37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''

Reisezeit: Mai - Oktober 2013  |  von Gregor König

ALASKA - Der Traum geht weiter

Zur Info: Heute ist bereits der 8.8., aber ich komme mit meinem Blog nicht nach! So viel Schönes erlebten wir in Alaska!!!!
Wir fahren z.Zt. eine Strecke doppelt; 330 km bis Watson Lake um dann den Cassiar Hwy. nach Stewart zu fahren. Jetzt sitze ich gerade im Auto auf dem Parkplatz der Rancheria wo wir damals auf der Hinfahrt übernachtet haben und Free-Wifi möglich ist. Gregor ruht sich ein wenig aus da die Strecke leider hier etwas eintönig ist.

Unsere Alaska-Traumfahrt ging weiter!!!
' The best summer of all times 'in Alaska mußten wir ausgiebig genießen und so wollte ich nicht in einer Library sitzen und an meinem Blog schreiben!

Alaska ist atemberaubend schön! Jedenfalls die Gegenden die wir befahren haben! Wir sind dankbar dafür, daß wir alles bei unglaublich herrlichem Wetter erleben durften! Die Sicht auf die Berge war gestochen scharf; die Sonne war richtig warm und es zeigte sich kaum eine Wolke am Himmel!
Wir fuhren durch grandiose Landschaften bei super-guten ausgebauten Strassen mit Haltebuchten überall wo es etwas zu sehen gab! Und der unglaubliche Wechsel der verschiedenen Landschaftsformen war beeindruckend.
Alaska wird mir immer als superschönes Land in Erinnerung bleiben. Am liebsten wäre ich hier überall geblieben!
Wir sahen aber nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern verbrachten auch alleine am steinigen Strand von Haines einen wundervollen langen Nachmittag mit Blick auf Meer, Berge und Gletscher.
Da konnte ich auch mal mit Kopfhörern bei Latin-House-Musik abzappeln und dann meine Gymnastikübungen machen und dafür einen Tag später das Ergebnis als Muskelkater spüren. Zum Abschluss hörte ich Wagners Walküre mit Blick auf diese einmalige Gebirgskette mit dem Meer und konnte mich nicht satt sehen.

Wir sahen in Haines Weißkopfseeadler die Fische bei Ebbe aus dem Wasser holen; ich war keine 4 m mit einem Grizzly auf Augenhöhe (ich saß bei geöffnetem Fenster im Auto und er stand am Waldrand auf einer Böschung und wir blickten uns 'in die Augen'!!!).
In Alaska aß ich die besten Steaks; wir kauften das billigste Bier und Benzin und auch die Propangas-Füllung kostete nur die Hälfte als in Kanada - nur so nebenbei!

Samstag, 3.8. Palmer-Glennallen

Die Strecke von Palmer nach Glennallen war eine super-geführte Bergroute mit einmaligen Ausblicken. Wir kamen am Matanuska-Gletscher vorbei der aussah als würde er mitten im Wald enden. Zufahrt über Privatgelände sollte 15$ p.P. kosten was nicht nötig war, denn er sah von der Strasse aus schon schön genug aus.
Wir fuhren langsam um alles zu genießen!
Gregor:' Da hat es aber einer eilig - mit Blinklicht auf dem Dach!
Einige Minuten später: 'Jetzt ist er hinter mir. Das nervt; ich halte jetzt!
Das Auto mit dem Blinklicht hielt auch.
Gregor:' Will der was von uns?
Ja - der wollte was von uns!
State Trooper:' Fahrzeugpapiere!' You are germans?
Ja! Er sah uns etwas ungläubig und unschlüssig an!
You know the law?
Nein! (wir dachten - was will er denn nur, wir haben doch gar nichts gemacht!)
O.K. weil wir das Gesetz nicht kennen klärt er uns jetzt auf: Wenn man die gestattete Höchstgeschwindigkeit nicht fährt sondern langsamer, muß man die nachfolgenden Autos - wenn es mehr als 5 ! sind - vorbei lassen, d.h. rechtzeitig rechts ranfahren um sie passieren zu lassen.
Ob wir das verstanden hätten? Ja - haben wir!

