben, deswegen musstet ihr solange warten.
Als wir am 11.11. (hui da war ja Fasching!) vom Palm Beach losfuhren ging es weiter Richtung Norden nach Newcastle. Genauer gesagt hieß unser Ziel Cardiff. Ein kleiner Vorort der zweitgrößten Stadt in New South Wales. Bevor wir aber gegen 10Uhr abends in unserer neuen Heimatstadt ankamen, gab es noch eine Schrecksekunde. Während der Fahrt auf dem Highway knallte es plötzlich ordentlich hinter uns, als uns ein LKW überholte (am Berg haben wir immer unser eigenes Tempolimit von 60 km/h im 4. Gang). Wir dachten uns, dass wir das schon nicht wären und fuhren weiter. Nach weiteren 50 Metern knallte es nochmal und zwar gleich zweimal hintereinander. Schon mit dem schlimmsten rechnend hielten wir mit Warnblinkanlage am Straßenrand an und befragten kurz unseren guten Freund Google. Anscheinend hatte sich unverbranntes Benzin im Auspuff gesammelt und sich dort durch einen Funken entzündet, was gerade bei älteren Autos öfter mal vorkommen könne. Naja wir fuhren vorsichtig weiter (nicht, dass wir noch viel langsamer hätten fahren können...). Wir wollten in Newcastle eh mal zur Werkstatt, da unsere Kupplung nach dem Blue Mountains Trip nicht mehr richtig griff und vermutlich ausgewechselt werden musste.
Nach ein wenig Suchen rollten wir vor einer Lagerhalle im Industriegebiet in Cardiff auf unseren Parkplatz für die nächsten 18 Tage. Wir wurden kurz vorgestellt und herumgeführt. In der Ecke der Lagerhalle stand ein Container mit 8 Betten, sowie Duschen und WC. Neben dem Container befand sich eine Küchenzeile mit Mikrowelle UND Toaster, ohne Herd. Wir lernten aber relativ schnell, dass man mit der Mikrowelle nicht nur aufwärmen kann, so wie sie in Deutschland hauptsächlich benutzt wird sondern auch Kartoffeln und Eier zubereiten kann. Kartoffel abwaschen, auf einen Teller legen und ca. 10 Mal mit einer Gabel anstechen. Nach 5 Minuten bei voller Leistung auf die andere Seite drehen und nochmal 5 Minuten "kochen". Die Meinungen über die perfekte Kochzeit ging dabei weit auseinander. Die kanadische Seite behauptete zweimal 4 Minuten wären perfekt wobei die Engländer zweimal 7 Minuten bevorzugten. Im Endeffekt habe ich nach einigen Experimenten zweimal 5 als meine bevorzugte Kochzeit gewählt. Nun zum zweiten Rezept für Faule. Das Ei in eine Tasse schlagen. Jetzt muss man entscheiden ob man Rührei oder Spiegelei möchte. Bei Rührei, logisch, umrühren. Bei Spiegelei das Eigelb anstechen. Das ist wichtig sonst explodiert die ganze Geschichte nach 20 Sekunden. Nun die Mikrowelle auf 40 Sekunden stellen und hören bis es anfängt zu ploppen. Dann schnell aufmachen und ein paar Sekunden abkühlen lassen. Dann 7 Sekunden kochen lassen und wieder abkühlen, das ganze so oft wiederholen, bis der gewünschte Grad an Festigkeit erreicht ist. Natürlich fehlt der typische Bratgeschmack, aber als fixe Alternative allemal zu gebrauchen.
