37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''
Mono-Lake+Bodie, 25.8.
Sonnenaufgang!!!
Wer uns kennt wird das kaum glauben!
Allerdings habe ich die Zelt-Camper nicht beneidet: 5,6 Grad draußen!
Nach Verlassen des Yosemite NP veränderte sich die Landschaft ab Tioga Pass:Statt ausgedehnter Wälder nur noch Dornengestrüpp und sandiger Boden.
Der Mono Lake ist mit 150 Quadrat-Kilometer der weltgrößte Kratersee und liegt ca. 2000m hoch.
Aus den unterirdischen Zuflüssen des Sees wurde Wasser für Los Angeles abgezapft und der Wasserspiegel sank dadurch bis 15m.
Es kamen dann diese Tuffsteingebilde zum Vorschein!
Besonders schön sehen diese Tuffsteingebilde im Zusammenspiel von Wasser und der Wüstenlandschaft im Hintergrund aus.
Hier wurde erst einmal ausgiebig Pause gemacht um die schöne Landschaft etwas länger genießen zu können!
Fahrt zur Geisterstadt Bodie.
Die supergute Teerstrasse endete abrupt am Schild 'Pavements end. Da aber auch gleichzeitig ein Schild mit Parkhinweisen und Eintrittsgebühren dort hing waren wir so abgelenkt daß Gregor in voller Fahrt auf die unbefestigte mit großen Steinen übersäte Spur sauste - und fluchte!
Die letzten 4-5 km waren leider nur im Schrittempo zu bewältigen. Es blieb uns unverständlich warum man diese letzten km nicht auch noch asphaltiert hat, oder zumindest eine ordentliche Gravel-Road zustande brachte.
Es fuhren seit dem Yosemite NP fast keine Reise- oder Wohnmobile mehr auf unserer Route. Auch hierher fuhren zu 80% nur normale PKW.
Bodie: Wir bezahlten am Kassenhäuschen 6 $ Eintritt p.P. und kauften die Infobroschüre für 2 $. Darin waren alle Gebäude mit Nr. aufgeführt. Leider doch zu wenig Information, denn daß ein Willi Smith dort mal gewohnt hat war mir nicht Info genug!
Aber mit solch einem Plan ist die Orientierung besser und es macht mehr Freude die einzelnen Punkte abzulaufen.
Bodie liegt auf 2500m Höhe inmitten dornigem Gestrüpps!
Der Ort hatte sibirische Winter zu ertragen und höllisch heiße Sommer.
Heftigen Wind jedenfalls auch - denn den hatten wir heute und trotz Sonne war es nicht warm.
Am nächsten Tag haben wir in der Zeitung gelesen, daß Bodie am Sonntag um 16 Uhr Eastern Time den Kälterekord aufgestellt hat mit 32 Fahrenheit, ca. 0 Grad.
Hier wohnte ein Mann der sich Land von der Minengesellschaft pachtete und in 90 Tagen 90.000 $ aus dem Boden geholt hat.
1950 schloß die letzte Mine und der Ort wurde verlassen. Es kamen Plünderer und Bodie verfiel bis der Staat California 1962 die Aufsicht übernahm. Man beließ alles so wie es war. Es wurde kaum etwas restauriert. Die Türen erneuerte man falls erforderlich und setzte Glasscheiben in die kaputten Fenster ein, In den Häusern beließ man auch alles so wie sie die Bewohner verlassen hatten!
Ein merkwürdiges Gefühl da hinein zu sehen!
Ein ehemaliger Saloon: 1850 kamen die ersten Siedler auf der Suche nach Gold nach Bodie. Die Stadt hatte bald über 2000 Gebäude, 10.000 Einwohner und über 60 Saloons, die rund um die Uhr geöffnet hatten!
Wenn die Bewohner im Jahr 1915 das gewußt hätten!!!
2013 schauen Touristen durch das Fenster in ihr ehemaliges Wohn- Schlafzimmer oder die Küche!!!!
Der Besitzer von früher würde sich wohl heute am Kopf kratzen!! Was gibt es dann an meiner alten Schrottkiste zu fotografieren!!???
Wir verlassen Bodie und hatten noch einmal einen schönen Blick weit ins Land.
Dabei hielten wir noch die verschwommene Hügelkette im Hintergrund für Schönwetterdunst.
Der Schönwetterdunst entpuppte sich aber bald als Rauch der dicht in der Luft hing. In Carson City erfuhren wir vom Tankwart daß sich das große Feuer am Yosemite NP weiter ausgebreitet hat und der starke Wind den Rauch bis Reno treibt.
Wir haben das Feuer ja im Yosemite NP gesehen und unbehaglich war mir da schon zumute. Wir haben aber dort nicht übernachtet und auch wegen der sommerlich heißen Temperaturen keine Wanderung gemacht!
Wir konnten aber heute am Topaz Lake nicht Übernachten wegen des Rauches; mir tränten schon die Augen. Also weiter!
Apropos Tanken!
Das ist nicht so einfach wie bei uns - Zapfhahn in den Gastank, füllen und bezahlen! Da gibt es unendlich viele Varianten: Einmal Pass vorzeigen, mit der Kreditkarte authorisiert man dann den Tankwart z.B. 80 $ abzubuchen. Tankt man weniger - wird der Rest wieder zurück gebucht. Oder aber der Tankwart wird authorisiert, aber er wartet bis man fertig getankt und und bucht dann den tatsächlich getankten Betrag ab.
Gregor ist ab und zu am ZIP Code verzweifelt - ah, ausländische Kreditkarte! Dann schaltet der Tankwart die Zapfsäule frei. ZIP-Code ist die Postleitzahl!! Auf die Idee sind wir natürlich nicht gekommen denn der Gedanke PLZ in Verbindung mit Tanken kam uns zu exotisch vor.
Keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden und dann am Ortsausgang von Reno einen Walmart entdeckt. Ob das Übernachten erlaubt war wissen wir nicht. Jedenfalls bescherte uns der Ü-Platz einen traumhaften Blick auf den Sonnenuntergang!!!
Der gleiche Blick an anderen Morgen!
Inzwischen hat der Wind entweder aufgefrischt oder die Richtung geändert - jedenfalls lag wieder der Rauch des Waldbrandes über der ganzen Gegend.
Wir gingen im Walmart einkaufen - der hatte übrigens absolut billige Preise und 24 Std. offen!
Bacardi kostete hier nur 10,61 $. Das ist ja billiger als in Deutschland!
Wir fuhren später weiter in Richtung Lassen Volcanic NP.
Fortsetzung folgt!
Aufbruch: | 28.05.2013 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 24.10.2013 |
Vereinigte Staaten