Dann verzichtet er diesmal auf ein Ticket (Strafzettel) wegen 'ZU LANGSAMEN FAHRENS' weil wir das Gesetz nicht kannten!

Einge Parkplätze später sprach uns ein Ami an der beruflich oft in Deutschland ist und fragte nach was der State Trooper wollte. Er konnte sich dann vor Lachen kaum halten!!! Was? Ein Deutscher der zu langsam fährt?! Die kriegen doch immer Tickets weil sie zu schnell fahren!!!

Wir fuhren langsam weiter, aber Gregor mußte nicht bei jeder Kurve bis 5 zählen denn der Verkehr war mäßig und wir hielten ohnehin ständig an um die Landschaft zu genießen!

Ich textete dann einen Song um: Gregor Schleicher mit den elastischen Beinen .... usw. der nachfolgende Text variiert je nach Laune und meinen Einfällen!!!

Abends kamen wir an unserem CP der Hinfahrt vorbei den wir wieder nehmen mußten, denn wir brauchten Wasser. Die gelbliche Brühe aus der Schwengelpumpe war okay denn ich mußte mir mal wieder die Haare färben und dazu war das Wasser gut genug!
Abends ein nordamerikansicher Integrationsversuch: Es gab Cheeseburger und Cola!

Sonntag, 4.8. Tok/Kluane Lake

Die Strecke von Glennallen nach Tok war etwas wellig mit einigen Schlaglöchern aber ansonsten gut befahrbar - wieder Erwarten, da uns einige Reisende von einer schlechten Strasse erzählt hatten!

Die schöne Landschaft hielt an! Rechts hatten wir immer die Berge der Wrangell-Mountains im Blick die wir ab Valdez halb umrundeten. Wir brauchten an der Grenze zu Kanada nur wenige Minuten. Uhr wieder eine Stunde vorstellen! Dann lief uns plötzlich eine Elchkuh fast vors Auto und wir waren mal wieder erstaunt mit welch langen Bremsweg man rechnen muß! Dann hatten wir gegen Abend den Kluane Lake erreicht! Ein unfassbar schöner Moment in der Abendsonne den herrlichen See inmitten der Berge liegen zu sehen.

Wir nahmen wieder einen State Park CP und konnten das Feuerholz nicht benutzen da wir mit unserer kleinen Axt die dicken Stämme nicht klein bekamen. Die Plätze direkt am See waren natürlich alle belegt und wir standen wie immer im dunklen Wald.
Uns sprach ein Deutscher an der 85 km Luftlinie von Whitehorse ein Hausin der Wildnis besitzt und mit dem Wasserflugzeug dorthin gebracht wird damit er seine Ruhe hat! Die hält er aber nicht den ganzen Sommer über aus sondern war z.B. schon 4x auf der Kenai-Halbinsel bis Homer und hat die Vulkane noch nie gesehen! Es wurde uns bestätigt was wir ohnehin schon wußten: Wir hatten großes Glück bei diesem phantastischen Wetter in Alaska gewesen zu sein und den wunderschönen Mount Redoubt sehen zu dürfen!!!

Montag. 5.8. Haines Hwy./Haines

Die wunderschöne Landschaft steigerte sich auf dem Haines Hwy., dabei dachte ich daß dies nicht mehr möglich sei! Und wir waren wieder in Alaska! Also die Uhr wieder eine Stunde zurück gestellt.
Alaska hat so eine Art Pfannenstiel an der Küste entlang!

Haines lag wie Valdez und Seward auch wieder am Meer und war eingerahmt von hohen schneebedeckten Bergen.
Wir fuhren gleich zum Fähranleger um wegen eines Tickets nach Skagway zu fragen. Morgen oder Übermorgen? Tja - hin und her überlegt. Haines soll nicht so schön sein wie Skagway - mir gefiel es aber und ich hatte keine Lust wieder im Auto zu sitzen! Also übermorgen!
Supergute Entscheidung!!!