Am Freitag ging unser erster Arbeitstag um 9 Uhr morgens los. Wir waren insgesamt 5 Dockhands. Unsere Aufgabe war es die Ware, die auf Palletten von riesengroßen Lastwagen geliefert wurde (ca. 100 Palletten pro Truck) auf die Stationen der 13 verschiedenen 3-Tonnen-Trucks zu verteilen, die die Pakete dann in die Haushalte liefern würden. Der erste Tag war aber nur zum Eingewöhnen und so mussten wir nur die 30 Palletten für den ersten Lauf aufbauen. Normalerweise gab es 3 Läufe pro Tag pro Truck während der Woche und am Wochenende 2. Das ganze dauerte natürlich eine Weile und so brauchten wir am ersten Tag geschlagene 6 Stunden, was uns erst mal ernüchterte wenn wir an die 50 Palletten dachten, die wir am nächsten Tag schaffen sollten oder die 70 am Sonntag. Allerdings versicherte uns unser Boss Pete, dass wir um einiges schneller werden würden, sobald wir das System gut drauf hatten. Außerdem erklärte er uns, dass unser Arbeitstag leider nicht immer um 9 Uhr morgens losgehen würde sondern schon um 5:30 Uhr. Nicht so tolle Neuigkeiten, aber wir hatten ja auch viel zu tun. Um bei unseren "Chefs" zu bleiben. Es gab nicht nur Pete, welcher Manager der ganzen Operation in Newcastle war, sondern auch noch Dave der als Lagerhallenboss angestellt war. Zu ihm sollten wir kommen, wenn es irgendwelche Probleme gab, damit sich Pete, eher um die Fahrer kümmern konnte. Außerdem gab es noch Norm und Justin. Die beiden Bosse unseres Arbeitgebers "Couriers by Demand" kurz CBD. Sie würden für die Operation in Sydney verantwortlich sein, aber am Anfang in Newcastle dabei sein um uns einzuarbeiten, denn ihr Job in Sydney begann erst am 20. November. Gleich zu Beginn unserer Arbeit, bekamen wir das Gefühl vermittelt, dass unsere Bosse unseren Wert für die Firma schätzten und ihnen unsere Meinung wichtig war, so gingen wir während der ersten 5 Tage durch verschiedene Varianten des Sortierens und Verteilens, bis wir uns am Ende für das schnellste System entschieden hatten. Es war erstaunlich was für einen Effekt diese Wertschätzung auf uns hatte. Wir kamen von dem unmotivierten "kopfeinziehen" im Restaurant zu einer sehr motivierten und selbstbewussten Arbeitsweise, was uns anspornte schneller und auch und vor allem für das Team zu arbeiten. Natürlich lag die Motivation für die Schnelligkeit auch daran, dass wir nicht nach Stunden bezahlt wurden, sondern es einen festen Tageslohn gab. Dementsprechend hatten wir Schluss wenn wir fertig waren. Aber vor allem, das "Wir"-Gefühl in unserem Team hat mich sehr glücklich gemacht. Es wurde relativ schnell klar, dass wir in unserem Team gut klar kamen und auch schnell Freundschaften mit unseren Teammitgliedern schließen konnten. Da gab es zum einen James den einzigen Australier, der für CBD arbeitete. Er war eigentlich immer gut drauf, auch wenn er sich so einiges anhören musste, denn es gab eine Reihe an Australiern, die in vergangenen Jahren für die von Engländern geführte Firma gearbeitet hatten und seine Nation eher in den Dreck gezogen hatten. Natürlich verlief das alles mit viel Humor ab und James konnte sich ein ums andere Mal auch revanchieren. Zum anderen war da Phil. Ein Deutscher, der während unserer Zeit ein guter Freund geworden ist und leider schon morgen (Donnerstag der 09.12.) nach Hause fliegt. Ihn treffen wir später am Bondi Beach zum verabschieden. Natürlich gab es auch nette Fahrer, wie zum Beispiel die beiden niederländischen Brüder Lejo und Sjors, welcher wegen Unaussprechligkeit seines Namens kurzerhand in Shorts umbenannt wurde. Es gab noch viele andere unter den ca. 30 Angestellten, mit denen wir uns gut verstanden und so wurde die Zeit in der Lagerhalle nie langweilig.
Nach der Arbeit. Alle Pakete liegen am richtigen Ort und die Lastwagen warten auf ihren Einsatz am nächsten Morgen.
