37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''
Algonquin Park, 21.06.
Warten auf den WEGO-Bus der uns zum Table Rock fahren soll. Nach 25 Min. (!!!) warten gegenüber dem Campingplatz und vor dem 'Rotlichtviertel' kam endlich der Bus!
Mittwoch, 19.06
Nach unserem Termin zum White Water Walk fuhren wir mittags um 14 Uhr Richtung Algonquin Park. Leider hatten wir eine Stunde später einen Tiefpunkt und mußten 1 Std. pausieren. Dadurch standen wir dann in Toronto im km-langen Stau. Wir freuen uns schon darauf, endlich aus den stark besiedelten Gegenden wegzufahren!
Nach Norden auf der Route 400 löste sich langsam der Stau. Wir hatten aber die Nase voll und übernachteten auf einer onroute-Raststätte an der Autobahn.
Am White Water Walk. Auf Stegen gings am Ufer entlang zu Aussichtpunkten auf das Wildwasser, das auf der Schwierigkeitsskale Stufe 6 aufweistm d.h.nicht befahrbar. War schon beeindruckend wie stark die Strömung und die Strudel sich zeigten!
Am Ausgang entdeckte ich dann eine Zeichnung des Niagaraverlaufes und wunderte mich über die Schlangenabbildung an den Ufern. Gregor:'Ach das sind nur Stammesabzeichen der Indianer!'
Nein - ich ließ mir Zeit alles durchzulesen und mein Entsetzen wurde immer größer: Gibt es doch hier Unmengen von Rattlesnakes (Klapperschlangen) an den Ufern, die selbst die Indianer damals versuchten zu dezimieren indem sie regelmäßig an den Uferböschungen Feuer legten!
Da gehe ich doch lieber am Ufer des Rheins spazieren!!!
Niagara-Fälle einen Tag später! So schnell kann sich die Szenerie ändern! Heute wehte der Wind aus einer anderen Richtung und es bildete sich hohe Gischtschleier die kaum die Sicht auf die Fälle zuließen. Selbst die 'Maid of the Mist' fuhr nicht tief ins Hufeisen hinein und drehte früher um. Man hätte außer Gischt auch nicht vielmehr gesehen! Der Regenbogen war heute auch nicht zu sehen!
Viele Frauen laufen auffällig oft in Flip-Flops oder Sandalen herum.Und besonders bewundernswert finde ich die gepflegten Füße mit immer lackierten Nägeln in den buntesten Farben.Leider konnte ich besonders schöne Füße nicht fotografieren ohne aufzufallen!!!
Das ist doch mal eine klare Ansage!!! Wir zuckeln mit Tempo 90 durch die Gegend und wer schneller fährt wird zur Kasse gebeten! Die Mercedes-, Porsche- und Ferrarifahrer können ihre Autos nicht mal richtig ausprobieren! Aber wer sich solch ein Auto leisten kann wird auch mal ein Bussgeld in kauf nehmen!?
Kein Wunder,daß wir nie einen Alkoholverkaufs-Shop bemerkt haben!
Diese Abkürzungen hielten wir bisher immer für ein Firmenlogo!
Aber nein - hier wird Alkohol verkauft. LC=Licoer Cooperation B=keine Ahnung und das O steht in diesem Fall für den Staat Ontario.
Wir verließen den Laden mit zwei Flaschen Wein und 8 Dosen Holsten Bier. Dose 0,5l für ca. 1,50 Euro. Weine gibt es ab 8$ (ca. 6,20 Euro).
Geht doch!!!
Donnerstag, 20.06
Wir sind nach St.Marie among the Hurons gefahren. Einer wiederaufgebauten französischen Missionsstation der Jesuiten aus dem Jahre 1639-1649.
Ich fragte nach Seniorrabatt und ohne Nachweis zogen man uns 5 $ p.P. vom 15$- Eintrittspreis ab. Habe ich so viele Falten!? Gregor beruhigt mich: 'Die haben nur meine grauen Haare gesehen! Wer alt ist hat doch graue Haare!'
Ich nahm noch ein Audio-Gerät auf Deutsch mit auf den Rundgang. Das Personal war in der Tracht von damals bekleidet. Überall hingen Tierfelle. Ganz toll war das Otterfell! Superweich!
Endlich! Wie vorher angekündigt werde ich Kanada nicht verlassen ohne einen Bären gestreichelt zu haben!!!
St.Marie among the Hurons
Da die Huronen an Masern und Scharlach starben und die Schuld bei den Missionaren sahen wurden einige von ihnen getötet und die Missionsstation bald aufgegeben.