Wir fuhren gleich die Strasse weiter zum State Park CP Chilkoot. Vom Inlet aus ging es einen kleinen Bach entlang in dem die Angler standen zum Lake. Wieder wurde vor Bären gewarnt und zwar eindringlich!

Ich schlief gut - man wollte nur mal wieder die Touristen in Unruhe versetzen!

Dienstag, 6.8. Haines

Die Sonne schien so schön daß wir gleich aus dem dunklen Wald ans Ufer des Inlet fuhren und fort frühstückten und dabei zusahen wie sich die Nebelwolken langsam über dem Wasser auflösten. Wir fuhren nochmals zum day-use-Platz des CP zurück damit wir die Berge sehen konnten die gestern etwas bewölkt waren. Wir sahen einige Lachse springen im Wasser.
Ich hatte mein Fenster noch offen und Gregor fuhr langsam an als ich - warum auch immer - ganz zufällig nach rechts in den Wald blickte wo der CP lag.
Und da sah mir ein Grizzly direkt ins Gesicht!!!!
Gregor! - Halt an! Halt an! Da ist ein Bär!!!
Gregor bemerkte aber gleich daß der Bär über die Strasse wollte und hielt an. Da bewegte er sich durchs Gebüsch und dann auf die Strasse und war daraufhin im Gebüsch des Baches verschwunden. Dann sahen wir ihn mitten im Fluss auf die andere Seite schwimmen und dort wieder an Land gehen!

Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Chilkat State Park auf dem Day-use-Platz am Strand bei voller Sonne und atemberaubenden Blick auf Berge und Meer. Ein Super-Tag!

Abends fuhren wir wieder zurück auf die Mud-Bay-Road und sahen den Weißkopfseeadlern beim Fischen zu.
Nach Sonnenuntergang war Haines wie ausgestorben! Der Ort ist winzig und auch nicht besonders schön. Bemerkenswert waren aber einige blumengeschmückte Häuser! Eine Seltenheit bis jetzt!

Mittwoch, 7.8. Skagway/Carcross

Wir mußten um 11:30 Uhr am Hafen sein und nach einer Stunde kamen wir mit der Fähre in Skagway an.

Als erstes sahen wir vom Ort gar nichts - denn da lagen vier riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen!!!
Diese Menschenmasse ergoss sich dann in die Strassen von Skagway. Ein Tourirummel ohnesgleichen!
Skagway war aber auch touristisch rausgeputzt mit Holzhäusern und Fußwegen aus Holzplanken wie in Dawson City. Nur die vielen Juweliergeschäfte und Souvenirshops gab es dort nicht so.
Wir liefen gleich zum Theater der Eagles Hall und hatten Glück. In einer halben Stunde gab es die letzte Vorstellung des heutigen Tages. Mit Popcorn und Wasserflasche saßen wir in der ersten Reihe. Sollte man in Amerika niemals machen denn die Zuschauer müssen immer mit auf die Bühne. Gregor nahm man nicht weil er 'zu schüchtern' aussieht.
Das Revolverstück ist das längste Stück das man in Amerika aufführt; ich glaube seit 1923.
Jedenfalls war es ganz kurzweilig, denn leider verstanden wir manchmal gar nichts oder nur die Hälfte! Aber es gab ja viele Revueeinlagen!
Danach verließen wir doch Skagway und fuhren über eine grandiose Bergkulisse bis zum kleinen Ort Carcross.
Vorher mußten wir aber wieder Alaska verlassen und kamen zur kanadischen Grenze wo man nach Alkohol und Waffeneinfuhr gefragt wurde. Das amerikanische Steak haben wir noch vor der Grenze auf einem Parkplatz gebraten und gegessen zusammen mit Pommes.