Phil und ich nach dem ersten Arbeitstag. Ich noch in langer Hose...das sollte sich schnell ändern, denn ein Lagerhaus in der Sonne hat seinen ganz eigenen Heizeffekt. Beispiel: Solardusche
Am dritten Tag unserer Anstellung kam Justin zu mir um mich zu fragen, ob ich noch jemanden kannte, der Lust hätte eine Position als Dockhand anzufangen. Nach kurzem überlegen viel mir der Robin ein. So riefen wir Robin an und einen Tag später war alles wieder beim alten.
Nach fünf Tagen mussten sich Justin und Norm aufmachen um in Sydney das Boot zu schaukeln. Da Dave alle Hände voll zu tun hatte mit Gabelstapler fahren und Pete sich um die Fahrer kümmern musste fragte mich Norm ob ich Lust auf ein bisschen extra Geld, ein bisschen früher aufstehen und ein bisschen später Schluss machen hätte. Es wurde ein Teamleader für die Dockhands gesucht. Ich willigte natürlich ein. Gegen ein bisschen mehr Geld kann man ja nichts sagen und früh aufstehen musste ich eh schon. Außerdem wurde auch Phil befördert. Er war jetzt Ersatzgabelstaplerfahrer. Aber das Teamleaden teilten wir uns beide eigentlich recht gut und im Prinzip war mein Authoritätsbereich eigentlich auf die Bestimmung der Pausenzeiten und die Einarbeitung anderer Dockhands eingeschränkt. Diese kamen in Form von Larissa, Michael und Philipp zwei Tage nachdem Robin gekommen war. Drei weitere Deutsche. Mein Arbeitstag lief also jetzt folgendermaßen ab. 4 Uhr morgens klopfte Phil an mein Fenster (Toms Handy hatten uns immer als Wecker gedient, aber das war wohl einmal zu viel runtergefallen und nicht mehr wirklich gebrauchbar) Nach dem morgendlichen Zähneputzen und Cornflakes waren Phil und ich dafür verantwortlich die 30 Palletten mit den gefrorenen Paketen zu verteilen. Nachdem dann die Fahrer alle zwischen 5 und 5:30 Uhr eingetrudelt waren halfen wir ihnen beim verteilen der "Frozen" auf die einzelnen Adressen. Jeder Lauf beinhaltet ca. 20-30 Adressen an denen von einem bis zu teilweise 50 Pakete abgeliefert werden mussten. Die Frozen wurden immer erst vor dem Lauf aus einem -20 Grad kalten Riesenkühlschrank geholt, logisch sie sollten ja gefroren bleiben. Pete und Dave gingen uns damit zur Hand. Nachdem dann alle 13 Laster geladen und auf dem Weg waren, was ca. 6:30 Uhr passierte, mussten wir noch aufräumen und konnten dann gegen 7 Uhr unsere erste Pause einlegen. Am Wochenende wenn die Laster weitere Wege fahren mussten konnte diese sich schon mal bis zu 3 Stunden ausdehnen, aber meistens ging es 8:30 Uhr wieder los und wir mussten für die ersten Laster, die auf dem Rückweg waren die Frozen austeilen und bis der letzte Truck auf dem Weg für seinen zweiten Lauf war kamen die ersten meist wieder zurück und das ganze begann von vorn. als dann alle Pakete vom heutigen Tag raus waren wurde mit Kreide die Anzahl der Adressen für jeden Lauf eines jeden Trucks auf den Boden gemalt und die Palletten für den nächsten Tag hereingefahren. Jetzt (ca. um 12 Uhr) begann der Tag für Robin, Larissa, Michael und Philipp. Phil und ich konnten dann ein paar Gänge zurückschalten. Am Anfang hatte uns Tom morgens geholfen und um 12 Schluss gemacht, aber als ein paar Fahrer ausfielen wurde er zum Navigator eines Trucks befördert und wir bekamen Basha einen Franzosen mit marokkanischen Wurzeln als Ersatz. Mit ihm gab es dann leider zum ersten Mal in meiner noch recht jungen Teamleaderkarriere Probleme. Er konnte es nicht haben (vermutlich aufgrund von Kulturunterschieden), dass ich in der Hackordnung über ihm stand, wenn auch nur ein bisschen. Im Prinzip