37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''
RING OF FIRE 2. 8.
Kenai und im Hintergrund der Mount Spurr, ein langer Lava-Dom. Letzte Eruption 1992 der die Aschewolken bis nach Anchorage trieb.
Mittwoch, der 31. Juli 2013 sollte zu einem einzigartig schönen Tag werden - dank dem Vulkan der Vulkan, dem Mount Redoubt!
EIN EINZIGARTIGER BERG!!!
Aber damit es dazu kommen konnte brauchte es mehr als einen Zufall!!!
Gregor und ich waren uns einig nach Kenai zu fahren. Ich fand diese Halbinsel und Alaska so schön und wollte nicht gleich wieder weg um nach Anchorage zu fahren.
Nach einigen km bereute ich den Ausflug fast wieder, denn wir fuhren auf einer Ebene geradeaus durch Wald - rechts und links nur Bäume und vor uns der Himmel. Da dies alles eine Stichstrasse ist, sei gleich vermerkt, daß diese Strasse auf dem Rückweg richtig schön war denn man sah immer andere Bergformationen und den Himmel hatten wir ja jetzt im Rücken.
Unterwegs sah man unzählige Menschen im Wasser stehen und angeln.
Jetzt kam Zufall Nr. 1 ins Spiel. Ich sah gerade auf die Karte und verpasste den Abzweig auf der Nordroute nach Kenai in Soldotna. Gregor sah das Schild zufällig auch nicht. Schon waren wir am Ortsausgang Richtung Homer - dann drehen wir eben und fahren die Südroute, den Kalifornsky Hwy., nach Kenai.
Ich blätterte gerade in einem Prospekt als Gregor sagte:' Der Berg da vorne sieht aber richtig gut aus!'
Ich sah auf - und verliebte mich auf den ersten Blick in diesen Berg!!! Ich hatte ständig Bedenken daß er wieder in den Wolken verschwinden könnte und Gregor mußte tatsächlich am Strassenrand anhalten und ich rannte auf ein Brachfeld an die Küste um 'meinen Berg' endlich richtig sehen zu können! Das ging mir mit diesem Berg genau so wie mit dem Pumo Ri in Nepal. Den habe ich auch einmal gesehen und sofort wurde er mein Lieblingsberg den ich immer wieder bewundern konnte !
Danach sah ich gleich alle Unterlagen durch; niemand erwähnte die Bergkette auf der anderen Seite der Bucht! Dann entdeckte ich in einer Zeitschrift einen Artikel über die '4 schlafenden Giganten', Vulkane die zum Ring of Fire gehören. Und 'mein Berg' war der Mt. Redoubt, 3108m hoch, der zuletzt 2009 ausgebrochen ist!
Ich war ganz aufgeregt endlich nach Kenai zukommen um den Berg nochmals richtig sehen zu können. Denn die Sicht war durch die Bäume behindert und wenn es eine Lücke gab war es Privatbesitz!
Dann kamen wir an der Mündung des Kenai-River heraus und der Wald ging in weites Grasland über und ausgerechnet da war ein Parkplatz!
Als wir nach ausgiebiger Bewunderung des Mount Redoubt wieder ins Auto steigen wollten kam Zufall Nr. 2:
Eine Deutsche mit Mietmobil unterwegs sprach uns an da sie uns ihre Lebensmittelvorräte geben wollte da sich ihr Urlaub dem Ende zuneigte. Ganz toll, denn auch wir werfen keine Lebensmittel weg.
Dann erzählte sie so nebenbei, daß sie gerne noch in Ninilchik geblieben wäre auf dem Campingplatz direkt am Meer; ihr Mann hätte aber Angst vor einem Tsunami 'da das hier ja alles aktive Vulkane wären'!
Ich brauchte Gregor nicht groß zu überreden; die Verlockung an der Küste entlang zu fahren mit Blick auf die Vulkane des Ring of Fire genügten!
Bis Ninilchik!
Die Strecke führte dann aber nicht an der Küste direkt entlang, sondern mal wieder hauptsächlich durch Wald. Aber dann kam Ninilchik und dahinter der Campingplatz direkt am Meeresstrand. Und wir bekamen noch einen Platz in vorderster Linie!
Ich verbrachte ab mittags nur noch die Stunden mit dem Betrachten des Vulkans der Vulkane!!! Wir hatten herrliches Wetter und aßen am Strand in der warmen Sonne!
Der CP kostete nur 10$ die Nacht und war richtig gepflegt!
Der Sonnenuntergang um 23 Uhr war unbeschreiblich!!!!! Das war an Schönheit nicht mehr zu überbieten!
Der Vulkan Mount Iliamna lag links vom Mount Redoubt und ist auch über 3.000m hoch und von Gletschern bedeckt. Ausbruch bisher noch nicht vermerkt aber Fumarolen sichtbar.
Diese 4 Jungs boten uns Nachmittags ein lustiges Schauspiel!
Erst fielen sie uns auf als sie ihr Auto in den Sand setzten. Dann koppelten sie den Bootsanhänger ab und hoben das Auto raus. Danach kam der Fahrer auf die saublöde Idee im weichen Sand eine Kurve zu fahren - und steckte wieder fest.
Endlich mit vereinten Kräften wieder frei erreichte er den festeren feuchten Sand nah am Wasser und als das Boot auf den Wellen schaukelte gab er Gas - und steckte wieder fest!
