37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''

Reisezeit: Mai - Oktober 2013  |  von Gregor König

KENAI-HALBINSEL-ALASKA, 29. Juli

Blick auf die Landschaft während der Fährüberfahrt nach Whittier

Blick auf die Landschaft während der Fährüberfahrt nach Whittier

Vor uns liegt Whittier

Vor uns liegt Whittier

27. Juli Fähre Valdez/Whittier

Die Nacht war superkurz und ich hatte kaum schlafen können. Wenn wir das alles gewußt hätten!? Wir haben ja Zeit!
Wir mußten um 6 Uhr morgens am Hafen sein; um 7 Uhr ging die Fähre ab. Sie kann 35 Autos laden. p.P. zahlten wir 89$ und fürs Auto 123$.
Gregor legte sich gleich nach einem Kaffee in einen gemütlichen Sessel und schlief. Das hätte ich auch machen sollen denn die ersten 1 1/2 Std. kannten wir ja schon von der gestrigen Lu-Lu-Belle-Fahrt. Außerdem war es stark bewölkt und man sah die Berge nicht.

Zum Glück riss die Wolkendecke auf und 2 Std. vor Whittier hatten wir einen herrlichen Blick auf das Meer und die schneebedeckten Berge und Gletscher.
Whittier war ein winzig-kleines Nest mit einem steinigen Campingplatz und Plumpsklo. Also erstmal weiter obwohl ich todmüde war.
Wir mußten durch einen einspurigen Tunnel den auch die Eisenbahn benutzt.
Der Tunnel ist von Whittier aus kostenlos. Fährt man nach Whittier hinein muß man ab 12$, größere Womos 35$ bezahlen für Hin- und Rückfahrt.
Gleich danach ein herrlicher Gletscherblick mit See.
Die Landschaft war herrlich gebirgig mit schönen Ausblicken. Leider war ich dermaßen müde daß wir anhalten mußten auf einem Parkplatz und ich legte mich 2 Std. ins Bett.
Wir fuhren bei wolkenlosem Himmel bis kurz vor Seward und übernachteten auf einem Wanderparkplatz da es schon so spät war.

28. Juli Seward

Wir brauchten etwas Ruhe und konnten an Eindrücken eigentlich gar nichts mehr aufnehmen!
Wir tankten billig in Seward und gingen bei Safeways einkaufen. Dose Bier hier nur 78 Cent nebenan im Liquorshop.

Wir übernachteten auf dem Waterfront-Campingplatz in Seward für 30$ die Nacht inkl. Strom- und Wasseranschluss.Für 500 Stellplätze gibt es gerade mal 2 Duschen und 2 Toiletten für Männer und das Gleiche für Frauen. Die anderen 2 Duschen und Toiletten sind weit, weit weg. Und nebenan gibt es auch noch einen Day-use-Platz. Das hat uns wieder mehr als erstaunt- diese kärgliche Ausstattung.
Und dann kostete die Dusche auch noch 2$ in 8 Quarterstücken, d.h. man mußte 8 Münzen à 25 penny haben. Da mußten wir erstmal wieder in den Ort um zu wechseln. Übrigens kann die Dusche jeder benutzen da der CP offen ist. Dafür läuft das Wasser dann 10 Minuten und kein weiß wie man es abstellen kann.
Langzeiturlauber - größtenteils Alaskaner - parken in vorderster Reihe mit Blick aufs Meer und haben sich häuslich eingerichtet mit Blumentopf, Vogelkäfig usw.
Im Ort Seward gibt es einen Super-Outdoor-Ausrüster. Der hat wirklich alles!
Erstaunt waren wir über die Lachspreise. Der wird hier in Massen gefangen und kostet pro Kilo ca. 22 Euro. Das finde ich echt teuer für diese Riesenmengen die hier gefangen werden. Das Fleisch wiederum - mit Kundenkarte - ist im Safeway richtig billig.