begann der ganze Hickhack damit, dass er herausfand, dass ich 7 Jahre jünger war als er. Ich weiß nicht warum er das nicht von sich aus herausgefunden hat, also ich habe den Altersunterschied gesehen, aber er war auch nicht der Hellsten unter den Doofen. Ich glaube unsere Beziehung stand von Anfang an unter keinem guten Stern, was auch nicht nur unbedingt seine Schuld war. Basha muss man wissen stinkt. Das mag lustig klingen ist es in seinem Fall aber nicht. Er kann sich waschen wie er will, nach kurzer Anstrengung stinkt er wieder wie andere nach 5 Tagen ohne Dusche. Am Anfang wusste nur keiner (und manchmal hatte ich die Vermutung selbst er nicht), dass er nicht einfach nur zu faul zum waschen war. Der auch mal eher rüde Humor in der Lagerhalle trug nicht gerade dazu bei ihn zu schützen. Ich will mich jetzt hier nicht selbst des Mobbings beschuldigen, aber ich muss zugeben, dass ich mir auf jeden Fall auch mal ein Späßchen erlaubt habe, aber alles im Rahmen. Zu der Zeit war Basha aber auch selbst noch Navigator und wurde uns erst später zugeteilt, nach dem er einen Kampf auf Leben und Tod zwischen Außenspiegel und Wand herausgefordert hatte. (Jaja ich weiß ich hab das auch schon hinter mir). Jedenfalls habe ich versucht, den "Führungsstil" unserer Bosse zu übernehmen, also möglichst unautoritär und respektvoll. Basha jedenfalls fing nach der "Altersenthüllung" an selbst auf meine unautoritäre Autorität zu scheißen und mich zu ignorieren. Ich habe dann versucht mit ihm zu sprechen aber er machte mir ziemlich schnell klar, dass ich nicht mit ihm zu reden habe und Phil sein einziger Boss sei, denn er höre nicht auf Kinder. Daraufhin war ich ehrlich gesagt erst mal gut sauer. Denn (auch nach anderer Leute Meinung) ich hatte so ein Verhalten auf keinen Fall mit einem Spaß herausgefordert. Gut ich dachte mir nach einem Gespräch mit Phil, dann soll es eben so sein. Es waren noch 4 Tage übrig und wir wollten jetzt keinen großen Stress anfangen. Am letzten Tag passierte es dann aber. Ich brach mein mir selbstauferlegtes Schweigegelübde gegenüber Basha und erklärte ihm, dass es überaus hilfreich wäre, wenn er bitte Phil beim Beladen eines Trucks helfen würde. Er ignorierte mich einfach! Nachdem ich meine Bitte wiederholt hatte und immer noch keine Reaktion kam schmückte ich sie mit ein paar rüden englischen Ausdrücken und wandelte sie eher in eine Aufforderung um bitte zu verschwinden, denn ich wurde langsam echt sauer. 3 Tage lang war ich ihm aus dem Weg gegangen und jetzt sowas! Naja was folgte war eine Papierkugel die er mir an den Kopf warf. Langsam wurde es echt albern der Typ ist 27! Daraufhin sagte ich ihm er solle jetzt bitte wirklich verschwinden und seinen Kindergarten woanders praktizieren. Eine dicke Maulschelle seinerseits die meine Brille wegsegeln ließ war die Folge. Phil war schnell zur Stelle, denn ich verlor jetzt wirklich die Fassung. Ohne Brille, aber stinksauer wollte ich mich eigentlich schon auf ihn stürzen, aber die gesammelte Dockhandmannschaft stand jetzt zwischen uns. Ein kleines Interview beim Chef zur Klärung der Schuldfrage und Bashas Rauswurf war die Folge. Mich ließ die ganze Geschichte noch recht lange grübeln, denn eigentlich war ich bis dahin mit meiner Leistung als Teamleader relativ zufrieden gewesen und auch die ganze Geschichte mit dem Scherz am Anfang wurde von allen als Lappalie ab getan. Ich suche halt immer noch für Gründe warum es so aus dem Ruder gelaufen ist, denn ich hatte eigentlich viel Spaß dabei mein eigenes kleines Team zu leiten.