Inzwischen beobachteten wir das Schauspiel intensiv und Gregor meingte:' Wike bei der Muppets-Show!'
Edeltraud:' Ja genau -echt Lustig!'
Gregor:'Und wir sind die zwei Alten die immer in der Loge sitzen und hämisch lachen!'
Und was machten sie dann - genau! Wir klatschten uns ab und lachten weiter!
Denn jetzt schaukelte die Flut das Boot hin und her und die 4 Jungs bekamen das Ding nicht richtig ins Wasser und waren alle klatschnass.
Am Ende sprang dann auch endlich der Motor an und sie fuhren aufs Meer. Gedanken machte ich mir allerdings doch -denn alle kamen vom Meer zurück und die 4 fuhren erst jetzt gegen Abend los und dazu noch klatschnass und einer hatte nur ein T-Shirt an! Schon merkwürdig!
Der Strand war übersät mit toten Fischen. Im Hafen hing ein Plakat auf dem die Angler und Fischer gebeten werden ihre an Bord filetierten Fische wieder ins Wasser zu werfen als Futter für andere Tiere. Nur wird dieses Gratis-Futter nicht immer gefressen und so liegen die toten Fische am Strand und stinken manchmal schon erheblich.
Aber zum Baden ist das Wasser ohnehin zu kalt!
Der Weißkopfseeadler wohnte hinter uns! Die Raben- oder Rabenkrähen reagierten sehr aufgeregt bei seinem Erscheinen und auch die Möwen am Strand flogen kreischend auf wenn er seine Runden flog!
1. August
Der Vormittag war bewölkt und nahm mir die Sicht auf den schönen Mount Redoubt. Ich hatte mich insgeheim schon auf einen wunderschönen Sonnenaufgang gefreut und deshalb die Fenster vom Reisemobil nicht abgedunkelt! So konnte ich aber Gregor leicht für die Fahrt nach Homer gewinnen. Wir fuhren durch dichten Nebel um dann kurz vor Homer freie Sicht zu haben auf die Kachemak-Bay und die Berge auf der anderen Seite.
Wieder eine herrliche Aussicht von einem Viewpoint aus!
Wir sind den Skyline Drive gefahren und haben uns Homer von oben angesehen. Auf den Spit sind wir dann nicht gefahren; ich denke es lohnt sich nicht - die Aussicht genügte. Homer gab auch als Ort nicht viel her.
Bei schönem Wetter ging es zurück und wir verbrachten den Nachmittag wieder am Strand des CP in Ninilchik.
Die Strassen sind auf der Kenai-Halbinsel übrigens hervorragend; gut und schnell zu befahren.
Endlich mal so etwas wie Nichtstun - und so versuchte ich mich an meiner Brotbackmischung. Nachdem der Teig 1/2 Std. gegangen war sollte man einen Laib formen - das endete mit einem Hilferuf:' Gregor komm' mal schnell!' Er mußte mir Mehl auf die Hände schütten - mehr Trockenhefe dazu usw., denn der Teig klebte in einem dicken Klumpen an meinen Händen!! Mit Mühe und Reiben usw. ging er ab und plumpste in die Omnia-Backform. Das kann unmöglich ein Brot werden, diese klebrige nicht geformte Masse. Ich wollte schon alles wegwerfen um dann nach über einer Stunde zu meiner totalen Überraschung ein richtig gutes Landbrot in der Form vorzufinden!
Nachts regnete es ab und zu.
Oft findet man in Südalaska solch eine schöne Mischung zwischen Tundra und Taiga und nicht nur dichten Wald.
Abschied vom Mount Redoubt!2. August
Wir fuhren zügig Richtung Anchorage. Die Fahrt auf dem Seward Hwy. war ein Genuss! Auf der Hinfahrt war ich ja so müde und nicht sehr aufnahmefähig. Heute konnte ich alles zum 2. Mal sehen und die Strassenführung durch die Berge ist wirklich die Fahrt wert!
Am Turnagain Arm kamen wir dann heraus und die Strasse führte an der Küste entlang. Wieder ein toller Landschaftswechsel!Bis jetzt ist Alaska landschaftlich herrlich abwechslungsreich! Ich war wieder ganz begeistert!
Wir machten kurz Rast mit Blick auf auf die Bucht und fuhren nach Anchorage zum Kingcaid Park. Schön für Radfahrer km-lang am Ufer entlang und durch Wald; für Fußgänger zu weit und die gleiche Strecke zurück nicht ganz so optimal.
Wir sind lieber Nähe Flughafen zum Earthquake Park gefahren mit Blick auf das Meer.
Dann DownTown-Bummel und 'Reindeer-Hot-Dog' gegessen.
Sportkleidung und Markenschuhe auch nicht günstiger als in Deutschland.
Auch Anchorage hat eine wunderschöne Lage ; auf der einen Seite das Meer und dahinter die hohen Berge. An Outdooraktivitäten fehlt es hier nicht.
Wir sind nach Palmer gefahren und haben vor der Library einen guten Übernachtungsplatz und Free WiFi von Radiofreepalmer bekommen.
Der Reindeer-Hot-Dog schmeckte wirklich gut. Das Würstchen war gut gewürzt! Nur die labbrigen Brötchen bleiben selbst angetoastet labbrig.
Aufbruch: | 28.05.2013 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 24.10.2013 |
Vereinigte Staaten