29. Juli Seward
/ 30. Juli
Wer heute nach Seward kommt sieht keinen einzigen Berg. Alles wolkenverhangen und neblig über dem Meer. Ich bin in der Bücherei und habe hier superschnelles Internet. Gregor versucht sich endlich mal wieder am defekten Wasserschlauch.
Das Wetter soll schön bleiben in Alaska hier unten. Wir wissen noch nicht genau wie es und wohin es weitergeht.

Eines ist klar: Alaska gefällt mir sehr gut!!! War auch schon immer eines meiner Wunschziele! Hier gibt es Meer, Berge und Wildlife! Das ist die perfekte abwechslungsreiche Mischung die mir so gut gefällt!

In Seward gibt es sogar eine kleine Geschäftsstrasse mit endlich mal wieder ganz gemütlichen Restaurants und Pubs. Leider sind die Preise hier relativ hoch. Burger ab 12$, Lachs 22$ und Gyros 19$.
Im übrigen lebt anscheinend ganz Alaska fürs und vom Fischen. Besonders beliebt sind die Heilbutt-Fangwettbewerbe. Die Sieger ziehen schon mal Fische über 100 kg an Land.

Im Sea-Life gibt es die Unterwasserwelt zu bestaunen. Sehr gut gemacht; echt empfehlenswert, auch wenn es 20$ p.P. kostet. Besonders die Halle mit den Seevögeln war toll. Die Tiere sind ganz zahm; so zahm daß immer eine Angestellte von Sea-Life auf die Tierchen aufpassen muß.

Wir fahren jetzt noch zu einem Gletscher in der Nähe von Seward und dann nach Kenai. Gregor war nicht zu bewegen die vielen km nach Homer zu fahren, denn die gleiche Strecke muß man auch wieder zurück. Aber mit Kenai konnte er sich noch anfreunden.
Mal sehen was es bringt!?

Fortsetzung Seward Glacier:

Wir sind auf dem Parkplatz des Glacier gerade aus dem Auto gestiegen als schon 'Wesps' um uns herum schwirrten. Vor denen wurde dann auch im Visitor-Center gewarnt, da sie ihre Nester entlang des Weges zum Gletscher hatten. Sie waren allerdings nicht sehr aggressiv; ich denke sie stechen nicht so schnell.
Wir wollten eigentlich eine Wanderung hoch zum Gletscher machen um das Harding Icefield zu sehen; man empfahl uns aber dann eindringlich im Visitor-Center nicht ohne Bärenspray zu gehen und so ließen wir diesen Plan wieder fallen und gingen nur den kurzen Weg zum Gletscherrand.

Wir übernachteten wieder auf dem Wanderparkplatz wie vor 3 Tagen.
Gregor:' Ob da jemand steht? Nein! Toll! Unser Klo ist weg!!!!
Tatsächlich - man hatte das Dixie-Klo entfernt - unser Klo war weg!

Am nächsten Morgen kamen drei Ranger, bewaffnet mit Gewehr, Bärenspray und einer Astschere und zogen in der Mitte der Wander-Infotafel an einem Holzstück und - dann war ich baff erstaunt - dahinter befand sich anscheinend ein Hohlraum den wir von vorne ja nie gesehen haben, und sahen in einem Buch nach das dort lag. Kaum waren sie weg ging ich hin und sah nach: Hinter der Klappe befand sich ein Buch, in das sich alle Wanderer mit Datum und Uhrzeit und Personenzahl eintrugen und evtl. Bemerkungen bei ihrer Rückkehr machten, die ich allerdings nicht entziffern konnte. Und über dem Buch hing eine genaue Wanderskizze mit km-Angabe und ungefährem Zeitbedarf. Genau dies fehlte mir immer und bemängelte ich! Selbst Gregor - der ja sonst immer alles sieht - wäre nie auf die Idee gekommen daß dieses Holzstück in der Mitte ein Griff sein könnte!