Unsere Zeit in Newcastle ging dann finanziell gesehen doch leider sehr schnell vorbei, denn so gut hatten wir noch nie verdient. Aber 18 Tage durch zu arbeiten war natürlich nicht immer leicht. Zwar schafften wir es 2 mal zwischen Dienstschluss und Bettzeit (20:30Uhr) an den Strand beziehungsweise an den nahegelegenen Lake Macquarie zu fahren, aber Einkaufen wurde schnell zum einzigen zeittechnisch praktizierbaren Hobby. Kurz: wir hatten Bock auf Ferien! Also beschlossen wir mit Lejo und Shorts oder auch Doubel Dutch (ihr Spitzname im Lagerhaus), dem Amerikaner Daniel und dem Deutschen Tosh (zwei Navigatoren) ein paar Tag am Strand zu verbringen. Leider geschah dies auf Umwegen. Erst musste unsere liebe Efi operiert werden also ging es ins Krankenhaus für Tiere. Diagnose: Streifen verrutscht. Was folgte waren eine wohltuende Spritze und ein blauer Traum. Leider war es nicht wie beim kleinen Bären und beim kleinen Tiger kostenlos sondern der Mechaniker war doch eher teuer. Naja es musste ja auch eigentlich die Kupplung repariert werden und nicht nur am Streifendesign gefeilt werden. Aber wir waren danach frohen Mutes und es ging erst mal einkaufen. Das Ziel war, dass jeder von uns sich für die 2 geplanten Tage (aus denen dann 4 wurden) mit seinem Lieblingsschlemmeressen für 50$ eindecken würde. Gesagt getan. Vollgepackt ging es dann Richtung Norden. Leider, wie sollte es auch anders kommen, schüttete es, nach 7 Tagen blauer Himmel und selten bewölkt, wie aus Eimern. Also übernachteten wir kurzentschlossen in einer Parkgarage in Nelson Bay. Es war klasse! Am nächsten Morgen ging es nach kurzem Besuch beim Mechaniker (wir hatten nach dem Kupplungswechsel einen ziemlich hohen Verbrauch und wollten wissen was kaputt ist) weiter auf der Suche nach dem Paradies und unmöglich wie es schien wir fanden es! Nördlich von Newcastle liegt eine einzelne Sanddüne, die sich von Newcastles Norden bis nach Nelson Bay erstreckt und an dessen nördlichem Ende wir einen Parkplatz fanden, der nur 100 Meter vom Ozean entfernt lag. Die Gegend war wirklich malerisch und man konnte vom Strand aus nicht sagen, ob er an eine Wüste in Afrika grenzte oder man wirklich nur an der Ostküste Australiens war, denn die Düne versperrte die Sicht auf das Hinterland, denn sie war riesig. Dort blieben wir 3 Tage bis uns ein Ranger dann doch klar machte, dass wir hier nicht campen durften. Unsere Wege trennten sich dann in Karuah wo wir noch eine Nacht auf einem sehr schön angelegten Rastplatz verbrachten und uns den kostenlosen BBQ-Grill zu nutzen machten. Am nächsten Morgen machten sich Double Dutch auf nach Taree um dort Freunde zu treffen und Tosh fuhr gen Norden der Küste nach. Für uns hieß es zurück nach Newcastle um nochmal in die Werkstatt zu fahren, denn trotz der kurzen Modifikation des Mechanikers in Nelson Bay verbrauchten wir immer noch gute 20 Liter auf 100km und bei noch ca. 20.000 zu fahrenden Kilometern war das keine gute Nachricht. Auf dem Weg dorthin nahmen wir Daniel mit, der dann in Newcastle den Zug nach Sydney nehmen wollte. Aber zuerst stellten wir komplett überrascht fest, dass ja Samstag (der 4.12.) war, also ging es mit ein paar Freunden von Daniel feiern. Wir hatten viel Spaß und ließen den nächsten Tag erst mal ruhiger angehen. Auf unserem Stellplatz am Hafen (den gleichen hatten wir auch schon auf dem Weg von Brisbane nach Sydney