Ein Langhaus der Huronen! Dort wohnten mehrere Familien zusammen. Der beißende Rauch und das Dämmerlicht in dem Langhaus führte dazu daß viele ältere Menschen erblindeten.
Weiter zum Algonquin Provincial Park. Wir überlegten schon etwas da im Reiseführer stand, daß die Black Flies und Moskitos in den ersten drei Juniwochen gehäuft auftreten!
Hätten wir das mal lieber gelassen!!!
Der Weg zog sich endlos in die Länge. Mehrere Ortsdurchfahrten und immer bei Rot anhalten müssen (Gregor:'Von 'Grüner Welle' haben die in Kanada auch noch nie gehört!') und das Tempolimit bei 90 km/h brauchte seine Zeit.
Edeltraud:' Haben wir schon Sommer?'
Gregor:' Wieso?'
Edeltraud:'Wenn wir noch nicht Sommer haben ist das Touristenbüro ab 18 Uhr geschlossen!'
Gregor:' Schaffen wir locker!'
Haben wir geschafft: Um 18:05 Uhr waren wir da!
Man muß ein Tagesticket lösen für den Park: 16$ pro Auto. Das endet um 22 Uhr abends. Wir hätten also für 3-4 Std. das Ticket kaufen müssen und am nächsten Tag noch einmal 16$ zahlen müssen. Der Betrag wird bei Übernachtung auf einem Campinplatz vergütet. Jetzt wollten wir keinen Campingplatz und der Automat zum Ticketziehen wechselte nicht. Und Kleingeld hatten wir jetzt auch nicht.
Während wir überlegten - was machen - tötete Gregor schon viele Moskitos indem er sie mit einer Hand fing! Obwohl ich seine Fingerfertigkeit bewundere, hätte ich lieber ohne Moskitos bei offenem Fenster im Auto gesessen. Bei 30 Grad im Auto und auch noch kochen und Moskitonetz aufspannen für die Nacht und eine moderne Toilettenanlage beim Touristenbüro in der Nähe - und dann eingeschlossen im Auto. Einmal Tür öffnen - 10 Moskitos drin!!!
Wir übernachteten am Touristenbüro.
Abends in der Algonquin-Parkzeitung gelesen. Eine Seite informierte nur was man im Park darf und nicht darf und wie hoch die Geldbuße für die einzelnen Vergehen ist: z.B. kostet eine geöffnete Alkoholflasche im Auto 215$ Strafe (ca. 165 Euro), usw., usw.
Das betrifft aber nur PKW's; Wohnmobile gelten als 'Heimbereich'.
Leider die Information: 2000 Schwarzbären gibt es im Park der halb so groß wie Schleswig-Holstein ist,aber selbst ein Ranger sieht nur 1-2 mal im Jahr einen Bären. Aber Elche - soll es massenhaft geben -werde ich doch wohl sehen!?
Freitag, 21.06.
Ticket im Info-Büro gekauft und zum 45km entfernten Beaver Pond-Trail gefahren der nur 2 km lang war.
Wir sind durch einen Wald á la Bayerischer Wald gelaufen. Und hier soll es Bären, Elche, Schlangen geben?
Komm tmir alles merkwürdig vor!
Biberbauten haben wir gesehen und auch einen enormen Biberdamm. Im Visitor-Center gibt es ein hervorragendes Museum in dem man sich solch einen Biberbau auch unter Wasser (nachgebaut) ansehen kann.
Wir haben uns vor dem Spaziergang eine Ladung' Deet', die chemische Keule gegen Insekten, auf die Kleidung, Arme, Kopf und ins Gesicht gerieben. Wirkte! Andere Leute zogen es vor sich komplett zu bedecken und mit Moskitohut zu wandern. Haben wir auch; wollten aber mal die Chemiebombe ausprobieren. Laut Parkrangerin machen es alle Kanadier so: Sprayen und einreiben mit Insektenschutz von oben bis unten!!!
Kein einziges Tier gesehen im Algonquin-Park!!!
Wir fuhren später weiter bis zum Touristenbüro von Sturgeon Falls. Und direkt davor übernachtet und Super Free-WiFi!
Keine 30 km auf der Fahrt rechts an der Strasse eine Elchkuh und wenig später auf dem begrünten Mittelstreifen ein Wapiti!
Die nächsten Tage gibt es nicht viel zu sehen oder zu besichtigen. Wir fahren zügig gen Westen Richtung Winnipeg!
Einer der vielen Seen im Algonquin Park. Kanada ist wohl allgemein ein Paradies für Kanuten. Man sollte ein kleines Schlauchboot mitnehmen und auch mal lospaddeln!
Aufbruch: | 28.05.2013 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 24.10.2013 |
Vereinigte Staaten