Camping an der Waterfront in Seward. Man kann die Bucht und die Berge aber nur von Fahrer- und Beifahrersitz aus sehen.
Der asphaltierte Weg ist für Radfahrer und Fußgänger gedacht; die Wohnmobilisten besetzen aber die Uferseite auch noch mit Tischen und Stühlen und grillen dort ab Spätnachmittag.
Ich bin noch etwas unschlüssig, aber eigentlich bin ich der Meinung, daß man die erste Linie hier für Womos sperren sollte und lieber die Promenade verbreitert, damit die Fußgänger das alles mehr genießen können. Denn an einer langen Reihe parkender Womos vorbei zu laufen ist nicht gerade so schön!

Camping an der Waterfront in Seward. Man kann die Bucht und die Berge aber nur von Fahrer- und Beifahrersitz aus sehen.
Der asphaltierte Weg ist für Radfahrer und Fußgänger gedacht; die Wohnmobilisten besetzen aber die Uferseite auch noch mit Tischen und Stühlen und grillen dort ab Spätnachmittag.
Ich bin noch etwas unschlüssig, aber eigentlich bin ich der Meinung, daß man die erste Linie hier für Womos sperren sollte und lieber die Promenade verbreitert, damit die Fußgänger das alles mehr genießen können. Denn an einer langen Reihe parkender Womos vorbei zu laufen ist nicht gerade so schön!

Schöner Blick direkt vom Autofenster aus,  da auch wir in der zweiten Nacht in erster Linie auf dem Waterfront CP standen.

Schöner Blick direkt vom Autofenster aus, da auch wir in der zweiten Nacht in erster Linie auf dem Waterfront CP standen.

In Seward am Hafen

In Seward am Hafen

Kreuzfahrtschiff im Hafen von Whittier

Kreuzfahrtschiff im Hafen von Whittier

Der enge Eisenbahn- und Autotunnel bei Whittier

Der enge Eisenbahn- und Autotunnel bei Whittier

Ein Schild warnte rechtzeitig davor nicht geradeaus zu fahren sondern links abzubiegen!

Ein Schild warnte rechtzeitig davor nicht geradeaus zu fahren sondern links abzubiegen!

Anfassen erlaubt - unter Aufsicht! Na ja - so kuschelig fühlte sich das alles nicht an!
Sea-Life in Seward

Anfassen erlaubt - unter Aufsicht! Na ja - so kuschelig fühlte sich das alles nicht an!
Sea-Life in Seward

Sea-Life in Seward

Sea-Life in Seward

Seward lag fast noch schöner inmitten von Bergen wie Valdez. Außerdem besitzt es eine kleine City mit vielen - natürlich - Tourigeschäften, aber auch schöne Restaurants und Bars.

Seward lag fast noch schöner inmitten von Bergen wie Valdez. Außerdem besitzt es eine kleine City mit vielen - natürlich - Tourigeschäften, aber auch schöne Restaurants und Bars.

Super-Pub in Seward. An der Decke hing alles voll von Ein-Dollar-Noten.
Und 6$ für ein großes Glas Eiswürfel mit Cola drin und einem ca. 0,4 l Glas Bier waren nicht teuer.

Super-Pub in Seward. An der Decke hing alles voll von Ein-Dollar-Noten.
Und 6$ für ein großes Glas Eiswürfel mit Cola drin und einem ca. 0,4 l Glas Bier waren nicht teuer.

Der Exit-Glacier bei Seward. Zum Aussichtspunkt führte ein kurzer Fußpfad durch den Wald.

Der Exit-Glacier bei Seward. Zum Aussichtspunkt führte ein kurzer Fußpfad durch den Wald.

© Gregor König, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisen ist das einzig Taugliche gegen die Beschleunigung der Zeit! (Thomas Mann) Diese Behauptung wollen wir überprüfen und hoffen auf eine eindrucksvolle, schöne und problemlose Reise: 5 Monate durch Kanada, Alaska und den Südwesten der USA!
Details:
Aufbruch: 28.05.2013
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 24.10.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Gregor König berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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