benutzt) lernten wir dann den Niederländer Rens kennen, der uns als erster in die Eigenheiten unserer Angel einführte. Angeln ist, wenn man es auf die "Rensmethode" macht super einfach. Köder am Haken befestigen, Angel auswerfen, Angel zwischen zwei Steinen verkeilen, sich hinsetzen und den Sonnenuntergang genießen. Leider fingen wir nur einen Aal, den wir aber gleich wieder als Köder verwenden konnten. Jedenfalls wird ab jetzt immer geangelt, wenn es geht. Am nächsten Morgen ging es dann zu einem anderen Mechaniker dem dritten mittlerweile. Trotz (oder gerade wegen?) seiner kleinen Garagen und dem Fakt, dass er allein arbeitet wusste er sofort was kaputt war: der Vergaser zog Luft, was er anscheinend nicht tun soll außerdem war er verstopft, da war mir klar, dass das nicht so sein sollte. Der Mechaniker war dann nach der Reparatur so freundlich uns zu erklären, dass er noch Stunden an dem Auto rumwerkeln könnte, es sich aber nicht lohnt, das zu bezahlen. Also müssen wir derzeit mit einigen Problemen leben, die aber alle nicht tragisch sind. Einerseits geht der Motor vor allem wenn er kalt ist beim anhalten aus, nicht schön aber auch nicht tragisch. Außerdem stockt der Motor als ob er sich verschlucken würde, wenn man das Gas voll durchdrückt. Das hat damit zu tun, dass Ford ein Abgasrückgewinnungssystem eingebaut hat, welches aber nicht wirklich gut funktioniert. Er meinte dazu, dass man die Dinger früher immer einfach abgedichtet hätte, also: Well done Ford! Der Mechaniker machte uns ziemlich deutlich klar, dass wir im Prinzip ein solides Auto hätten, für einen Ford. Toyota wäre eben besser gewesen, aber das ist nun nicht mehr zu ändern. Die gute Nachricht ist: wir dürfen in seiner Werkstatt ab Anfang bis Mitte Januar an unserem Auto rumwerkeln und es dann hoffentlich fit machen.
Am Abend ging es dann nach Sydney, denn nach erfolgloser Jobsuche haben wir uns jetzt entschlossen unseren Trip nach Melbourne vorzuziehen und auch noch Canberra und Adelaide einen Besuch abzustatten um dann am 31. Dezember wieder in Sydney zu sein. Leider spielt nämlich das Wetter zur Zeit nicht mit und es soll der verregnetste Sommer seit 90 Jahren werden. Aber halt! Bevor hier ein paar schadenfrohe Stimmen laut werden: das heißt in Australien lediglich nur 6 statt 7 Tage Sonne pro Woche.
...aber nicht ohne uns zu zwingen ein paar Planen aufzuhängen, unter denen wir unser Fressgelage beginnen konnten! Was ein Fest!
Hinten links sitzt Daniel und rechts daneben Tosh.
Leider reichen Bilder mal wieder nicht aus, aber ich denke sie vermitteln eine recht ausreichende Vorstellung...es war einfach nur bombastisch!
Dann hab ich es auch nicht mehr nur beim essen belassen sondern etwas körperliche Betätigung musste auch her bei 32 Grad!
Klasse! Sie hatte 5 Tage vorher Geburtstag gehabt und trug immer noch ihren "Birthday Girl" Anstecker. Außerdem durfte ihre Freundin nicht mit, also hat sie sie so mit eingepackt! Den Titel Prinzessin der Nacht hat sie sich eindeutig verdient!
Aber das Kostüm des Abends hatte diese junge Dame an. Es gab aber auch keine Konkurrenz denn außer dem Mädel im Prinzessinnenoutfit (welches sie aber glaube ich als ernsthafte Aufmachung auffassen würde und nicht als Verkleidung) war sie die einzige auf ihrem Kostümball. Macht nix wir hatten trotzdem Spaß!
Aufbruch: | 07.09.2010 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juli 2011 |