Donnerstag, 8.8. Carcross-Wüste/Rancheria

Morgens ganz kurz hinter Carcross gibt es eine kleine Wüste. Mitten zwischen den ausgedehnten Wäldern lag ein größeres Dünengebiet. Der ständige Wind soll den Sand hierher blasen. Wir hatten Glück - es war in Carcross fast windstill.
Vorher tranken wir noch Kaffee in einer kleinen Bäckerei in Carcross da uns die Milch schlecht geworden ist - 1 Gallone Milch, ca. 3,8l - wie sie es in Alaska gibt, bekommen wir nicht so schnell leer!
Interessant war dort daß ein Tanklastwagen Drinking Water in einen Behälter hinter der Bäckerei pumpte. Die haben hier nicht einmal Trinkwasser? Habe aber vergessen danach zu fragen weil die Bäckerei mit allerlei alten Sachen dekoriert war und ich dadurch abgelenkt war.
Die Strecke nach Watson Lake kannten wir ja von der Hinfahrt. Leider ziemlich langweilig!
Es ist jetzt 16 Uhr und wir wollen noch ein wenig weiter!

Taten wir auch! Es regnete leicht und nach dem Abzweig auf den Cassiar Hwy. hatten wir einen Wolkenbruch mit Blitzen und keine Gelegenheit rechts oder links raus zu fahren oder eine Haltebucht. Klar - wir waren ja wieder in Kanada die damit so geizen!
Es wurde zum Glück besser und wir kamen auf der schmalen Strasse ohne Mittelstreifenmarkierung bis kurz vor den Boya-Lake. Wir übernachteten auf einer Rest-Area ohne Schild 'overnight verboten'! Das gab es überraschenderweise fast kaum auf dem ganzen Cassiar Hwy. Die Strasse ist auch wenig befahren; ab und zu ein Truck oder ein Wohnmobil. Wir fuhren fast 90km ohne einem Auto zu begegnen.

Landschaft von Palmer nach Glennallen

Landschaft von Palmer nach Glennallen

Der Matanuska Gletscher

Der Matanuska Gletscher

Landschaft zwischen Palmer und Glennallen

Landschaft zwischen Palmer und Glennallen

Zwischen Palmer und Glennallen

Zwischen Palmer und Glennallen

Von Glennallen nach Tok: Auf dem Pickhandle Lake-Parkplatz leisteten uns die Entchen Gesellschaft

Von Glennallen nach Tok: Auf dem Pickhandle Lake-Parkplatz leisteten uns die Entchen Gesellschaft

Von Glennallen nach Tok

Von Glennallen nach Tok

Erster Blick auf den Kluane-Lake

Erster Blick auf den Kluane-Lake

Kluane Lake

Kluane Lake

Kluane Lake

Kluane Lake

Überall in Nordamerika sieht man die schönen Raben, das Symboltier des Yukon

Überall in Nordamerika sieht man die schönen Raben, das Symboltier des Yukon

Die Ghosttown Silver City am  Haines Hwy. hatte ich mir etwas schöner vorgestellt als total zusammengefallene Häuser. Kein Wunder daß der Wegweiser abmontiert wurde und wir nur durch gute Überlegung den Weg fanden. Lohnte sich aber nicht! Das Haus auf dem Foto war noch das Besterhaltene!

Die Ghosttown Silver City am Haines Hwy. hatte ich mir etwas schöner vorgestellt als total zusammengefallene Häuser. Kein Wunder daß der Wegweiser abmontiert wurde und wir nur durch gute Überlegung den Weg fanden. Lohnte sich aber nicht! Das Haus auf dem Foto war noch das Besterhaltene!

© Gregor König, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisen ist das einzig Taugliche gegen die Beschleunigung der Zeit! (Thomas Mann) Diese Behauptung wollen wir überprüfen und hoffen auf eine eindrucksvolle, schöne und problemlose Reise: 5 Monate durch Kanada, Alaska und den Südwesten der USA!
Details:
Aufbruch: 28.05.2013
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 24.10.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Gregor König berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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